1 Und Hiob antwortete und sprach:
2 Wie hast du dem Ohnmächtigen geholfen, den kraftlosen Arm gerettet!
3 Wie hast du den beraten, der keine Weisheit hat, und gründliches Wissen in Fülle kundgetan!
4 An wen hast du Worte gerichtet, {Eig. Wem... verkündet} und wessen Odem ist von dir ausgegangen?
5 Die Schatten {S. die Anm. zu Ps. 88,10} beben unter den Wassern und ihren Bewohnern.
6 Der Scheol ist nackt vor ihm, und keine Hülle hat der Abgrund. {S. die Anm. zu Ps. 88,11}
7 Er spannt den Norden {d.h. den nördlichen Himmel} aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts.
8 Er bindet die Wasser in seine Wolken, und das Gewölk zerreißt nicht unter ihnen.
9 Er verhüllt den Anblick seines Thrones, indem er sein Gewölk darüber ausbreitet.
10 Er rundete eine Schranke ab über der Fläche der Wasser bis zum äußersten Ende, wo Licht und Finsternis zusammentreffen.
11 Die Säulen des Himmels wanken und entsetzen sich vor seinem Schelten.
12 Durch seine Kraft erregt er das Meer, und durch seine Einsicht zerschellt er Rahab. {Wahrsch. ein Seeungeheuer}
13 Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter, seine Hand hat geschaffen {O. seine Hand durchbort; s. die Anm. zu Kap. 3,8} den flüchtigen Drachen.
14 Siehe, das sind die Säume seiner Wege; und wie wenig {Eig. welch flüsterndes Wort} haben wir von ihm gehört! und den Donner seiner Macht, {Nach and. Lesart: Machttaten} wer versteht ihn?
1 Hiob antwortete und sprach:
2 Wem stehest du bei? Dem, der keine Kraft hat? Hilfst du dem, der keine Stärke in Armen hat?
3 Wem gibst du Rat? Dem, der keine Weisheit hat? und zeigest einem Mächtigen, wie er‘s ausführen soll?
4 Für wen redest du, und für wen gehet der Odem von dir?
5 Die Riesen ängsten sich unter den Wassern und die bei ihnen wohnen.
6 Die Hölle ist aufgedeckt vor ihm, und das Verderben hat keine Decke.
7 Er breitet aus die Mitternacht nirgend an und hänget die Erde an nichts.
8 Er fasset das Wasser zusammen in seine Wolken, und die Wolken zerreißen drunter nicht.
9 Er hält seinen Stuhl und breitet seine Wolken davor.
10 Er hat um das Wasser ein Ziel gesetzt, bis das Licht samt der Finsternis vergehe.
11 Die Säulen des Himmels zittern und entsetzen sich vor seinem Schelten.
12 Vor seiner Kraft wird das Meer plötzlich ungestüm, und vor seinem Verstand erhebet sich die Höhe des Meers.
13 Am Himmel wird‘s schön durch seinen Wind, und seine Hand bereitet die gerade Schlange.
14 Siehe, also gehet sein Tun, aber davon haben wir ein gering Wörtlein vernommen. Wer will aber den Donner seiner Macht verstehen?