1 Leget nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid {Eig. Heucheleien und Neidereien} und alles üble Nachreden,
2 und wie {O. als} neugeborene Kindlein seid begierig {Eig. abgelegt habend..., seid begierig} nach der vernünftigen, {Da der griechische Ausdruck von logos (= Wort) abgeleitet ist, so üb. and.: vom Worte herstammend, wortgemäß; oder um die wahrscheinliche Anspielung auf das Wort "logos" anzudeuten: vernünftige unverfälschte Mich des Wortes} unverfälschten Milch, auf daß ihr durch dieselbe wachset zur Errettung,
3 wenn ihr anders geschmeckt habt, daß der Herr gütig ist.
4 Zu welchem kommend, als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar,
5 seid {werdet} auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich durch Jesum Christum.
6 Denn es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt, {O. auf ihn vertraut} wird nicht zu Schanden werden". {Jes. 28,16}
7 Euch nun, die ihr glaubet, ist die Kostbarkeit; den Ungehorsamen {O. Ungläubigen} aber: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein {W. Haupt der Ecke; Ps. 118,22} geworden",
8 und "ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses", {Jes. 8,14} die sich, da sie nicht gehorsam sind, an dem Worte stoßen, {O. die sich, da sie dem Worte nicht gehorchen, stoßen} wozu sie auch gesetzt worden sind.
9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, {Vergl. 2. Mose 19,5+6} damit ihr die Tugenden {O. Vortrefflichkeiten} dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;
10 die ihr einst "nicht ein Volk" waret, jetzt aber ein Volk Gottes seid; die ihr "nicht Barmherzigkeit empfangen hattet", jetzt aber Barmherzigkeit empfangen habt. {Vergl. Hos. 1,10; 2,23}
11 Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und als die ihr ohne Bürgerrecht seid, {O. und als Beisassen} daß ihr euch enthaltet von den fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten,
12 indem ihr euren Wandel unter den Nationen ehrbar führet, auf daß sie, worin sie wider euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung.
13 Unterwerfet euch [nun] aller menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem Könige als Oberherrn,
14 oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lobe derer, die Gutes tun.
15 Denn also ist es der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringet:
16 als Freie, und die nicht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Knechte {O. Sklaven} Gottes.
17 Erweiset allen Ehre; liebet die Brüderschaft; fürchtet Gott; ehret den König.
18 Ihr Hausknechte, seid den Herren {Eig. Gebietern} unterwürfig in aller Furcht, nicht allein den guten und gelinden, sondern auch den verkehrten.
19 Denn dies ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott {O. Gott gegenüber} willen Beschwerden erträgt, indem er ungerecht leidet.
20 Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharret, indem ihr sündiget und geschlagen werdet? Wenn ihr aber ausharret, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott.
21 Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel {O. Vorbild} hinterlassend, auf daß ihr seinen Fußstapfen nachfolget;
22 welcher keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Munde erfunden, {Vergl. Jes. 53,9}
23 der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich {O. es} dem übergab, der recht richtet;
24 welcher selbst unsere Sünden an seinem Leibe auf dem Holze {O. auf das Holz} getragen hat, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen {O. Wunden} ihr heil geworden seid. {Jes. 53,5}
25 Denn ihr ginget in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.
1 So leget denn ab jede Bosheit, und alle Arglist, Heuchelei, allen Neid, und alle Verläumdungssucht.
2 Als neugeborne Kinder seyd begierig nach vernünftiger, unverfälschter Milch, um durch sie zum Heile heran zu wachsen!
3 Wenn ihr anders schon geschmeckt habet, wie süß der Herr ist.
4 Hingeführt zu ihm, diesem lebendigen Steine, der von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber hochgeschätzt und von großem Werthe ist,
5 lasset euch als lebendige Steine auch aufbauen! Werdet ein geistiges Haus, eine heilige Priesterschaft, um geistige Opfer zu bringen, die Gott durch Jesum Christum wohlgefallen!
6 Deßwegen heißt es auch in der Schrift: Siehe! ich lege in Sion einen auserlesenen, schätzbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden.
7 Diese Ehre steht also euch Gläubigen bevor; den Ungläubigen aber gilt das: Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein geworden.
8 Er ist ein Stein zum Anstoß, ein Fels zum Aergerniß für die, welche sich am Worte stoßen, und nicht an dasselbe glauben, wozu sie auch bestimmt sind.
9 Ihr aber seyd ein auserlesenes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein geheiligtes Volk, eine eigenthümliche Nation, bestimmt, die Erhabenheit dessen zu preisen, der euch aus der Finsterniß zu seinem wunderbaren Lichte berufen.
10 Ihr waret einst Nicht-Volk Gottes jetzt seyd ihr sein Volk; ihr waret Nichtbegnadigte, jetzt seyd ihr die Begnadigten.
11 Geliebte! ich bitte euch als Fremdlinge und Pilger, enthaltet euch der fleischlichen Lüste, welche wider die Seele streiten!
12 Untadelhaft sey euer Wandel unter den Heiden, damit diejenigen, die euch als Bösewichter anschwärzen, eure guten Werke sehen, und Gott preisen, am Tage der Untersuchung.
13 Unterwerfet euch deßwegen, um Gottes"um des Herrn willen," nach dem Griechischen. willen, jeder menschlichen Ordnung; sowohl dem Könige, der die höchste Gewalt hat,
14 als den Statthaltern, die zur Bestrafung der Verbrecher und zur Belohnung der Rechtschaffenen von ihm gesendet sind;
15 (denn das ist Gottes Wille, durch rechtschaffenen Wandel sollet ihr die Unwissenheit thörichter Menschen zum Schweigen bringen,)
16 als Freie, die aber nicht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit mißbrauchen, sondern als Diener Gottes.
17 Erweiset jedem Achtung! Liebet die Brüder! Fürchtet Gott! Ehret den König!
18 Ihr Knechte unterwerfet euch mit aller Ehrerbietung euren Herren, nicht nur den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen!
19 Denn das erwirbt Gnade, wenn man mit Gott ergebenem Bewußtseyn Widerwärtigkeiten erduldet und unverdient leidet.
20 Denn welcher Ruhm wäre es, wenn ihr sündlich handelnd auch Züchtigung dulden müßtet? Nein! wenn ihr rechtschaffen handelnd auch Leiden dulden müsset, das erwirbt Gnade bei Gott.
21 Denn das bringt euer Beruf mit sich; wie auch Christus für euch gelitten, und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußtapfen nachfolget.
22 Er hatte keine Sünde gethan, kein Trug fand sich in seinem Munde,
23 und dennoch gelästert lästerte er nicht wieder, mißhandelt drohete er nicht, sondern gab sich dem ungerechten Richter hin:"gab sich dem hin, der gerecht richtet," nach dem Griechischen.
24 er nahm unsere Sünden mit seinem eigenen Körper hinauf an's Holz, damit wir den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben möchten; durch seine Wunden seyd auch ihr geheilet.
25 Denn ihr waret wie irrende Schafe, nun aber seyd ihr zurückgeführt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.