1 Wie glücklich sind die, die tadellos leben, / die sich richten nach Jahwes Gesetz!
2 Wie glücklich die, die seinen Zeugnissen trauen, / die aufrichtig suchen - nach ihm!
3 Sie wollen kein Unrecht mehr tun, / sie gehen getreu Gottes Weg. -
4 Du befahlst uns deine Vorschriften an, / damit wir eifrig bedacht darauf sind.
5 Ich wünschte mir Beständigkeit / im Halten deines Gesetzes.
6 Dann würde ich nicht beschämt, / wenn mein Blick auf deine Gebote fällt. -
7 Deine Bestimmungen präg ich mir ein / und danke dir ehrlich dafür.
8 Deine Gesetze halte ich gern. - Verlass mich nicht und stehe mir bei!
9 Wie hält ein junger Mann sein Leben rein? / Indem er tut, was du ihm sagst! -
10 Von ganzem Herzen suche ich dich, / halte mich bei deinem Gebot!
11 Dein Wort prägte ich tief in mir ein, / weil ich nicht gegen dich sündigen will. -
12 Ich will dich erheben, Jahwe! / Deine Weisungen lehre mich!
13 Mit meinen Lippen verkündige ich / alle Weisungen aus deinem Mund.
14 Es macht mir Freude zu tun, was du sagst, / mehr als aller Reichtum Freude macht.
15 Deinen Anordnungen sinne ich nach, / und ich achte auf deinen Weg.
16 An deinen Ordnungen habe ich Lust, / und deine Worte vergesse ich nicht.
17 Tu Gutes an mir, dein Sklave bin ich, / dann lebe ich auf und halte dein Wort.
18 Öffne du mir die Augen, / damit ich erkenne die Wunder in deinem Gesetz. -
19 Ich bin nur ein Gast, ein Fremder im Land: / Verbirg mir deine Gebote nicht!
20 Meine Seele ist zermürbt vor Verlangen danach, / sie verlangt allezeit nach deinem Gesetz. -
21 Du hast die Stolzen bedroht. / Ja, verflucht sind sie, / die abweichen von deinem Gebot.
22 Wälze Verachtung und Hohn von mir ab, / denn ich habe stets dein Zeugnis bewahrt.
23 Selbst wenn die Oberen sitzen / und Rat gegen mich halten - dein Knecht sitzt über deinem Gebot.
24 An deinen Weisungen freue ich mich! / Sie geben immer guten Rat.
25 Ich liege ohne Kraft, / ich klebe am Staub; / belebe mich nach deinem Wort!
26 Ich klagte mein Leid; / du hörtest mich an. / Belehre mich durch dein Gesetz!
27 Lass mir deine Vorschriften einsichtig sein; / über deine Wunder sinne ich nach.
28 Vor lauter Kummer muss ich weinen: / Richte mich auf nach deinem Wort! -
29 Vom Weg der Lüge halte mich fern! / Deine Belehrung sei mir vergönnt.
30 Ich hab mich entschieden für Wahrheit und Treue, / habe vor mich gestellt dein göttliches Recht.
31 An deinen Zeugnissen halte ich fest. / Jahwe, beschäme mich nicht!
32 Den Weg deiner Vorschriften werde ich gehen, / denn du machst mein Herz dafür weit.
33 Den Weg deiner Vorschriften zeig mir, Jahwe, / damit ich ihm folge zum Ziel.
34 Gib mir Verstand für deine Weisung, / und mit ganzem Herzen halte ich sie!
35 Hilf mir zu folgen dem Pfad der Gebote, / denn diesen Weg gehe ich gern.
36 Lenk meinen Sinn auf dein Gebot, / und nicht auf Güter und Geld!
37 Wende meine Augen von Eitelkeit ab; / erfrische mich auf deinem Weg! -
38 Halte deinem Diener deine Zusage ein, / die jedem gilt, der Furcht vor dir hat.
39 Wende ab die Schande, vor der mir so graut! / Doch was du entscheidest, ist gut. -
40 Nach deinen Vorschriften sehne ich mich. / Durch deine Treue belebe mich, Gott.
41 Jahwe, deine Gnade komme zu mir, / die Rettung, wie du sie versprachst,
42 damit ich dem Lästerer antworten kann. / Ich nehme dich bei deinem Wort.
