1 Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift}; von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz {O. meine Lehre}! neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
2 Ich will meinen Mund auftun zu {W. mit} einem Spruche, will Rätsel {S. die Anm. zu Ps. 49,4} hervorströmen lassen aus der Vorzeit.
3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,
4 Wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm {O. die Ruhmestaten} Jahwes und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat.
5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen kundzutun;
6 Damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten;
7 Und auf Gott ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes {El} nicht vergässen, und seine Gebote bewahrten;
8 und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte {O. richtete, d.h. ihm die rechte Richtung gab}, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott {El}.
9 Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am Tage des Kampfes.
10 Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln;
11 Und sie vergassen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen.
12 Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Lande Ägypten, dem Gefilde Zoans {Eine Stadt in Unter-Ägypten}.
13 Er spaltete das Meer und liess sie hindurchgehen, und liess die Wasser stehen wie einen Damm.
14 Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Lichte eines Feuers.
15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen {O. wie mit Fluten}.
16 Und er liess Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen gleich Flüssen.
17 Doch sie fuhren weiter fort, wider ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste.
18 Und sie versuchten Gott {El} in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüst {Eig. ihre Gier}.
19 Und sie redeten wider Gott {El}; sie sprachen: Sollte Gott {El} in der Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen?
20 Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem Volke Fleisch verschaffen?
21 Darum, als Jahwe es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel;
22 Weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung.
23 Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet
24 Und Manna auf sie regnen lassen, damit sie ässen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben.
25 Der Mensch ass Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung.
26 Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er herbei den Südwind;
27 Und er liess Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügeltes Gevögel wie Sand der Meere,
28 Und liess es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen.
29 Und sie assen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte er ihnen zu.
30 Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch war ihre Speise in ihrem Munde,
31 Da stieg der Zorn Gottes wider sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Auserlesenen {O. Jünglinge} Israels streckte er nieder.
32 Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch {O. an} seine Wunderwerke.
33 Da liess er in Eitelkeit {Eig. im Hauch} hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken.
34 Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm, und kehrten um und suchten Gott {El} eifrig;
35 Und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels sei, und Gott {El}, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Und sie heuchelten ihm {Eig. betrogen ihn} mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm;
37 Denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treulich an seinem Bunde.
38 Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und verderbte {O. ist... vergibt... verderbt} sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und liess nicht erwachen seinen ganzen Grimm.
39 Und er gedachte daran, dass sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.
40 Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde!
41 Und sie versuchten Gott {El} wiederum und kränkten den Heiligen Israels.
42 Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste,
43 Als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem Gefilde Zoans:
44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so dass sie ihre fliessenden Wasser nicht trinken konnten.
45 Er sandte Hundsfliegen unter sie, welche sie frassen, und Frösche, die sie verderbten.
46 Und er gab der Grille {Eig. dem Vertilger; eine Heuschreckenart} ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke.
47 Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schlossen.
48 Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den Blitzen.
49 Er liess gegen sie los seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar {Eig. Sendung} von Unglücksengeln.
50 Er bahnte seinem Zorne einen Weg, entzog nicht dem Tode ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis.
51 Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams.
52 Und er liess sein Volk wegziehen gleich Schafen, und leitete sie gleich einer Herde in der Wüste;
53 Und er führte sie sicher, so dass sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer.
54 Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums {d.h. in sein heiliges Land}, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben.
55 Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als Schnur des Erbteils {d.h. als zugemessenes Erbteil} und liess in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels.
56 Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht.
57 Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um gleich einem trügerischen Bogen.
58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder.
59 Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete {O. verwarf} Israel sehr.
60 Und er verliess {O. gab auf} die Wohnung zu Silo, das Zelt, welches er unter den Menschen aufgeschlagen hatte.
61 Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers.
62 Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er.
63 Seine Jünglinge frass das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen {d.h. in Hochzeitsliedern};
64 Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht {d.h. konnten keine Totenklage halten}.
65 Da erwachte, gleich einem Schlafenden, der Herr, gleich einem Helden, der da jauchzt vom Wein;
66 Und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach.
67 Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht;
68 Sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat.
69 Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat.
70 Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe;
71 hinter den Säugenden weg liess er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil.
72 Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie.
1 Eine Unterweisung; von Asaph. Höre, mein Volk, meine Lehre, neiget eure Ohren zu den Reden meines Mundes!
2 Ich will meinen Mund zu einem Spruche öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit,
3 was wir gehört und gelernt und was unsre Väter uns erzählt haben.
4 Es wurde ihren Söhnen nicht vorenthalten, sondern sie haben dem spätern Geschlecht den Ruhm des HERRN erzählt, seine Macht und seine Wunder, die er getan,
5 nämlich, daß er ein Zeugnis aufstellte in Jakob und ein Gesetz gab in Israel, von welchem er unsern Vätern befahl, es ihren Kindern kundzutun,
6 damit das spätere Geschlecht es wisse, die Kinder, die noch sollten geboren werden, und damit auch sie, wenn sie aufgewachsen wären, es ihren Kindern erzählten;
7 daß diese auf Gott ihr Vertrauen setzten und nicht vergäßen die Taten Gottes und seine Gebote befolgten
8 und nicht würden wie ihre Väter, ein abtrünniges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das kein festes Herz hatte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott.
