1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:
2 Was habt ihr, daß ihr diesen Spruch im Lande Israel gebrauchet und sprechet: Die Väter essen Herlinge, und die Zähne der Söhne werden stumpf?
3 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, wenn ihr ferner diesen Spruch in Israel gebrauchen sollt!
4 Siehe, alle Seelen sind mein; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes: Sie sind mein; die Seele, welche sündigt, die soll sterben. {Vergl. Jer. 31,29. 30}
5 Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,
6 auf den Bergen nicht isset und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des Hauses Israel, und das Weib seines Nächsten nicht verunreinigt und dem Weibe in ihrer Unreinigkeit nicht naht,
7 und niemanden bedrückt, sein Schuldpfand zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot dem Hungrigen gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt,
8 auf Zins nicht gibt und Wucher {Eig. Aufschlag bei der Rückerstattung entlehnter Naturalien; so auch V.13} nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurückhält, der Wahrheit gemäß zwischen Mann und Mann richtet,
9 in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte hält, um nach Wahrheit zu handeln: der ist gerecht; er soll gewißlich leben, spricht der Herr, Jehova. -
10 Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut vergießt und irgend eines von diesen tut -
11 er selbst aber hat alles dieses nicht getan - wenn er sogar auf den Bergen isset, und das Weib seines Nächsten verunreinigt,
12 den Elenden und den Armen bedrückt, Raub begeht, das Pfand nicht zurückgibt, und seine Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt,
13 auf Zins gibt und Wucher nimmt: sollte er leben? Er soll nicht leben! Alle diese Greuel hat er verübt: er soll gewißlich getötet werden, sein Blut soll auf ihm sein. -
14 Und siehe, es zeugt einer einen Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines Vater, die er tut; er sieht sie und tut nicht dergleichen:
15 er isset nicht auf den Bergen und erhebt nicht seine Augen zu den Götzen des Hauses Israel, er verunreinigt nicht das Weib seines Nächsten,
16 und er bedrückt niemanden, nimmt kein Pfand und begeht keinen Raub, er gibt dem Hungrigen sein Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung,
17 er hält seine Hand von dem Elenden zurück, nimmt weder Zins noch Wucher, er tut meine Rechte, wandelt in meinen Satzungen: der wird nicht wegen der Ungerechtigkeit seines Vaters sterben; er soll gewißlich leben.
18 Sein Vater, weil er Erpressung {O. Gewalttat} verübt, Raub am Bruder begangen, und was nicht gut war inmitten seines Volkes getan hat: siehe, der soll wegen seiner Ungerechtigkeit sterben.
19 Und sprechet ihr: Warum trägt der Sohn die Ungerechtigkeit des Vaters nicht mit? Der Sohn hat ja Recht und Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Satzungen gehalten und sie getan: er soll gewißlich leben.
20 Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die Ungerechtigkeit des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen soll auf ihm sein.
21 Wenn aber der Gesetzlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat, und alle meine Satzungen hält und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben.
22 Aller seiner Übertretungen, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, soll er leben.
23 Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tode des Gesetzlosen, spricht der Herr, Jehova? nicht vielmehr daran, daß er von seinen Wegen umkehre und lebe?
24 Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, nach all den Greueln tut, die der Gesetzlose verübt hat, sollte er leben? aller seiner gerechten Taten {W. Gerechtigkeiten} , die er getan hat, soll nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, wegen dieser soll er sterben. -
25 Und ihr sprechet: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Höret doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht?
26 Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, und um deswillen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat.
27 Wenn aber ein Gesetzloser umkehrt von seiner Gesetzlosigkeit, die er begangen hat, und Recht und Gerechtigkeit übt: er wird seine Seele am Leben erhalten.
28 Sieht er es ein und kehrt er um von allen seinen Übertretungen, die er begangen hat, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben. -
29 Aber das Haus Israel spricht: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht?
30 Darum werde ich euch richten, Haus Israel, einen jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, Jehova. Kehret um, und wendet euch ab von allen euren Übertretungen, daß es euch nicht ein Anstoß zur Missetat werde;
31 werfet von euch alle eure Übertretungen, womit ihr übertreten habt, und schaffet euch ein neues Herz und einen neuen Geist! denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?
32 Denn ich habe kein Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr, Jehova. So kehret um und lebet!
1 Und es geschah der Ausspruch Jehova's an mich, indem er sprach:
2 Warum bedienet ihr euch im Lande Israels dieses Sprüchwortes, sprechend: Die Väter essen saure Trauben, und die Zähne der Kinder werden stumpf?
3 So wahr ich lebe! spricht der Herr Jehova, ihr sollet euch dieses Sprüchwortes in Israel nicht mehr bedienen.
4 Siehe! alle Seelen sind mein; wie die Seele des Vaters, so ist auch die Seele des Sohnes mein; die Seele, die sündiget, die soll sterben.
