27 Es ist die Wahrheit, wenn ich euch sage, dass einige von denen, die hier stehen, den irdischen Tod nicht kosten werden, bis sie den Menschensohn in seiner Herrlichkeit haben kommen sehen."
28 Etwa acht Tage nach dieser Unterredung nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und stieg auf den Berg, um zu beten.
29 Während seines Gebetes veränderte sich das Aussehen seines Antlitzes, und seine Kleidung wurde leuchtend weiß.
30 Zwei Männer besprachen sich mit ihm. Es waren Mose und Elia.
31 Sie erschienen in himmlischem Glanze und sprachen mit ihm über seinen Tod, den er in Jerusalem erleiden sollte.
38 So kamen sie zu dem Haus des Synagogenvorstehers, und er bemerkte das lärmende Durcheinander und die Weinenden und die, die laut wehklagten,
39 und nachdem er eingetreten war, sagte er zu ihnen: ?Weshalb verursacht ihr ein solch lärmendes Durcheinander und weint? Das kleine Kind ist nicht gestorben, sondern schläft."
40 Darauf begannen sie ihn zu verlachen. Nachdem er sie aber alle hinausgetrieben hatte, nahm er den Vater und die Mutter des kleinen Kindes und die, die bei ihm waren, mit sich und ging hinein, wo das kleine Kind war.
41 Und er faßte das kleine Kind bei der Hand und sagte zu ihm: ?Talithá kúmi", was übersetzt bedeutet: ?Mädchen, ich sage dir, steh auf!"
42 Und sogleich stand das Mädchen auf und begann umherzugehen, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie gerieten sogleich außer sich vor Entzücken.
27 Während Jesus von dort weiter ging, folgten ihm zwei Blinde, die ihm zuriefen: "Sohn Davids, erbarme dich unser!"
28 Als er in seiner Wohnung angekommen war, kamen auch die Blinden dorthin. Jesus richtete die Frage an sie: "Habt ihr zu mir das Vertrauen, dass ich euch helfen kann?" Sie antworteten: "Ja, Herr!"
29 Da berührte er ihre Augen und sagte: "Gemäß eurem Vertrauen soll euch geschehen!"
30 Und sie wurden sehend. Jesus gab ihnen aber die strenge Weisung, dass niemand etwas davon erfahren dürfe.
31 Sobald sie jedoch draußen waren erzählten sie davon in der ganzen Gegend.
32 Jesus rief nun seine Jünger zu sich und sagte: "Ich habe Mitleid mit den Leuten; denn sie halten schon drei Tage bei mir aus und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig entlassen, sonst könnten sie auf dem Wege ermatten."
33 Die Jünger wandten jedoch dagegen ein: "Woher sollten wir in einer so armen Gegend so viele Brote bekommen, um so viele Menschen satt zu machen?"
34 Da fragte Jesus: "Wie viele Brote habt ihr denn?" Sie antworteten: "Sieben, und ein paar Fische."
35 Da gebot er der Volksmenge, sich auf dem Boden zu lagern.
36 Dann nahm er die sieben Brote und die Fische, sprach ein Gebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern. Diese teilten sie unter die Leute aus.
37 Und alle aßen sich satt. Die übrig gebliebenen Stücke sammelte man. Es gab sieben Körbe voll.
38 Von denen, die gegessen hatten, betrug allein die Zahl der Männer, also Frauen und Kinder nicht mitgerechnet, etwa viertausend.
2 Da begegnete ihm ein Aussätziger, warf sich vor ihm nieder und flehte: "Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen."
3 Jesus streckte seine Hand aus, berührte ihn und sprach: "Ich will, sei rein!" Da wurde er sofort von seinem Aussatz befreit.
4 Jesus aber gab ihm die Weisung: "Hüte dich, jemand etwas davon zu sagen, sondern gehe hin und stelle dich dem Priester vor und opfere die Gabe, die Mose zum Zeugnis der erfolgten Reinigung für sie bestimmt hat."
15 Inzwischen war es Abend geworden. Nun traten seine Junger zu ihm und sagten: "Diese Gegend hier ist unbewohnt und die Zeit schon vorgerückt. Entlasse daher die Leute, damit sie in die Ortschaften gehen und sich Lebensmittel kaufen."
16 Jesus gab ihnen zur Antwort: "Sie brauchen nicht wegzugehen; ihr könnt ihnen ja zu essen geben."
17 Sie entgegneten: "Wir haben bloß fünf Brote und zwei Fische bei uns." -
18 "Bringet sie her!" sagte er.
19 Dann ließ er die Leute sich auf dem Rasen lagern, nahm die fünf Brote und die beiden Fische, blickte zum Himmel empor, sprach ein Gebet und zerteilte die Brote. Darauf gab er sie
20 seinen Jüngern, und diese teilten sie an die Leute aus.
21 Alle aßen sich satt. Man sammelte die Reste, und es gab zwölf Körbe voll. Von denen, die gegessen hatten, betrug allein die Zahl der Männer, also Frauen und Kinder nicht mitgerechnet, ungefähr fünftausend.
19 Sie waren etwa eine Stunde gefahren, da sahen sie Jesus über den See dahinschreiten und auf ihr Boot zukommen. Große Angst befiel sie.
20 Er rief ihnen jedoch zu: "Habt keine Furcht, ich bin es!"
21 Sie wollten ihn nun zu sich ins Boot nehmen. Aber in demselben Augenblick war das Boot bereits gelandet, und zwar an der Stelle, die sie hatten erreichen wollen.
24 Von dort brach er dann auf und begab sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon. Und er ging in ein Haus und wollte nicht, daß es jemand erfahre. Doch er konnte nicht unbemerkt bleiben,
25 sondern sogleich hörte eine Frau von ihm, deren kleine Tochter einen unreinen Geist hatte, und kam und fiel zu seinen Füßen nieder.
26 Die Frau war eine Griechin, von syrophönizischer Herkunft; und sie bat ihn immer wieder, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben.
27 Er aber sagte nun zu ihr: ?Laß zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den kleinen Hunden vorzuwerfen."
28 In Erwiderung sagte sie jedoch zu ihm: ?Ja, Herr, und trotzdem essen die kleinen Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der kleinen Kinder."
29 Darauf sprach er zu ihr: ?Weil du dies gesagt hast, geh hin; der Dämon ist von deiner Tochter ausgefahren."
30 Darauf ging sie weg in ihr Haus und fand das kleine Kind auf das Bett gelegt und den Dämon ausgefahren.
27 Kaum war er dort ans Land gestiegen, da kam ihm von der Stadt her ein Mann entgegen, der schon seit geraumer Zeit von bösen Geistern besessen war. Er hatte keine Kleider an und hielt sich auch nicht in menschlichen Wohnungen auf, sondern in den Grabkammern.
28 Als er Jesus erblickte, stieß er einen furchtbaren Schrei aus und rief: "Was hast du mit mir vor, du Sohn des Allerhöchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht!"
29 Jesus war nämlich gerade im Begriff, dem bösen Geist den Befehl zu erteilen: "Fahre aus dem Manne aus!" Denn schon manches Mal hatte er Besitz von ihm ergriffen. Zwar hatte man in solchen Fällen versucht, ihn in Fesseln und Ketten zu legen und einzusperren. Aber jedesmal zerriss er die Ketten und wurde von dem Dämon in die Einöden getrieben.
30 Jesus richtete nun die Frage an ihn: "Wie ist dein Name?" Seine Antwort lautete: "Mein Name ist Legion'!" Es waren nämlich viele Dämonen in ihm.
31 Dann flehten sie ihn immer wieder an, er möchte sie doch nicht in den Abgrund der Hölle schicken.
32 Zufällig weidete dort an einem Bergesabhang eine Schweineherde. Sie baten ihn um Erlaubnis, in die Schweine fahren zu dürfen. Er gestattete es ihnen.
33 Da fuhren die Dämonen aus dem Manne aus und in die Schweine hinein. Die Herde stürmte den Abhang hinab in den See und ertrank.
34 Bei diesem Anblick flohen die Hirten und meldeten den Vorfall in der Stadt und auf den Gehöften.
35 Da eilten die Leute aus der Stadt herbei. Sie sahen, wie der frühere Besessene jetzt ganz vernünftig und anständig gekleidet zu den Füßen Jesu saß.
22 Dann kamen sie in Bethsaida an. Hier brachte man einen Blinden zu ihm, und man bat ihn inständig, ihn anzurühren.
23 Und er faßte den Blinden bei der Hand, führte ihn vor das Dorf hinaus, und nachdem er auf seine Augen gespuckt hatte, legte er ihm die Hände auf und begann ihn zu fragen: ?Siehst du etwas?"
