1 Es war einst ein Mann vom Gebirge Ephraim mit Namen Micha;
2 der sagte zu seiner Mutter: »Die elfhundert Silberstücke, die dir entwendet worden sind und um derenwillen du einen Fluch ausgestoßen und ihn gar vor meinen Ohren ausgesprochen hast – wisse, das Geld ist in meinem Besitz: ich selbst habe es genommen; nun aber will ich es dir zurückgeben!« Da antwortete seine Mutter: »Gesegnet seist du vom HERRN, mein Sohn!«
3 Als er nun die elfhundert Silberstücke seiner Mutter zurückgegeben hatte, sagte diese: »Ich will das Geld dem HERRN weihen (und es) aus meiner Hand zugunsten meines Sohnes (hingeben): es soll ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild davon angefertigt werden.«
4 Als er nun das Geld seiner Mutter zurückgegeben hatte, nahm diese zweihundert Silberstücke und gab sie einem Goldschmied, der davon ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild anfertigte, das nun im Hause Michas aufgestellt wurde.
5 So besaß denn dieser Micha ein Gotteshaus; er ließ dann noch ein kostbares Schulterkleid (oder: Priestergewand, vgl. 2.Mose 28,6-14) und einen Hausgott anfertigen und stellte einen seiner Söhne an, daß er ihm (dem Micha) als Priester diente.
6 Zu jener Zeit gab es noch keinen König in Israel; ein jeder tat, was ihm beliebte.
7 Nun war da ein junger Mann aus Bethlehem in Juda aus dem Geschlecht Judas; der war ein Levit und hielt sich dort als Fremder auf.
8 Dieser Mann verließ die Stadt Bethlehem in Juda, um sich an irgendeinem anderen Orte, wo es sich gerade träfe, als Fremder niederzulassen, und kam bei seiner Wanderung im Gebirge Ephraim zum Hause Michas.
9 Dieser fragte ihn: »Woher kommst du?« Er antwortete ihm: »Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und bin unterwegs, um mich an irgendeinem Ort niederzulassen, wo ich etwas Geeignetes finde.«
10 Da sagte Micha zu ihm: »Bleibe bei mir und sei mir ein Vater (= Berater) und Priester, so will ich dir jährlich zehn Silberstücke geben und für Kleidung und deinen Lebensunterhalt aufkommen.« Als er dann dem Leviten weiter zuredete,
11 erklärte dieser sich einverstanden, bei dem Manne zu bleiben; und der junge Mann galt ihm wie einer seiner Söhne.
12 Micha nahm also den Leviten in seinen Dienst, so daß der junge Mann sein Priester wurde und im Hause Michas blieb.
13 Micha aber dachte: »Jetzt bin ich gewiß, daß der HERR es mir wird glücken lassen, weil ich einen Leviten zum Priester (gewonnen) habe.«
1 Im Gebirge Efraďm lebte ein Mann namens Micha.
2 Eines Tages sagte er zu seiner Mutter: "Die 1100 Silberstücke, die dir gestohlen worden sind und wegen denen du vor meinen Ohren den Fluch ausgesprochen hast, die habe ich genommen. Das Silber ist bei mir." - "O mein Sohn!", rief da die Mutter, "Jahwe segne dich!"
3 Als Micha ihr die 1100 Silberstücke zurückgab, erklärte sie: "Hiermit weihe ich das Geld Jahwe. Es soll ein geschnitztes Gottesbild davon gemacht werden, mit Silber belegt! Damit kommt es auch dir zugute."
4 Sie nahm 200 Silberstücke von dem Geld und ließ vom Goldschmied ein Gottesbild aus Holz schnitzen und mit Silber belegen. Micha stellte die Figur bei sich auf.
5 So kam Micha zu einem eigenen Heiligtum. Er ließ auch ein Efod und einige Terafim anfertigen und setzte dann einen von seinen Söhnen als Priester ein.
6 Damals gab es noch keinen König in Israel. Jeder tat, was er für richtig hielt.
7 Ein junger Levit aus der Sippe Juda wohnte zu dieser Zeit als Fremder im judäischen Bethlehem.
8 Er verließ die Stadt, um sich an einem anderen Ort niederzulassen. Auf seinem Weg durch das Gebirge Efraďm kam er an Michas Haus vorbei.
9 Micha sprach ihn an: "Wo kommst du her?" Der antwortete: "Ich bin ein Levit aus dem judäischen Bethlehem und suche irgendwo ein Unterkommen."
10 Da sagte Micha zu ihm: "Bleib doch bei mir und sei mein geistlicher Vater und mein Priester! Ich gebe dir jährlich zehn Silberstücke, dazu die Kleidung, die du brauchst und den Lebensunterhalt."
11 Der Levit willigte ein und blieb. Micha behandelte ihn wie einen seiner Söhne.
12 Dann setzte er ihn feierlich als Priester ein und
13 dachte: "Jetzt bin ich er, dass Jahwe mir Gutes tun wird, denn ich habe ja einen Leviten zum Priester."