1 Da kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sagte: »Komm, ich will dir das Gericht über die große Buhlerin zeigen, die an vielen (oder: großen) Wassern ihren Sitz hat (oder: thront),
2 mit der die Könige der Erde gebuhlt haben und von deren Unzuchtswein die Bewohner der Erde trunken geworden sind.«
3 So entführte er mich denn im Geist (oder: im Zustand der Verzückung; vgl. 1,10) in eine Wüste; und ich sah dort ein Weib auf einem scharlachroten Tier sitzen, das mit gotteslästerlichen Namen übersät war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.
4 Das Weib war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt; in ihrer Hand hielt sie einen goldenen Becher, der mit (götzendienerischen) Greueln und mit dem Schmutz ihrer Buhlerei gefüllt war;
5 und auf ihrer Stirn stand ein Name geschrieben, ein Geheimnis: »Groß-Babylon, die Mutter der Buhlerinnen und der (götzendienerischen) Greuel der Erde.«
6 Ich sah das Weib trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; bei ihrem Anblick geriet ich in großes Staunen.
7 Da sagte der Engel zu mir: »Warum bist du so erstaunt? Ich will dir Aufschluß geben über das Geheimnis des Weibes und des Tieres, auf dem sie sitzt und das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat.
8 Das Tier, das du gesehen hast, ist (schon früher) dagewesen und ist (jetzt) nicht mehr (da); doch wird es aus dem Abgrund wieder heraufsteigen und ins Verderben fahren; da werden dann die Bewohner der Erde sich verwundern, die, deren Name nicht eingeschrieben steht im Buch des Lebens seit Grundlegung der Welt, wenn sie sehen, daß das Tier (schon früher) dagewesen war und (jetzt) nicht mehr da ist und (nunmehr) wieder da sein wird.
9 Hier ist Verstand erforderlich, der mit Weisheit gepaart ist. Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen das Weib thront,
10 und bedeuten (zugleich) sieben Könige (oder: Kaiser): fünf von ihnen sind (bereits) zu Fall gekommen, der eine (sechste) ist (jetzt) da, der andere (siebte) ist noch nicht gekommen, und wenn er gekommen ist, darf er nur eine kurze Zeit bleiben.
11 Ferner das Tier, das (schon früher) gewesen war und (jetzt) nicht mehr da ist, ist selbst der achte und gehört trotzdem zu den sieben (Königen) und fährt dahin ins Verderben.
12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, welche die Herrschaft noch nicht empfangen (= angetreten) haben, sondern ihre königliche Gewalt zu derselben Stunde zugleich mit dem Tier erhalten.
13 Diese (zehn) haben einmütigen Sinn und stellen ihre Macht und Gewalt dem Tier zur Verfügung.
14 Diese werden mit dem Lamm kämpfen, aber das Lamm wird sie besiegen – denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige –, mit seinen Kampfgenossen, den Berufenen und Auserwählten und Getreuen.«
15 Dann fuhr er (d.h. der Engel) fort: »Die Wasser, die du gesehen hast, wo (oder: an denen) die Buhlerin thront, sind Völker und Scharen, Völkerschaften und Sprachen;
16 und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier: die werden die Buhlerin hassen, werden sie einsam und nackt machen (oder: ausplündern), ihr Fleisch verzehren und sie selbst mit Feuer verbrennen;
17 denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, seinen Ratschluß auszuführen und in einem Sinn zu handeln und ihre Königsherrschaft solange dem Tier zur Verfügung zu stellen, bis die Worte Gottes erfüllt (d.h. vollkommen verwirklicht) sein werden.
18 Das Weib endlich, das du gesehen hast, ist die große Stadt, welche die Herrschaft über die Könige der Erde hat.«
1 Und es kam einer von den sieben Engeln mit den sieben Schalen und sprach zu mir: "Komm, ich will dir das Gericht über die große Buhlerin zeigen, die an vielen Wassern sitzt!
2 Mit ihr buhlten die Könige der Erde, und vom Wein ihrer Buhlerei wurden trunken die Bewohner der Erde."
3 Und er entrückte mich im Geist in eine Wüste; da sah ich ein Weib, das saß auf einem scharlachroten Tier voll Lästernamen, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern.
4 Das Weib war in Purpur und Scharlach gekleidet und geschmückt mit Gold, Edelgestein und Perlen. Es hielt einen goldenen Becher in seiner Hand, voll vom Greuel und Unrat seiner Buhlerei.
5 Auf seiner Stirne stand als Geheimnis ein Name geschrieben: "Babylon, die Große, die Mutter der Buhlerinnen und der Greuel der Erde".
6 Ich sah das Weib trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Großes Staunen und Wundern überkam mich, als ich es sah.
7 Da sprach der Engel zu mir: "Warum wunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen, und auch des Tieres, das es trägt, das sieben Köpfe hat und zehn Hörner:
8 Das Tier, das du sahst, es war und ist nicht. Es wird heraufsteigen aus dem Abgrund und ins Verderben fahren. Staunen werden die Bewohner der Erde, deren Namen nicht eingeschrieben sind im Buch des Lebens seit Grundlegung der Welt, wenn sie nach dem Tiere blicken, das war und nicht ist und wieder dasein wird.
9 Hier zeigt sich der Verstand, der Einsicht besitzt: die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen das Weib sitzt; auch sind es sieben Könige.
10 Fünf sind gefallen, einer ist da, und der andere ist noch nicht gekommen. Und wenn er kommt, soll er nur kurze Zeit bleiben.
11 Das Tier, das war und nicht ist, ist selber der achte; er kommt aus den sieben und geht ins Verderben.
12 Die zehn Hörner, die du sahst: zehn Könige sind es, die noch nicht zur Herrschaft gelangten, doch empfangen sie Macht wie Könige für eine einzige Stunde zusammen mit dem Tiere.
13 Sie sind gleichen Sinnes und geben dem Tier ihre Macht und Gewalt.
14 Sie werden Krieg führen gegen das Lamm, doch das Lamm wird sie besiegen; denn "Herr der Herren" ist es, "König der Könige", und sein Gefolge sind Gerufene, Auserwählte und Getreue."
15 Und er sagte zu mir: "Die Wasser, die du sahst, an denen die Buhlerin sitzt, sind Leute und Menschenscharen, Nationen und Sprachen.
16 Und die zehn Hörner, die du sahst, und das Tier, sie werden die Buhlerin hassen, sie einsam und nackt werden lassen und ihr Fleisch fressen und sie im Feuer verbrennen.
17 Denn Gott gab es ihnen ins Herz, nach seinem Plan zu handeln und in Ausführung dieses einen Planes ihre Herrschaft dem Tier zu geben, bis Gottes Worte ihre Erfüllung finden.
18 Das Weib, das du sahst, ist die große Stadt, die Herrschaft hat über die Könige der Erde."