1 Wehe dir, Verwüster, und du selbst wurdest nicht verwüstet; und dir, Räuber, {S. die Anm. zu Kap. 21,2} und man hat dich nicht beraubt! Sobald du das Verwüsten vollendet hast, wirst du verwüstet werden; sobald du mit dem Rauben fertig bist, {Eig. zum Ziele gekommen bist} wirst du beraubt werden. -
2 Jehova, sei uns gnädig! auf dich harren wir; sei ihr Arm jeden Morgen, ja, unsere Rettung zur Zeit der Bedrängnis! -
3 Vor dem Brausen deines {Eig. eines} Getümmels entfliehen die Völker, vor deiner Erhebung zerstreuen sich die Nationen.
4 Und weggerafft wird eure Beute, wie die Heuschrecken wegraffen; wie Heuschrecken rennen, rennt man darauf los.
5 Jehova ist hocherhaben; denn er wohnt in der Höhe, er füllt Zion mit Recht und Gerechtigkeit.
6 Und es wird Festigkeit deiner Zeiten, {d.h. Zeitverhältnisse, Geschicke; wie Ps. 31,15} Fülle von Heil, von Weisheit und Erkenntnis geben; die Furcht Jehovas wird sein {d.i. Israels} Schatz sein.
7 Siehe, ihre Helden schreien draußen, die Friedensboten weinen bitterlich.
8 Die Straßen sind verödet, der Wanderer feiert. Er hat den Bund gebrochen, die Städte verachtet, keines Menschen geachtet.
9 Es trauert, es schmachtet das Land; der Libanon steht beschämt da, er verdorrt; Saron ist einer Steppe gleich geworden, und Basan und Karmel schütteln ihr Laub ab.
10 Nun will ich aufstehen, spricht Jehova; nun will ich mich emporrichten, nun mich erheben.
11 Ihr gehet schwanger mit Heu, Stoppeln werdet ihr gebären; euer Schnauben ist ein Feuer, das euch verzehren wird.
12 Und die Völker werden zu Kalkbränden, wie abgehauene Dornen, die im Feuer verbrannt werden.
13 Höret, ihr Fernen, was ich getan, und ihr Nahen, erkennet meine Macht!
14 Die Sünder in Zion sind erschrocken, {O. zittern} Beben hat die Ruchlosen ergriffen. "wer von uns kann weilen bei verzehrendem Feuer? Wer von uns kann weilen bei ewigen Gluten?" -
15 Wer in Gerechtigkeit {Eig. in Gerechtigkeiten, d.h. in Betätigungen der Gerechtigkeit} wandelt und Aufrichtigkeit {O. Redlichkeit} redet; wer den Gewinn der Bedrückungen verschmäht; wer seine Hände schüttelt, um keine Bestechung anzunehmen; wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen:
16 der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg; sein Brot wird ihm dargereicht, sein Wasser versiegt nie. - {Eig. ist bestädig}
17 Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land.
18 Dein Herz wird des Schreckens gedenken: Wo ist der Schreiber? {d.h. der Schätzer bei der Tributerhebung} wo der Wäger? {der das Gewicht der eingezahlten Geldes prüfte} wo, der die Türme zählte?
19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk von unverständlicher Sprache, {W. Lippe; wie Kap. 28,11} daß man sie nicht vernehmen, von stammelnder Zunge, die man nicht verstehen kann.
20 Schaue Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine ruhige {Zugl.: sorglose} Wohnstätte, ein Zelt, das nicht wandern wird, dessen Pflöcke ewiglich nicht herausgezogen, und von dessen Seilen keines je losgerissen werden wird; -
21 sondern daselbst ist ein Mächtiger, {Zugl.: ein Herrlicher} Jehova, bei uns; {Eig. haben wir einen Mächtigen, Jehova} ein Ort von Flüssen, von breiten Strömen: {O. Kanälen} kein Ruderschiff kommt hinein, und durch denselben zieht kein mächtiges Schiff.
22 Denn Jehova ist unser Richter, Jehova unser Feldherr, {And. üb.: Gesetzgeber} Jehova unser König; er wird uns retten. -
23 Schlaff hängen deine Taue; sie halten nicht fest das Gestell ihres Mastes, halten das Segel nicht ausgebreitet. - Dann wird ausgeteilt des Raubes Beute in Menge, selbst Lahme plündern die Beute.