43 Entzieh meinem Mund die Wahrheit nicht ganz, / denn ich vertraue auf dein Gericht. -
44 Beständig befolge ich dein Gesetz; / und das will ich allezeit tun!
45 So lebe ich in einem weiten Raum, / denn ich habe deine Befehle erforscht.
46 Ich halte sie selbst den Königen vor / und schäme mich deiner Zeugnisse nicht.
47 An deinen Geboten habe ich Lust, / ich liebe sie sehr,
48 und ich hebe die Hände zu ihnen auf. / Deinen Ordnungen sinne ich nach.
49 Denk an das, was du mir versprachst / und was meine Hoffnung war!
50 In all meinem Elend ist das mir der Trost, / dass dein Wort mich wieder belebt.
51 Gehässig griffen die Stolzen mich an, / doch ich wich nicht ab von deinem Gesetz.
52 Denke ich an dein ewiges Recht, / Jahwe, dann bin ich getrost.
53 Bei all den Gottlosen packt mich der Zorn, / frech verlassen sie dein Gesetz.
54 Deine Ordnungen sind mir wie ein Lied, / solange ich Gast in dieser Welt bin.
55 Auch in der Nacht denk ich an dich, Jahwe, / und hüte die Weisung von dir.
56 Dass ich deinen Regeln gefolgt bin, / ist mein Geschenk und mein Glück.
57 Mein Anteil, Jahwe, bist du, / ich werde mich richten nach deinem Wort.
58 Von ganzem Herzen flehe ich dich an, / sei mir gnädig, wie du zugesagt hast!
59 Meine Wege lenke ich um / und kehre zu deiner Weisung zurück.
60 Ich eile und zögere nicht, / deinem Auftrag gehorsam zu sein.
61 Umwindet mich auch der Gottlosen Strick, / dein Gesetz vergesse ich nicht.
62 Selbst mitternachts stehe ich auf / und danke für dein gerechtes Gesetz. -
63 Den Gottesfürchtigen bin ich ein Freund, / allen, die deinen Befehlen vertrauen. -
64 Jahwe, deine Güte erfüllt alle Welt. / Lehre mich, deinen Willen zu tun!
65 Du hast deinem Knecht viel Gutes getan, / wie du es versprachst, Jahwe.
66 Nun lehre mich das Gute verstehen, / denn ich glaube deinem Gebot.
67 Ich irrte, bevor ich gedemütigt war, / jetzt aber tue ich, was du befiehlst.
68 Gütig bist du und tust Gutes an mir, / deine Ordnungen lehre mich, Herr!
69 Man hat mich besudelt, mit Lügen behängt, / doch ich halte dein Gebot fest.
70 Das Herz der Stolzen ist träge und fett, / doch ich erfreue mich an deinem Gesetz.
71 Gut war für mich, dass ich gedemütigt wurde, / so lernte ich deine Ordnungen neu.
72 Die Weisung aus deinem Mund gilt mir mehr / als Berge von Silber und Gold.
73 Du hast mich mit deinen Händen gemacht; / hilf mir zu verstehen, was du willst!
74 Die Deinen sehen mich und freuen sich, / denn ich verlasse mich auf dein Wort.
75 Ich erkannte, Jahwe: / Deine Beschlüsse sind recht, / zu Recht hast du auch mich niedergebeugt.
76 Nun gebe deine Güte mir Trost, / denn du hast mir zugesagt,
77 dass dein Erbarmen mein Leben erhält, / denn dein Gesetz ist meine Lust. -
78 Bring doch die schamlosen Lügner zu Fall! / Sie haben mir böse Unrecht getan. / Ich aber denke über deine Vorschriften nach.
79 Lass die zu mir kommen, die Furcht vor dir haben, / denn denen ist deine Weisung bekannt.
80 Mein Herz weiche nie von deinem Gebot, / nie komme diese Scham über mich!
81 Meine Seele verzehrt sich nach deinem Heil, / und meine Hoffnung setze ich auf dein Wort.
82 Meine Augen schmachten nach dir: / Wann wirst du mich trösten, ja wann?
83 Denn wie ein alter Schlauch hänge ich im Rauch. / Doch deine Ordnungen vergesse ich nie.
84 Wie viele Tage hat dein Sklave noch? / Wann hältst du über meine Verfolger Gericht?
85 Die Stolzen haben mir Gruben gegraben; / und vermessen missachten sie dein Gesetz.
86 Doch was du befiehlst, darauf ist Verlass. / Hilf mir, denn sie jagen mich ohne Grund!
87 Sie hätten mich fast vernichtet im Land, / doch ich verlasse dein Gesetz nicht.
88 Belebe mich durch deine Güte, / und ich hüte das Zeugnis aus deinem Mund.
89 Dein Wort steht fest für alle Zeit, / so fest wie der Himmel, Jahwe,
90 und deine Treue gilt jedem Geschlecht. / Du hast die Erde gegründet. Sie steht.