24 Und der Mann blickte auf und begann zu sagen: ?Ich sehe Menschen, denn ich bemerke [etwas], was Bäume zu sein scheinen, aber sie gehen umher."
25 Dann legte er nochmals seine Hände auf des Mannes Augen, und der Mann sah klar, und er war wiederhergestellt, und er sah alles deutlich.
26 Da sandte er ihn nach Hause, wobei er sprach: ?Aber geh nicht ins Dorf hinein."
43 Darunter befand sich eine Frau, die schon seit zwölf Jahren am Blutfluss litt, und die niemand hatte heilen können.
44 Sie drängte sich nahe an ihn heran und berührte seinen Mantel. Sofort hörte der Blutfluss bei ihr auf.
45 Jesus hatte gemerkt, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war und fragte: "Wer hat mich berührt?" Keiner wollte es jedoch getan haben. Da sagte Petrus und die andern, die bei ihm waren; "Meister! Das Volk drängt sich doch von allen Seiten an dich heran und stößt fortwährend gegen dich."
46 Jesus - aber erwiderte: "Es hat mich jemand absichtlich angefasst. Denn ich merkte, wie eine Kraft von mir ausging."
47 Nun sah die Frau, dass sie die Sache nicht länger verheimlichen konnte. Zitternd kam sie herbei, fiel vor ihm nieder und bekannte vor dem ganzen Volke, aus welchem Grunde sie ihn berührt habe, und wie sie sofort gesund geworden sei.
48 "Meine Tochter", - entgegnete Jesus - "dein gläubiges Vertrauen hat dir Rettung gebracht; gehe in Frieden!"
23 Auch befand sich gerade zu jener Zeit in ihrer Synagoge ein Mensch, der unter der Macht eines unreinen Geistes stand, und er schrie auf
24 und sprach: ?Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß genau, wer du bist: der Heilige Gottes."
25 Jesus aber schalt ihn und sprach: ?Verstumme und fahre von ihm aus!"
26 Und nachdem der unreine Geist ihn in einen Krampf geworfen hatte, fuhr er mit gellendem Aufschrei von ihm aus.
2 Dort brachte man ihm einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Als Jesus das gläubige Vertrauen der Leute sah, sagte er zu dem Gelähmten: "Sei guten Mutes, mein Sohn, deine Sünden werden dir vergeben."
3 Da dachten einige Schriftgelehrten bei sich: "Der lästert Gott!"
4 Jesus sah ihre Gedanken und sagte: "Warum denkt ihr Böses in eurem Herzen?
5 Was ist denn leichter, - zu sagen: 'deine Sünden werden dir vergeben' - oder zu sagen: 'steh auf und geh umher'?
6 Nun aber sollt ihr sehen, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben." "Steh auf!" - sagte er zu dem Gelähmten, - "Nimm dein Bettzeug und geh heim!"
7 Da stand dieser auf und ging nach Hause.
22 Eines Tages brachte man einen Besessenen zu ihm, der blind und stumm war. Er heilte ihn, so dass der vorher Blinde und Stumme sehen und sprechen konnte.
5 Hierauf kam er nach Kapernaum. Es trat ein Hauptmann mit einer Bitte an ihn heran:
6 "Herr", - sagte er - "mein Bursche liegt zu Hause gelähmt und hat schreckliche Schmerzen."
7 Jesus antwortete ihm: "Ich werde selbst kommen und ihn heilen."
8 Der Hauptmann entgegnete: "Herr, ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach kommst; sprich nur ein Wort, so wird mein Bursche gesund werden.
9 Ich bin ja auch ein Mann, der Vorgesetzten untersteht und habe Soldaten, die mir unterstellt sind. Sage ich zu einem: Gehe hin! so geht er; und zu einem andern: Komm her! so kommt er: und zu meinem Burschen: Tu dies! so tut er's."
10 Als Jesus diese Worte hörte, war er sehr erstaunt und sagte zu denen, die ihn begleiteten: "Ich sage euch, dass ich in Israel noch bei keinem einen solchen Glauben gefunden habe.
11 Und ich gebe euch die Versicherung, dass viele von Osten und Westen kommen und sich mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zum Mahle niedersetzen werden.
12 Aber die Kinder des Reiches werden draußen bleiben und in die Finsternis verwiesen werden. Dort wird lautes Jammern und Zähneknirschen sein."
13 Dann wandte sich Jesus mit den Worten an den Hauptmann: "Gehe heim! Wie du geglaubt hast, soll dir geschehen!" Und sein Bursche wurde in derselben Stunde gesund. Denn als der Hauptmann nach Hause kam, stellte er fest, dass sein Knecht in derselben Stunde geheilt worden war.
11 Unter den Anwesenden befand sich eine Frau, die seit achtzehn Jahren von einem Geist besessen war, der sie völlig kraftlos machte. Sie saß da ganz zusammengekrümmt und war durchaus unfähig, sich aufzurichten.
12 Als Jesus ihrer ansichtig wurde, sagte er zu ihr: "Liebe Frau, du sollst von deiner Schwäche befreit sein!"
13 Dann legte er ihr die Hände auf, und sofort richtete sie sich auf und pries Gott.
25 Nun war da eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluß behaftet war,
26 und sie war von vielen Ärzten vielen Schmerzen ausgesetzt worden und hatte ihr ganzes Vermögen verbraucht, und es hatte ihr nichts genützt, sondern es war eher schlimmer geworden.
27 Als sie die Dinge über Jesus hörte, trat sie in der Volksmenge von hinten herzu und rührte sein äußeres Kleid an;
28 denn immer wieder sagte sie: ?Wenn ich nur seine äußeren Kleider anrühre, werde ich gesund werden."
29 Und sogleich vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie fühlte es an ihrem Leib, daß sie von der lästigen Krankheit geheilt worden war.
18 So brachten auch einige Männer auf einem Tragbett einen Kranken, der gelähmt war. Sie wollten ihn in das Haus tragen und vor den Füßen Jesu niedersetzen.
19 Aber wegen der Volksmenge fanden sie keine Möglichkeit, mit ihm hinein zu gelangen. Da stiegen sie auf das Dach, deckten über der Stelle, wo Jesus saß, die Ziegel ab und ließen das Tragbett mit dem Gelähmten durch die Öffnung hinunter mitten zwischen die Menge, dicht vor Jesus.
20 Als dieser ihr Vertrauen sah, sprach er: "Mein lieber Mann, deine Sünden sollen von dir genommen werden!"
21 Da dachten die Schriftgelehrten und Pharisäer bei sich: "Wer ist dieser denn, dass er solche Gotteslästerungen auszusprechen wagt? Denn wer sonst könnte Sünden wegnehmen, als nur der Eine, nämlich Gott?"
22 Jesus kannte ihre Gedanken und richtete folgende Frage an sie: "Was sind das für verkehrte Gedanken, die ihr in euren Herzen hegt?
23 Was ist denn leichter? zu sagen: deine Sünden sollen von dir genommen werden, - oder zu sagen: Stehe auf und gehe umher?
24 Ihr sollt nun erfahren, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden wegzunehmen." Nun wandte er sich an den Gelähmten mit den Worten: "Ich befehle dir stehe auf, nimm dein ärmliches Bettzeug und gehe heim!"
25 Vor den Augen aller stand er sofort auf, nahm sein Bettzeug und ging nach Hause und pries Gott.
12 Als er in einer der Städte sich aufhielt, traf er bei einer Gelegenheit einen Mann, der über und über mit Aussatz bedeckt war. Sobald dieser ihn erblickte, warf er sich vor ihm auf sein Angesicht nieder und rief: "Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.
13 Jesus streckte seine Hand aus, berührte ihn und sprach: "Ich will es, sei rein!" Sofort war er vom Aussatz befreit.
3 Und es kamen Männer, die einen Gelähmten zu ihm brachten, von vieren getragen.
4 Weil sie ihn aber wegen der Volksmenge nicht zu [Jesus] hinbringen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie eine Öffnung gegraben hatten, ließen sie das Tragbett hinunter, auf dem der Gelähmte lag.
5 Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: ?Kind, deine Sünden sind vergeben."
6 Nun saßen dort einige Schriftgelehrte und überlegten in ihrem Herzen:
7 ?Warum redet dieser Mann so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben, ausgenommen einer, Gott?"
8 Jesus aber, der durch seinen Geist gleich erkannte, daß sie bei sich so überlegten, sprach zu ihnen: ?Warum überlegt ihr dieses in eurem Herzen?
9 Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: ?Deine Sünden sind vergeben' oder zu sagen: ?Steh auf, und heb dein Tragbett auf, und geh umher.'?
