1 Ein Psalm von Asaph.Der Gott der Götter, der HERR, redet und ruft der Erde zuvom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang;
2 aus Zion, der Krone der Schönheit (48,3),strahlt Gott in lichtem Glanz hervor:
3 unser Gott kommt und kann nicht schweigen,verzehrendes Feuer geht vor ihm her,und rings um ihn her stürmt es gewaltig.
4 Er ruft dem Himmel droben zuund der Erde, um sein Volk zu richten:
5 »Versammelt mir meine Gesetzestreuen (= Frommen),die den Bund mit mir geschlossen beim Opfer!«
6 Da taten die Himmel seine Gerechtigkeit kund;denn Gott selbst ist’s, der da Gericht hält. SELA.
7 »Höre, mein Volk, und laß mich reden,Israel, daß ich dich ernstlich warne:Gott, dein Gott bin ich!
8 Nicht deiner Opfer wegen rüge ich dich,sind doch deine Brandopfer stets mir vor Augen.
9 Doch ich mag nicht Stiere nehmen aus deinem Hause (oder: Stall),nicht Böcke aus deinen Hürden;
10 denn mein ist alles Wild des Waldes,das Getier auf meinen Bergen zu Tausenden.
11 Ich kenne jeden Vogel auf den Bergen,und was auf dem Felde sich regt, steht mir zur Verfügung.
12 Hätte ich Hunger: ich brauchte es dir nicht zu sagen,denn mein ist der Erdkreis und all seine Fülle.
13 Esse ich etwa das Fleisch von Stieren,und soll ich das Blut von Böcken trinken?
14 Bringe Dank dem HERRN als Opfer darund bezahle so dem Höchsten deine Gelübde,
15 und rufe mich an am Tage der Not,so will ich dich retten, und du sollst mich preisen!«
16 Zum Gottlosen aber spricht der Allherr:»Was hast du meine Satzungen aufzuzählenund meinen Bund (= mein Gesetz) im Munde zu führen,
17 da du selbst doch die Zucht mißachtestund meinen Worten den Rücken kehrst?
18 Siehst du einen Dieb, so befreundest du dich mit ihm,und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft;
19 deinem Munde läßt du freien Lauf zur Bosheit,und deine Zunge zettelt Betrug an;
20 du sitzest da und redest (Böses) gegen deinen Bruderund bringst den Sohn deiner Mutter in Verruf!
21 Das (alles) hast du getan, und ich habe geschwiegen;da hast du gedacht, ich sei so wie du.Das mache ich dir zum Vorwurf und gebe dir’s zu bedenken.
22 O beherzigt das wohl, ihr Gottvergeßnen:sonst raffe ich euch hinweg ohne Rettung!
23 Wer Dank als Opfer darbringt, erweist mir Ehre,und wer unsträflich wandelt, den lasse ich schauen Gottes Heil.«