91 Nach deinem Willen besteht sie bis jetzt, / und dienen muss dir das All. -
92 Wäre nicht dein Gesetz meine Lust, / ich wäre im Elend zerstört.
93 Deine Regeln vergesse ich nie, / denn du gabst mir Leben durch sie.
94 Ich bin dein, Herr, rette mich doch! / Ich habe deine Befehle erforscht.
95 Es lauern mir Verbrecher auf, / doch ich gebe auf deine Weisungen acht.
96 Ich weiß: Auch das Vollkommene hat eine Grenze. / Doch dein Gebot ist völlig unbeschränkt.
97 Wie sehr liebe ich dein Gesetz! / Es füllt mein Denken den ganzen Tag.
98 Mehr als meine Feinde macht es mich klug, / denn es ist für immer bei mir.
99 Mehr als alle meine Lehrer begreife ich, / weil ich erwäge, was dein Gebot mir sagt.
100 Mehr als die Alten kann ich verstehen, / denn ich achte stets auf dein Gebot.
101 Von jedem Unrecht hielt ich mich fern, / um das zu tun, was du befohlen hast.
102 Von deiner Verordnung wich ich nicht ab, / denn du, du hattest mich belehrt.
103 Wie köstlich sind deine Worte im Mund, / wie Honig bekommen sie mir.
104 Durch dein Gesetz werde ich klug, / und ich hasse jeden krummen Weg.
105 Dein Wort ist eine Leuchte vor meinem Fuß / und ein Licht auf meinem Weg.
106 Ich habe geschworen und halte es ein, / ich tue, was du festgelegt hast. -
107 Wie bin ich so niedergeschlagen, Jahwe! / Belebe mich nach deinem Wort!
108 Nimm meinen Dank als Opfergabe an, / und lehre mich deine Bestimmungen, Jahwe!
109 Mein Leben ist ständig in Todesgefahr, / doch dein Gesetz vergesse ich nie.
110 Schlingen legen die Bösen mir aus, / doch ich irre nicht ab von deinem Gebot. -
111 Deine Weisungen sind mir kostbarer Besitz für alle Zeit / und große Freude für mein Herz.
112 Entschieden folge ich deinem Wort. / Das soll mein Lohn für alle Zeit sein.
113 Geteilte Herzen sind mir ein Gräuel, / aber dein Gesetz habe ich lieb.
114 Du bist mein Schutz und mein Schild, / auf dein Versprechen verlasse ich mich.
115 Ihr Unheilstifter, macht euch fort! / Ich halte mich an meines Gottes Gebot.
116 Sei du mein Halt, damit ich lebe! / In meiner Hoffnung beschäme mich nicht!
117 Bestätige mich, und ich bin befreit! / Ich schaue immer auf dein Gesetz.
118 Wer abweicht von deinem Gebot, den schickst du fort, / denn sein Tun und Trachten ist nur Betrug.
119 Deine Verächter entfernst du wie Müll, / darum habe ich deine Gebote so lieb.
120 Meine Haut erschaudert vor Furcht; / ich fürchte mich vor deinem Gericht.
121 Ich handelte nach Recht und lebte gerecht. / Gib mich meinen Feinden nicht preis!
122 Bürge du jetzt für mich, dann wird alles gut, / und die Frechen quälen mich nicht mehr.
123 Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil, / nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.
