1 Leget nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden,
2 und wie neugeborne Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, auf daß ihr dadurch wachset zur Errettung T. r. l. f. zur Errettung,
3 wenn ihr anders geschmeckt habt, daß der Herr gütig ist.
4 Zu welchem kommend, als zu einem lebendigen Steine, von Menschen zwar verworfen, vor Gott aber auserwählt, kostbar,
5 seid O. werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priesterthum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich, durch Jesum Christum.
6 Denn T. r. Darum es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt O. auf ihn vertraut, wird nicht beschämt werden" Jes. 28, 16.
7 Euch nun, die ihr glaubet, ist die Kostbarkeit; den Ungehorsamen O. Ungläubigen aber, "der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein B. Haupt der Ecke. Ps. 118, 22 geworden",
8 und "ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Aergernisses" Jes. 8, 14, die sich, da sie nicht gehorsam sind O. glauben, an dem Worte stoßen, wozu sie auch gesetzt worden sind.
9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priesterthum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitzthum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsterniß zu seinem wunderbaren Licht;
10 die ihr einst "nicht ein Volk" waret, nun aber ein Volk Gottes seid; die ihr "nicht Barmherzigkeit empfangen hattet", nun aber Barmherzigkeit empfangen habt.
11 Geliebte! ich ermahne euch als Fremdlinge, und als die ihr ohne Bürgerschaft seid, daß ihr euch enthaltet von den fleischlichen Lüsten, die wider die Seele streiten,
12 und euern Wandel unter den Nationen ehrbar führet, auf daß sie, worin O. in dem sie wider euch als Uebelthäter sprechen, aus den guten Werken, die sie angeschaut haben, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung.
13 Unterwerfet euch nun jeder menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem Könige, als Oberherrn,
14 oder den Statthaltern, als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Uebelthäter und zum Lobe derer, die Gutes thun.
15 Denn also ist es der Wille Gottes, daß ihr durch Gutesthun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringet:
16 als Freie, und die nicht die Freiheit zum Schleier der Bosheit haben, sondern als Knechte Gottes.
17 Erweiset jedermann Ehre. Liebet die Brüderschaft. Fürchtet Gott. Ehret den König.
18 Ihr Hausknechte, seid den Herren unterthan in aller Furcht, nicht allein den guten und milden, sondern auch den verkehrten.
19 Denn dieses ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott willen Beschwerden aushält, indem er ungerecht leidet.
20 Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr euch vergehet und geschlagen werdet und es aushaltet? Wenn ihr aber Gutes thut und leidet und esaushaltet, dieses ist wohlgefällig vor Gott.
21 Denn hierzu seid ihr berufen; denn auch Christus hat für euch Andere l. uns gelitten und euch ein Exempel gelassen, auf daß ihr seinen Fußstapfen nachfolgen sollet;
22 welcher keine Sünde that, noch ein Betrug in seinem Munde erfunden ward,
23 der, gescholten, nicht wieder schalt, leidend, nicht drohete, sondern sich dem übergab, der recht richtet;
24 welcher selbst unsere Sünden an seinem Leibe auf das O. an dem Holz getragen hat, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen O. Wunden ihr heil geworden seid Jes. 53, 5.
25 Denn ihr waret wie irrende Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.
1 So legt also alle Bosheit und alle Falschheit, die Heuchelei, den Neid und alle Verleumdungssucht ab
2 und tragt wie neugeborene Kinder nach der geistigen (oder: im Wort Gottes dargebotenen) lauteren Milch Verlangen, damit ihr durch sie zur Errettung heranwachst,
3 wenn ihr wirklich »geschmeckt habt, daß der Herr freundlich ist« (Ps 34,9).
4 Wenn ihr zu ihm, dem lebendigen Stein, herantretet, der von den Menschen zwar als unbrauchbar verworfen, bei Gott aber als ein auserwähltes Kleinod gilt,
5 so werdet auch ihr selbst als lebendige Bausteine zu einem geistlichen Hause, zu einer heiligen Priesterschaft aufgebaut, um geistliche (= durch den Geist gewirkte) Opfer darzubringen, die Gott durch Jesus Christus wohlgefällig sind.
