1 EJn weiser Regent ist strenge / vnd wo ein verstendige Oberkeit ist / da gehet es ordenlich zu.
2 Wie der Regent ist / so sind auch seine Amptleute. Wie der Rat ist / so sind auch die Bürger.
3 Ein wüster König / verderbet Land vnd Leute / Wenn aber die Gewaltigen klug sind / so gedeiet die Stad.
4 DAs Regiment auff Erden / stehet in Gottes handen / der selbige gibt jr zu zeiten einen tüchtigen Regenten.
5 Es stehet in Gottes handen / das einem Regenten gerate / der selbe gibt jm einen löblichen CantzlerAls den nehesten Rat / Wie Naeman dem Könige zu Syria. 4. Reg. 5 .
6 REche nicht zu genaw alle missethat / vnd küle dein mütlin nicht / wenn du straffen solt.
7 Den Hoffertigen ist beide Gott vnd die Welt feind / Denn sie handeln fur allen beiden vnecht.
8 VMb gewalt / vnrecht vnd Geitzes willen / kompt ein Königreich von einem Volck auffs ander.
9 WAs erhebet sich die arme Erde vnd Assche?
10 Jst er doch ein eitel schendlicher Kot / weil er noch lebet.
11 Vnd wenn der Artzt schon lange dran flickt /
12 so gehets doch entlich also / Heute König / morgen Tod.
13 Vnd wenn der Mensch tod ist / so fressen jn die Schlangen vnd Würme.
14 DA kompt alle Hoffart her / wenn ein Mensch von Gott abfelletDas ist / Gottes wort veracht. / vnd sein Hertz von seinem Schepffer weichet.
15 Vnd hoffart treibet zu allen sünden / Vnd wer darin steckt / der richtet viel grewel an.
16 DArumb hat der HERR allezeit den Hohmut geschendet / vnd endlich gestürtzet.
17 Gott hat die hoffertigen Fürsten vom Stuel herunter geworffen / vnd Demütige drauff gesetzt.
18 Gott hat der stoltzen Heiden wurtzel ausgerot / vnd Demütige an jre stet gepflantzet.
19 Gott hat der Heiden land vmbkeret / vnd zu grund verderbet /
20 Er hat sie verdorren lassen / vnd verstöret / vnd jren Namen vertilget auff Erden. Luc. 1.
21 DAs die Leute hoffertig vnd grimmig sind / das ist von Gott nicht geschaffen.
22 Der Mensch ist nicht böse geschaffen /
23 Sondern welcher Gott fürchtet der wird mit ehren bestehen. Welcher aber Gottes Gebot vbertrit / Der wird zu schanden.
24 VNd die so Gott fürchten / halten jren Regenten in ehren / Darumb behütet er sie.
25 ES sol sich beide der Reiche vnd Arme / der Grosse vnd Kleine keines andern rhümen / denn das sie Gott fürchten.
26 ES taug gar nichts / Das man einen Armen verstendigen verschmehe / Vnd einen reichen Gottlosen ehre.
27 FVrsten / Herrn vnd Regenten sind in grossen ehren / Aber so gros sind sie nicht / als der so Gott fürchtet.
28 EJnem weisen Knecht mus der Herr dienen / Vnd ein vernünfftiger Herr murret nicht drumb.
29 STehe nicht auff deinem eigen Kopff / in deinem Ampt / Vnd mache dich nicht Stoltz / wenn man dein darff.
30 ES ist besser / das einer seines Thuns warte / dabey er gedeiet / Denn sich viel vermessen / vnd dabey ein Betler bleibe.
31 MEin Kind / Jn widerwertigkeit sey getrost / vnd trotze auff dein Ampt /
32 Denn wer an seinem ampt verzagt / wer wil dem helffen? Vnd wer wil den bey ehren erhalten / der sein Ampt selbs vnehret?
33 DEr Arme wird geehret vmb seiner Klugheit willen / vnd der Reiche vmb seiner Güter willen.
34 Jst aber die Klugheit löblich an einem Armen / Wie viel mehr an einem reichen? Vnd was einem Reichen vbel anstehet / das stehet viel mehr dem Armen vbel an.