124 Lass deine Güte deinem Sklaven sichtbar sein, / und lehre mich erkennen, was dein Wille ist.
125 Ich bin dein Sklave, gib mir Verstand, / dass ich deine Weisung verstehe! -
126 Es ist Zeit zum Handeln, Jahwe, / denn viele brechen dein Gesetz.
127 Doch ich liebe dein Gebot, / mehr als das allerfeinste Gold.
128 Alle deine Regeln sind für mich recht, / und ich hasse jeden krummen Weg.
129 Wunderwerke sind deine Zeugnisse, / darum halte ich an ihnen fest.
130 Das Öffnen deines Wortes bringt Erleuchtung, / selbst Einfache finden Einsicht darin.
131 Weit geöffnet hat sich mein Mund, / denn ich lechze nach deinem Gebot.
132 Sei mir gnädig und wende dich zu mir, / wie es denen, die dich lieben, gebührt.
133 Durch dein gutes Wort mach meinen Schritt fest, / und gib keinem Unrecht Macht über mich!
134 Von Bedrückung durch Menschen mach mich frei, / dann halte ich deine Vorschriften fest.
135 Blick freundlich auf mich, deinen Diener, / und bring mir deine Ordnungen bei!
136 Von Tränen umströmt ist mein Gesicht, / weil man dein Gesetz hier nicht hält.
137 Wahrhaftig bist du, Jahwe, / und deine Urteilssprüche sind gerecht.
138 Auch deine Weisungen sind recht, / in Wahrheit hast du sie verfügt.
139 Weil ich dich liebe, packt mich der Zorn, / denn meine Feinde vergessen dein Wort.
140 Dein Spruch ist lauter und wahr, / und dein Knecht liebt ihn sehr.
141 Ich bin verachtet und gering, / doch deine Regeln vergesse ich nicht.
142 Dein Recht ist ewiges Recht, / und dein Gesetz ist wahr.
143 Ich bin getroffen von Sorge und Angst, / doch deine Gebote sind meine Lust.
144 Deine Weisung steht für ewiges Recht. / Gib mir Verständnis, damit ich lebe!
145 Ich flehe dich an, antworte, Jahwe! / An deine Ordnungen halte ich mich.
146 Ich habe gerufen, rette mich doch! / Deiner Weisung gehorche ich gern.
147 Schon frühmorgens schreie ich zu dir! / Auf dein Wort habe ich gehofft.
148 Selbst in Stunden der Nacht liege ich wach / und sinne nach über dein Wort.
149 In deiner Güte hör mein Gebet, / belebe mich, Jahwe, gemäß deinem Recht! -
150 Üble Verfolger sind hinter mir her, / von deinem Gesetz sind sie fern.
151 Du aber bist nahe bei mir, Jahwe, / alle deine Gesetze sind wahr.
152 An deinen Geboten erkenne ich, / dass du sie für immer angeordnet hast.
153 Sieh mein Elend an und befreie mich! / Denn dein Gesetz vergaß ich nie.
154 Sorg du für mein Recht und mache mich frei, / schenk mir das Leben, wie du es versprachst!
155 Deine Hilfe ist den Gottlosen fern, / denn nach deiner Weisung fragen sie nicht.
156 Jahwe, dein Erbarmen ist groß, / mach mir Mut nach deinem Recht.
157 Viele verfolgen und bedrängen mich, / doch ich wich nie von deinem Zeugnis ab.
158 Sah ich Verräter - es ekelte mich an, / denn sie richten sich nicht nach deinem Gesetz.
159 Du siehst, dass ich deine Vorschriften mag. / Belebe mich nach deiner Gnade, Jahwe!
160 Dein ganzes Wort ist verlässlich und wahr, / dein gerechtes Urteil gilt für alle Zeit.
161 Die Großen drangen grundlos auf mich ein, / doch nur vor deinen Worten bebte mein Herz.
162 Mit jubelnder Freude erfüllt mich dein Wort, / als hätte ich große Beute gemacht.
163 Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Gräuel, / doch dein Gesetz habe ich lieb.
