1 Wer sich absondert, trachtet nach einem Gelüst; gegen alle Einsicht {S. die Anm. zu Kap. 2,7} geht er heftig an. {Eig. fletscht er die Zähne}
2 Der Tor hat keine Lust an Verständnis, sondern nur daran, daß sein Herz sich offenbare.
3 Wenn ein Gesetzloser kommt, so kommt auch Verachtung; und mit der Schande kommt Schmähung.
4 Die Worte aus dem Munde eines Mannes sind tiefe Wasser, ein sprudelnder Bach, ein Born {And.: ist der Born} der Weisheit.
5 Es ist nicht gut, die Person des Gesetzlosen anzusehen, um den Gerechten zu beugen im Gericht.
6 Die Lippen des Toren geraten in Streit, {O. führen Streit herbei} und sein Mund ruft nach Schlägen.
7 Der Mund des Toren wird ihm zum Untergang, und seine Lippen sind der Fallstrick seiner Seele.
8 Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, und sie dringen hinab in das Innerste des Leibes.
9 Auch wer sich lässig zeigt in seiner Arbeit, ist ein Bruder des Verderbers.
10 Der Name Jehovas ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit.
11 Das Vermögen des Reichen ist seine feste Stadt, und in seiner Einbildung gleich einer hochragenden Mauer.
12 Vor dem Sturze wird hoffärtig des Mannes Herz, und der Ehre geht Demut voraus.
13 Wer Antwort gibt, bevor er anhört, dem ist es Narrheit und Schande.
14 Eines Mannes Geist erträgt seine Krankheit; aber ein zerschlagener Geist, wer richtet ihn auf? {Eig. wer hebt (trägt) ihn?}
15 Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis.
16 Das Geschenk des Menschen macht ihm Raum und verschafft ihm Zutritt zu den Großen.
17 Der erste in seiner Streitsache hat recht; doch sein Nächster kommt und forscht ihn aus.
18 Das Los schlichtet Zwistigkeiten und bringt Mächtige auseinander.
19 Ein Bruder, an dem man treulos {frevelhaft} gehandelt hat, widersteht mehr als eine feste Stadt; und Zwistigkeiten sind wie der Riegel einer Burg.
20 Von der Frucht des Mundes eines Mannes wird sein Inneres {Eig. sein Leib} gesättigt, vom Ertrage seiner Lippen wird er gesättigt.
21 Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen.
22 Wer ein Weib gefunden, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen erlangt von Jehova.
23 Flehentlich bittet der Arme, aber der Reiche antwortet Hartes.
24 Ein Mann vieler Freunde wird zu Grunde gehen; doch es gibt einen, der liebt und anhänglicher ist als ein Bruder.
1 Den Launen folgt der Sonderling; über alles Kluge ereifert er sich.
2 Den Thoren behagt nicht Besonnenheit; sondern nur sein Herz in der Blöße darzustellen.
3 Kommt der Böse, so kommt auch Verachtung, und mit der Schändlichkeit Schmach.
4 Tiefes Wasser sind die Reden aus dem Munde eines Mannes; ein strömender Bach ist die Quelle der Weisheit.
5 Die Partei des Bösen nehmen, wäre schlecht, um dem Gerechten das Recht zu beugen vor Gericht.
6 Dier Lippen der Thoren gerathen in Streit; und sein Maul fordert auf zu Schlägereien.
7 Der Mund des Thoren ist sein Unglück, und seine Lippen sind ein Fallstrick für sein Leben.
8 Des Ohrenbläsers Worte sind wie Leckerbissen; sie gleiten hinab in's Innerste des Leibes.
9 Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des Verschwenders.
10 Der festeste Thurm ist der Name Jehova's; dahin eilt der Gerechte, und wird beschützt.
11 Der Reichthum des Reichen ist ihm eine feste Stadt, und einer hohen Mauer gleich in seinem Wahne.
12 Vor dem Falle versteigt sich das Herz des Menschen; der Ehre aber geht vorher die Demuth.
13 Wer antwortet, ehe er angehört hat, das wäre Thorheit für ihn und Schmach.
14 Ein mannhafter Geist erträgt seine Krankheit; aber einen verzagten Geist, wer richtet ihn auf?
15 Das Herz des Verständigen erwirbt sich Klugheit; und das Ohr der Weisen strebt nach Klugheit.
16 Geschenke verschaffen dem Menschen Platz, und Zugang zu den Großen.
17 Mag Recht haben der Erste in seiner Streitsache; aber es trete sein Gegner vor, dann untersuche sie.
18 Streitigkeiten schlichtet das Loos; selbst zwischen Mächtigen entscheidet es.
19 Entzweiete Brüder sind ärger als eine befestigte Stadt; und Streitigkeiten sind wie die Riegel einer Burg.
20 Von der Frucht des Mundes sättiget Jeder seinen Leib, von den Folgen seiner Lippen wird er satt.
21 Tod und Leben stehen in der Gewalt der Zunge; was man also vorzieht, dessen Frucht muß man genießen.
22 Wer ein Weib gefunden, hat Glück gefunden; denn er erlangte Huld von Jehova.
23 Flehentlich spricht der Arme; aber der Reiche antwortet mit Härte.
24 Wer viele Gesellschaften liebt, muß zu Grunde gehen; hat man aber einen Freund, so halte man mehr auf ihn, als auf seinen Bruder.