1 Ich bin gesucht worden von denen, die nicht nach mir fragten; ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten. {O. Ich war zu erfragen für die, welche nicht fragten; ich war zu finden für die, welche mich nicht suchten} Ich sprach: Hier bin, ich, hier bin ich! zu einer Nation, die nicht mit meinem Namen genannt war. {And. l.: die meinen Namen nicht anrief}
2 Ich habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volke, welches seinen eigenen Gedanken nach auf dem Wege wandelt, der nicht gut ist.
3 Das Volk, das mich beständig ins Angesicht reizt, in den Gärten opfert und auf Ziegelsteinen räuchert;
4 welches in {O. unter} den Gräbern sitzt und in verborgenen Orten übernachtet; welches Schweinefleisch ißt und Greuelbrühe in seinen Gefäßen hat;
5 das da spricht: Bleibe für dich und nahe mir nicht, denn ich bin dir heilig: - diese sind ein Rauch in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag brennt.
6 Siehe, das ist vor mir aufgeschrieben. Ich werde nicht schweigen, ich habe denn vergolten; und in ihren Busen werde ich vergelten
7 eure Missetaten und die Missetaten eurer Väter miteinander, spricht Jehova, die {O. weil sie} auf den Bergen geräuchert und mich auf den Hügeln verhöhnt haben; und ich werde zuvor {d.h. bevor die Segnungen kommen; vergl. Jer. 16,18} ihren Lohn in ihren Busen messen.
8 So spricht Jehova: Wie wenn sich Most in der Traube findet, und man spricht: Verdirb sie nicht, denn ein Segen ist in ihr; so werde ich tun um meiner Knechte willen, daß ich nicht das Ganze verderbe.
9 Und ich werde aus Jakob einen Samen hervorgehen lassen, und aus Juda einen Besitzer meiner Berge; und meine Auserwählten sollen es {d.h. das Land} besitzen, und meine Knechte sollen daselbst wohnen.
10 Und Saron {Vergl. Kap. 33,9} wird zu einer Trift der Schafe, {Eig. des Kleinviehes} und das Tal Achor zu einem Lagerplatz der Rinder werden, für mein Volk, das mich gesucht hat. {Eig. nach mir gefragt hat}
11 Ihr aber, die ihr Jehova verlasset, die ihr meines heiligen Berges vergesset, die ihr dem Gad einen Tisch zurichtet und der Meni {Gad (der Planet Jupiter) wurde als Glücksgott verehrt, Meni (der Planet Venus) als Schicksals- oder Bestimmungsgöttin} Mischtrank einschenket:
12 Ich habe euch dem Schwerte bestimmt, {Im Hebr. ein Wortspiel mit dem Namen "Meni"} und ihr alle werdet zur Schlachtung niedersinken; weil ich gerufen, und ihr nicht geantwortet habt, geredet, und ihr nicht gehört habt, sondern getan, was böse ist in meinen Augen, und das erwählet, woran ich kein Gefallen habe.
13 Darum spricht der Herr, Jehova, also: Siehe, meine Knechte werden essen, ihr aber werdet hungern; siehe, meine Knechte werden trinken, ihr aber werdet dürsten. Siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber werdet beschämt sein;
14 siehe, meine Knechte werden jubeln vor Freude {Eig. Wohlsein, Behagen} des Herzens, ihr aber werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Kummer {Eig. Zerschlagung, Verwundung} des Geistes.
15 Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchwort hinterlassen; und der Herr, Jehova, wird dich töten. Seine Knechte aber wird er mit einem anderen Namen nennen:
16 so daß, wer sich im Lande segnet, sich bei dem Gott der Treue {O. der Wahrheit; W. des Amen} segnen wird, und wer im Lande schwört, bei dem Gott der Treue {O. der Wahrheit, W. des Amen} schwören wird; denn die früheren Drangsale werden vergessen und vor meinen Augen verborgen sein.
17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und der früheren wird man nicht mehr gedenken, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen.
18 Sondern freuet euch und frohlocket für und für über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich wandle {Eig. schaffe} Jerusalem in Frohlocken um und sein Volk in Freude.
19 Und ich werde über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen; und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird nicht mehr darin gehört werden.
20 Und dort wird kein Säugling von einigen Tagen und kein Greis mehr sein, {Eig. Und von dort wird... entstehen} der seine Tage nicht erfüllte; denn der Jüngling wird als Hundertjähriger sterben, und der Sünder als Hundertjähriger verflucht werden.
21 Und sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen.
22 Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen, sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen; denn gleich den Tagen der Bäume sollen die Tage meines Volkes sein, und meine Auserwählten werden das Werk ihrer Hände verbrauchen.
23 Nicht vergeblich werden sie sich mühen, und nicht zum jähen Untergang werden sie zeugen; {O. gebären} denn sie sind der Same der Gesegneten Jehovas, und ihre Sprößlinge werden bei ihnen sein.
24 Und es wird geschehen: ehe sie rufen, werde ich antworten; während sie noch reden, werde ich hören.
25 Wolf und Lamm werden beisammen weiden; und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Speise sein. Man wird nicht übeltun noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge, spricht Jehova.
1 Ich werde gesucht von denen, die sonst nach mir nicht fragten; und finden lasse ich mich von denen, die mich sonst nicht suchten; ich sage: sehet! hier bin ich! zu einem Volke, das sich nicht nach meinem Namen nennt.
2 Ich strecke meine Hände aus den ganzen Tag nach einem Volke hin, das widerspenstig ist, und böse Wege wandelt, nach seinen eigenen Lüsten,
3 nach einem Volke, das stets vor meinem Angesicht mich reizt, das opfert in den Gärten, und auf Ziegelsteinen räuchert;
4 das sich in Gräbern aufhält, und in Höhlen übernachtet, das Fleisch von Schweinen ißt, und unreine Brühe in seinen Geschirren hat;
5 das sagt: bleibe du für dich, und komme mir nicht näher! denn heiliger bin ich, als du. Sie trifft nun meiner Nase Schnauben, und brennendes Feuer den ganzen Tag.
6 Siehe! es steht vor mir geschrieben: Ich will nicht schweigen, sondern vergelten will ich, ja vergelten es in ihren Schooß.
7 Eure Missethaten, und die Missethaten eurer Väter miteinander, spricht Jehova, die auf Bergen räucherten, auf Hügeln mich beschimpften; ihren frühesten Lohn will ich ihnen zumessen in ihren Schooß.
8 So spricht Jehova: Wie wenn man noch Saft in einer Traube findet, und spricht: verdirb sie nicht! es ist noch etwas Gutes in ihr; so will ich auch thun an meinen Dienern, um sie nicht ganz zu verderben.
9 Ich will aus Jakob, und aus Juda noch einen Samen ziehen, der meine Berge besitzen soll; meine Auserwählten sollen sie besitzen, und meine Diener darauf wohnen.
10 Und Saron soll der Schafe Ruhestätte, und Achor's Thal der Heerde Lagerplatz seyn für mein Volk, das mich sucht.
11 Ihr aber, die ihr Jehova verließet, meines heiligen Berges vergaßet, dem Gad die Tafel decktet, und Trank dem Meni opfertet,
12 ihr seyd bestimmt für's Schwert, ihr werdet Alle noch den Hals zur Schlachtbank strecken; weil ich rief, und ihr nicht Antwort gabt; weil ich sprach, und ihr nicht hörtet; vielmehr, was mir mißfiel, verübtet, und was ich nicht wollte, vorzoget.
13 Darum so spricht der Herr, Jehova: Siehe! meine Diener werden essen, und ihr hungern; siehe! meine Diener werden trinken, und ihr dursten; siehe! meine Diener werden sich freuen, und ihr beschämet werden;
14 siehe! meine Diener werden jauchzen vor Herzensfreude, und ihr werdet schreien vor Herzensangst, und vor Geisteskummer heulen.
15 Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchesausdruck hinterlassen; und der Herr Jehova wird euch tödten, und seine Diener nach einem andern Namen nennen.
16 Wer sich im Lande segnet, der wird sich segnen bei dem wahren Gott; wer schwört im Lande, der wird schwören bei dem wahren Gott; weil dann die vorige Noth vergessen ist, und sich vor meinem Auge verborgen hält.
17 Denn siehe! einen neuen Himmel, und eine neue Erde schaffe ich, und des Vergangenen wird nicht mehr gedacht werden, noch in den Sinn kommen.
18 Ja, freuen, und frohlocken sollet ihr immerhin dessen, was ich erschaffe. Denn siehe! ich schaffe Jerusalem Freude, und seinem Volke Wonne;
19 so daß ich an Jerusalem selbst Freude, und an meinem Volke Wonne haben werde. Dann wird man darin keinen Klagton, und kein Geschrei mehr hören.
20 Kein Säugling, der nur Tage lebt, wird mehr dort seyn, und kein Greis, der nicht seine Lebenszeit vollendet hätte. Denn der Jüngling wird sterben, wenn er hundert Jahre alt ist; und der hundertjährige Sünder verwünscht werden.
21 Sie werden Häuser bauen, und sie bewohnen; Weinberge pflanzen, und ihre Frucht genießen,
22 nicht bauen, was ein Anderer bewohnt, noch pflanzen, was ein Anderer verzehrt. Fürwahr! so alt das Holz wird, so alt wird auch mein Volk. Und ihrer Hände Werk werden meine Auserwählten selbst verbrauchen.
23 Nicht fruchtlos sollen sie arbeiten, zum Untergang nicht Kinder zeugen; denn sie sind ein von Jehova gesegneter Same, und mit ihnen auch ihr Nachwuchs.
24 Je ehe sie rufen, werde ich hören, oder ich werde hören, während sie noch reden.
25 Dann weiden Wolf und Lamm beisammen, Stroh frißt der Löwe, wie der Stier, Staub ist der Schlangen Nahrung. Nichts schaden, nichts verderben sie auf meinem heiligen Berge, spricht Jehova.