164 Ich preise dich täglich wohl sieben Mal, / denn deine Gerichte sind gut und gerecht.
165 Wer dein Gesetz liebt, hat Frieden und Glück, / kein Hindernis bringt ihn zu Fall.
166 Ich hoffe auf deine Befreiung, Jahwe! / Nach deinen Geboten richte ich mich.
167 Deinen Worten habe ich gerne gehorcht, / ich schloss sie fest in mein Herz.
168 Du gabst mir Gebot und Weisung dazu, / und ob ich gehorche, weißt du genau.
169 Lass mein Schreien zu dir dringen, Jahwe! / Gib mir Einsicht nach deinem Wort!
170 Mein Flehen komme vor dein Angesicht! / Rette mich gemäß deinem Spruch!
171 Von meinen Lippen erklinge dein Lob, / weil du mich deinen Willen lehrst.
172 Und meine Zunge besinge dein Wort, / denn deine Gebote sind recht.
173 Um mir zu helfen, streck deine Hand aus, / denn deine Weisung hab ich erwählt!
174 Ich sehne mich nach deiner Hilfe, Jahwe. / Und dein Gesetz ist meine Lust.
175 Ich möchte leben und dich loben! / Deine Ordnung helfe mir dabei!
176 Wie ein verlorenes Schaf verirrte ich mich. / Such deinen Knecht, denn deine Gebote vergaß ich nicht!
1 {Jede der 22 Strophen dieses Psalmes umfasst 8 Verse die alle mit demselben hebr. Buchstaben beginnen; und zwar vom ersten Buchstaben (Aleph) bis zum letzten (Thwaw) des hebr. Alphabetes.} Glückselig, die im Wege untadelig sind, die da wandeln im Gesetze Jahwes!
2 Glückselig, die seine Zeugnisse bewahren, die von ganzem Herzen ihn suchen,
3 Die auch kein Unrecht tun, in seinen Wegen wandeln!
4 Du hast deine Vorschriften geboten, um sie fleissig zu beobachten.
5 O dass meine Wege gerichtet wären {d.h. dass ihnen die rechte Richtung gegeben wäre; vergl. Hiob 11,13}, um deine Satzungen zu beobachten!
6 Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich achthabe auf alle deine Gebote.
7 Preisen werde ich dich in Aufrichtigkeit {O. Geradheit} des Herzens, wenn ich gelernt habe die Rechte {d.h. die Urteile, Entscheidungen; so auch V.43. 52. 62 usw.} deiner Gerechtigkeit.
8 Deine Satzungen werde ich beobachten; verlass mich nicht ganz und gar!
9 Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln {Eig. reinigen od. rein erhalten}? Indem er sich bewahrt {Eig. auf der Hut ist} nach deinem Worte.
10 Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht: lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
11 In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf dass ich nicht wider dich sündige.
12 Gepriesen seiest du, Jahwe! lehre mich deine Satzungen!
13 Mit meinen Lippen habe ich erzählt alle Rechte deines Mundes.
14 An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich mich erfreut wie über allen Reichtum.
15 Über deine Vorschriften will ich sinnen und achthaben auf deine Pfade.
16 An deinen Satzungen habe ich meine Wonne; deines Wortes werde ich nicht vergessen.
17 Tue wohl an deinem Knechte, so werde ich leben; und ich will dein Wort bewahren.
18 Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in {Eig. aus} deinem Gesetz!
19 Ein Fremdling bin ich im Lande {O. auf Erden}, verbirg nicht vor mir deine Gebote!
20 Zermalmt ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Rechten zu aller Zeit.
21 Gescholten hast du die Übermütigen, die Verfluchten, welche abirren von deinen Geboten.
22 Wälze von mir Hohn und Verachtung! denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt {O. bewahre ich}.
23 Sitzen auch Fürsten und bereden sich wider mich, dein Knecht sinnt über deine Satzungen.
24 Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber.
25 Am Staube klebt meine Seele; belebe mich nach deinem Worte!
26 Meine Wege habe ich erzählt, und du hast mich erhört; lehre mich deine Satzungen!
27 Lass mich verstehen den Weg deiner Vorschriften, und sinnen will ich über deine Wundertaten.
28 Vor Traurigkeit zerfliesst in Tränen meine Seele; richte mich auf {O. halte mich aufrecht} nach deinem Worte!
29 Wende von mir ab den Weg der Lüge {O. Falschheit; so auch V.104 u. 128} und gewähre mir dein Gesetz!
30 Den Weg der Treue habe ich erwählt, habe vor mich gestellt deine Rechte.
31 Ich hange an deinen Zeugnissen; Jahwe, lass mich nicht beschämt werden!
32 Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, wenn du Raum gemacht haben wirst meinem Herzen.
33 Lehre mich, Jahwe, den Weg deiner Satzungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende.
34 Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen.
35 Lass mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote! denn an ihm habe ich meine Lust.
36 Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn!
