16 Denn wo es sich um eine letztwillige Stiftung (oder ein Vermächtnis) handelt, da muß notwendig der Tod des Stifters nachgewiesen werden.
17 Eine Stiftung wird erst dann rechtskräftig, wenn der Erblasser tot ist; bei seinen Lebzeiten hat sie keine Gültigkeit.
18 Daher ist auch die alte Gottesstiftung nicht ohne Blutvergießen Also nicht, ohne daß ein Tod erfolgte. eingeweiht.
19 Denn als Mose dem ganzen Volk alle Gebote des Gesetzes verkündigt hatte, da nahm er das Blut der Kälber und der Böcke 2. Mos. 24,3-6. nebst Wasser, scharlachroter Wolle und Ysop Diese drei Teile wurden bei Reinigungsopfern gebraucht (4. Mos. 19,6.18; 3. Mos. 14,5-6). Der Ysop, eine Pflanze, diente als Sprengwedel. und besprengte das eben vorgelesene Buch sowie das ganze Volk
20 mit den Worten: "Dies ist das Blut der Stiftung, die Gott für euch verordnet hat 2. Mos. 24,6-8. Das Buch, dessen Besprengung übrigens in dem mosaischen Bericht nicht besonders erwähnt wird, bedurfte auch einer Reinigung, weil es ja durch sündige Menschen hergestellt war.."
11 Denkt nun daran: Ihr wart einst, äußerlich betrachtet, Heiden und wurdet von den sogenannten Beschnittenen, deren Beschneidung am Fleisch mit der Hand vollzogen wird, (verächtlich) mit dem Namen "Unbeschnittene" bezeichnet.
12 Damals hattet ihr keinen Christus Die Heiden hatten keinen Christus, d.h. keine messianische Verheißung und Hoffnung, weil sie nicht Glieder der jüdischen Volksgemeinschaft waren., ihr wart ausgeschlossen von dem Bürgerrecht in Israel und dem Verheißungsbund Die Verheißung ist die messianische. fremd; daher hattet ihr auch keine Hoffnung Vgl. 1. Thess. 4,13. und lebtet ohne Gott in dieser Welt dahin.
13 Jetzt aber, in der Gemeinschaft mit Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern gestanden, durch Christi Blut nahe gebracht worden Vgl. Jes. 57,19..
17 Wer also mit Christus in Gemeinschaft steht, der ist ein neues Geschöpf. Das Alte Das Leben des alten Menschen mit seinen verkehrten, fleischlichen Ansichten und Vorurteilen. ist (bei ihm) vergangen: ein Neues ist offenbar geworden.
18 Dies alles aber ist Gottes Werk: Er hat uns durch Christus mit sich versöhnt Röm. 5,10. und uns den Dienst übertragen, die Versöhnung zu verkündigen.
19 Denn Gott war es, der in Christus die Welt Die ihm feindliche Menschheit. mit sich versöhnte: er rechnet den Menschen ihre Übertretungen nicht zu, und er hat uns den Auftrag gegeben, die Versöhnung kundzumachen.
20 So treten wir in Christi Namen als Gesandte auf, ja, Gottes Stimme tönt durch unseren Mahnruf. Wir bitten in Christi Namen: "Laßt euch mit Gott versöhnen!"
21 Ihn, der die Sünde nicht gekannt, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gottes Gerechtigkeit würden Damit wir aus Sünde gleichsam ganz in Gerechtigkeit übergehen..
14 wieviel mehr wird da das Blut Christi, der, erfüllt und gestärkt von dem ewigen Geist Der ewige Geist ist der Heilige Geist., sich Gott als makelloses Opfer dargebracht hat, unser Gewissen von den toten Werken Vgl. 6,1. reinigen, so daß wir fähig sind, dem lebendigen Gott zu dienen!
15 So Deshalb, weil er ein solcher Hoherpriester ist (V.11-14). hat er eine neue Gottesstiftung eingeführt Vgl. 8,6.. Auf Grund seines Todes, der zur Befreiung von den unter der früheren Stiftung D.h. unter dem Gesetz. begangenen Übertretungen erfolgt ist Der Erlaß der unter der alten Ordnung des Gesetzes begangenen Übertretungen war die Vorbedingung für die Einführung der neuen Ordnung des Evangeliums., sollen alle, die dazu berufen sind Zunächst das Haus Israel und das Haus Juda (8,8.10)., das verheißene Erbe empfangen.
