1 {Dem Vorsänger. "Verdirb nicht!" Von David, ein Gedicht.}
2 Redet ihr wirklich Gerechtigkeit durch Verstummen? {And. l. mit veränderten Vokalen: Redet ihr wirklich Gerechtigkeit, ihr Richter? Der hebr. Text scheint fehlerhaft zu sein} Richtet ihr in Geradheit, ihr Menschenkinder? {O. die Menschenkinder}
3 Ja, im Herzen übet ihr Ungerechtigkeiten; eurer Hände Gewalttat wäget ihr dar im Lande.
4 Abgewichen sind die Gesetzlosen von Mutterschoße an, es irren von Mutterleibe an die Lügenredner.
5 Gift haben sie gleich Schlangengift, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschließt,
6 Die nicht hört auf die {O. daß sie nicht höre die} Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der der Zaubersprüche kundig ist.
7 Zerschmettere, o Gott, ihre Zähne in ihrem Maule, brich aus das Gebiß der jungen Löwen, Jehova!
8 Laß sie zergehen wie Wasser, die zerfließen! Legt er seine Pfeile an, so seien sie wie abgestumpft!
9 Laß sie sein gleich der Schnecke, die zerschmelzend dahingeht, gleich der Fehlgeburt eines Weibes, welche die Sonne nie erblickt hat!
10 Bevor eure Töpfe den Dorn merken, {d.h. bevor sie erhizt werden} möge {O. wird} er ihn, frisch oder brennend, hinwegstürmen!
11 Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache anschaut; er wird seine Füße {W. Schritte} baden im Blute des Gesetzlosen.
12 Und der Mensch wird sagen: Fürwahr, es gibt Lohn {Eig. Frucht} für den Gerechten; fürwahr, es gibt einen Gott, der auf Erden richtet.
1 Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Vertilge nicht«; von David ein Lied (vgl. 16,1).
2 Sprecht in Wahrheit ihr Recht, ihr Götter (= ihr Gewaltigen, ihr Machthaberauf Erden; vgl. 82,1)?Richtet ihr die Menschen gerecht (oder: in gebührender Weise)?
3 Ach nein, im Herzen schmiedet ihr Frevel,im Lande wägen eure Hände Gewalttat dar.
4 Abtrünnig sind die Gottlosen schon von Geburt an,schon vom Mutterleib an gehn die Lügenredner irre.
5 Gift haben sie in sich wie Schlangengift,sie gleichen der tauben Otter, die ihr Ohr verstopft,
6 die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer,(auf die Stimme) des kundigen Bannspruchredners.
7 Zerschmettre ihnen, Gott, die Zähne im Munde,den jungen Löwen brich aus das Gebiß, o HERR!
8 Laß sie vergehen wie Wasser, das sich verläuft!Schießt er seine Pfeile ab: sie seien wie ohne Spitze!
9 Wie die Schnecke beim Kriechen zerfließt, so muß er zergehn,wie die Fehlgeburt eines Weibes, die das Licht nicht geschaut!
10 Bevor noch eure Töpfe den (brennenden) Stechdorn spüren,wird ihn, noch unverbrannt, die Zornglut hinwegstürmen.
11 Der Gerechte wird sich freun, daß er Rache erlebt,seine Füße wird er baden im Blute des Frevlers,
12 und die Menschen werden bekennen:»Fürwahr, der Gerechte erntet noch Lohn!Fürwahr, noch gibt’s einen Gott, der auf Erden richtet!«