1 Dies ist der Segen, den Mose, der Mann Gottes, über die Israeliten vor seinem Tode ausgesprochen hat.
2 Er sprach (damals):»Der HERR kam vom Sinai herund erschien seinem Volk von Seir her in strahlendem Glanz;er ließ sein Licht vom Gebirge Paran leuchtenund kam aus der Mitte heiliger Zehntausend-Scharen;zu seiner Rechten war loderndes Feuer für sie (?).
3 Ja, er umgab mit Liebe die Stämme;alle seine Heiligen (oder: Geweihten) sind in seiner Hand;sie waren gelagert längs deiner Bahn,so daß jeder etwas von deinen Aussprüchen empfing.
4 Das Gesetz hat Mose uns verordnetals Erbbesitz der Gemeinde Jakobs.
5 So ist er denn König in Jeschurun (vgl. 32,15) geworden,als die Häupter des Volks sich versammelten,die Stämme Israels allzumal.«
6 »Ruben lebe, er sterbe nicht,und seine Mannen seien eine Anzahl (= eine große Zahl)!«
7 Und dies ist der Segen für (oder: über) Juda, und zwar sagte er:»Erhöre, HERR, die Stimme Judasund bring ihn zurück zu seinem Volk- mit seinen Händen hat er ja für es gestritten (?) –und sei ihm Hilfe wider seine Feinde!«
8 Und von (oder: für) Levi sagte er:»Dein Recht-Orakel und dein Licht-Orakel (vgl. 2.Mose 28,15.29-30)gehört den Männern deines Getreuen,den du bei Massa versucht hast,für den du an den Wassern von Meriba gestritten hast,
9 jenen Männern, die von Vater und Mutter sagten:›Ich kenne sie nicht!‹ (vgl. 2.Mose 32,29)und die ihre Brüder nicht ansahn, von ihren Kindern nichts wissen wollten;denn sie bewahrten dein Gebot und hielten an deinem Bunde fest.
10 Sie sollen Jakob deine Verordnungen lehren und Israel dein Gesetz;sie sollen Weihrauchduft zum Einatmen vor dich bringenund Ganzopfer auf deinen Altar.
11 Segne, HERR, seine Kraft (oder: sein Heer, oder: seinen Wohlstand?)und laß dir das Tun seiner Hände gefallen!Zerschmettre seinen Gegnern die Hüftenund seinen Widersachern, daß sie nicht mehr aufstehn!«
12 Von (oder: für) Benjamin sagte er:»Als Liebling des HERRN wird er in Ruhe bei ihm wohnen;er beschirmt ihn allezeitund wohnt zwischen seinen Schultern (= Berghängen).«
13 Und von (oder: für) Joseph sagte er:»Gesegnet vom HERRN ist (oder: sei) sein Landmit der köstlichsten Himmelsgabe, mit Tau,und mit der Wasserflut, die drunten lagert;
14 mit dem Köstlichsten, was die Sonne hervorbringt,und dem Köstlichsten, was die Monde sprossen lassen;
15 mit dem Besten, was vom Gipfel der uralten Berge kommt,und dem Köstlichsten der ewigen Hügel;
16 mit dem Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle!Und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnte (vgl. 2.Mose 3,2),das möge kommen auf das Haupt Josephsund auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!
17 Ein erstgeborener Stier ist er – etwas Herrliches,und seine Hörner sind die eines Wildochsen;mit ihnen stößt er Völker nieder,allesamt die Enden der Erde.So sind die Zehntausende Ephraims und so die Tausende Manasses.«
18 Und von (oder: für) Sebulon sagte er:»Freue dich, Sebulon, deiner Meerfahrtenund du, Issaschar, deiner Zelte!
19 Sie laden Völker ein auf den Berg,dort opfern sie rechte Opfer (eig. Opfer der Gerechtigkeit);denn den Reichtum der Meere saugen sie einund die verborgensten Schätze des Sandes (oder: Strandes).«
20 Und von (oder: für) Gad sagte er:»Gepriesen sei der HERR, der Gad weiten Raum schafft!Wie eine Löwin hat er sich gelagertund zerfleischt Arm und Schädel.
21 Er hat sich das Erstlingsgebiet ersehen;denn dort ward ihm sein Anteil vom Anführer bestimmt.Doch ist er zu den Häuptern des Volks gekommen,hat die Gerechtigkeit des HERRN vollstrecktund seine Strafgerichte gemeinsam mit Israel.«
22 Und von (oder: für) Dan sagte er:»Dan ist ein junger Löwe,der aus Basan hervorstürmt.«
23 Und von (oder: für) Naphthali sagte er:»Naphthali ist gesättigt mit Glückund reichlich bedacht mit dem Segen des HERRN;Meer und Südland nimm in Besitz!«
24 Und von (oder: für) Asser sagte er:»Der gesegnetste unter den Söhnen sei Asser!Er sei der Liebling seiner Brüderund tauche seinen Fuß in Öl!
25 Von Eisen und Erz seien deine Riegel,und solange du lebst, währe deine Ruhe (oder: Kraft?)!«
26 »Keiner ist dem Gott Jeschuruns (vgl. 32,15) gleich,der über den Himmel dahinfährt als dein Helferund in seiner Hoheit auf den Wolken.
27 Eine Zuflucht für dich ist der Gott der Urzeit,und unter dir sind ewige Arme ausgebreitet;er hat den Feind vor dir her vertriebenund dir geboten: ›Vertilge!‹
28 So wohnt denn Israel in Sicherheit,abgesondert für sich der Quell Jakobsin einem Land voll Korn und Wein,und sein Himmel träufelt Tau.