37 Wende meine Augen ab, dass sie Eitles nicht sehen! belebe mich in deinen Wegen!
38 Bestätige {O. Halte aufrecht} deinem Knechte deine Zusage, welche deiner Furcht entspricht!
39 Wende ab meinen Hohn, den ich fürchte! denn deine Rechte sind gut.
40 Siehe, ich verlange nach deinen Vorschriften; belebe mich in deiner Gerechtigkeit!
41 Und lass über mich kommen deine Gütigkeiten, Jahwe, deine Rettung nach deiner Zusage!
42 So werde ich Antwort geben dem mich Höhnenden; denn ich vertraue auf dein Wort.
43 Und entziehe meinem Munde nicht gänzlich das Wort der Wahrheit! denn ich harre auf deine Rechte.
44 Und halten will ich dein Gesetz beständig, immer und ewiglich.
45 Und ich werde wandeln in weitem Raume; denn nach deinen Vorschriften habe ich getrachtet.
46 Und vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen und mich nicht schämen.
47 Und ich werde meine Wonne haben an deinen Geboten, die ich liebe,
48 Und werde meine Hände aufheben zu deinen Geboten, die ich liebe; und über deine Satzungen will ich sinnen.
49 Gedenke des Wortes an deinen Knecht, auf welches du mich hast harren lassen!
50 Dies ist mein Trost in meinem Elende, dass deine Zusage mich belebt hat {O. Das ist..., denn deine Zusage hat mich belebt}.
51 Die Übermütigen haben mich über die Massen verspottet; von deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen.
52 Ich gedachte, Jahwe, deiner Rechte von alters her, und ich tröstete mich.
53 Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gesetzlosen, die dein Gesetz verlassen.
54 Deine Satzungen sind meine Gesänge gewesen im Hause meiner Fremdlingschaft.
55 Des Nachts habe ich deines Namens gedacht, Jahwe, und ich habe dein Gesetz gehalten.
56 Dies ist mir geschehen, weil {O. mir geworden, dass} ich deine Vorschriften bewahrt habe.
57 Mein Teil, Jahwe, habe ich gesagt, ist, deine Worte zu bewahren {O. Mein Teil ist Jahwe, habe ich gesagt, um deine Worte zu bewahren}.
58 Von ganzem Herzen habe ich dich angefleht; sei mir gnädig nach deiner Zusage!
59 Ich habe meine Wege überdacht, und meine Füsse gekehrt zu deinen Zeugnissen.
60 Ich habe geeilt und nicht gesäumt, deine Gebote zu halten.
61 Die Bande der Gesetzlosen haben mich umgeben; dein Gesetz habe ich nicht vergessen.
62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Rechte deiner Gerechtigkeit.
63 Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, und derer, die deine Vorschriften beobachten.
64 Von deiner Güte, Jahwe, ist die Erde erfüllt; lehre mich deine Satzungen!
65 Du hast Gutes getan an deinem Knechte, Jahwe, nach deinem Worte.
66 Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! denn ich habe deinen Geboten geglaubt.
67 Bevor ich gedemütigt ward, irrte ich; jetzt aber bewahre ich dein Wort.
68 Du bist gut und guttätig; lehre mich deine Satzungen!
69 Lügen haben die Übermütigen wider mich erdichtet; ich bewahre {O. werde bewahren} deine Vorschriften von ganzem Herzen.
70 Ihr Herz ist dick geworden wie Fett; ich habe meine Wonne an deinem Gesetz.
71 Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt ward, damit ich deine Satzungen lernte.
72 Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber.
73 Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; gib mir Einsicht, und ich will deine Gebote lernen.
74 Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen; denn ich habe auf dein Wort geharrt.
75 Ich weiss, Jahwe, dass deine Gerichte Gerechtigkeit sind und dass du mich gedemütigt hast in Treue.
76 Lass doch deine Güte mir zum Troste sein, nach deiner Zusage an deinen Knecht!
77 Lass deine Erbarmungen über mich kommen, so werde ich leben; denn dein Gesetz ist meine Wonne.
78 Lass beschämt werden die Übermütigen! denn sie haben mich gebeugt {d.h. in meinem Rechte} ohne Grund; ich, ich sinne über deine Vorschriften.
