1 Falsche Waage ist dem HERRN ein Greuel, aber volles Gewicht ist ihm wohlgefällig. –

2 Kommt Übermut, so kommt auch Schande; bei den Bescheidenen (oder: Demütigen) aber ist Weisheit. –

3 Die Redlichen leitet ihre Unschuld (sicher), die Treulosen aber richtet ihre Falschheit zugrunde. –

4 Reichtum nützt nichts am Tage des Zorngerichts, Gerechtigkeit aber errettet vom Tode (10,2). –

5 Die Gerechtigkeit des Unschuldigen macht seinen Weg eben, doch der Gottlose kommt durch seinen Frevelmut zu Fall. –

6 Die Rechtschaffenen rettet ihre Gerechtigkeit, aber die Treulosen werden durch die eigene Gier (oder: Schlechtigkeit) gefangen. –

7 Mit dem Tode eines gottlosen Menschen geht jede Hoffnung (für ihn) verloren, und die Erwartung der Ruchlosen wird vereitelt. –

8 Der Gerechte wird aus der Not gerettet, und der Gottlose muß an dessen Platz treten. –

9 Mit dem Munde sucht der Ruchlose seinen Nächsten zugrunde zu richten, aber durch ihre Umsicht retten sich die Gerechten. –

10 Beim Wohlergehen der Gerechten frohlockt die Stadt, und beim Untergang der Gottlosen herrscht Jubel. –

11 Durch den Segen der Rechtschaffenen kommt eine Stadt empor, aber durch den Mund der Gottlosen wird sie niedergerissen. –

12 Wer seinen Nächsten geringschätzig behandelt, ist unverständig, aber ein einsichtsvoller Mann schweigt still. –

13 Wer als Verleumder umhergeht, deckt Geheimnisse auf; wer aber ein treues Herz besitzt, hält die Sache geheim (= bewahrt Verschwiegenheit). –

14 Wenn keine umsichtige Leitung da ist, kommt ein Volk zu Fall; gut aber steht’s, wenn Ratgeber in großer Zahl da sind. –

15 Ganz schlimm kann es gehen, wenn man für einen andern Bürgschaft leistet; wer aber Verpflichtungen durch Handschlag meidet, geht sicher. –

16 Ein liebenswürdiges Weib erlangt Ehre (ein häßlicher Schandfleck aber ist eine Frau, die Redlichkeit haßt. Die Faulen bringen es nicht zu Vermögen, die Fleißigen aber erlangen Reichtum). –

17 Ein liebevoller Mensch erweist sich selbst Gutes, der Hartherzige aber schneidet sich selbst ins Fleisch. –

18 Der Gottlose erwirbt nur trügerischen Gewinn, wer aber Gerechtigkeit sät, einen sicheren Lohn. –

19 So gewiß die Gerechtigkeit zum Leben führt, so sicher geht der, welcher dem Bösen nachjagt, zu seinem Tode.

20 Menschen mit falschem Herzen sind dem HERRN ein Greuel; wer aber unsträflich wandelt, gefällt ihm wohl. –

21 Die Hand darauf! Der Böse bleibt nicht ungestraft; aber die Nachkommenschaft der Gerechten kommt wohlbehalten davon. –

22 Ein goldener Ring am Rüssel einer Sau: so ist ein schönes Weib ohne Sittsamkeit. –

23 Das Streben der Gerechten führt zu lauter Glück, aber die Erwartung der Gottlosen zum Zorn (= Zorngericht Gottes). –

24 Mancher teilt mit vollen Händen aus und bekommt immer noch mehr; ein anderer spart über Gebühr und wird dabei nur ärmer. –

25 Eine wohltätige Seele wird reichlich gesättigt, und wer anderen zu trinken gibt, wird selbst getränkt. –

26 Wer Getreide zurückhält, den verfluchen die Leute; aber Segen kommt auf das Haupt dessen, der Getreide verkauft. –

27 Wer sich des Guten befleißigt, ist auf Wohlgefälliges (d.h. das Wohlgefallen Gottes) bedacht; wenn aber jemand nach Bösem trachtet, wird es über ihn selbst kommen. –

28 Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der wird verwelken; die Gerechten aber werden grünen wie junges Laub. –