5 Und Jeder, wenn er gerecht ist, und Recht und Gerechtigkeit ausübt;
6 nicht auf den Bergen isset, nicht seine Augen zu den Götzen des Hauses Israels empor hebt, nicht das Weib seines Nächsten schändet, nicht beiwohnt einer Frau zur Zeit ihrer Unreinigkeit;
7 und Niemanden bedrückt, sein Pfand dem Schuldner wieder zurückstellt, nichts raubt, dem Hungrigen sein Brod mittheilt, und die Nackten kleidet;
8 auf Wucher nicht leihet, und keinen Wucher treibt, vom Unrecht seine Hand zurückzieht, zwischen Parteien nach der Wahrheit das Urtheil spricht;
9 nach meinen Vorschriften wandelt, und meine Gebote beobachtet, daß er thut, was recht ist; ein solcher Frommer soll leben, spricht der Herr Jehova.
10 Zeuget er einen Sohn, welcher Gewaltthätigkeit ausübt, Blut vergießt, oder sonst etwas dergleichen gegen seinen Bruder begeht;
11 hingegen von dem Uebrigen nichts thut; vielmehr auf den Bergen isset, das Weib seines Nächsten schändet;
12 den Hülfslosen und Armen unterdrückt, raubt, das Pfand nicht zurückgibt, seine Augen zu den Götzen emporhebt, Gräuelthaten ausübt;
13 auf Wucher leihet, und Wucher treibt, sollte der leben? Er soll nicht leben; er hat alle jene Gräuelthaten ausgeübt; er soll des Todes sterben; sein Blut soll auf ihm seyn.
14 Und siehe! zeuget er einen Sohn, der alle Sünden seines Vaters sieht, die er thut; aber sich fürchtet, und sie nicht nachahmet;
15 nicht auf den Bergen isset; nicht seine Augen zu den Götzen des Hauses Israels empor hebt; seines Nächsten Weib nicht schändet;
16 und Niemanden bedrücket; kein Pfand zurückbehält; und nicht raubt; sein Brod dem Hungrigen mittheilt; und den Nackten kleidet;
17 von dem Hülflosen seine Hand läßt; keinen Zins nimmt, und keinen Wucher treibt; meine Gebote beachtet; nach meinen Vorschriften wandelt; ein Solcher soll wegen seines Vaters Sünden nicht sterben; sondern er soll leben.
18 Sein Vater, der so sehr unterdrückte, seinen Bruder beraubte, und unter seinem Volke that, was nicht gut ist; siehe! der soll sterben um seiner Sünden willen.
19 Und ihr sprechet: Warum soll nicht der Sohn die Sünde des Vaters tragen? Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit ausübte, alle meine Gebote beobachtete, und sie erfüllte, deßwegen soll er leben.
20 Der, welcher sündiget, soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen des Vaters Sünde, und der Vater soll nicht tragen des Sohnes Sünde. Auf den Gerechten soll seine Gerechtigkeit, und auf den Gottlosen seine Gottlosigkeit kommen.
21 Bekehret sich aber der Gottlose von allen seinen Sünden, die er begangen, und beobachtet er alle meine Vorschriften, und übt er Recht und Gerechtigkeit; so soll er leben, nicht sterben.
22 Aller seiner Sünden, die er begangen hat, soll wider ihn nicht gedacht werden; wegen seiner Gerechtigkeit, die er ausgeübt hat, soll er leben.
23 Sollte ich denn, spricht der Herr Jehova, Gefallen haben an dem Tode des Sünders? nicht vielmehr, daß er von seinem Wandel zurückkehre, und lebe?
24 Weicht aber der Gerechte von seiner Gerechtigkeit ab, und thut er Böses, und ahmet alle Gräuelthaten nach, die der Gottlose ausübt, sollte der leben? Aller seiner Gerechtigkeit, die er geübt, sollte nicht gedacht werden; wegen seiner Uebertretung, die er gethan, und wegen seiner Sünde, die er begangen, soll er sterben.
25 Und ihr saget: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Höre also, Haus Israels! ist mein Weg nicht recht? Sind nicht eure Wege unrecht?
26 Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abweicht, und Böses thut, und deßwegen stirbt; so stirbt er um des Bösen willen, das er gethan hat.
27 Und wenn ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit abläßt, die er begangen hat, und Recht und Gerechtigkeit übt; so erhält er sein Leben.
28 Denn er kam zur Einsicht, und ließ ab von allen seinen Sünden, die er begangen hat; er soll leben, nicht sterben.
29 Und das Haus Israels sagt noch: der Weg des Herrn ist nicht recht! Sollten meine Wege nicht recht seyn? Haus Israels! Sind nicht eure Wege unrecht?
30 Darum will ich euch, Haus Israels! einen Jeden nach seinen Wegen richten, spricht der Herr Jehova. Wendet, und bekehret euch von allen euren Missethaten; so wird die Sünde euch nicht zum Sturze gereichen.
31 Entfernet von euch alle eure Missethaten, die ihr begangen habet; und verschaffet euch ein neues Herz, und einen neuen Geist! und warum wollet ihr sterben, Haus Israels?
32 Denn ich habe keinen Gefallen an dem Tode des Sterbenden, spricht der Herr Jehova. Kehret also zurück, und ihr werdet leben.