79 Lass sich zu mir kehren, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen!
80 Lass mein Herz untadelig sein in deinen Satzungen, damit ich nicht beschämt werde!
81 Meine Seele schmachtet nach deiner Rettung, ich harre auf dein Wort.
82 Meine Augen schmachten nach deiner Zusage, indem ich spreche: Wann wirst du mich trösten?
83 Denn wie ein Schlauch im Rauche bin ich geworden; deine Satzungen habe ich nicht vergessen.
84 Wie viele werden der Tage deines Knechtes sein? Wann wirst du Gericht üben an meinen Verfolgern?
85 Die Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deinem Gesetz sind.
86 Alle deine Gebote sind Treue. Sie haben mich verfolgt ohne Grund: hilf mir!
87 Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde {O. im Lande}; ich aber, ich habe deine Vorschriften nicht verlassen.
88 Belebe mich nach deiner Güte, und ich will bewahren das Zeugnis deines Mundes.
89 In Ewigkeit, Jahwe, steht dein Wort fest in den Himmeln;
90 Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht.
91 Nach deinen Verordnungen stehen sie heute da, denn alle Dinge {Eig. das Ganze, d.h. das ganze Weltall} dienen dir.
92 Wäre nicht dein Gesetz meine Wonne gewesen, dann würde ich umgekommen sein in meinem Elende.
93 Nimmermehr werde ich deine Vorschriften vergessen, denn durch sie hast du mich belebt.
94 Ich bin dein, rette mich! denn ich habe nach deinen Vorschriften getrachtet.
95 Die Gesetzlosen haben mir aufgelauert, um mich umzubringen; ich achte auf deine Zeugnisse.
96 Von aller Vollkommenheit habe ich ein Ende gesehen; sehr ausgedehnt ist dein Gebot.
97 Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Sinnen den ganzen Tag.
98 Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir {W. denn ewiglich sind sie mein}.
99 Verständiger bin ich als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen.
100 Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich bewahrt.
101 Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füsse zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre.
102 Nicht bin ich von deinen Rechten gewichen, denn du, du hast mich unterwiesen.
103 Wie süss sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Munde!
104 Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad.
105 Dein Wort ist Leuchte meinem Fusse und Licht für meinen Pfad.
106 Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beobachten die Rechte deiner Gerechtigkeit.
107 Ich bin über die Massen gebeugt; Jahwe, belebe mich nach deinem Worte!
108 Lass dir doch wohlgefallen, Jahwe, die freiwilligen Opfer meines Mundes, lehre mich deine Rechte!
109 Mein Leben ist stets in meiner Hand {d.h. stets in Gefahr}, aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen.
110 Die Gesetzlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt.
111 Deine Zeugnisse habe ich mir als Erbteil genommen auf ewig, denn meines Herzens Freude sind sie.
112 Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun ewiglich bis ans Ende.
113 Die Doppelherzigen hasse ich, und ich liebe dein Gesetz.
114 Mein Bergungsort und mein Schild bist du; auf dein Wort harre ich.
115 Weichet von mir, ihr Übeltäter: ich will die Gebote meines Gottes bewahren.
116 Unterstütze mich nach deiner Zusage, so werde ich leben; und lass mich nicht beschämt werden in meiner Hoffnung!
117 Stütze mich, so werde ich gerettet werden; und ich will stets schauen auf deine Satzungen.
118 Verworfen hast du alle, die von deinen Satzungen abirren; denn Lüge ist ihr Trug.
119 Wie Schlacken hast du hinweggeräumt alle Gesetzlosen der Erde; darum liebe ich deine Zeugnisse.
120 Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, und ich fürchte mich vor deinen Gerichten {O. Urteilen, Rechten}.
121 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt; überlass mich nicht meinen Bedrückern!
122 Sei Bürge für deinen Knecht zum Guten; lass die Übermütigen mich nicht bedrücken!
123 Meine Augen schmachten nach deiner Rettung und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit.
124 Handle mit deinem Knechte nach deiner Güte, und lehre mich deine Satzungen!
125 Dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen.
126 Es ist Zeit für Jahwe zu handeln: sie haben dein Gesetz gebrochen.
127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und gediegenes Gold;
128 Darum halte ich alle deine Vorschriften für recht; jeden Lügenpfad hasse ich.
129 Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele.
130 Die Eröffnung {And. übers.: Der Eingang} deines Wortes erleuchtet, gibt Einsicht den Einfältigen.
131 Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt, denn ich habe verlangt nach deinen Geboten.