9 Die Kinder Ephraims, geübte Bogenschützen, wandten um am Tage der Schlacht.
10 Sie bewahrten den Bund Gottes nicht und wollten nicht nach seinem Gesetze wandeln.
11 Und sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen erzeigt.
12 Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Lande Ägypten, im Gefilde Zoan.
13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch und türmte die Wasser auf wie einen Damm,
14 und leitete sie bei Tag mit einer Wolke und während der ganzen Nacht mit einem hellen Feuer.
15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie mit großen Fluten,
16 und ließ Bäche aus dem Felsen hervorspringen und Wasser herabfließen in Strömen.
17 Dennoch fuhren sie fort, wider ihn zu sündigen und den Höchsten zu erzürnen in der Wüste.
18 Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten nach ihrem Gelüste.
19 Und sie redeten wider Gott und sprachen: »Kann Gott einen Tisch bereiten in der Wüste?
20 Siehe, er hat den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen. Kann er aber auch Brot geben? Wird er seinem Volke Fleisch verschaffen?«
21 Darum, als der HERR das hörte, ward er entrüstet, und Feuer entbrannte wider Jakob, ja, Zorn stieg auf über Israel,
22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Hilfe vertrauten.
23 Und er gebot den Wolken droben und öffnete die Türen des Himmels;
24 und er ließ Manna auf sie regnen zum Essen und gab ihnen Himmelskorn.
25 Der Mensch aß Engelsbrot; er sandte ihnen Speise genug.
26 Er erregte den Ostwind am Himmel und führte durch seine Kraft den Südwind herbei,
27 ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und beschwingte Vögel wie Sand am Meer,
28 und ließ sie fallen mitten in ihr Lager, rings um ihre Wohnung her.
29 Da aßen sie und wurden allzu satt; was sie gewünscht hatten, gewährte er ihnen.
30 Sie hatten sich ihres Gelüstes noch nicht entschlagen, und ihre Speise war noch in ihrem Munde,
31 als der Zorn Gottes sich wider sie erhob und die Fetten unter ihnen erwürgte und die Jungmannschaft Israels darniederstürzte.
32 Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder.
33 Darum ließ er ihre Tage wie einen Hauch vergehen und ihre Jahre durch plötzlichen Untergang.
34 Wenn er sie tötete, so suchten sie ihn und kehrten sich wieder zu Gott
35 und dachten daran, daß Gott ihr Fels sei, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Aber sie heuchelten ihm mit ihrem Munde und logen mit ihren Zungen;
37 denn ihr Herz war nicht aufrichtig gegen ihn, und sie hielten nicht treu an seinem Bund.
38 Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht und hat oftmals seinen Zorn abgewandt und nicht allen seinen Grimm erweckt;
39 denn er dachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Wind, der hinfährt und nicht wiederkehrt.
40 Wie oft empörten sie sich wider ihn in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde!
41 Und sie versuchten Gott immer wieder und kränkten den Heiligen Israels.
42 Sie sind seiner Hand nicht eingedenk gewesen, des Tages, da er sie vom Feinde erlöste;
43 da er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gefilde Zoan;
44 als er ihre Ströme in Blut verwandelte und ihre Bäche, so daß man nicht trinken konnte;
45 da er Ungeziefer unter sie sandte, das sie fraß, und Frösche, die sie verderbten;
46 da er den Fressern ihre Früchte gab und den Heuschrecken ihre Erzeugnisse;
47 da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schlossen
48 und ihr Vieh dem Hagel preisgab und ihre Herden den Wetterstrahlen;
49 da er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte, Grimm und Ungnade und Drangsal, Scharen von Unglücksengeln;
50 da er seinem Zorn den Lauf ließ, ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte, sondern ihr Leben der Pest preisgab;
51 da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams.
52 Und er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste
53 und führte sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; ihre Feinde aber bedeckte das Meer.
54 Und er brachte sie in die Grenzen seines Heiligtums; zu diesem Berg, den seine Rechte erworben.
55 Und er vertrieb vor ihnen her die Heiden und teilte ihnen das Erbe aus mit der Meßschnur und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.
56 Aber sie versuchten und erzürnten den höchsten Gott und hielten seine Zeugnisse nicht,
57 sondern wichen zurück und fielen ab wie ihre Väter; sie gingen fehl wie ein trügerischer Bogen.
58 Und sie reizten ihn zum Zorn durch ihre Höhen und zur Eifersucht durch ihre Götzen.
59 Gott hörte es und entrüstete sich und verabscheute Israel sehr.
60 Und er verließ seine Wohnung zu Silo, das Zelt, wo er unter den Menschen wohnte,
61 und gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in Feindeshand,
62 und überlieferte sein Volk dem Schwert und war entrüstet über sein Erbe.
63 Seine Jünglinge hat das Feuer verzehrt, und seine Jungfrauen mußten ohne Brautlied bleiben.
64 Seine Priester sind durchs Schwert gefallen, und seine Witwen konnten nicht weinen.
65 Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Starker, der sich Mut zugetrunken.
66 Und er schlug seine Feinde zurück, ewige Schande fügte er ihnen zu.
67 Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,
68 sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebt.
69 Und er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat.
70 Und er erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden weg.
71 Da er den tragenden Schafen nachging, holte er ihn, daß er weiden sollte Jakob, sein Volk, und Israel, sein Erbe.
72 Und er weidete sie mit aller Treue seines Herzens und leitete sie mit geschickter Hand.