1 Wende dich, wende dich, Sulammith! (vgl. 1.Sam 28,4) Wende dich, wende dich, daß wir dich beschauen! »Was wollt ihr schauen an Sulammith beim kriegerischen Tanz?«
2 Wie schön sind deine Füße (oder: Schritte) in den Schuhen, du Fürstenkind! Die Wölbungen deiner Hüften sind wie Halsgeschmeide, ein Werk von Künstlerhand;
3 dein Schoß eine runde (oder: verschlossene) Schale, der nie der Mischtrank fehlen darf; dein Leib ein Weizenhaufen, umsäumt von Lilien.
4 Deine Brüste sind gleich einem Zwillingspaar junger Gazellen;
5 dein Hals wie ein Turm von Elfenbein, deine Augen wie die Teiche von Hesbon am volksbelebten Tor; deine Nase wie der Libanonturm, der nach Damaskus schaut;
6 dein Haupt droben wie der Karmel und das herabwallende Haar deines Hauptes wie dunkler Purpur: ein König liegt gefangen in den Locken (oder: Schlingen)!
7 Wie bist du so schön und so hold, du Geliebte, du Wonnevolle!
8 Dein Wuchs da gleicht einer Palme und deine Brüste den Datteltrauben.
9 Ich dachte: Ersteigen will ich die Palme, ihre Fruchtrispen ergreifen; dann sollen deine Brüste mir sein wie Trauben am Weinstock und dein Atem süß wie der Duft von Äpfeln
10 und dein Mund wie der köstlichste Wein, der meinem Gaumen glatt eingeht und mir über die Lippen und Zähne sanft hinfließt.
11 Ich gehöre meinem Geliebten, und nach mir sehnt sich sein Herz!
12 Komm, mein Geliebter, laß uns aufs Feld hinausgehn, in den Dörfern übernachten!
13 Frühmorgens brechen wir nach den Weinbergen auf, wollen nachsehn, ob der Weinstock sproßt, ob die Blüten sich erschließen, die Granaten blühen: dort will ich dir meine Liebe schenken.
14 Die Liebesäpfel duften süß, und über unsrer Tür sind köstliche Früchte jeder Art, heurige und jährige: für dich, mein Geliebter, hab’ ich sie aufbewahrt.
1 Wende dich, wende dich, Sulamit, wende dich, wende dich, damit wir dich sehen können! Was wollt ihr sehen an Sulamit? Etwas wie einen Lagertanz!
2 Wie sind deine Schritte so schön in den Sandalen, du Fürstentochter! Der Bug deiner Hüften gleicht einem Geschmeide, einem Werk von Künstlerhänden.
3 Dein Schoß ist ein rundes Becken, es mangle ihm nie der gewürzte Wein! Dein Leib ist ein Weizenhaufen, von Lilien umhegt.
4 Deine beiden Brüste sind zwei Kitzlein, wie Zwillinge einer Ricke.
5 Dein Hals ist wie ein Elfenbeinturm, deine Augen wie die Teiche von Hesbon am Tor von Bat-Rabbim, deine Nase wie der Libanonturm, der gegen Damaskus schaut.
6 Dein Haupt über dir ist wie der Karmel, deines Hauptes Geflecht gleicht Königspurpur, gebunden in Zöpfen.
7 Wie bist du so schön und so lieblich, o Liebe in Wonnen!
8 Deine Gestal ist der Palme gleich, deine Brüste sind wie Trauben.
9 Ich dachte: Ich will auf die Palme klettern, will pflücken die Dattelrispe, und deine Brüste sollen mir sein wie Trauben des Weinstocks, der Duft deines Atems wie Apfelduft!
10 Und dein Mund soll mir sein wie der edelste Wein, der glattweg fließt zu meinen Liebkosungen, meine Lippen und Zähne benetzend.
11 "Ich gehöre meinem Geliebten an, und nach mir hat er Verlangen.
12 Komm, mein Geliebter, wir gehen aufs Land und nächtigen in den Dörfern!
13 Früh wollen wir zu den Weinbergen aufbrechen, wollen sehen, ob der Weinstock schon treibt, die Rebblüte aufspringt, die Granatbäume blühen. Dort will ich meine Liebe dir schenken!
14 Die Liebesäpfel verbreiten Duft, und über unserer Türe sind lauter köstliche Früchte, frische sowohl wie alte, die ich aufhob für dich, mein Geliebter.