1 Des morgens aber stund Laban früe auff / küsset seine Kinder vnd Töchter / vnd segenete sie / vnd zoch hin / vnd kam wider an seinen ort.
2 JAcob aber zoch seinen weg / Vnd es begegneten jm die Engel Gottes.
3 Vnd da er sie sahe / sprach er / Es sind Gottes Heere / Vnd hies die selbige stet / MahanaimHeisst Heerlager. . Psal. 34.
4 Jacob aber schicket Boten fur jm her / zu seinem Bruder Esau ins land Seir / in der gegend Edom /
5 vnd befalh jnen / vnd sprach / Also sagt meinem herrn Esau / Dein knecht Jacob lesst dir sagen / Jch bin bis daher bey Laban lange aussen gewest /
6 vnd habe rinder vnd esel / schafe / Knecht vnd Megde /
7 Vnd habe ausgesand dir meinem Herrn an zusagen / das ich gnade fur deinen augen fünde.
8 DJe Boten kamen wider zu Jacob / vnd sprachen / Wir kamen zu deinem bruder Esau / vnd er zeucht dir auch entgegen mit vier hundert Man. Da furcht sich Jacob seer / vnd jm ward bange / Vnd teilet das Volck das bey jm war / vnd die schafe / vnd die rinder / vnd die kamel / in zwey Heere /
9 vnd sprach / So Esau kompt auff das eine Heer / vnd schlegt es / so wird das vbrige entrinnen.
10 Weiter sprach Jacob. GOtt meines vaters Abraham / vnd Gott meines vaters Jsaac / HERR / der du zu mir gesagt hast / Zeuch wider in dein Land / vnd zu deiner Freundschafft / Jch wil dir wolthun /
11 Jch bin zu geringe aller barmhertzigkeit vnd aller trewe / die du an deinem Knechte gethan hast (Denn ich hatte nicht mehr weder diesen Stab / da ich vber diesen Jordan gieng / vnd nu bin ich zwey Heere worden)
12 Errette mich von der hand meines Bruders / von der hand Esau / Denn ich fürchte mich fur jm / das er nicht kome / vnd schlage mich / die Mütter sampt den Kindern.
13 Du hast gesagt / Jch wil dir wolthun / vnd deinen Samen machen / wie den sand am meer / den man nicht zelen kan fur der menge. Gen. 31.
14 VND er bleib die nacht da / Vnd nam von dem das er fur handen hatte / Geschenck seinem bruder Esau /
15 zwey hundert ziegen / zwenzig böcke / zweyhundert schafe / zwenzig wider /
16 vnd dreissig seugende kamel mit jren füllen / vierzig küe / vnd zehen farren / zwenzig eselin mit zehen füllen.
17 Vnd thet sie vnter die hand seiner Knechte / ja eine Herde sonderlich / vnd sprach zu jnen / Gehet vor mir hin / vnd lasset raum zwischen einer Herde nach der andern /
18 Vnd gebot dem Ersten / vnd sprach. WEnn dir mein bruder Esau begegnet vnd dich fraget / Wen gehörestu an / vnd wo wiltu hin / vnd wes ists / das du fur dir treibest?
19 Soltu sagen / Es gehöret deinem knechte Jacob zu / der sendet Geschenck seinem herrn Esau / vnd zeucht hinder vns hernach.
20 Also gebot er auch dem Andern / vnd dem Dritten / vnd allen die den Herden nach giengen / vnd sprach / Wie ich euch gesagt habe / so saget zu Esau / wenn jr jm begegnet.
21 Vnd saget ja auch / sihe / Dein knecht Jacob ist hinder vns / Denn er gedacht / Jch wil jn versünen mit dem Geschenck / das vor mir her gehet / darnach wil ich jn sehen / vieleicht wird er mich annemen.
22 ALso gieng das Geschenck vor jm her / Aber er bleib die selbe nacht beim Heer.
23 Vnd stund auff in der nacht / vnd nam seine zwey Weiber / vnd die zwo Megde / vnd seine eilff Kinder / vnd zoch an den furt Jaboc /
24 nam sie vnd füret sie vber das Wasser / das hinüber kam was er hatte /
25 Vnd bleib allein. DA rangJm Ebreischen kompt ringen vom staub her / Als wenn Zween miteinander ringen / das der staub sich erhebt vnd dicke vmb sie wird. Vnd lautet so viel / Es steubet ein Man mit jm / das ist / Ein hefftiger Kampff war es / das sol niemand verstehen / denn die Erfarung. ein Man mit jm bis die morgenröte anbrach.
26 Vnd da er sahe / das er jn nicht vbermocht / rüret er das Gelenck seiner hüfft an / Vnd das gelenck seiner hüfft ward vber dem ringen mit jm / verrenckt.
27 Vnd er sprach / Las mich gehen / denn die morgenröte bricht an / Aber er antwortet / Jch las dich nicht / du segenest mich denn.
28 Er sprach / Wie heissestu? Er antwortet / Jacob.
29 Er sprach / Du solt nicht mehr Jacob heissen / sondern JsraElJsrael kompt von Sara / das heisset kempffen oder vberweldigen / Da her auch Sar ein Fürst oder Herr / vnd Sara ein Fürstin oder Fraw heisst / vnd Jsrael ein Fürst oder Kempffer Gottes / das ist / der mit Gott ringet vnd angewinnet. Welchs geschicht durch den glauben der so fest an Gottes wort helt / bis er Gottes zorn vberwindet / vnd Gott zu eigen erlanget zum gnedigen Vater. / Denn du hast mit Gott vnd mit Menschen gekempfft / vnd bist obgelegen.
30 VND Jacob fraget jn / vnd sprach / Sage doch / wie heissestu? Er aber sprach / Warumb fragestu / wie ich heisse? Vnd er segenete jn daselbs.
31 Vnd Jacob hies die stet PnielPinel oder Pnuel / heisst Gottes angesicht oder erkentnis. Denn durch den glauben im streit des Creutzes lernet man Gott recht erkennen vnd erfaren / So hats denn keine Not mehr, so gehet die Sonne auff. / Denn ich habe Gott von angesicht gesehen / vnd meine Seele ist genesen.
32 Vnd als er fur Pnuel vber kam / gieng jm die Sonne auff / Vnd er hincket an seiner Hüfft /
33 daher essen die kinder Jsrael keine spanader auff dem gelenck der hüfft / bis auff den heutigen tag / Darumb / das die spanader an dem gelenck der hüfft Jacob gerüret ward.