10 Damit ihr aber wißt, daß der Menschensohn Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben -", er sagte zu dem Gelähmten:
11 ?Ich sage dir: Steh auf, heb dein Tragbett auf, und geh zu deinem Haus!"
12 Daraufhin stand er auf und hob sogleich sein Tragbett auf und ging vor aller Augen hinaus, so daß sie alle einfach hingerissen waren, und sie verherrlichten Gott und sprachen: ?So etwas haben wir niemals gesehen."
11 Ihr aber sagt: ?Wenn ein Mensch zu seinem Vater oder seiner Mutter spricht: ?Was immer ich habe, wodurch ich dir nützen könnte, ist Korban (das heißt eine Gott gewidmete Gabe)" ' -
12 so laßt ihr ihn für seinen Vater oder seine Mutter gar nichts mehr tun,
13 und so macht ihr das Wort Gottes durch eure Überlieferung ungültig, die ihr übermittelt habt. Und vieles, was diesem ähnlich ist, tut ihr."
14 Er rief nun die Volksmenge wieder zu sich und sagte dann zu ihnen: ?Hört mir zu, ihr alle, und erfaßt den Sinn.
15 Nichts, was von außen in einen Menschen hineingeht, kann ihn verunreinigen; aber das, was aus einem Menschen hinausgeht, das ist es, was einen Menschen verunreinigt."
30 Nun lag Simons Schwiegermutter fieberkrank danieder, und sofort erzählten sie ihm von ihr.
31 Und er ging zu ihr, faßte sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie, und sie begann ihnen zu dienen.
1 Nach Beendigung dieser Predigt kehrte Jesus nach Kapernaum zurück.
2 Dort lag der Diener eines Hauptmannes, der diesem besonders lieb und wert war, todkrank danieder.
3 Als nun der Hauptmann von der Ankunft Jesu hörte, sandte er jüdische Älteste mit der Bitte zu ihm, er möge doch kommen und seinen Diener retten.
4 Diese kamen zu Jesus und trugen ihm die Bitte vor. Um sie ihm besonders eindringlich ans Herz zu legen, erzählten sie ihm:
5 "Dieser Mann verdient es, dass du ihm seine Bitte gewährst. Denn er liebt unser Volk und hat uns sogar die Synagoge gebaut."
6 Jesus ging mit ihnen. Schon war er in der Nähe seines Hauses, da schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: "Herr, bemühe dich nicht persönlich zu mir. Denn ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach trittst.
7 Es genügt ja ein Wort von dir, und mein Diener wird gesund sein.
8 Auch ich bin ein Mann, der dem Befehl von Vorgesetzten untersteht und habe selbst Soldaten, die meinem Befehl unterstellt sind. Sage ich nun zu einem von ihnen: Gehe hin! - so geht er; und zu einem andern: Komm her! - so kommt er; und zu meinem Diener: Tue das! - so tut er's."
9 Als Jesus das hörte, staunte er über ihn. Er wandte sich zu der ihn begleitenden Volksmenge mit den Worten: "Ich muss sagen, dass ich in Israel noch niemals einen solchen Glauben gefunden habe."
10 Als dann die Boten in das Haus des Hauptmanns zurückkehrten, fanden sie den Knecht bereits von seiner Krankheit genesen.
1 Zwei Tage später war zu Kana in Galiläa eine Hochzeit. Die Mutter Jesu nahm daran teil;
2 auch Jesus und seine Jünger waren dazu eingeladen.
3 Plötzlich fehlte es an Wein; denn der Hochzeitswein war ihnen ausgegangen. Da wandte sich die Mutter Jesu an ihn mit den Worten: "Sie haben keinen Wein mehr."
4 Jesus gab ihr zur Antwort: "Weib, was brauchst du dich um meine Angelegenheiten zu kümmern? Der Augenblick meines Eingreifens ist noch nicht gekommen."
5 Darauf sagte seine Mutter zu denen, die aufzuwarten hatten: "Sollte er euch irgend eine Anweisung geben, so führet sie sofort aus!"
6 Nun standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, die für die Reinigungen gebraucht wurden, wie sie bei den Juden üblich waren. Jeder von ihnen fasste zwei bis drei große Eimer voll.
7 Da erteilte Jesus den Auftrag, diese Krüge mit Wasser zu füllen. Sofort goss man sie bis zum Rande voll. Dann sagte er:
8 "Schöpfet davon und bringt es dem Festleiter!" Sie taten es.
9 Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war, ohne zu wissen woher der Wein kam. Die, welche das Wasser geschöpft hatten, wussten freilich genau Bescheid. Da ließ der Festleiter den Bräutigam rufen
10 und sagte zu ihm: "Jeder pflegt den guten Wein zuerst vorzusetzen und erst, wenn die Gäste angetrunken sind, den geringeren. Du dagegen hast den guten Wein bis jetzt verwahrt."
11 Damit macht Jesus zu Kana in Galiläa den Anfang seiner Wundertaten und offenbarte so die ihm verliehene Macht, und seine Jünger glaubten an ihn.
24 Als die Boten des Johannes sich wieder entfernt hatten, begann Jesus zum Volke über die Persönlichkeit des Johannes zu reden. "Was wolltet ihr sehen", - fragte er - "als ihr damals in die Wüste hinauszogt? Etwa ein Schilfrohr, das vom Winde hin und her bewegt wird?
25 Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Gewändern sehen? Leute, die in Prunkgewändern einhergehen und in Üppigkeit leben, sind in den Königspalästen zu finden.
26 Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Gesandten Gottes sehen? Ja, ich beteuere euch: Er ist ein besonders großer Gesandter Gottes. Denn von allen Gesandten Gottes, die von einem Weibe geboren sind, ist keiner größer als Johannes der Täufer.
27 Er ist's, von dem geschrieben steht: 'Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her. Er soll dir den Weg bereiten'.
28 Ich betone jedoch, dass der Eine, der nach ihm geboren wurde, in der Geisterwelt Gottes größer ist als er.
29 Indem das ganze Volk, das seiner Predigt lauschte, und selbst die Zöllner, sich von Johannes taufen ließen, erkannten sie ihn als Gottgesandten an.
30 Nur die Pharisäer und Gesetzeskundigen ließen sich nicht von ihm taufen und haben dadurch die Absicht Gottes für ihre Person vereitelt.
35 Es war nun schon zu später Stunde, und seine Jünger traten zu ihm und begannen zu sagen: ?Der Ort ist abgelegen, und es ist schon zu später Stunde.
36 Sende sie weg, damit sie auf das Land und in die Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen."
37 Als Antwort sprach er zu ihnen: ?Gebt i h r ihnen etwas zu essen." Darauf sagten sie zu ihm: ?Sollen wir weggehen und für zweihundert Denare Brote kaufen und [sie] den Leuten zu essen geben?"
38 Er sprach zu ihnen: ?Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach!" Nachdem sie es festgestellt hatten, sagten sie: ?Fünf und zwei Fische."
39 Da wies er alle Leute an, sich gruppenweise auf dem grünen Gras zu lagern.
40 Und sie lagerten sich in Gruppen von hundert und von fünfzig.
41 Nun nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach einen Segen und brach die Brote und begann sie den Jüngern zu geben, damit diese sie den Leuten vorsetzten; und er verteilte die zwei Fische unter alle.
42 Da aßen sie alle und wurden satt;
43 und sie hoben die Brocken auf, zwölf Körbe voll, außer den Fischen.
44 Übrigens waren es fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten.
1 An einem Sabbat kam er in das Haus eines Führers der pharisäischen Partei, um bei ihm zu speisen. Die Anwesenden hielten ein scharfes Auge auf ihn.
2 In seiner Nähe saß ein Mann, der die Wassersucht hatte.
3 Jesus richtete an die Gesetzlehrer und Pharisäer die Frage: "Darf man am Sabbat heilen oder nicht?"
4 Doch sie gaben ihm keine Antwort. Da streckte er einfach seine Hand nach dem Kranken aus und heilte ihn; dann schickte er ihn heim.
21 Von dort begab sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon.
22 Da kam eine kanaanäische Frau aus dem angrenzenden Gebiet und rief immer wieder: "Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist arg gequält."
23 Er aber antwortete ihr nicht mit einem einzigen Wort. Nun wandten sich seine Jünger mit der Bitte an ihn: "Fertige sie doch ab! Sie schreit ja dauernd hinter uns her."
24 Er erwiderte: "Ich bin nur zu den verloren gegangenen Schafen vom Hause Israel gesandt."
25 Die Frau aber kam herzu, warf sich vor ihm auf die Knie und flehte: "Herr, hilf mir!"
26 Doch er gab ihr zur Antwort: "Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hündlein hinzuwerfen."
27 Darauf entgegnete sie: "Gewiss, Herr, das ist richtig! Aber die Hündlein essen ja auch nur von den Brocken, die vom Tisch ihrer Herren fallen."