24 Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach. Dem Volke, das darin wohnt, wird die Missetat vergeben sein. -
1 Wehe dir, Verwüster! der du noch nicht verwüstet wurdest; und dir, Räuber! an dem man noch keinen Raub beging; wenn du aufgehört hast, zu verwüsten, wirst auch du verwüstet werden; wenn du vollendet hast dein Rauben, so wird man dich berauben.
2 Jehova! sey uns gnädig! Auf dich vertrauen wir! Sey du frühmorgens ihre Stärke, auch unsere Hülfe in der Noth!
3 Vor dem tosenden Geschrei flohen die Völker; als du dich erhobest, zerstoben die Nationen.
4 Man sammelt eure Beute, wie man die Heuschrecken sammelt; man fällt darüber her, wie einfallen die Heuschrecken.
5 Jehova ist erhaben, denn er wohnet in der Höhe, er füllet Zion mit Recht und Gerechtigkeit.
6 Sicher werden deine Zeiten, die Stärke deines Heiles, Weisheit und Erfahrung seyn, Gottesfurcht dein Reichthum.
7 Ihre Helden schreien draußen, und die Friedensboten weinen kläglich.
8 Die Straßen sind zerstört, kein Wanderer betritt sie mehr! Er brach den Bund, mißhandelte die Städte, und achtete keinen Menschen.
9 Es trauert, es schmachtet das Land, beschämt steht da der Libanon, er welket hin! Saron ist der Wüste gleich, Basan und Karmel entblättern sich.
10 Nun will ich aufstehen, spricht Jehova: nun will ich mich erheben, und mich aufrichten.
11 Mit Stroh gehet ihr schwanger, und stoppeln werdet ihr gebären. Euer Zorn ist ein Feuer, das euch verzehrt.
12 Fürwahr! die Völker werden seyn, wie das Verbrennen der Kalksteine, wie ausgerissene Dornen, die im Feuer verbrannt werden.
13 Ihr Fernen! höret, was ich gethan; erkennet meine Macht, ihr Nahen!
14 In Zion fürchten sich die Sünder; und Schrecken überfällt die Frevler. Wer bleibt uns zurück? Zehrend Feuer! Wer bleibt bei uns zurück? Ewige Gluth.
15 Wer frommen Wandel führt, wer redet, was recht ist, wer mißbilligt die Gier nach Erpressungen, zurückzieht seine Hand, daß sie nicht Bestechung nimmt; zustopft sein Ohr, daß es nicht von Blutvergießen hört; verschließt seine Augen, daß sie nicht Böses sehen;
16 Der wohnt auf der Höhe, und Felsengebirge sind sein Zufluchtsort. Sein Brod wird ihm gereicht, sein Trank ist ihm gewiß.
17 Es werden erblicken deine Augen in seiner Pracht den König, und sehen ein weites Land.
18 Dein Herz wird zurückdenken an den Schrecken, und sagen: Wo ist der Ausschreiber der Schatzung? Wo Jener, der sie wog? Wo, der die Thürme zählte?
19 Du siehst nicht mehr das rohe Volk, die tief reden, daß man es nicht hören, und stottern mit der Zunge, daß man sie nicht verstehen kann.
20 Siehe Zion, unsere festliche Stadt, laß deine Augen, Jerusalem betrachten, die friedliche Wohnung, das Zelt, das unverrückbar ist, dessen Pflöcke ewig unbeweglich sind, und dessen Seile nie zerrissen werden.
21 Fürwahr! wenn der mächtige Jehova daselbst statt Ströme und breiter Flüsse bei uns ist; so wird kein Ruderschiff vorbeifahren, und kein großes Schiff vorüber segeln.
22 Denn Jehova ist unser Richter, Jehova unser Gesetzgeber, Jehova ist unser König, Er ist es, der uns schützt.
23 Deine Seile sind gespannt, halten aber den Mastbaum nicht, und spannen nicht mehr aus das Segel. Alsdann wird man viele Beute theilen, sogar die Lahmen werden Beute machen.
24 Kein Bewohner wird dann sagen: ich bin krank. Vom Uebel ist das Volk befreit, das darin wohnt.