1 Zu jener Zeit wurde Abia, der Sohn Jerobeams, krank.
2 Da sagte Jerobeam zu seiner Gemahlin: »Mache dich auf, verkleide dich, damit man die Gemahlin Jerobeams in dir nicht erkenne, und begib dich nach Silo. Dort wohnt nämlich der Prophet Ahia, derselbe, der mir einst angekündigt hat, daß ich König über dieses Volk werden würde (vgl. 11,29-39).
3 Nimm zehn Brote und Kuchen und einen Krug Honig mit und gehe zu ihm: er wird dir verkünden, wie es mit dem Knaben gehen wird.«
4 Da tat die Gemahlin Jerobeams so; sie machte sich auf den Weg nach Silo und kam in das Haus Ahias. Ahia aber konnte nicht mehr sehen, denn seine Augen waren infolge seines hohen Alters erblindet.
5 Der HERR aber hatte zu Ahia gesagt: »Soeben kommt die Gemahlin Jerobeams, um von dir Auskunft über ihren Sohn zu erhalten, denn er ist krank. So und so sollst du zu ihr sagen.« Als sie nun in ihrer Verkleidung eintrat
6 und Ahia, während sie zur Tür hereintrat, das Geräusch ihrer Schritte vernahm, rief er ihr zu: »Komm herein, Gattin Jerobeams! Warum doch verstellst du dich so? Mir ist eine harte Botschaft an dich aufgetragen.
7 Gehe heim und sage zu Jerobeam: So hat der HERR, der Gott Israels, gesprochen: ›Ich habe dich mitten aus dem Volk emporgehoben und dich zum Fürsten über mein Volk Israel bestellt;
8 ich habe das Königtum dem Hause Davids entrissen und es dir gegeben; du aber bist nicht gewesen wie mein Knecht David, der meine Gebote beobachtet hat und mir von ganzem Herzen gehorsam gewesen ist, so daß er nur das tat, was mir wohlgefiel;
9 nein, du hast mehr Böses getan als alle deine Vorgänger; denn du bist hingegangen und hast dir andere Götter gemacht, nämlich Gußbilder, um mich zum Zorn zu reizen, mich aber hast du hinter deinen Rücken geworfen.
10 Darum will ich nunmehr Unglück über das Haus Jerobeams kommen lassen und von den Angehörigen Jerobeams alles ausrotten, was männlichen Geschlechts ist, Unmündige und Mündige in Israel, und will das Haus Jerobeams wegfegen, wie man Unrat wegfegt, bis nichts mehr von ihm übrig ist.
11 Wer von Jerobeams Angehörigen in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen, und wer auf dem freien Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen; denn der HERR hat gesprochen!
12 Du aber mache dich auf und kehre heim: sowie deine Füße die Stadt betreten, wird der Knabe sterben.
13 Ganz Israel wird dann um ihn klagen, und man wird ihn begraben; denn von den Angehörigen Jerobeams wird dieser allein in ein Grab kommen, weil sich an ihm noch etwas Gutes vor dem HERRN, dem Gott Israels, im Hause Jerobeams gefunden hat.
14 Der HERR aber wird sich einen König über Israel erstehen lassen, der das Haus Jerobeams ausrotten soll an jenem Tage (vgl. 15,29-30); und was geschieht schon jetzt? (?)
15 Und der HERR wird Israel schlagen, daß es schwankt, wie das Schilfrohr im Wasser schwankt; er wird Israel aus diesem schönen Lande verstoßen, das er ihren Vätern gegeben hat, und wird sie zerstreuen jenseits des Euphratstroms zur Strafe dafür, daß sie sich Götzenbilder angefertigt und den HERRN dadurch erzürnt haben.
16 Ja, er wird Israel dahingeben um der Sünden Jerobeams willen, die er selbst begangen und zu denen er Israel verführt hat!«
17 Da machte sich die Gemahlin Jerobeams auf den Weg und kehrte nach Thirza zurück; kaum hatte sie dort die Schwelle des Königshauses betreten, als der Knabe starb.
18 Man begrub ihn, und ganz Israel hielt ihm die Totenklage, wie der HERR es durch seinen Knecht, den Propheten Ahia, hatte ankündigen lassen.