28 Darauf sagte Jesus zu ihr: "Liebe Frau, dein Glaube ist groß. Dein Wunsch soll in Erfüllung gehen!" Und von dieser Stunde an war ihre Tochter gesund.
22 Eines Tages bestieg er aus eigenem innern Antrieb ein Boot. Seine Jünger stiegen mit ihm ein. Da sagte er zu ihnen: "Wir wollen auf die andere Seite des Sees fahren." So stießen sie denn vom Lande ab.
23 Während der Fahrt schlief er ein. Plötzlich fegte ein furchtbarer Sturm über den See dahin. Das Boot füllte sich mit Wasser, und sie gerieten in Lebensgefahr.
24 Da traten sie zu ihm und weckten ihn mit dem Ruf: "Herr, Herr, wir gehen unter!" Sofort stand er auf, gab Sturm und Wogen seine strengen Befehle und alles wurde ruhig, und der Meeresspiegel glättete sich.
25 Dann wandte er sich an seine Jünger mit den Worten: "Wo bleibt denn euer Gottvertrauen?" Zittern und Staunen hatte diese erfasst, und einer fragte den andern: "Wer kann das wohl sein? Sturm und Wogen gibt er seine Befehle, und sie müssen ihm gehorchen!"
31 Als er nun aus dem Gebiet von Tyrus zurückkam, ging er durch Sidon an das Galiläische Meer, mitten durch das Gebiet der Dekapolis hinauf.
32 Hier brachten sie einen Menschen zu ihm, der taub und im Sprechen behindert war, und sie baten ihn inständig, ihm die Hand aufzulegen.
33 Und er nahm ihn von der Volksmenge weg für sich allein und legte seine Finger in des Mannes Ohren, und nachdem er gespuckt hatte, berührte er seine Zunge.
34 Und zum Himmel aufblickend, seufzte er tief und sprach zu ihm: ?Ephphatha", das heißt: ?Werde aufgetan."
35 Da wurde sein Gehörsinn geöffnet, und das Band seiner Zunge wurde gelöst, und er begann, normal zu reden.
36 Darauf schärfte er ihnen ein, niemandem davon zu erzählen; doch je mehr er es ihnen einschärfte, um so mehr verkündeten sie es.
37 In der Tat, sie waren über die Maßen erstaunt, und sie sagten: ?Er hat alles gut gemacht. Er macht sogar die Tauben hören und die Stummen reden."
22 Nun kam einer der Synagogenvorsteher, Jairus mit Namen, und als er ihn erblickte, fiel er ihm zu Füßen
23 und bat ihn mehrmals inständig, indem er sprach: ?Mit meiner kleinen Tochter geht's zu Ende. Würdest du bitte kommen und ihr die Hände auflegen, damit sie gesund wird und lebt."
24 Darauf ging er mit ihm hin. Und eine große Volksmenge folgte ihm und drängte ihn.
1 Später erschien Jesus seinen Jüngern noch einmal am See von Tiberias. Das trug sich folgendermaßen zu:
2 Simon Petrus, Thomas, mit dem Beinamen der 'Zwilling', Nathanael aus Kana in Galiläa, die beiden Söhne des Zebedäus und noch zwei andere von seinen Jüngern waren beisammen.
3 Da sagte Simon Petrus zu ihnen: "Ich gehe fischen." Die andern sagten, sie wollten mit ihm gehen. So gingen sie denn hinaus ans Gestade und stiegen ins Boot. Ihr Fischfang war jedoch in dieser Nacht ergebnislos.
4 Bei Tagesgrauen stand Jesus am Ufer. Die Jünger wussten freilich nicht, dass es Jesus war.
5 Jesus redete sie mit den Worten an: "Kinder, habt ihr nicht einige Fische als Zukost?" - "Nein!" - antworteten sie.
6 "So werfet das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus!" - entgegnete er - "Dann werdet ihr einen Fang tun!" Sie warfen das Netz aus und vermochten es wegen der Menge der gefangenen Fische nicht mehr aus dem Wasser hochzuziehen.
7 Da sagte der Jünger, den Jesus sehr liebte, zu Petrus: "Es ist der Herr!" Als Simon Petrus hörte, es sei der Herr, warf er schnell sein Obergewand über, legte den Gürtel an - er war vorher nämlich nur im Unterkleid - und sprang ins Meer.
8 Die andern Jünger kamen mit dem Boote nach; denn die Entfernung vom Lande war nicht groß; sie betrug etwa zweihundert Ellen. Das Netz mit den Fischen zogen sie hinter sich her.
9 Als sie an Land stiegen, sahen sie dort ein Kohlenfeuer brennen und einen Fisch darauf liegen; auch Brot lag da.
10 Jesus rief ihnen zu; "Bringet noch einige von den Fischen her, die ihr soeben gefangen habt!"
11 Simon Petrus stieg wieder ins Boot und zog das Netz ganz ans Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen angefüllt. Aber trotz dieser hohen Zahl zerriss das Netz nicht.
29 Als sie Jericho verließen, folgte ihnen eine große Volksmenge.
30 Da saßen zwei Blinde am Wege. Als diese hörten, dass Jesus vorüberkomme, riefen sie laut: "Sohn Davids, erbarme dich unser!"
31 Die Volksmenge rief ihnen drohend zu, sie sollten still sein. Aber sie schrieen um so lauter: "Sohn Davids, erbarme dich unser!"
32 Da blieb Jesus stehen, rief sie zu sich und fragte sie: "Was wollt ihr, dass ich für euch tun soll?" -
33 "Herr", - antworteten sie - "dass unsere Augen sich zum Sehen öffnen." - "Glaubt ihr denn, dass ich das tun kann?" - fragte Jesus. Sie antworteten: "Ja, Herr! und wir möchten ja auch dich so gerne sehen!"
34 Da fühlte Jesus Mitleid mit ihnen. Er berührte ihre Augen, und sofort konnten sie sehen und folgten ihm.
6 An einem andern Sabbat kam er wieder in die Synagoge. Dort befand sich ein Mann, der einen erstorbenen Arm hatte.
7 Die Schriftgelehrten und Pharisäer saßen auf der Lauer, ob er wohl am Sabbat eine Heilung vornehmen würde, um dann einen Grund zu haben, gegen ihn vorzugehen.
8 Er kannte ihre Absichten. Trotzdem wandte er sich an den Mann mit dem erstorbenen Arm und sprach: "Erhebe dich und stelle dich hier in die Mitte der Gemeinde!" Jener erhob sich und trat vor.
9 Darauf richtete Jesus folgende Worte an die Anwesenden: "Ich frage euch, ob es am Sabbat gestattet ist, Gutes zu tun oder Böses; ein Leben zu retten oder es zu Grunde gehen zu lassen?" Sie aber schwiegen.
10 Da schaute er sie alle mit zornigem Blicke an. Dann sagte er zu dem Manne: "Strecke deinen Arm aus! Er tat es, und sein Arm war so gesund wie der andere. Er schloss mit den Worten: "Der Sohn Gottes ist Herr sowohl über den Menschen als auch über den Sabbat."
10 Darin traf er einen Mann, der einen erstorbenen Arm hatte. Nun richteten sie an ihn die Frage: "Darf man am Sabbat heilen?" Sie wollten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn finden.
11 Er entgegnete ihnen: "Wenn einer von euch ein einziges Schaf besäße und dies fiele ihm am Sabbat in die Grube, würde er dann nicht seine ganze Kraft anstrengen um es heraus zu ziehen?
12 Ist denn ein Mensch nicht soviel wert als ein Schaf? Folglich darf man auch am Sabbat Gutes tun."
13 Hierauf sagte er zu jenem Manne: "Strecke deinen Arm aus!" Er tat es. Da war sein Arm wieder hergestellt und so gesund wie der andere.
12 Am nächsten Tag, als sie aus Bethanien herausgekommen waren, wurde er hungrig.
13 Und aus einiger Entfernung erblickte er einen Feigenbaum, der Blätter hatte, und er ging hin, um zu sehen, ob er vielleicht etwas an ihm finde. Doch als er zu ihm hinkam, fand er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen.
14 Da ergriff er das Wort und sprach zu ihm: ?Niemand esse mehr Frucht von dir immerdar." Und seine Jünger hörten es.
14 Kaum waren sie zu der wartenden Volksmenge zurückgekehrt, da trat ein Mann zu ihm, warf sich vor ihm auf die Knie und flehte ihn an:
15 "Herr, erbarme dich meines Sohnes! Er hat die Fallsucht, und es geht ihm sehr schlecht. Oft fällt er ins Feuer und manchmal auch ins Wasser.
