1 Von David.Zu dir, HERR, rufe ich:mein Fels, o wende dich nicht schweigend von mir ab,auf daß nicht, wenn du mir stumm bleibst,ich den ins Grab (oder: in die Unterwelt) Gesunknen gleiche.
2 Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie,wenn ich meine Hände erhebe nach deinem Allerheiligsten!
3 Raffe mich nicht weg mit den Frevlernund den Übeltätern,die freundlich reden mit ihren Nächstenund dabei Arges im Herzen sinnen!
4 Vergilt du ihnen nach ihrem Tun,nach der Bosheit ihrer Handlungen,vergilt ihnen nach dem Werk ihrer Hände,zahl’ ihnen ihr Verhalten heim, wie sie’s verdienen!
5 Denn sie achten nicht auf das Walten des HERRN und das Werk seiner Hände;drum wird er sie niederreißen und nicht wieder aufbaun.
6 Gepriesen sei der HERR, denn er hat gehörtmeinen lauten Hilferuf!
7 Der HERR ist meine Stärke und mein Schild;auf ihn hat mein Herz vertraut, da ist mir Hilfe geworden.So frohlockt denn mein Herz,und mit meinem Liede will ich ihm danken.
8 Der HERR ist seines Volkes Stärkeund seines Gesalbten rettende Zuflucht.
9 O hilf deinem Volk und segne dein Erbe,weide sie und trage sie ewiglich!
1 Von David. Auch dieser Psalm wird gut verständlich im Blick auf Absaloms Empörung. Vielleicht ist der Psalm zu verschiedenen Zeiten entstanden. Die Bitte V.1-5 scheint während der Empörung gedichtet zu sein. Da ist David mit seinem Volk in großer Not. Frevler haben sich gegen ihn erhoben, falsche Freunde haben ihn verraten. Der Dank V.6-9 paßt besser für die Zeit nach der Empörung. Am Schluß (V.8-9) bittet der König für sich und sein Volk. / Zu dir, o Jahwe, rufe ich, / Mein Fels, gib mir doch Antwort! / Denn hörst du mich nicht, / So gleiche ich denen, die in die Grube fahren. D.h. den Sterbenden oder Gestorbenen.
2 Höre mein lautes Flehn, wenn ich zu dir schreie, / Wenn ich meine Hände erhebe / Zu deinem Allerheiligsten. Im Allerheiligsten der Stiftshütte und des Tempels stand die Bundeslade mit den Cherubim, die Gottes Gegenwart abbildeten und verbürgten.
3 Raff mich nicht weg mit Frevlern und Übeltätern, / Die freundlich reden mit ihren Nächsten, / Während sie Böses im Sinne haben.
4 Vergilt du ihnen nach ihrem Tun und ihren bösen Werken! / Nach ihrer Hände Tat gib ihnen, / Vergilt du ihnen, was sie verdient!
5 Wenn sie nicht achten auf Jahwes Tun und seiner Hände Werk, / So reiß er sie nieder und baue sie nicht! D.h. schenke ihnen nicht Glück und Segen.
6 Gelobt sei Jahwe! / Denn er hat mein lautes Flehen gehört.
7 Jahwe ist mein Schutz und mein Schild. / Auf ihn hat mein Herz vertraut, / Und ich hab Hilfe gefunden! / Drum jubelt mein Herz, / Und mit meinem Liede will ich ihm danken.
8 Jahwe schütze sein Volk! / Ein Heilsort ist er seinem Gesalbten. Für seinen gesalbten König.
9 O hilf deinem Volk und segne dein Erbe, / Weide und trage sie ewiglich! 5. Mos. 1,31; 2. Mos. 19,4.