1 Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Vertilge nicht«; von David ein Lied (vgl. 16,1).
2 Sprecht in Wahrheit ihr Recht, ihr Götter (= ihr Gewaltigen, ihr Machthaberauf Erden; vgl. 82,1)?Richtet ihr die Menschen gerecht (oder: in gebührender Weise)?
3 Ach nein, im Herzen schmiedet ihr Frevel,im Lande wägen eure Hände Gewalttat dar.
4 Abtrünnig sind die Gottlosen schon von Geburt an,schon vom Mutterleib an gehn die Lügenredner irre.
5 Gift haben sie in sich wie Schlangengift,sie gleichen der tauben Otter, die ihr Ohr verstopft,
6 die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer,(auf die Stimme) des kundigen Bannspruchredners.
7 Zerschmettre ihnen, Gott, die Zähne im Munde,den jungen Löwen brich aus das Gebiß, o HERR!
8 Laß sie vergehen wie Wasser, das sich verläuft!Schießt er seine Pfeile ab: sie seien wie ohne Spitze!
9 Wie die Schnecke beim Kriechen zerfließt, so muß er zergehn,wie die Fehlgeburt eines Weibes, die das Licht nicht geschaut!
10 Bevor noch eure Töpfe den (brennenden) Stechdorn spüren,wird ihn, noch unverbrannt, die Zornglut hinwegstürmen.
11 Der Gerechte wird sich freun, daß er Rache erlebt,seine Füße wird er baden im Blute des Frevlers,
12 und die Menschen werden bekennen:»Fürwahr, der Gerechte erntet noch Lohn!Fürwahr, noch gibt’s einen Gott, der auf Erden richtet!«
1 Dem Chorleiter. Nach der Melodie "Verdirb nicht!". Ein Gedicht von David.
2 Sprecht ihr wirklich Recht und schweigt? / Richtet ihr die Menschen gerecht?
3 Ihr habt das Unrecht schon im Herzen, / und im Land macht ihr Bahn der Gewalt.
4 Von Geburt an sind die Frevler auf der schiefen Bahn, / von klein auf an das Lügen gewöhnt.
5 Ihr Gift gleicht dem Gift einer Schlange, / einer tauben Kobra, die ihr Ohr verschließt
6 und nicht auf die Beschwörer hört, / die die Zaubersprüche kennen.
7 Schlag ihnen die Zähne ein, Gott! / Zerbrich das Gebiss dieser Löwen, Jahwe!
8 Lass sie verschwinden wie versickerndes Wasser! / Lass ihre Pfeile das Ziel nicht erreichen!
9 Lass sie wie Schnecken im Schleim zerfließen / und wie eine Fehlgeburt die Sonne nicht sehn!
10 Bevor der Dornenstrauch unter euren Töpfen brennt, / hat er ihn schon - grün oder dürr - im Wirbelsturm verweht.
11 Der Gerechte wird sich freuen, wenn er die Vergeltung sieht. / Er badet seine Füße in des Gottlosen Blut. Dann wird man sagen: Doch, dem Gerechten wird Lohn! / Doch, es gibt einen Gott, der für das Recht auf der Erde sorgt.