1 {Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm.} Gott meines Lobes, {O. Ruhmes} schweige nicht!
2 Denn der Mund des Gesetzlosen und der Mund des Truges haben sich wider mich geöffnet, mit Lügenzunge haben sie zu mir geredet;
3 Und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und haben wider mich gestritten ohne Ursache.
4 Für meine Liebe feindeten sie mich an; ich aber bin stets im Gebet.
5 Und sie haben mir Böses für Gutes erwiesen {Eig. haben Böses... auf mich gelegt} und Haß für meine Liebe.
6 Bestelle einen Gesetzlosen über ihn, und ein Widersacher {O. Satan; dasselbe Wort wie in V.20 u. 29} stehe zu seiner Rechten!
7 Wenn er gerichtet wird, gehe er schuldig aus, und sein Gebet werde zur Sünde! {d.h. werde ihm als Sünde angerechnet}
8 Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer!
9 Seine Söhne seien Waisen, und sein Weib eine Witwe!
10 Und mögen seine Söhne umherschweifen und betteln und fern von ihren verwüsteten Wohnungen {W. ihren Trümmern} nach Brot suchen!
11 Der Wucherer umgarne alles, was er hat, und Fremde mögen rauben seine Arbeit! {S. die Anm. zu Ps. 105,44}
12 Er habe niemand, der ihm Güte bewahre, {Eig. fortdauern lasse} und es sei niemand, der seinen Waisen gnädig sei! {O. und seine Waisen niemand, der ihnen gnädig sei}
13 Seine Nachkommen mögen ausgerottet werden; im folgenden Geschlecht erlösche ihr Name!
14 Gedacht werde vor Jehova der Ungerechtigkeit seiner Väter, und nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner Mutter!
15 Sie seien beständig vor Jehova, und er rotte ihr Gedächtnis aus von der Erde!
16 Darum daß er nicht gedachte, Güte zu üben, und verfolgte den elenden und armen Mann, und den, der verzagten Herzens war, um ihn zu töten.
17 Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm!
18 Und er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er {O. und er kam auf ihn... und er war fern von ihm... und er drang usw} wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine!
19 Er sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, und zu einem Gürtel, womit er stets sich gürtet!
20 Das sei der Lohn meiner Widersacher von seiten Jehovas, und derer, die Böses reden wider meine Seele!
21 Du aber, Jehova, Herr, wirke für mich {W. tue mit mir} um deines Namens willen; weil deine Güte gut ist, errette mich!
22 Denn ich, ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern.
23 Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde hinweggescheucht wie die Heuschrecke.
24 Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch ist abgemagert. {Eig. hat an Fett abgenommen}
25 Und ich, ich bin ihnen zum Hohn geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf.
26 Hilf mir, Jehova, mein Gott! rette mich nach deiner Güte!
27 Damit sie wissen, daß dies deine Hand ist, daß du, Jehova, es getan hast.
28 Mögen sie fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so laß sie beschämt werden, und deinen Knecht sich freuen!
29 Laß meine Widersacher bekleidet werden {O. Meine Widersacher werden bekleidet werden} mit Schande, und in ihre Schmach sich hüllen wie in einen Mantel! {Eig. ein Oberkleid}
30 Ich werde Jehova sehr preisen mit meinem Munde, und inmitten vieler werde ich ihn loben.
31 Denn er stand zur Rechten des Armen, um ihn zu retten von denen, die seine Seele richteten.
1 Dem Chorleiter. Ein Psalmlied von David. Gott, den ich lobe, / schweige doch nicht!
2 Denn sie reißen ihren gottlosen Mund, / ihr Lügenmaul, gegen mich auf / und lügen mir ins Gesicht.
3 Mit gehässigen Reden umringen sie mich / und bekämpfen mich ohne Grund.
4 Für meine Liebe feinden sie mich an, / doch ich bleibe stets im Gebet.
5 Sie gaben mir Böses anstelle von Gutem / und Hass anstelle von Liebe:
6 "Bestellt einen Gottlosen gegen ihn, / ein Ankläger stehe an seiner Seite!
7 Stellt er sich dem Gericht, werde er schuldig gesprochen! / Selbst sein Gebet gelte als Sünde!
8 Er soll möglichst früh sterben, / und seine Stellung soll ein anderer bekommen!
9 Seine Kinder sollen Waisen werden, / seine Frau eine Witwe!
10 Ja, endlos umherirren sollen seine Kinder, / betteln und ihre Trümmer absuchen.
11 Der Gläubiger umstricke alles, was er hat, / ein Fremder plündere den Ertrag seiner Arbeit.
12 Es soll keinen geben, der freundlich an ihn denkt, / keinen, der seinen Waisen gnädig ist.
13 Seine Nachkommen soll man vernichten, / sein Name erlösche im nächsten Geschlecht!
14 Nie vergesse Jahwe die Schuld seiner Väter! / Die Sünde seiner Mutter bleibe ungesühnt!
15 Nichts davon soll Jahwe vergessen! Er lasse ihr Andenken von der Erde verschwinden!
16 Weil er nicht daran dachte, gnädig zu sein, / hat er den Armen und Hilflosen gejagt / und wollte den Verzweifelten töten.
17 Er liebte den Fluch, so treffe er ihn, / er wollte keinen Segen, so bleib er ihm fern!
18 Er zog den Fluch an wie ein Hemd, / so dringe er wie Wasser in sein Inneres, / wie Öl in seine Gebeine!
19 Er soll ihn bedecken wie ein Gewand, / ihn wie ein Gürtel umschließen!"
20 So soll Jahwe mit meinen Feinden verfahren, / mit denen, die mich verleumden.
21 Aber du, Jahwe, mein Herr, / tu mir, was deinem Namen entspricht, / denn deine Gnade ist gut! Reiß mich heraus!
22 Denn ich bin elend und hilflos, / im Innersten verwundet.
23 Wie ein Schatten, der sich streckt, gehe ich hin; / wie ein Insekt schüttelt man mich ab.
24 Vom Fasten zittern mir die Knie, / mein Körper fällt vom Fleisch.
25 Ich bin ihnen zum Gespött geworden. / Wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.
26 Hilf mir, Jahwe, mein Gott! / In deiner Gnade rette mich!
27 Lass sie erkennen, dass es deine Hand war, / dass du es so getan hast.
28 Sie mögen fluchen, du aber segnest. / Greifen sie mich an, müssen sie scheitern, / und dein Diener darf sich freuen.
29 Lass meine Feinde sich in Schande kleiden, / ihre Schmach sei wie ein Mantel für sie.
30 Mit lauter Stimme will ich Jahwe preisen, / mitten in der Menge will ich ihn loben.
31 Denn er steht dem Armen zur Seite, / um ihn vor seinen Richtern zu retten.