16 Ich brachte ihn zu deinen Jüngern; doch sie konnten ihn nicht heilen."
17 Jesus gab ihm zur Antwort: "O diese Menschen, die kein Gottvertrauen und eine ganz verkehrte Einstellung haben! Wie lange muss ich wohl noch bei euch bleiben? Wie lange soll ich noch Geduld mit euch haben?
18 Bringet ihn her zu mir!" Da gab Jesus dem bösen Geist einen strengen Befehl, und dieser fuhr aus dem Knaben aus. Von dieser Stunde an war er gesund.
38 Ein Mann aus der Menge rief ihm zu: "Meister, ich bitte dich, nimm dich doch meines Sohnes an! Er ist mein einziges Kind.
39 Ein böser Geist pflegt sich seiner zu bemächtigen. Dann schreit er plötzlich auf. Er zerrt ihn hin und her, wobei ihm Schaum vor den Mund tritt. Er lässt nur schwer von ihm ab, so dass er seine ganzen Kräfte aufreibt.
40 Ich habe schon deine Jünger gebeten, ihn davon zu befreien. Doch sie konnten es nicht." -
41 "O diese Sorte von Menschen, die keinen Glauben und kein Gottvertrauen besitzen und einen ganz verkehrten Weg gehen!" - rief Jesus aus. "Wie lange muss ich wohl noch bei euch sein und Geduld mit euch haben? Bringe deinen Sohn hierher!"
42 Als der Knabe sich ihm näherte, riss ihn der Dämon wieder hin und her und verzerrte seine Züge. Jesus erteilte dem bösen Geist einen strengen Befehl, und dieser fuhr von dem Knaben aus. Dann gab er ihn dem Vater geheilt zurück.
43 Alles geriet außer sich vor Staunen über die gewaltige Macht Gottes. Während die Anwesenden nicht genug Worte der Verwunderung über alle seine Taten finden konnten, wandte er sich an seine Jünger mit dem Bemerken:
20 Doch als sie frühmorgens vorübergingen, sahen sie den Feigenbaum bereits von den Wurzeln an verdorrt.
21 Da erinnerte sich Petrus und sagte zu ihm: ?Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt."
22 Und Jesus gab ihnen zur Antwort: ?Habt Glauben an Gott.
23 Wahrlich, ich sage euch: Wer immer zu diesem Berg spricht: ?Werde emporgehoben und ins Meer geworfen' und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, daß das, was er sagt, geschehen wird, dem wird es widerfahren.
24 Darum sage ich euch: Alle Dinge, um die ihr betet und bittet, glaubt, daß ihr sie sozusagen empfangen habt, und ihr werdet sie haben.
25 Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, was immer ihr gegeneinander habt, damit euer Vater, der in den Himmeln ist, auch euch eure Verfehlungen vergebe."
37 Da brach ein heftiger Windsturm los, und die Wellen schlugen immer wieder in das Boot, so daß sich das Boot beinahe füllte.
38 Er aber war im hinteren Teil und schlief auf einem Kopfpolster. Da weckten sie ihn auf und sagten zu ihm: ?Lehrer, kümmert es dich nicht, daß wir im Begriff sind, zugrunde zu gehen?"
39 Da richtete er sich auf und schalt den Wind und sprach zum Meer: ?Schweig! Sei still!" Und der Wind legte sich, und eine große Stille trat ein.
40 Dann sagte er zu ihnen: ?Warum seid ihr verzagt? Habt ihr noch keinen Glauben?"
41 Da befiel sie eine außergewöhnliche Furcht, und sie sprachen zueinander: ?Wer ist denn dieser, daß ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?"
6 Doch wollte er ihn mit dieser Frage bloß auf die Probe stellen. Er selbst wusste genau, was er tun wollte.
7 Philippus gab ihm zur Antwort: "Brot für zweihundert Silberstücke reicht für sie nicht aus, auch wenn jeder bloß ein Stückchen bekommt."
8 Einer von seinen Jüngern, nämlich Andreas, der Bruder des Simon Petrus, machte die Bemerkung:
9 "Es befindet sich hier ein Knabe, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; doch was ist das für so viele?"
10 Jesus gab ihm nun die Weisung: "Lasset die Leute sich lagern!" Der Platz war mit dichtem Graswuchs bedeckt. Darauf ließen die Leute sich nieder. Allein die Zahl der Männer betrug ungefähr fünftausend.
11 Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und ließ sie an die am Boden lagernden Scharen austeilen. Auch von den Fischen erhielt jeder, soviel er wollte.
12 Als alle satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: "Sammelt die Reste, damit nichts verloren geht!"
13 Sie sammelten alles auf und füllten mit den Resten, die von den fünf Gerstenbroten beim Essen übriggeblieben waren, zwölf Körbe.
46 Und sie kamen nach Jericho. Als aber er und seine Jünger und eine beträchtliche Volksmenge von Jericho weiterzogen, saß Bartimäus (der Sohn des Timäus), ein blinder Bettler, am Weg.
47 Als er hörte, es sei Jesus, der Nazarener, fing er an zu schreien und zu sprechen: ?Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!"
48 Darauf begannen ihm viele ernstlich zu gebieten, er solle doch schweigen; er aber schrie nur noch viel mehr: ?Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!"
49 Da blieb Jesus stehen und sprach: ?Ruft ihn." Und sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: ?Fasse Mut, steh auf, er ruft dich."
50 Da warf er sein äußeres Kleid ab, sprang auf und ging zu Jesus hin.
51 Und Jesus antwortete ihm und sprach: ?Was willst du, daß ich für dich tue?" Der Blinde sagte zu ihm: ?Rabbuni, laß mich wieder sehend werden."
52 Und Jesus sprach zu ihm: ?Geh, dein Glaube hat dich gesund gemacht." Und sogleich konnte er wieder sehen, und er begann ihm auf dem Weg zu folgen.
18 In den frühen Morgenstunden kehrte er in die Stadt zurück. Unterwegs fühlte er Hunger.
19 Da sah er am Wege einen einzelstehenden Feigenbaum. Er ging auf ihn zu, fand aber nichts auf ihm als Blätter. Da sprach er die Worte über ihn: "Das ganze jetzige Zeitalter hindurch soll keine Frucht mehr auf dir wachsen!" Sofort verdorrte der Feigenbaum.
20 Als die Jünger das sahen, staunten sie darüber und sagten: "Wie kommt es, dass der Feigenbaum so plötzlich verdorrte?"
21 Jesus gab ihnen zur Antwort: "Wenn ihr gläubiges Vertrauen habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur dasselbe vollbringen können, was hier an dem Feigenbaum geschehen ist, sondern ihr braucht diesem Berge nur zu sagen: Hebe dich empor und stürze dich ins Meer! so wird es geschehen.
22 Überhaupt alles, was ihr im Gebete erflehet, werdet ihr empfangen, wenn ihr gläubiges Vertrauen habt. Der Feigenbaum sollte euch dafür als Beispiel dienen."
28 Jetzt kam er an das jenseitige Ufer in das Gebiet der Gadarener. Dort traten ihm zwei Besessene entgegen. Sie kamen eben aus den Grabkammern heraus. Es waren so gemeingefährliche Menschen, dass niemand es wagte, diesen Weg zu gehen.
29 Bei seinem Anblick schrieen sie laut: "Was willst du von uns, Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?"
30 Zufällig weidete in ziemlich weiter Entfernung von ihnen eine große Herde Schweine.
31 Da richteten die bösen Geister die Bitte an ihn: "Wenn du uns austreiben willst, so gestatte uns, in jene Schweineherde zu fahren."
32 Er gab ihnen zur Antwort: "Fahret in sie hinein!" Da traten sie aus den Besessenen aus und fuhren in die Schweine. Die ganze Herde stürmte nun den Abhang hinunter in den See hinein und ertrank in den Wellen.
33 Die Hirten flohen und gelangten in die Stadt. Dort erzählten sie alles, auch das, was sich mit den Besessenen zugetragen hatte.
34 Da ging die ganze Bevölkerung Jesus entgegen. Als sie ihn traf, bat sie ihn dringend, doch ihr Gebiet zu verlassen.
35 Als er in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder am Wege und bettelte.
36 Als er nun hörte, dass so viele Menschen an ihm vorbeigingen, fragte er, was das wohl zu bedeuten habe.
37 Man sagte ihm, Jesus von Nazareth komme vorüber.
38 Da rief er, so laut er konnte: "Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!"
39 Die ihm am nächsten waren, fuhren ihn an, er solle still sein. Er aber schrie um so mehr; "Sohn Davids, erbarme dich meiner!"