10 Darin zeigt sich die (wahre) Liebe: nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt und seinen Sohn gesandt als Sühne für unsere Sünden Vgl. Joh. 10,17..
22 Insofern ist nun Jesus auch der Bürge einer höheren Gottesstiftung geworden Christus verbürgt den Menschen als Opfer und als Priester den Bestand der göttlichen Gnadenstiftung des Neuen Bundes..
27 Darauf nahm er einen Becher, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten:
28 "Trinkt alle daraus! Denn dies ist mein Blut, das Blut des Neuen Bundes 2. Mos. 24,8; Sach. 9,11., das für viele vergossen werden soll zur Vergebung der Sünden.
6 Nun aber Da er nicht auf Erden, sondern im Himmel ist. hat Christus einen weit herrlicheren Priesterdienst empfangen Als der levitische ist.. Denn er hat eine viel höhere Gottesstiftung und Verordnung eingeführt, die sich auf höhere Verheißungen gründet.
7 Wäre nämlich jene erste Gottesstiftung Das levitische Priestertum. ohne Mangel, so wäre gar kein Platz für eine zweite da:
4 Diese Zuversicht Die in V.2 und 3 ausgesprochen wird. können wir nur durch Christus vor Gott zum Ausdruck bringen.
5 Nicht durch eigene Kraft können wir aus uns selbst Gedanken Für die apostolische Verkündigung. schöpfen; nein, unsere Tüchtigkeit kommt von Gott.
6 Er hat uns tüchtig gemacht, Diener eines neuen Bundes zu sein: nicht Buchstabendiener, sondern Geistesdiener. Denn der Buchstabe (des Gesetzes) tötet, der Geist (des Herrn) macht lebendig.
13 Indem er hier von einer neuen Verordnung (oder Stiftung) redet, hat er damit die frühere für veraltet erklärt. Was aber veraltet und abgelebt ist, das ist dem Verschwinden nahe Diese Worte gewinnen eine besondere Bedeutung, wenn der Hebräerbrief, wie ich annehme, etwa vier Jahre vor der Zerstörung Jerusalems und dem Aufhören des Tempeldienstes geschrieben worden ist..
20 Ebenso nahm er nach dem Mahl auch den Kelch Dieser Kelch ist der dritte Becher Wein, der nach der eigentlichen Passahmahlzeit getrunken wurde; vorher sprach der Hausvater das Dankgebet oder den Segen darüber. und sprach: "Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut Vgl. 1. Kor. 11,25., das zu euerm Heil vergossen werden soll Die Verse 17-20 sind in den Handschriften so verschieden überliefert, daß es unmöglich ist, den ursprünglichen Wortlaut zu ermitteln..
1 Das Gesetz Wörtlich: "Denn das Gesetz": Begründung des in V.26 bis 28 ausgesprochenen Gedankens, daß Christus durch sein Opfer die Sünden weggenommen habe. zeigt die künftigen Güter Des Neuen Bundes. nur in schattenhaftem Umriß: das eigentliche Bild der (himmlischen) Dinge hat es nicht. Darum kann es auch mit den Opfern, die Jahr für Jahr fortwährend in derselben Weise dargebracht werden Und zwar am großen Versöhnungstag., die Opfernden Die Priester und die Volksgemeinde. nie und nimmer zur Vollendung bringen Es kann sie nicht innerlich und vollkommen von der Sünde reinigen..
2 - Hätte man sonst nicht mit den Opfern aufgehört, wenn jene, die sie darbringen, dadurch ein für allemal gereinigt würden und kein Schuldbewußtsein mehr hätten? -
3 Gerade durch die Opfer wird Jahr für Jahr Am großen Versöhnungstag. immer wieder die Erinnerung an die Sünden wachgerufen Die Opfer können also die Sünden nicht tilgen..
4 Denn es ist unmöglich, daß das Blut von Stieren und Böcken Sünden tilge.