1 O unverständige Galater! wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus, als [unter euch] gekreuzigt, vor Augen gemalt wurde?
2 Dies allein will ich von euch lernen: Habt ihr den Geist aus {O. auf dem Grundsatz der (des); so auch nachher} Gesetzeswerken empfangen, oder aus der Kunde {O. Botschaft; s. die Anm. zu Röm. 10,16} des Glaubens?
3 Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr im Geiste angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleische vollenden? {O. zur Vollendung gebracht werden}
4 Habt ihr so vieles vergeblich gelitten? {O. erfahren} wenn es ja auch vergeblich ist.
5 Der euch nun den Geist darreicht und Wunderwerke unter euch wirkt, ist es aus Gesetzeswerken oder aus der Kunde des Glaubens?
6 Gleichwie Abraham Gott glaubte, und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. {1. Mose 15,6}
7 Erkennet denn: die aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so auch nachher} Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne.
8 Die Schrift aber, voraussehend, daß Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen würde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: "In dir werden gesegnet werden alle Nationen". {1. Mose 12,3}
9 Also werden die, welche aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet.
10 Denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!" {5. Mose 27,26}
11 Daß aber durch {W. in, d.h. in der Kraft des} Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn"der Gerechte wird aus Glauben leben". {Hab. 2,4}
12 Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: "Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben". {3. Mose 18,5}
13 Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der am Holze hängt"!); {5. Mose 21,23}
14 auf daß der Segen Abrahams in Christo Jesu zu den Nationen käme, auf daß wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben.
15 Brüder! ich rede nach Menschenweise; selbst eines Menschen Bund, der bestätigt ist, hebt niemand auf oder verordnet etwas hinzu.
16 Dem Abraham aber waren die Verheißungen zugesagt und seinem Samen. Er sagt nicht: "und den Samen", als von vielen, sondern als von einem: "und deinem Samen", {1. Mose 22,18} welcher Christus ist.
17 Dieses aber sage ich: Einen vorher von Gott bestätigten Bund macht das vierhundertdreißig Jahre danach entstandene Gesetz nicht ungültig, um die Verheißung aufzuheben.
18 Denn wenn die Erbschaft aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so auch nachher} Gesetz ist, so nicht mehr aus {O. auf dem Grundsatz der (des); so auch nachher} Verheißung: dem Abraham aber hat Gott sie durch Verheißung geschenkt.
19 Warum nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt (bis der Same käme, dem die Verheißung gemacht war), angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers.
20 Ein {W. der} Mittler aber ist nicht Mittler von einem; Gott aber ist einer.
21 Ist denn das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig zu machen vermöchte, dann wäre wirklich die Gerechtigkeit aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so auch nachher} Gesetz.
22 Die Schrift aber hat alles unter die Sünde eingeschlossen, auf daß die Verheißung aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so auch nachher} Glauben an Jesum Christum {O. Jesu Christi} denen gegeben würde, die da glauben.
23 Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt, eingeschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte.
24 Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum hin, auf daß wir aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so auch nachher} Glauben gerechtfertigt würden.
25 Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Zuchtmeister;
26 denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christum Jesum. {W. in Christo Jesu}
27 Denn so viele euer auf Christum getauft worden sind, ihr habt Christum angezogen.
28 Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; {W. Männliches und Weibliches} denn ihr alle seid einer in Christo Jesu.
29 Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Same und nach Verheißung Erben.
1 O ihr unverständigen Galater! wer hat euch bezaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet? Euch, welchen Jesus Christus vor die Augen hingestellt worden, wie wenn er unter euch gekreuzigt worden wäre.
2 Nur das Eine möcht' ich von euch wissen: Empfinget ihr den Geist durch des Gesetzes Werke, oder durch die Annahme des Glaubens?