40 Jesus blieb stehen und befahl, ihn zu ihm zu bringen. Als er nahe bei ihm war, richtete Jesus die Frage an ihn:
41 "Was willst du denn, dass ich für dich tun soll?" - "Herr", - antwortete jener - "ich möchte mein Augenlicht wieder haben." -
42 "Du sollst es wieder haben!" - entgegnete Jesus. "Dein gläubiges Vertrauen hat dir Heilung gebracht."
43 Sofort konnte er sehen und schloss sich ihm an. Er pries Gott, und die ganze Volksmenge, die Zeuge dieses Vorfalls war, stimmte in den Lobpreis Gottes ein.
11 Auf seiner Wanderung nach Jerusalem kam Jesus mitten durch Samaria und Galiläa.
12 Eines Tages näherte er sich einem Dorfe, bei dem sich zehn Aussätzige aufhielten. Diese blieben von ferne stehen
13 und schrieen mit weithin vernehmbarer Stimme: "Jesus, lieber Meister, habe Erbarmen mit uns!"
14 Als er ihrer ansichtig wurde, rief er ihnen zu: "Ihr sollt geheilt sein! Gehet nur hin und zeiget euch den Priestern!" Während sie sich auf den Weg machten, wurden sie vom Aussatz rein.
15 Einer von ihnen kam sofort, als er sich vom Aussatz gereinigt sah, wieder zurück und pries Gott mit lauter Stimme;
16 dann warf er sich vor den Füßen Jesu auf sein Antlitz nieder und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
17 Da sagte Jesus: "Alle zehn sind doch rein geworden; wo sind denn die neun?
18 Unter all diesen Geheilten befand sich also keiner, der zurückgekommen wäre, um Gott die Ehre zu geben, außer diesem Fremdling!"
19 An diesen wandte er sich mit den Worten: "Stehe auf und gehe heim! Dein Glaube hat dir geholfen."
22 Eines Tages bestieg er aus eigenem innern Antrieb ein Boot. Seine Jünger stiegen mit ihm ein. Da sagte er zu ihnen: "Wir wollen auf die andere Seite des Sees fahren." So stießen sie denn vom Lande ab.
23 Während der Fahrt schlief er ein. Plötzlich fegte ein furchtbarer Sturm über den See dahin. Das Boot füllte sich mit Wasser, und sie gerieten in Lebensgefahr.
24 Da traten sie zu ihm und weckten ihn mit dem Ruf: "Herr, Herr, wir gehen unter!" Sofort stand er auf, gab Sturm und Wogen seine strengen Befehle und alles wurde ruhig, und der Meeresspiegel glättete sich.
25 Dann wandte er sich an seine Jünger mit den Worten: "Wo bleibt denn euer Gottvertrauen?" Zittern und Staunen hatte diese erfasst, und einer fragte den andern: "Wer kann das wohl sein? Sturm und Wogen gibt er seine Befehle, und sie müssen ihm gehorchen!"
26 Sie fuhren dann nach dem Lande der Gerasener, das Galiläa gegenüber liegt.
1 Im Vorbeigehen sah er einen Mann dasitzen, der von Geburt an blind war.
2 Da fragten ihn seine Jünger: "Meister, wessen Sünden sind schuld, dass dieser blind geboren ist? Seine eigenen Sünden oder die seiner Eltern?" -
3 "Weder seine noch seiner Eltern Sünden sind daran schuld", - erwiderte Jesus - "sondern die Wunderwerke Gottes sollten an ihm offenbart werden.
4 Die Wunderwerke dessen, der mich gesandt hat, habe ich zu wirken, solange es hell ist; es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann.
5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt."
6 Nach diesen Worten spie er auf die Erde, machte mit dem Speichel einen Teig, strich dem Blinden den Teig auf die Augen
7 und sprach zu ihm: "Geh und wasche dich im Teiche 'Siloah'. (Dieser Name bedeutet: Springquelle)." Er ging und wusch sich und kam sehend zurück.
1 Als in jenen Tagen wieder eine große Volksmenge da war und sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger herbei und sagte zu ihnen:
2 ?Ich habe Mitleid mit der Volksmenge, denn schon drei Tage sind sie bei mir geblieben, und sie haben nichts zu essen;
3 und wenn ich sie hungrig nach Hause gehen lasse, werden sie unterwegs ermatten. Einige von ihnen sind nämlich von weit her."
4 Seine Jünger antworteten ihm jedoch: ?Woher wird jemand diese Leute hier, an einem abgelegenen Ort, mit Broten sättigen können?"
5 Dennoch fragte er sie weiter: ?Wie viele Brote habt ihr?" Sie sagten: ?Sieben."
6 Da wies er die Volksmenge an, sich auf dem Boden zu lagern, und er nahm die sieben Brote, sagte Dank, brach sie und gab sie seinen Jüngern zum Vorsetzen, und sie setzten sie dem Volk vor.
7 Sie hatten auch einige kleine Fische; und nachdem er diese gesegnet hatte, hieß er sie, auch diese vorzusetzen.
8 Und so aßen sie und wurden satt, und sie hoben die Brocken auf, die übrig waren, sieben Proviantkörbe voll.
9 Es waren aber etwa viertausend [Menschen]. Schließlich sandte er sie weg.
46 Er ging nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er Wasser in Wein verwandelt hatte.
47 Damals wohnte in Kapernaum ein königlicher Beamter, dessen Sohn erkrankt war. Als er nun hörte, dass Jesus aus Judäa wieder nach Galiläa zurückgekehrt sei, suchte er ihn auf und bat ihn, doch herab zu kommen und seinen Sohn gesund zu machen. Dieser war nämlich dem Tode nahe.
48 Jesus richtete die Worte an ihm: "Wenn ihr Menschen nicht Zeichen und Wunder sehet, wollt ihr nicht glauben."
49 Doch der königliche Beamte flehte ihn an; "Ach Herr! Komm doch, ehe mein Kind stirbt!" -
50 "Gehe hin!" -sprach Jesus - "dein Sohn ist gesund!" Der Mann glaubte dem Worte Jesu und ging heim.
51 Seine Knechte kamen ihm schon mit der freudigen Nachricht entgegen, dass es seinem Sohne gut gehe.
52 Nun erkundigte er sich bei ihnen, um welche Zeit es mit ihm besser geworden sei. "Gestern" - sagten sie - "gegen ein Uhr verließ ihn das Fieber."
53 Da erkannte der Vater, dass es die Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: "Dein Sohn ist gesund!" Er und sein ganzes Haus wurden gläubig. -
54 Das war das zweite Wunderzeichen, das Jesus in Galiläa wirkte, und zwar erfolgte es nach einer Rückkehr aus Judäa.
49 Während er noch redete, kamen die Boten aus dem Hause des Synagogenvorstehers zu diesem mit der Meldung: "Deine Tochter ist tot. Du brauchst also den Meister nicht weiter zu belästigen."
50 Jesus hörte dies und sagte zum Synagogenvorsteher: "Verzage nicht! Habe nur Vertrauen, und sie wird wieder zum Leben kommen!"
51 Er ging nun zu dem Hause, ließ aber niemand mit hineingehen als nur den Petrus, Jakobus und Johannes und die Eltern des Mädchens.
52 Alles weinte und wehklagte um die Tote. Er aber sagte: "Weinet doch nicht! Sie ist ja gar nicht tot, sondern schläft nur!"
53 Da lachten sie ihn aus; denn sie wussten nur zu gut, dass sie tot war.
54 Er fasste nun das Mädchen bei der Hand und rief ihr zu: "Mädchen, wache auf!"
55 Sofort kehrte ihr Geist in sie zurück und sie erhob sich. Er sagte, man möge ihr zu essen geben.
56 Ihre Eltern waren vor Staunen ganz außer sich. Er verbot ihnen, über den Vorfall mit irgend jemand zu sprechen.
25 Erst um drei Uhr morgens brach Jesus auf, schritt über die Wasserfläche des Sees dahin und kam auf sie zu.
32 Kaum waren sie fort, da brachte man ihm einen Menschen, der infolge von Besessenheit stumm war.
33 Jesus trieb den bösen Geist aus, und der Stumme konnte reden. Die Volksmenge kam nicht aus dem Staunen und sagte: "So etwas hat man noch niemals in Israel erlebt." Die Pharisäer aber sagten:
1 Zu einem späteren Fest der Juden ging Jesus wieder nach Jerusalem hinauf.
2 Beim Schaftore der Stadt liegt ein Teich, der auf Hebräisch 'Bethesda' heißt. Um ihn herum befinden sich fünf Hallen.
3 Darin pflegten Kranke in großer Anzahl zu liegen: Blinde, Krüppel, Schwindsüchtige und vom Schlagfluss Gelähmte.
4 Sie warteten auf den Augenblick, wo das Wasser in Bewegung geriet.
5 Darunter befand sich auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre lang krank war.
6 Jesus sah ihn daliegen und wusste, dass er schon lange Zeit dort ausgeharrt hatte. Da richtete er an ihn die Frage: "Willst du gesund werden?" -
7 "Herr", - erwiderte der Kranke - "ich habe ja keinen Menschen, der mich beim Aufwallen des Wassers in den Teich hineinschafft. Und bis ich mich allein hingeschleppt habe, ist schon längst ein anderer mir zuvorgekommen."
