13
14 Unterwegs unterhielten sie sich über alle Begebenheiten.
15 Mitten in ihrer Unterhaltung und Erörterung trat Jesus plötzlich zu ihnen und begleitete sie;
16 doch wurden ihre Augen gehalten, damit sie ihn nicht erkannten.
17 "Was ist das für eine ernste Unterhaltung", - begann er - "die ihr da auf eurer Wanderung mit einander führt, und ihr scheint sehr bedrückt zu sein?"
18 Der eine von ihnen, namens Kleopas, gab ihm zur Antwort: "Du bist wohl der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht weiß, was sich dort in den letzten Tagen zugetragen hat?" -
19 "Was könnte das denn sein?" - fragte er. "Nun", - sagten sie - "all das, was sich mit Jesus von Nazareth ereignete, der ein Gesandter Gottes war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volke;
20 wie ihn unsere Oberpriester und der Hohe Rat auslieferten, um die Bestätigung ihres Todesurteils zu erlangen, und ihn dann kreuzigten.
21 Wir aber hatten gehofft, dass er es sei, der Israel die Erlösung bringen würde. Allerdings ist seit allen diesen Ereignissen heute der dritte Tag.
22 Auch haben Frauen uns in einen Zustand freudiger Erwartung versetzt. Sie sind nämlich heute früh am Grabe gewesen
23 und fanden seinen Leichnam nicht mehr vor. Bei ihrer Rückkehr erzählten sie nun, sie hätten eine Erscheinung von Engeln gehabt; diese hätten ihnen mitgeteilt, dass er am Leben sei.
24 Daraufhin eilten einige von den Unsrigen ebenfalls zum Grabe und fanden das bestätigt, was die Frauen berichtet hatten.
25 Ihn selbst sahen sie jedoch nicht." - "Ach, was seid ihr doch für kurzsichtige Menschen!" - erwiderte er - "Und wie schwer fällt euch das Verständnis für alles, was die Propheten geredet haben!
26 Musste denn nicht der Messias das alles leiden, um in seiner Herrlichkeit eingehen zu können?"
27 Nun begann er bei Mose und erklärte ihnen in den Schriften aller Propheten diejenigen Stellen, die sich auf den Messias bezogen.
28 So näherten sie sich dem Dorfe, welches das Ziel ihrer Wanderung war. Da stellte er sich, als wollte er weiter gehen.
29 Doch sie baten ihn inständig: "Bleibe bei uns, denn der Tag hat sich bereits stark zum Abend geneigt!" So kehrte er denn mit ihnen ein.
30 Als er nun mit ihnen zusammen bei Tische lag, nahm er das Brot, sagte das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen:
31 In dem Augenblick, wo sie das Brot aus seinen Händen empfingen, wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Er aber entschwand ihren Blicken.
32 Da sagten sie zueinander: "Lag nicht ein Schleier über unsern Herzen, als er unterwegs mit uns sprach und uns die Schriftstellen erklärte?"