3 So unverständig seyd ihr? Im Geiste finget ihr an, nun wollet ihr im Fleische enden?
4 So Vieles wollet ihr vergeblich erlitten haben? Ja, wenn nur bloß vergeblich!
5 Ward also der, welcher euch den Geist verleihet, und Wunder unter euch wirkt, durch Gesetzes-Werke oder durch Annahme des Glaubens dazu bewogen?
6 So wie es heißt: Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.
7 Erkennet daraus, daß die Glaubenden Abrahams Söhne sind!
8 Ja, im Voraussehen, daß Gott um des Glaubens willen die Heiden gerecht mache, versprach die Schrift dem Abraham: Durch dich sollen alle Völker gesegnet werden.
9 Also werden die Glaubenden mit dem Glaubenden Abraham gesegnet;
10 die hingegen, welche auf des Gesetzes Werke sich verlassen, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: Verflucht sey Jeder, der nicht Alles beobachtet, was im Gesetz-Buche geschrieben steht, und darnach handelt.
11 Daß aber durch das Gesetz Niemand vor Gott für gerecht gelte, ist offenbar; denn durch Glauben lebt der Gerechte.
12 Das Gesetz aber ist nicht aus dem Glauben, sondern: wer dieses beobachtet, wird dadurch leben!
13 Christus hat uns von dem Fluche des Gesetzes erlöset, da er für uns zum Fluche geworden; denn es steht geschrieben: Verflucht ist, wer am Holze hängt;
14 damit käme der Segen Abrahams durch Jesum Christum über die Heiden, und wir empfingen durch den Glauben den verheißenen Geist.
15 Brüder, ich will es aus dem gewöhnlichen Leben erklären. Niemand kann doch den bestätigtgültigen Bund eines Menschen verwerfen, oder Etwas hinzufügen.
16 Nun aber sind dem Abraham und seinem Nachkommen Verheißungen gegeben. Es heißt nicht: Und den Nachkommen, als wenn von Vielen die Rede wäre, sondern wie von einem Einzigen: Und deinem Nachkommen, welcher ist Christus.
17 Ich sage folglich dieses: Den von Gottauf Christus hin, setzt das Griechische zu. bestätigten Bund kann das nach vier hundert und dreißig Jahren gegebene Gesetz nicht entkräften, so daß die Verheißung aufgehoben würde.
18 Denn kommt aus dem Gesetz das Erbe, so kommt es nicht mehr aus der Verheißung; Gott hat ihn aber dem Abraham durch die Verheißung geschenkt.
19 Wozu nun das Gesetz? Um der Vergehungen willen kam es hinzu, (bis jene Nachkommenschaft erschien, der die Verheißung gegeben) angeordnet wurde es durch Engel, durch eines Mittlers Hand.
20 Nun aber ist der Mittler nicht eines Einzigen; Gott aber ist ein Einziger.
21 Ist deßwegen das Gesetz den Verheißungen Gottes entgegen? Nimmermehr! denn, wenn ein Gesetz gegeben wäre, das Leben verschaffen könnte, so käme allerdings aus dem Gesetze die Gerechtigkeit.
22 Aber die Schrift hat Alle der Sünde unterworfen, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesum Christum den Gläubigen gegeben würde.
23 Ehe aber der Glaube erschien, wurden wir unter dem Gesetze bewacht gehalten, eingeschlossen bis zu dem Glauben, der offenbaret werden sollete.
24 Das Gesetz ist also unser Erzieher gewesen bis auf Christus hin, damit wir durch Glauben gerechtfertiget würden.
25 Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Erzieher.
26 Denn ihr Alle seyd Gottes Kinder durch den Glauben an Christum Jesum;
27 denn so viel eurer auf Christum getauft sind, die haben Christum sich angezogen.
28 Da ist kein Jude noch Heide; da ist kein Sklave noch Freier; da ist kein Mann noch Weib, denn ihr seyd Alle Eins geworden in Jesu Christo.
29 Gehöret ihr aber Christo an, so seyd ihr Abrahams Nachkommen, und nach der Verheißung Erben.