8 "Stehe auf!" - sagte Jesus - "Nimm dein Bettzeug und gehe fort!"
9 Da wurde der Mann sofort gesund, nahm sein Bettzeug und ging. Dies war an einem Sabbat.
24 In Kapernaum traten die Einnehmer der Tempelsteuer an Petrus heran mit der Frage: "Bezahlt euer Meister keine Tempelsteuer?"
25 Er antwortete: "Doch." Als nun Jesus nach Hause gekommen war, kam er ihm mit der Frage zuvor: "Was meinst du, Simon? Von wem lassen sich die Könige der Erde Abgaben oder Steuern zahlen? Von ihren Söhnen oder den Untertanen?"
26 Er erwiderte: "Von den Untertanen." - "Also sind die Söhne steuerfrei" - entgegnete Jesus. -
27 "Damit wir jedoch keinen Anstoß bei ihnen erregen, so gehe an den See und wirf eine Angel aus! Den ersten Fisch, den du herausziehst, nimm und öffne ihm das Maul. Darin wirst du eine Silbermünze finden. Die nimm und gib sie als Abgabe für mich und dich!"
50 Und einer von ihnen schlug auch wirklich drauflos und traf den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.
51 Jesus aber sagte zu ihnen: "Lasst es dabei bewenden!" Dann streckte er seine Hand nach dem Knechte aus, erfasste ihn und heilte ihm das Ohr wieder an.
41 Da kam ein Mann namens Jairus zu ihm. Dieser war damals Synagogenvorsteher. Er warf sich vor ihm nieder und bat ihn, in sein Haus zu kommen.
42 Denn er hatte nur eine Tochter, im Alter von zwölf Jahren, und diese lag am Sterben. Auf dem Hinweg drängte sich eine dichte Volksmenge um ihn.
20 In diesem Augenblick kam eine Frau, die schon zwölf Jahre am Blutfluss litt, von hinten an ihn heran und berührte die Quaste seines Mantels.
21 Denn sie sagte sich: "Wenn ich nur seinen Mantel berühre, so wird mir geholfen sein."
22 Jesus wandte sich um und sah sie. "Sei getrost, meine Tochter!" -sprach er - "Dein gläubiges Vertrauen hat dir Heilung gebracht." Und von dieser Stunde an trat nach und nach die vollständige Gesundung ein.
31 Womit soll ich nun eine solche Sorte von Menschen vergleichen? Wem sind sie ähnlich?
32 Sie sind Kindern ähnlich, die auf einem öffentlichen Platz sitzen und abwechselnd das Liedchen singen: 'Bliesen auf Flöten wir muntere Weisen, - dann tanztet ihr nicht in wirbelnden Reigen; stimmten wir Lieder der Trauer an, - euch keine Träne ins Auge kam.'
33 Denn Johannes der Täufer trat auf. Er aß kein Brot und trank keinen Wein. Da sagtet ihr: Er ist vom Teufel besessen!
34 Dann kam der Menschensohn. Er isst und trinkt, wie andere Menschen. Nun sagt ihr: Seht den Fresser und Weinsäufer, den Freund der Zöllner und Dirnen.
35 Und doch hat sich die von beiden gepredigte Weisheitslehre an allen denen als echt erwiesen, die sie annahmen."
36 Einer von den Pharisäern lud ihn zum Mahle ein. So ging er denn zu ihm in die Wohnung und legte sich zu Tisch.
37 Nun lebte in dieser Stadt ein Weib, das als Dirne bekannt war. Als sie erfuhr, dass Jesus bei dem Pharisäer zu Tische lag, nahm sie ein Alabastergefäß mit Salböl mit
23 Als Jesus in das Haus des Vorstehers kam, traf er dort Flötenspieler und eine lärmende Menge an.
24 "Entfernt euch von hier!" - sagte er - "Denn das Mädchen ist nicht tot, sondern schläft." Da verlachten sie ihn.
25 Man schaffte die Menge hinaus. Da trat er zu der "Toten" und fasste sie bei der Hand. Sofort stand das Mädchen auf.
32 Petrus und seine Genossen befanden sich in einem Zustand, der dem eines tiefen Schlafes ähnlich war. Als sie wieder das Selbstbewusstsein erlangten, sahen sie ihn in seinem himmlischen Glanze; ebenso die beiden Männer, die bei ihm standen.
33 Als diese sich anschickten, von ihm Abschied zu nehmen, sagte Petrus zu Jesus: "Meister, wir fühlen uns hier so glücklich! Wenn es dir recht ist, will ich hier drei Hütten aus belaubten Zweigen errichten: eine für dich, eine für Mose und eine für Elia." Er wusste nämlich nicht, was er alles in diesem Augenblick sagen sollte.
14 Eben hatte er seine Rede beendet, da brachte man ihm einen Besessenen, der stumm war. Er trieb den Dämon aus ihm aus, und der Stumme konnte wieder sprechen. Das Volk geriet darüber in Staunen.
1 Nun gelangten sie auf die andere Seite des Meeres, in das Land der Gerasener.
2 Und sogleich, als er aus dem Boot gestiegen war, kam ihm ein Mensch, der unter der Macht eines unreinen Geistes stand, von den Gedächtnisgrüften her entgegen.
3 Er hauste inmitten der Grüfte; und bis zu jener Zeit vermochte ihn gar niemand zu binden, selbst nicht mit einer Kette,
4 denn er war öfter mit Fußfesseln und Ketten gebunden worden, aber die Ketten wurden von ihm zerrissen, und die Fußfesseln wurden tatsächlich zerbrochen; und niemand hatte die Kraft, ihn zu bändigen.
5 Und fortgesetzt, Nacht und Tag, schrie er in den Grüften und in den Bergen und zerschlug sich mit Steinen.
6 Als er aber Jesus aus einiger Entfernung erblickte, lief er herzu und huldigte ihm,
7 und als er mit lauter Stimme geschrien hatte, sagte er: ?Was habe ich mit dir, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten, zu schaffen? Ich beschwöre dich bei Gott, mich nicht zu quälen."
8 Denn er hatte zu ihm gesagt: ?Fahr von dem Menschen aus, du unreiner Geist."
9 Er aber begann ihn zu fragen: ?Was ist dein Name?" Und er sagte zu ihm: ?Mein Name ist Legion, denn wir sind viele."
10 Und er bat ihn mehrmals inständig, die Geister nicht aus dem Land fortzusenden.
11 Nun weidete dort am Berg eine große Herde Schweine.
12 Da baten sie ihn inständig, indem sie sprachen: ?Sende uns in die Schweine, daß wir in sie fahren."
13 Und er erlaubte es ihnen. Darauf fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine; und die Herde stürmte über den Steilhang hinab in das Meer, ihrer etwa zweitausend, und sie, eines nach dem anderen, ertranken im Meer.
14 Ihre Hüter aber flohen und berichteten es in der Stadt und auf dem Land; und es kamen Leute, um zu sehen, was geschehen war.
18 Während dieser Rede war ein Vorsteher an ihn herangetreten. Dieser warf sich nun vor ihm auf die Knie und flehte ihn an: "Ach, meine Tochter ist soeben gestorben. So komm doch und lege deine Hand auf sie, dann wird sie wieder zum Leben kommen."
19 Jesus stand auf und folgte ihm. Auch seine Jünger gingen mit.
17 Und einer von der Volksmenge antwortete ihm: ?Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, weil er einen stummen Geist hat;
18 und wo immer er ihn ergreift, wirft er ihn zu Boden, und er schäumt und knirscht mit den Zähnen und verliert seine Kraft. Und ich habe deine Jünger geheißen, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht."
19 In Erwiderung sagte er zu ihnen: ?O du ungläubige Generation, wie lange muß ich noch bei euch sein? Wie lange muß ich euch ertragen? Bringt ihn zu mir."
20 Da brachten sie ihn zu ihm. Als der Geist ihn aber erblickte, warf er [das Kind] sogleich in Krämpfe, und nachdem es auf den Boden gefallen war, wälzte es sich fortwährend und schäumte.