19 Die übrige Geschichte Jerobeams aber, wie er Kriege geführt und wie er regiert hat, das findet sich bekanntlich bereits aufgezeichnet im Buch der Denkwürdigkeiten (oder: Chronik) der Könige von Israel.
20 Die Dauer der Regierung Jerobeams betrug zweiundzwanzig Jahre; dann legte er sich zu seinen Vätern, und sein Sohn Nadab folgte ihm in der Regierung nach.
21 Rehabeam aber, der Sohn Salomos, war König über Juda; 41 Jahre war Rehabeam alt, als er König wurde, und 17 Jahre regierte er in Jerusalem, der Stadt, die der HERR aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. Seine Mutter hieß Naama und war eine Ammonitin.
22 Juda tat aber, was dem HERRN mißfiel, und sie reizten ihn durch die Sünden, die sie begingen, in noch höherem Grade zum Eifer, als er erregt worden war durch alles, was ihre Väter getan hatten;
23 denn auch sie errichteten sich Höhentempel, Malsteine (oder: Steinsäulen) und Götzenbilder auf jedem hohen Hügel und unter jedem dichtbelaubten Baume;
24 ja, auch Heiligtumsbuhler (oder: geweihte Buhler) gab es im Lande, (kurz) sie taten es allen Greueln der Heidenvölker gleich, die der HERR vor den Israeliten vertrieben hatte.
25 Aber im fünften Regierungsjahre Rehabeams zog Sisak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem heran
26 und raubte die Schätze des Tempels des HERRN und die Schätze des königlichen Palastes, überhaupt alles raubte er; auch die goldenen Schilde nahm er weg, die Salomo hatte anfertigen lassen.
27 An deren Stelle ließ der König Rehabeam eherne Schilde herstellen und übergab sie der Obhut der Befehlshaber seiner Leibwache, die am Eingang zum königlichen Palast die Wache hatte.
28 Sooft sich nun der König in den Tempel des HERRN begab, mußten die Leibwächter die Schilde tragen und brachten sie dann wieder in das Wachtzimmer der Leibwache zurück.
29 Die übrige Geschichte Rehabeams aber und alles, was er unternommen hat, findet sich bekanntlich aufgezeichnet im Buche der Denkwürdigkeiten (oder: Chronik) der Könige von Juda.
30 Es bestand aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam, solange sie lebten.
31 Rehabeam legte sich dann zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Davidsstadt begraben [seine Mutter hieß Naama und war eine Ammonitin]; und sein Sohn Abia folgte ihm in der Regierung nach.
1 In jener Zeit wurde Abia, der Sohn des Jerobeam, krank.
2 Da sprach Jerobeam zu seiner Frau: "Eile, verkleide dich, damit man nicht merkt, daß du meine Frau bist, und gehe nach Silo! Dort wohnt der Prophet Achia, der mir einstens verkündet hat, daß ich über dieses Volk als König herrschen werde.
3 Nimm zehn Brote sowie Kuchen und einen Krug mit Honig zur Hand, und begib dich zu ihm! Er wird dir bedeuten, was mit dem Knaben geschehen wird."
4 Die Frau Jerobeams tat so. Sie machte sich auf, ging nach Silo und trat in das Haus des Achia. Achia aber konnte nicht mehr sehen, denn seine Augen waren durch das Alter erstarrt.
5 Doch der Herr hatte zu Achia gesprochen: "Siehe, die Frau Jerobeams kommt, um von dir Auskunft über ihren kranken Sohn zu erbitten. So und so sollst du zu ihr sprechen; wenn sie kommt, wird sie unkenntlich sein."
6 Als sie nun eintrat und Achia das Geräusch ihrer Tritte hörte, rief er: "Komm nur her, Frau des Jerobeam! Warum verstellst du dich? Eine harte Botschaft muß ich dir vermelden.
7 Geh hin und sprich zu Jerobeam: So spricht der Herr, der Gott Israels: "Aus der Mitte des Volkes habe ich dich erhöht und dich zum Fürsten über mein Volk Israel bestellt.
8 Die Königswürde entriß ich dem Haus David und gab sie dir. Du aber warst nicht wie mein Knecht David, der meine Gebote hielt, mit ganzem Herzen mir nachfolgte und nur das tat, was recht ist in meinen Augen.