29 Heil dir, Israel! Wer ist dir gleich? Ein Volk, gerettet durch den HERRN!Er ist der Schild, der dich schirmt,und das Schwert, das dir Ruhm (oder: Sieg) verschafft;deine Feinde müssen dir huldigen,du aber schreitest dahin auf ihren Höhen!«
1 Folgenden Segen sprach Mose, der Mann Gottes, vor seinem Tod über die Israeliten aus:
2 "Jahwe kam vom Sinai her / und leuchtete ihnen von Seďr auf. / Er strahlte aus dem Bergland Paran hervor, / trat aus Millionen Engeln heraus, / ein flammendes Gesetz in der Hand.
3 Ja, du bist es, der die Völker liebt, / alle Geheiligten gehören dir. / Sie haben sich dir zu Füßen geworfen / und jeder achtet auf dein Wort.
4 Ein Gesetz hat uns Mose gegeben, / der Versammlung Jakobs einen Besitz.
5 Da wurde er König über Jeschurun, / als sich die Führer des Volkes versammelten, / die Stämme Israels gesamt."
6 "Lass Ruben leben und nicht untergehen, / dass seine Anzahl ihm erhalten bleibt."
7 Über Juda sagte er: "Hör, Jahwe, die Stimme Judas, / führ ihn heim zu seinem Volk! / Seine Macht sei ihm genug, / sei du ihm Hilfe gegen den Feind!"
8 Über Levi sagte er: "Seine Urim und Tummim sollen deinem Getreuen gehören, / den du erprobt hast in Massa, / mit dem du gestritten hast am Wasser von Meriba,
9 der von Vater und Mutter sagte: / 'Ich habe sie nicht gesehen!', der seine Brüder nicht ansah, / seine Kinder nicht kannte. / Denn sie haben dein Wort geachtet / und hielten treu zu deinem Bund.
10 Sie lehren Jakob deine Rechte / und Israel dein Gesetz. / Sie lassen Weihrauchdüfte zu dir kommen, / legen Ganzopfer auf deinen Altar.
11 Segne, Jahwe, seine Kraft / und lass dir sein Tun gefallen. / Zerschlag seinen Feinden die Hüften, / lass die, die ihn hassen, / nie mehr gegen ihn stehn!"
12 Über Benjamin sagte er: "Er ist der Liebling Jahwes. / Durch ihn wohnt er in Sicherheit. / Er beschirmt ihn jeden Tag, / den, der zwischen seinen Berghängen wohnt."
13 Über Josef sagte er: "Sein Land ist von Jahwe gesegnet / mit Segen vom Himmel, mit Tau, / mit Wasser aus den Speichern der Tiefe,
14 mit Köstlichkeiten in der Sonne gereift, / mit Früchten aus dem ganzen Jahr,
15 mit dem Besten der uralten Berge, / dem Köstlichsten der ewigen Hügel,
16 mit den Köstlichkeiten eines gesegneten Landes / und der Gnade dessen, der im Dornbusch erschien. / Das alles sei Josef geschenkt, / dem Erwählten unter seinen Brüdern.
17 Er ist herrlich wie ein erstgeborener Stier, / seine Hörner wie die eines Wildstiers. / Mit ihnen durchbohrt er die Völker, / selbst die am Ende der Welt. / Das sind die Zehntausende von Efraďm / und die Tausende des Stammes Manasse."
18 Über Sebulon sagte er: "Freu dich, Sebulon, wenn die Schifffahrt beginnt, / und du, Issachar, über deine Zelte!
19 Völker laden sie ein auf den Berg, / gerechte Opfer bringen sie dort. / Denn sie nähren sich vom Reichtum des Meeres / und den verborgenen Schätzen des Sandes."
20 Über Gad sagte er: "Gesegnet sei, wer Raum schafft für Gad! / Wie eine Löwin legte er sich hin, / Arm und Kopf reißt er seiner Beute ab.
21 Das erste Stück hat er sich ausgesucht, / denn wo der Anteil des Anführers war, / sammelten sich die Häupter des Volkes. / Er vollstreckte die Gerechtigkeit Jahwes, / zusammen mit Israel seine Gerichte."
22 Über Dan sagte er: "Dan ist wie ein junger Löwe, / der aus dem Baschan hervorspringt."
23 Über Naftali sagte er: "Naftali ist mit Gnade gesättigt, / erfüllt mit dem Segen Jahwes. / Westen und Süden nimmt er in Besitz."
24 Über Ascher sagte er: "Auf Ascher blicken liebevoll die Brüder, / er ist noch mehr gesegnet als sie. / In Öl taucht er seinen Fuß.
25 Deine Riegel seien aus Eisen und Erz, / und deine Kraft möge dir lebenslang bleiben."
26 "Niemand ist so wie Jeschuruns Gott, / der in den Himmel steigt, um dir zu helfen, / in seiner erhabenen Macht in die Wolken.
27 Der Gott der Urzeit ist deine Zuflucht / und darunter sind ewige Arme. / Er vertrieb deine Feinde / und sagte: 'Vernichte!'
28 So wohnt Israel in Sicherheit, / abgesondert Jakobs Quell, / in einem Land voll Korn und Most, / dessen Himmel von Tau nur so trieft.
29 Wie glücklich bist du, Israel! / Wer ist dir gleich, / du Volk, durch Jahwe gerettet, / den Schild, der dich schirmt, / das Schwert, das dich erhöht. / Deine Feinde schmeicheln dir, / du schreitest auf ihren Höhen einher."