6 In der Schrift heißt es ja (Jes 28,16): »Seht, ich lege in Zion einen auserwählten Stein, einen kostbaren Eckstein; und wer auf ihn sein Vertrauen setzt (oder: seinen Glauben baut), wird nimmermehr zuschanden (= enttäuscht) werden.«
7 Euch also, die ihr Vertrauen (oder: Glauben) besitzt, wird das kostbare Gut zuteil; für die Ungläubigen aber ist »der Stein, den die Bauleute verworfen haben – gerade der ist zum Eckstein geworden« (Ps 118,22)
8 und damit »zu einem Stein des Anstoßes« und »zum Felsen des Ärgernisses (d.h. an dem man zu Fall kommt)« (Jes 8,14); sie stoßen sich an ihm in ihrem Ungehorsam gegen das Wort, wozu sie auch bestimmt sind.
9 Ihr dagegen seid »das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, die heilige Volksgemeinschaft, das zum Eigentum erkorene Volk«, und sollt die Tugenden (d.h. Ruhmestaten; vgl. Jes 43,21) dessen verkünden, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat,
10 euch, die ihr vordem »ein Nicht-Volk (= kein Volk)« waret, jetzt aber »das Volk Gottes« seid, einst »ohne Gottes Erbarmen«, jetzt aber »reich an Gotteserbarmen« (vgl. Hos 1,6.9; 2,25).
11 Geliebte, ich ermahne euch: Enthaltet euch, da ihr ja »Fremdlinge und Beisassen (oder: Gäste)« seid (Ps 39,13), der fleischlichen Begierden, die im Kampf gegen die Seele liegen;
12 führt einen guten (= löblichen) Wandel unter den Heiden, damit sie in allem, worin sie euch (jetzt) als Übeltäter verlästern, bei genauer Prüfung auf Grund eurer guten (= löblichen) Werke Gott preisen am »Tage der Gnadenheimsuchung« (Jes 10,3).
13 Seid jeder menschlichen Ordnung um des Herrn willen untertan, es sei dem König (oder: Kaiser) als dem obersten Herrn
14 oder den Statthaltern als denen, die von ihm zur Bestrafung der Übeltäter und Belobigung (= lobenden Anerkennung) der recht Handelnden entsandt werden.
15 Denn so ist es der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun (oder: gutes Verhalten) den Unverstand der törichten Menschen zum Schweigen bringt,
16 und zwar als (wahrhaft) Freie und nicht als solche, welche die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit machen, sondern als Knechte Gottes.
17 Erweiset jedermann die schuldige Ehre, habt die Brüder lieb, »fürchtet Gott, ehret den König (oder: Kaiser)«! (Spr 24,21)
18 Ihr Dienstleute (= Gesinde, Sklaven), seid in aller Furcht euren Herren untertan, nicht nur den gütigen und nachsichtigen, sondern auch den verkehrten (oder: wunderlichen);
19 denn das ist Gnade (= wohlgefällig bei Gott), wenn jemand im Gedanken an Gott Trübsale (= Mißhandlungen) geduldig erträgt, sofern er unschuldig leidet.
20 Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr (die Schläge) geduldig aushaltet, wo ihr euch vergeht und dann gezüchtigt werdet? Aber wenn ihr geduldig aushaltet, wo ihr trotz eures guten Verhaltens leiden müßt, das ist Gnade (= wohlgefällig) bei Gott.
21 Denn dazu seid ihr berufen worden, weil auch Christus für euch gelitten und euch (dadurch) ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußtapfen nachfolget.
22 Er hat keine Sünde getan, auch ist kein Trug in seinem Munde gefunden worden;
23 er hat, wenn er geschmäht wurde, nicht wieder geschmäht und, als er litt, keine Drohungen ausgestoßen, sondern es dem anheimgestellt, der gerecht richtet.
24 Er hat unsere Sünden selber mit seinem Leibe an das (Marter-) Holz hinaufgetragen, damit wir, von den Sünden freigemacht (oder: den Sünden abgestorben), der Gerechtigkeit leben möchten: durch seine Wunden (= sein blutiges Leiden) seid ihr geheilt worden (Jes 53,5).
25 Denn ihr ginget (einst) wie Schafe in der Irre; jetzt aber seid ihr zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen bekehrt worden.