1 {Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Maskil. {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift} }
2 Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtat, die du gewirkt hast in ihren Tagen, in den Tagen vor alters.
3 Du, mit deiner Hand hast du Nationen ausgetrieben, und sie {d.h. unsere Väter} hast du gepflanzt, Völkerschaften hast du verderbt, und sie {d.h. unsere Väter} hast du ausgebreitet.
4 Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen, und nicht ihr Arm hat sie gerettet; sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest.
5 Du selbst bist {O. viell.: Du bist derselbe; vergl. Ps. 102,27} mein König, o Gott; gebiete die Rettungen Jakobs!
6 Durch dich werden wir niederstoßen unsere Bedränger; durch deinen Namen werden wir zertreten, die wider uns aufstehen.
7 Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und nicht wird mein Schwert mich retten.
8 Denn du rettest uns von unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du beschämt. {O. Du hast gerettet... hast beschämt gemacht}
9 In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen werden wir preisen ewiglich. (Sela.)
10 Doch du hast uns verworfen und zu Schanden gemacht, und zogest nicht aus mit unseren Heeren.
11 Du ließest uns zurückweichen vor dem Bedränger, und unsere Hasser haben für sich geraubt.
12 Du gabst uns hin wie Schlachtschafe, {Eig. Speiseschafe} und unter die Nationen hast du uns zerstreut.
13 Du verkauftest dein Volk um ein Geringes und hast nicht hochgestellt ihren Preis.
14 Du machtest uns zum Hohne unseren Nachbarn, zum Spott und Schimpf denen, die uns umgeben.
15 Du machtest uns zum Sprichwort unter den Nationen, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften.
16 Den ganzen Tag ist vor mir meine Schande, und die Scham meines Angesichts hat mich bedeckt,
17 Wegen der Stimme des Schmähers und Lästerers, wegen des Feindes und des Rachgierigen.
18 Dieses alles ist über uns gekommen, und wir haben deiner nicht vergessen, noch betrüglich gehandelt wider deinen Bund.
19 Nicht ist unser Herz zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von deinem Pfade;
20 Obgleich {O. daß} du uns zermalmt hast am Orte der Schakale, und uns bedeckt mit dem Schatten des Todes.
21 Wenn wir vergessen hätten den Namen unseres Gottes und unsere Hände ausgestreckt zu einem fremden Gott, {El}
22 Würde Gott das nicht erforschen? denn er kennt die Geheimnisse des Herzens.
23 Doch {O. Denn} um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wie Schlachtschafe sind wir geachtet.
24 Erwache! warum schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf uns nicht auf ewig!
25 Warum verbirgst du dein Angesicht, vergissest unser Elend und unsere Bedrückung?
26 Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde.
27 Stehe auf, uns zur Hülfe, und erlöse uns um deiner Güte willen!
1 Eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen,
2 GOtt, wir haben mit unsern Ohren gehöret, unsere Väter haben uns erzählet, was du getan hast zu ihren Zeiten vor alters.
3 Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben, aber sie hast du eingesetzt; du hast die Völker verderbet, aber sie hast du ausgebreitet.
4 Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert, und ihr Arm half ihnen nicht, sondern deine Rechte, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen.
5 GOtt, du bist derselbe mein König, der du Jakob Hilfe verheißest.
6 Durch dich wollen wir unsere Feinde zerstoßen; in deinem Namen wollen wir untertreten, die sich wider uns setzen.
7 Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen,
8 sondern du hilfst uns von unsern Feinden und machest zuschanden, die uns hassen.
9 Wir wollen täglich rühmen von GOtt und deinem Namen danken ewiglich. Sela.
10 Warum verstößest du uns denn nun und lässest uns zuschanden werden und zeuchst nicht aus unter unserm Heer?
11 Du lässest uns fliehen vor unserm Feinde, daß uns berauben, die uns hassen.
12 Du lässest uns auffressen wie Schafe und zerstreuest uns unter die Heiden.
13 Du verkaufest dein Volk umsonst und nimmst nichts drum.
14 Du machst uns zur Schmach unsern Nachbarn, zum Spott und Hohn denen, die um uns her sind.
15 Du machst uns zum Beispiel unter den Heiden, und daß die Völker das Haupt über uns schütteln.
16 Täglich ist meine Schmach vor mir, und mein Antlitz ist voller Schande,
17 daß ich die Schänder und Lästerer hören und die Feinde und Rachgierigen sehen muß.
18 Dies alles ist über uns kommen, und haben doch dein nicht vergessen, noch untreulich in deinem Bunde gehandelt;
19 unser Herz ist nicht abgefallen, noch unser Gang gewichen von deinem Wege,
20 daß du uns so zerschlägest unter den Drachen und bedeckest uns mit Finsternis.
21 Wenn wir des Namens unsers Gottes vergessen hätten und unsere Hände aufgehoben zum fremden GOtt,
22 das möchte GOtt wohl finden; nun kennet er ja unsers Herzens Grund.
23 Denn wir werden ja um deinetwillen täglich erwürget und sind geachtet wie Schlachtschafe.
24 Erwecke dich, HErr, warum schläfst du? Wache auf und verstoße uns nicht so gar!
25 Warum verbirgest du dein Antlitz, vergissest unsers Elends und Dranges?
26 Denn unsere Seele ist gebeuget zur Erde; unser Bauch klebet am Erdboden.
27 Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen!