1 In jener Zeit, spricht Jehova, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie werden mein Volk sein.
2 So spricht Jehova: Das Volk der dem Schwerte Entronnenen hat Gnade gefunden in der Wüste. Ich will gehen, um Israel {Eig. um es, Israel} zur Ruhe zu bringen. -
3 Jehova ist mir von ferne erschienen: Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte.
4 Ich will dich wieder bauen, und du wirst gebaut werden, Jungfrau Israel! Du wirst dich wieder mit deinen Tamburinen schmücken und ausziehen im Reigen der Tanzenden.
5 Du wirst wieder Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias; die Pflanzer werden pflanzen und genießen {Eig. entweihen; vergl. 5. Mose 20,6}.
6 Denn ein Tag wird sein, da die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen werden: Machet euch auf und lasset uns nach Zion hinaufziehen zu Jehova, unserem Gott!
7 Denn so spricht Jehova: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet an der Spitze {O. über das Haupt; vergl. Amos 6,1} der Nationen! Lobsinget laut und sprechet: Rette dein Volk, Jehova, den Überrest Israels!
8 Siehe, ich bringe sie aus dem Lande des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende allzumal; in großer Versammlung kehren sie hierher zurück.
9 Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen leite ich sie; ich führe sie zu Wasserbächen auf einem ebenen Wege, auf dem sie nicht straucheln werden. Denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. -
10 Höret das Wort Jehovas, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sprechet: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und es hüten wie ein Hirt seine Herde.
11 Denn Jehova hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus der Hand dessen, der stärker war als er.
12 Und sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions, und herbeiströmen zu den Gütern Jehovas: zum Korn und zum Most und zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten, und sie werden hinfort nicht mehr verschmachten.
13 Dann wird die Jungfrau sich freuen im Reigen, und Jünglinge und Greise allzumal; und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und sie trösten, und will sie erfreuen, indem ich sie von ihrem Kummer befreie {Eig. will sie erfreuen aus ihrem Kummer heraus}.
14 Und ich will die Seele der Priester laben mit Fett, und mein Volk wird sich an meinen Gütern sättigen, spricht Jehova.
15 So spricht Jehova: Eine Stimme wird in Rama gehört, Wehklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder; sie will sich nicht trösten lassen {Eig. sie weigert sich, sich trösten zu lassen} über ihre Kinder, weil sie nicht mehr sind.
16 So spricht Jehova: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen; denn es gibt Lohn für deine Arbeit, spricht Jehova, und sie werden aus dem Lande des Feindes zurückkehren;
17 und Hoffnung ist da für dein Ende {O. deine Zukunft} , spricht Jehova, und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren.
18 Wohl habe ich Ephraim klagen hören: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein nicht ans Joch gewöhntes Kalb; bekehre mich, daß ich mich bekehre, denn du bist Jehova, mein Gott.
19 Denn nach meiner Umkehr {O. meiner Bekehrung} empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gebracht worden bin {Eig. nachdem ich gewitzigt bin} , schlage ich mich auf die Lenden. Ich schäme mich und bin auch zu Schanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. -
20 Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind der Wonne? Denn sooft ich auch wider ihn geredet habe, gedenke ich seiner doch immer wieder. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt; ich will mich gewißlich seiner erbarmen, spricht Jehova.
21 Richte dir Wegweiser auf, setze dir Stangen, richte dein Herz auf die Straße, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um zu diesen deinen Städten!
22 Wie lange willst du dich hin und her wenden, du abtrünnige Tochter? Denn Jehova hat ein Neues geschaffen auf der Erde: Das Weib wird den Mann umgeben.
23 So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Dieses Wort wird man noch sprechen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihre Gefangenschaft wenden werde: Jehova segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!
24 Und Juda und alle seine Städte werden allzumal darin wohnen, Ackerleute und die mit der Herde umherziehen.
25 Denn ich habe die lechzende Seele reichlich getränkt und jede schmachtende Seele gesättigt {Eig. gefüllt}.
26 Darüber erwachte ich und sah, und mein Schlaf war mir süß.
27 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich das Haus Israel und das Haus Juda besäen werde mit Samen von Menschen und Samen von Vieh.
28 Und es wird geschehen, wie ich über sie gewacht habe, um auszureißen und abzubrechen und niederzureißen und zu zerstören und zu verderben, also werde ich über sie wachen, um zu bauen und zu pflanzen, spricht Jehova.
29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben Herlinge gegessen, und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden;
30 sondern ein jeder wird für seine Missetat sterben: Jeder Mensch, der Herlinge ißt, dessen Zähne sollen stumpf werden.
31 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen werde:
32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, da ich sie bei der Hand faßte, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen, welchen meinen Bund sie gebrochen haben; und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt, spricht Jehova.
33 Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel machen werde nach jenen Tagen, spricht Jehova: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.
34 Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen Nächsten und ein jeder seinen Bruder lehren und sprechen: Erkennet Jehova! denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht Jehova. Denn ich werde ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken. -
35 So spricht Jehova, der die Sonne gesetzt hat zum Lichte bei Tage, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Lichte bei Nacht, der das Meer erregt, und seine Wogen brausen, Jehova der Heerscharen ist sein Name:
36 Wenn diese Ordnungen vor {Eig. von vor} meinem Angesicht weichen werden, spricht Jehova, so soll auch der Same Israels aufhören, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht alle Tage.
37 So spricht Jehova: Wenn die Himmel oben gemessen, und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie getan haben, spricht Jehova.
38 Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da diese Stadt dem Jehova gebaut werden wird vom Turme Hananel bis zum Ecktore.
39 Und die Meßschnur wird weiter fortlaufen geradeaus über den Hügel Gareb, und sich nach Goah wenden.
40 Und das ganze Tal der Leichen und der Asche, und alles Gefilde bis zum Bache {O. Tale} Kidron, bis zur Ecke des Roßtores gegen Osten, wird Jehova heilig sein; es soll nicht ausgerottet noch zerstört werden in Ewigkeit.
1 Zu jener Zeit, spricht Jehova, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels seyn, und sie mein Volk.
2 So spricht Jehova: Es soll Gnade finden in der Wüste das Volk derer, die dem Schwerte entkommen sind; ich gehe hin, um Israel Ruhe zu verleihen.
3 Aus der Ferne hat sich Jehova mir gezeigt. Mit ewiger Liebe liebe ich dich, darum hege ich Huld für dich.
4 Ich will dich wieder aufbauen, ja wieder aufgebauet sollst du werden, du Jungfrau Israels! Du wirst dich wieder mit deinen Pauken schmücken, und hinausziehen im Reigentanz der Fröhlichen.
5 Anpflanzen sollst wieder Weinberge auf Samariens Gebirgen; die Pflanzer sollen pflanzen, und die Frucht genießen.
6 Denn es wird die Zeit seyn, da auf Ephraims Gebirge die Wächter rufen werden: Stehet auf, und lasset uns nach Zion ziehen, zu Jehova, unserm Gott!
7 Denn so spricht Jehova: Erhebet über Jakob laute Freude! und jauchzet über das Haupt der Völker! verkündet, lobpreiset und saget: Gerettet hast du, Jehova, dein Volk, den Ueberrest von Israel!
8 Siehe! ich führe sie zurück aus dem mitternächtlichen Lande, und bringe sie zusammen von der Erde Grenzen her. Heimkehren werden mit ihnen Blinde, und Lahme, Schwangere, und Gebärende mit einander, ein großer Haufe.
9 Mit Thränen ziehen sie daher, und unter Flehen führe ich sie; ich leite sie zu Wasserbächen auf ebenem Wege, auf dem sie sich nicht stoßen sollen; denn ich bin Israels Vater, und Ephraim ist mein Erstgeborner.
10 Vernehmet, Völker! Jehova's Ausspruch, und verkündet ihn auf fernen Inseln, und sprechet: Der Israel zerstreuet hat, der sammelt und bewacht es wieder, wie ein Hirt seine Heerde.
11 Fürwahr! Jehova befreiet Jakob, und erlöset ihn aus der Hand dessen, der stärker ist, als er.
12 Sie werden kommen, und jubeln auf Zions Höhe, und strömen zu Jehova's Gaben, über Korn, Most und Oel, und über die jungen Schafe und Rinder; und ihre Seele wird seyn wie ein wasserreicher Garten, und sie werden ferner nicht mehr schmachten.
13 Freuen wird sich dann die Jungfrau beim Reigentanz, und Jünglinge und Greise miteinander. In Freude will ich ihre Trauer kehren, sie trösten, und erfreuen nach ihren Leiden.
14 Die Seele der Priester will ich mit Fett tränken, und mein Volk soll sich sättigen an meinem Segen, spricht Jehova.
15 So spricht Jehova: Man hört zu Rama ein Geschrei, Wehklagen, bitteres Weinen; Rachel weint über ihre Kinder; denn sie sind nicht mehr.
16 So spricht Jehova: Halte ab deine Stimme vom Weinen, und deine Augen vom Thränenvergießen; denn dir steht noch für deine Mühe der Lohn bevor, spricht Jehova; sie sollen wieder heimkehren aus des Feindes Land.
17 Und es bleibt dir noch Hoffnung für deine Zukunft, spricht Jehova; es werden wieder heimkehren die Kinder zu ihrer Grenze.
18 Ich habe Ephraim klagen hören: Du hast mich gezüchtigt; ja, wie ein ungezähmtes Kalb bin ich gezüchtiget worden; so bringe mich zurück, daß ich heimkomme; denn du bist Jehova, mein Gott.
19 Seitdem ich mich bekehrte, fühle ich Reue; seitdem ich zur Einsicht kam, zerschlage ich meine Hüfte; ich fühle Scham und Schande; denn mit meiner Jugend Schmach bin ich belastet.
20 Ist mir Ephraim ein so theurer Sohn, ein Kind der Freude? So oft ich von ihm spreche, denke ich stets an ihn; deßwegen schlägt mein Herz für ihn, und mitleidsvoll erbarme ich mich seiner, spricht Jehova.
21 Richte Wegzeichen auf für dich, setze dir Wegweiser! merke auf die gebahnte Straße, auf den Weg, auf dem du gehest! Kehre heim, du Jungfrau Israels! kehre heim zu diesen deinen Städten!
22 Wie lange willst du noch umher irren, du widerspenstige Tochter! da doch Jehova Neues schafft im Lande. Das Weib wird den Mann beschützen.
23 So spricht Jehova, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Man wird dereinst im Lande Juda, und in seinen Städten, wenn ich ihre Gefangenen zurückbringe, diesen Ausdruck brauchen: Jehova segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!
24 Bewohnen sollen es wieder die Juden, und alle seine Städte insgesammt, die Ackerleute, und solche, die mit den Heerden umherziehen.
25 Die Erschöpften werde ich erquicken, und die Verschmachtenden sättigen.
26 Darüber wachte ich auf, und sah mich um; ich hatte einen sanften Schlaf gehabt.
27 Sieh! es werden Tage kommen, spricht Jehova, da ich das Haus Israels, und das Haus Juda's mit einer Saat von Menschen, und einer Saat von Vieh besäen werde.
28 Und wie sehr ich auf sie bedacht war, sie auszureißen, umzustürzen, zu verderben, zu zerstören, und zu plagen; eben so bedacht will ich auf sie seyn, sie wieder aufzubauen, und anzupflanzen, spricht Jehova.
29 In jenen Tagen wird es nicht mehr heißen: Die Väter haben saure Trauben gegessen, und der Kinder Zähne sind stumpf geworden;
30 sondern ein Jeder wird für seine eigene Missethat sterben; und Jeder, der saure Trauben isset, dessen Zähne werden stumpf werden.
31 Siehe! es wird die Zeit kommen, spricht Jehova, da ich mit dem Hause Israels, und dem Hause Juda's einen neuen Bund schließen werde,
32 nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern schloß zu der Zeit, als ich sie bei der Hand faßte, und aus Aegyptenland führte; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obschon ich ihr Beherrscher war, spricht Jehova;
33 sondern dieses ist der Bund, den ich mit dem Hause Israels nach dieser Zeit schließen werde, spricht Jehova: Einprägen will ich mein Gesetz ihrem Innersten, und es schreiben in ihr Herz; und ich will ihr Gott, und sie sollen mein Volk seyn.
34 Keiner wird seinen Nächsten, und Niemand seinen Bruder mehr zu erinnern brauchen, sprechend: Verehret Jehova! Denn sie Alle werden mich verehren, vom Kleinsten bis zum Größten, spricht Jehova; denn ich werde ihnen ihr Vergehen vergeben, und ihrer Sünden nicht mehr gedenken.
35 So spricht Jehova, der die Sonne bestimmt hat zum Licht bei Tage, und den Mond, und die Sterne zur Erleuchtung bei der Nacht; der das Meer bewegt, daß seine Wellen brausen, dessen Name ist Jehova, Zebaoth.
36 Wenn diese Gesetze wieder vor mir verschwinden, spricht Jehova; so soll auch der Samen Israels aufhören, ein Volk vor mir zu seyn durch alle Zeiten.
37 So spricht Jehova: Wenn man oben den Himmel ermessen, und unten die Grundfesten der Erde ergründen kann, dann will ich auch den ganzen Samen Israels um Alles dessen, was sie begangen haben, verwerfen, spricht Jehova.
38 Siehe! es wird die Zeit kommen, spricht Jehova, da diese Stadt für Jehova wieder erbauet werden soll vom Thurme Hananeels an bis an's Eckthor;
39 und es soll noch weiter gehen die Meßschnur bis an den Hügel Gareb, und sich nach Goath lenken.
40 Und das ganze Leichen- und Aschenthal, und alle Aecker bis an den Bach Kidron, bis an die Ecke des Roßthores nach Morgen zu, sollen Jehova heilig seyn. Niemals soll sie wieder ausgerottet, noch zertöret werden