29 Wer sein eigenes Hauswesen vernachlässigt, wird Wind zum Besitz erhalten, und der Tor wird ein Knecht dessen, der weisen Sinnes ist. –

30 Die Frucht des Rechttuns ist ein Baum des Lebens, aber Gewalttätigkeit nimmt das Leben. –

31 Siehe, der Gerechte erhält schon auf Erden seinen Lohn: wieviel mehr der Gottlose und der Sünder!

1 Falsche Waage ist Jahwe ein Gräuel, / nur volles Gewicht gefällt ihm gut.

2 Kommt Übermut, dann kommt auch Schande, / doch Weisheit ist mit Demut verknüpft.

3 Aufrichtige werden von Redlichkeit geführt; / Treulose zerfrisst ihre Falschheit.

4 Reichtum nützt nichts, wenn Gott zornig ist, / ein gottrechtes Leben rettet vom Tod.

5 Dem Aufrichtigen ebnet sein Gehorsam den Weg, / doch Gottlose kommen durch ihre Bosheit zu Fall.

6 Die Aufrichtigen rettet ihre Treue, / die Treulosen fängt die eigene Gier.

7 Wenn der Gottlose stirbt, vergeht seine Hoffnung, / und seine Erwartungen verlieren sich.

8 Der Gerechte wird aus Bedrängnis befreit, / der Gottlose kommt stattdessen hinein.

9 Wer Gott verachtet, verdirbt auch seinen Nächsten, / wer lebt, wie es Gott gefällt, wird durch Erkenntnis befreit.

10 Geht es den Gerechten wohl, freut sich die Stadt, / kommen die Gottlosen um, jubelt sie auf.

11 Durch den Segen der Frommen kommt eine Stadt hoch, / doch das Reden der Gottlosen reißt sie herab.

12 Wer über andere lästert, hat keinen Verstand, / doch ein Verständiger hält seinen Mund.

13 Wer als Verleumder umherzieht, gibt Anvertrautes preis, / doch ein Zuverlässiger hält die Sache geheim.

14 Ohne Führungskunst zerfällt ein Volk, / Rettung kommt durch viele Berater.

15 Wer für einen Fremden bürgt, ist übel dran, / doch wer den Handschlag hasst, ist sicher.

16 Durch Liebenswürdigkeit kommt eine Frau zu Ehren, / durch Tatkraft Männer zu Vermögen.

17 Wer zu anderen gütig ist, tut sich selber wohl, / doch ein Grausamer schneidet sich ins eigene Fleisch.

18 Unsicher ist der Gewinn des Gottlosen; / wer lebt, wie Gott es gefällt, erhält sicheren Lohn.

19 So gewiss die Gottgerechtigkeit zum Leben führt, / so sicher führt die Jagd nach dem Bösen zum Tod.

20 Verschlagene Menschen verabscheut Jahwe, / doch die, die geradlinig leben, gefallen ihm gut.

21 Die Hand darauf: Der Böse bleibt nicht ungestraft! / Aber die Nachkommen des Gerechten bleiben verschont.

22 Wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau / ist eine schöne Frau, die keinen Anstand hat.

23 Wer lebt, wie Gott es gefällt, darf lauter Gutes erwarten; / doch wer Gott missachtet, hofft nur auf Zorn.

24 Mancher teilt mit vollen Händen aus und bekommt doch immer mehr, / ein anderer spart über Gebühr und wird doch arm dabei.

25 Wer andern Gutes tut, dem geht es selber gut, / wer anderen Erfrischung gibt, wird selbst erfrischt.

26 Wer in Notzeiten Getreide hortet, wird von den Leuten verwünscht, / wer es aber verkauft, den segnen sie.

27 Wer auf das Gute aus ist, findet Gefallen bei Gott; / wer Böses ausheckt, zieht es sich auf den Hals.

28 Wer auf sein Geld vertraut, kommt zu Fall; / doch wer lebt, wie Gott es gefällt, wird sprossen wie frisches Grün.

29 Wer seine Familie zerrüttet, steht am Schluss vor dem Nichts, / und der Dumme wird ein Sklave des Weisen.

30 Der Gerechte ist ein Baum des Lebens; / und der Weise gewinnt Menschen für sich.

31 Wer gottrecht lebt, bekommt den Lohn schon auf der Erde, / wer Gott verachtet und in Sünde lebt, erst recht.