9 Schlimmer triebst du es als alle deine Vorfahren; du gingst hin und machtest dir andere Götter und Gußbilder, um mich zum Zorn zu reizen. Mich aber hast du verschmäht.
10 Darum höre! Unglück werde ich über das Haus Jerobeam bringen und von Jerobeam alles Männliche ausrotten, Sklaven und Freie in Israel. Ich werde das Haus Jerobeam wegfegen, so wie man Kot wegfegt, bis keine Spur mehr übrigbleibt.
11 Wer von Jerobeam in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, wer auf freiem Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels verzehren!" Wohlan, der Herr hat gesprochen!
12 Du aber mache dich auf und gehe in dein Haus! Sobald deine Füße die Stadt berühren, wird der Knabe sterben.
13 Ganz Israel wird ihm die Totenklage halten und ihn beerdigen; denn er allein wird von Jerobeams Haus in ein Grab gelangen, weil im Hause Jerobeam sich nur an ihm Gutes fand vor dem Herrn, dem Gott Israels.
14 Der Herr wird sich einen König über Israel bestellen, der das Haus Jerobeam wegräumt zu seiner Zeit und schon von jetzt an.
15 Der Herr wird Israel schlagen, daß es hin- und herschwankt wie das Rohr im Wasser. Er wird Israel aus diesem schönen Land, das er ihren Vätern verliehen hat, ausreißen und wird sie jenseits des Stromes zerstreuen, weil sie sich heilige Pfähle machten, um den Herrn zum Zorn zu reizen.
16 Er wird Israel um der Sünden willen preisgeben, die Jerobeam begangen und zu denen er Israel verführt hat."
17 Die Frau Jerobeams erhob sich, ging fort und kam nach Tirza. Sie hatte kaum die Schwelle des Hauses betreten, da starb der Knabe.
18 Man begrub ihn, und ganz Israel hielt ihm die Totenklage, gemäß dem Wort des Herrn, das er durch seinen Diener, den Propheten Achia, gesprochen hatte.
19 Die übrige Geschichte Jerobeams, wie er Kriege führte und als König regierte, steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
20 Die Zeit, in der Jerobeam herrschte, betrug zweiundzwanzig Jahre. Er entschlief zu seinen Vätern, und an seiner Stelle bestieg sein Sohn Nadab den Königsthron.
21 Rehabeam, Salomos Sohn, herrschte über Juda. Er war einundvierzig Jahre, als er zu regieren begann, und herrschte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels sich auserwählt hatte, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. Seine Mutter hieß Naama; sie stammte aus Ammon.
22 Juda verübte Böses in den Augen des Herrn. Man reizte ihn durch die Sünden, die sie begingen noch mehr, als er durch all das, was ihre Väter taten, gereizt worden war.
23 Sie bauten sich ebenfalls Höhenheiligtümer, errichteten Weihesteine und heilige Pfähle auf jedem ragenden Hügel und unter jedem grünen Baum.
24 Selbst religiöse Unzucht gab es im Lande. Alle Scheußlichkeiten der Heidenvölker, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte, verübten sie.
25 Im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem.
26 Er nahm die Schätze des Herrentempels und die Schätze des königlichen Palastes fort. Alles raubte er; auch alle goldenen Schilde, die Salomo verfertigt hatte, eignete er sich an.
27 An ihrer Stelle ließ der König Rehabeam eherne Schilde verfertigen und vertraute sie den Obersten der Läufer an, die den Palasteingang zu bewachen hatten.
28 Sooft der König nun in den Tempel des Herrn ging, trugen sie die Läufer und brachten sie dann in das Dienstzimmer der Läufer zurück.
29 Die übrigen Taten Rehabeams und alles, was er gewirkt hat, stehen aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
30 Die ganze Zeit hindurch war zwischen Rehabeam und Jerobeam Kriegszustand.
31 Rehabeam entschlief zu seinen Vätern und wurde bei ihnen in der Davidsstadt begraben. Der Name seiner Mutter war Naama aus Ammon. Sein Sohn Abiam folgte ihm in der Herrschaft.