21 Und er fragte seinen Vater: ?Wie lange ist ihm dies schon widerfahren?" Er sprach: ?Von Kindheit an;
22 und immer wieder warf er ihn sowohl ins Feuer als auch ins Wasser, um ihn zu vernichten. Aber wenn du etwas tun kannst, so hab Mitleid mit uns und hilf uns."
23 Jesus sprach zu ihm: ?Dieser Ausspruch ?Wenn du kannst'! Nun, alles ist dem möglich, der Glauben hat."
24 Sogleich schrie der Vater des kleinen Kindes, indem er sagte: ?Ich glaube! Hilf mir, wo ich des Glaubens bedarf!"
25 Als Jesus nun bemerkte, daß eine Volksmenge bei [ihnen] zusammenlief, schalt er den unreinen Geist, indem er zu ihm sprach: ?Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Fahre aus von ihm, und geh nicht mehr in ihn hinein!"
26 Und nachdem er geschrien hatte, fuhr er nach vielen Krämpfen aus; und er wurde wie tot, so daß die meisten von ihnen sagten: ?Er ist tot!"
27 Doch Jesus faßte ihn bei der Hand und richtete ihn auf, und er stand auf.
40 Da kam auch ein Aussätziger zu ihm, der ihn inständig bat, ja kniefällig zu ihm sprach: ?Wenn du nur willst, kannst du mich rein machen."
41 Darüber von Mitleid bewegt, streckte er dann seine Hand aus und rührte ihn an und sagte zu ihm: ?Ich will es. Werde rein!"
42 Da wich der Aussatz sogleich von ihm, und er wurde rein.
1 Eines Tages stand er am See Genesaret. Die Volksmenge drängte sich um ihn, um das Wort Gottes zu hören.
2 Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.
3 Eins dieser Boote gehörte dem Simon Petrus. In dies stieg er ein und bat ihn, ein wenig vom Lande abzustoßen. Dann setzte er sich im Boot an den zum Predigen geeigneten Platz und begann seinen Lehrvortrag vor den Volksscharen.
4 Nach Schluss seiner Predigt sagte er zu Simon: "Fahret weiter in den See und werfet eure Netze zum Fischfang aus!" -
5 "Meister", - erwiderte Simon - "wir mühten uns die ganze Nacht hindurch ab, ohne etwas zu fangen; aber deiner Aufforderung will ich gern Folge leisten."
6 Und sofort warfen sie die Netze aus. Da fingen sie eine solche Menge Fische, dass die Netze zu zerreißen drohten.
7 Sie winkten ihren Genossen, die in dem andern Boot waren, sie möchten heranrudern und ihnen helfen. Diese kamen mit ihrem Boot heran, und man füllte beide Boote so mit Fischen, dass sie beinahe sanken.
8 Als Simon Petrus das sah, fiel er vor Jesus auf die Knie und rief aus: "Ich bitte dich, Herr, geh weg von mir! Denn ich bin ein sündiger Mensch."
9 Beim Anblick der Menge Fische, die sie gefangen hatten, erfasste ihn nämlich ein Schauder.
10 Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, waren mit Simon zusammen. Jesus wandte sich an sie mit den Worten: "Wohlan! Ihr sollt nicht mehr länger Fische fangen; sondern ich will euch zu Menschenfischern machen."
11 Auf dieses Wort hin verließen sie, sobald sie am Lande waren, alles und gingen mit ihm.
1 Wieder einmal betrat er eine Synagoge, und dort war ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte.
2 Daher gab man genau acht, um zu sehen, ob er den Menschen am Sabbat heilen würde, damit man ihn anklagen könnte.
3 Da sprach er zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: ?Steh auf [und komm] in die Mitte."
4 Darauf sagte er zu ihnen: ?Ist es erlaubt, am Sabbat eine gute Tat oder eine schlechte Tat zu vollbringen, eine Seele zu retten oder zu töten?" Sie aber schwiegen.
5 Und nachdem er sie ringsum mit Zorn angeblickt hatte, tief betrübt wegen der Gefühllosigkeit ihres Herzens, sprach er zu dem Menschen: ?Strecke deine Hand aus!" Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt.
23 Jesus bestieg dann ein Boot, und seine Jünger stiegen mit ihm ein.
24 Da erhob sich auf dem See ein gewaltiger Sturm, so dass die Wellen in das Boot schlugen. Er selbst aber schlief.
25 Da traten die Jünger an ihn heran und weckten ihn mit den Ruf: "Herr, hilf uns - wir gehen unter!"
26 Er aber gab ihnen zur Antwort: "Warum seid ihr gleich so verzagt, ihr Kleingläubigen?" Dann stand er auf und drohte dem Sturm und der See; da wurde es ganz still.
27 Die Leute aber sprachen einander ihr Erstaunen aus. "Was ist das für ein Mann," sagten sie - "ihm gehorcht sogar der Sturm und die See?"
1 Ein Mann namens Lazarus lag krank danieder. Er wohnte in Bethanien, dem Heimatort der Maria und Martha. Diese waren seine Schwestern.
2 Maria war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte. Ihr Bruder Lazarus war also, wie gesagt, krank.
3 Die Schwestern sandten nun Boten zu Jesus und ließen ihm melden: "Herr, den du so gern hattest, er ist schwer erkrankt."
4 Bei dieser Nachricht sagte Jesus: "Diese Krankheit wird nicht den Tod zur Folge haben, sondern dient zur Verherrlichung Gottes, und auch, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde.
5 Jesus hatte Martha und ihre Schwester und Lazarus sehr lieb.
6 Trotzdem blieb er auf die Nachricht von seiner Krankheit noch zwei Tage an der Stelle, wo er sich augenblicklich aufhielt.
7 Dann erst sagte er zu seinen Jüngern: "Wir wollen wieder nach Judäa zurückkehren." -
8 "Meister", - entgegneten ihm seine Jünger - "eben erst haben die Juden dich steinigen wollen, und du willst schon wieder dorthin gehen?"
9 Doch Jesus gab ihnen zur Antwort: "Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn man bei Tage seine Wanderung macht, so tut - man keinen Fehltritt, weil man im Schein dieses irdischen Lichtes gut sehen kann;
10 wandert man aber bei Nacht, dann tritt man gern fehl, weil bei Nacht kein Licht scheint."
11 Nach diesen Worten fuhr er fort: "Unser Freund Lazarus ist eingeschlummert; aber ich gehe hin, um ihn aus dem Schlafe aufzuwecken." -
12 "Herr", - erwiderten sie - "wenn er eingeschlummert ist, wird er wieder genesen."
13 Jesus hatte seinen Todesschlaf gemeint; jene aber glaubten, er rede vom Schlummer des natürlichen Schlafes.
14 Da sagte er ihnen denn offen heraus: "Unser Freund Lazarus ist gestorben.
38 Aus der Synagoge ging er in die Wohnung des Simon und Andreas. Simons Schwiegermutter lag in hohem Fieber. Sie baten ihn, ihr doch zu helfen.
39 Er ging zu ihr, beugte sich über sie und beschwor das Fieber. Sofort wurde sie fieberfrei, so dass sie aufstehen und sie bedienen konnte.
12 Als der Tag zur Neige ging, wandten sich die Zwölf mit der Bitte an ihn: "Schicke die Leute weg, damit sie in den im weiteren Umkreis liegenden Ortschaften und Gehöften einkehren; denn hier befinden wir uns in einer unbewohnten Gegend."
13 Er entgegnete: "Gebt ihr ihnen doch zu essen!" Doch sie erwiderten: "Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische. Wir müssten also hingehen und die fehlenden Lebensmittel für alle diese Leute kaufen."
14 Es waren nämlich gegen fünftausend Mann. Da gab er seinen Jüngern die Weisung: "Lasset die Leute sich in Gruppen von etwa fünfzig Personen lagern."
15 Sie taten nach seiner Anordnung.
16 Dann nahm er die fünf Brote und die beiden Fische, erhob seine Augen zum Himmel, betete innig, sprach den Segen darüber und gab sie den Jüngern zum Verteilen an das Volk.
17 Alle aßen sich satt. Die Überreste hob man auf - zwölf Körbe voll.
48 Und als er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind, kam er um die vierte Nachtwache, auf dem Meer schreitend, auf sie zu; doch wollte er an ihnen vorübergehen.
49 Als sie ihn auf dem Meer schreiten sahen, dachten sie: ?Es ist eine Erscheinung!", und sie schrien laut.
50 Denn sie alle sahen ihn und wurden beunruhigt. Sogleich aber redete er mit ihnen, und er sprach zu ihnen: ?Faßt Mut, ich bin's; fürchtet euch nicht."
51 Und er stieg zu ihnen in das Boot, und der Wind ließ nach. Darüber waren sie bei sich selbst überaus erstaunt,