132 Wende dich zu mir und sei mir gnädig, nach dem Rechte derer {O. wie es denen gebührt}, die deinen Namen lieben!
133 Befestige meine Schritte in deinem Worte {O. durch dein Wort}, und lass kein Unrecht mich beherrschen {And.: über mich herrschen}!
134 Erlöse mich von der Bedrückung des Menschen, und ich will deine Vorschriften beobachten.
135 Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, und lehre mich deine Satzungen!
136 Wasserbäche fliessen herab aus meinen Augen, weil sie dein Gesetz nicht halten.
137 Gerecht bist du, Jahwe, und gerade sind deine Gerichte {O. Urteile, Rechte}.
138 Du hast in Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in Treue gar sehr.
139 Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger haben deine Worte vergessen.
140 Wohlgeläutert ist dein Wort, und dein Knecht hat es lieb.
141 Gering bin ich und verachtet; deine Vorschriften habe ich nicht vergessen.
142 Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit.
143 Angst und Bedrängnis haben mich erreicht; deine Gebote sind meine Wonne.
144 Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse ewiglich; gib mir Einsicht, so werde ich leben.
145 Von ganzem Herzen habe ich gerufen; erhöre mich, Jahwe! ich will deine Satzungen beobachten.
146 Zu dir habe ich gerufen, rette mich! und ich will deine Zeugnisse bewahren.
147 Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen und habe geschrieen; auf dein Wort habe ich geharrt.
148 Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um zu sinnen über dein Wort.
149 Höre meine Stimme nach deiner Güte; Jahwe, belebe mich nach deinen Rechten!
150 Es haben sich genaht, die bösen Plänen {O. Schandbarem} nachjagen; fern sind sie von deinem Gesetz.
151 Du bist nahe, Jahwe; und alle deine Gebote sind Wahrheit.
152 Von alters her habe ich aus deinen Zeugnissen gewusst, dass du sie gegründet hast auf ewig.
153 Sieh an mein Elend und befreie mich! denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen.
154 Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich! belebe mich nach deiner Zusage!
155 Fern ist von den Gesetzlosen Rettung, denn nach deinen Satzungen trachten sie nicht.
156 Deiner Erbarmungen sind viele, Jahwe; belebe mich nach deinen Rechten!
157 Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger; von deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen.
158 Die Treulosen habe ich gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht bewahrten.
159 Sieh, dass ich deine Vorschriften lieb habe; nach deiner Güte, Jahwe, belebe mich!
160 Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alles Recht {O. jede Entscheidung, Verordnung} deiner Gerechtigkeit währt ewiglich.
161 Fürsten haben mich verfolgt ohne Ursache; aber vor deinem Worte hat mein Herz sich gefürchtet.
162 Ich freue mich über dein Wort wie einer, der grosse Beute findet.
163 Lüge {O. Falschheit} hasse und verabscheue ich; ich liebe dein Gesetz.
164 Siebenmal des Tages lobe ich dich um der Rechte deiner Gerechtigkeit willen.
165 Grosse Wohlfahrt {O. Grossen Frieden} haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie.
166 Ich habe auf deine Rettung gewartet {O. gehofft}, Jahwe; und deine Gebote habe ich getan.
167 Meine Seele hat deine Zeugnisse bewahrt, und ich liebe sie sehr.
168 Deine Vorschriften und deine Zeugnisse habe ich bewahrt, denn alle meine Wege sind vor dir.
169 Lass mein Schreien nahe vor dich kommen, Jahwe; gib mir Einsicht nach deinem Worte!
170 Lass vor dich kommen mein Flehen; errette mich nach deiner Zusage!
171 Meine Lippen sollen dein Lob hervorströmen lassen, wenn du mich gelehrt hast {O. weil du mich lehrst} deine Satzungen.
172 Meine Zunge soll laut reden von deinem Worte {Eig. dein Wort anheben, anstimmen}, denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit.
173 Lass deine Hand mir zu Hilfe kommen! denn ich habe deine Vorschriften erwählt.
174 Ich sehne mich nach deiner Rettung, Jahwe; und dein Gesetz ist meine Wonne.
175 Lass meine Seele leben, und sie wird dich loben {O. dass sie dich lobe}; und deine Rechte mögen mir helfen!
176 Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht! denn ich habe deine Gebote nicht vergessen.