1 »Wenn du aber den Weisungen des HERRN, deines Gottes, gewissenhaft nachkommst, indem du auf die Beobachtung aller seiner Gebote, die ich dir heute zur Pflicht mache, bedacht bist, so wird der HERR, dein Gott, dich über alle Völker der Erde erhöhen,
2 und alle die folgenden Segnungen werden dir zuteil werden und bei dir eintreffen, wenn du den Weisungen des HERRN, deines Gottes, nachkommst:
3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt und gesegnet auf dem Felde.
4 Gesegnet wird die Frucht deines Mutterleibes sein und die Frucht deines Ackers und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und der Nachwuchs deines Kleinviehs.
5 Gesegnet wird dein Fruchtkorb und dein Backtrog sein.
6 Gesegnet wirst du bei deinem Eingang sein und gesegnet bei deinem Ausgang.
7 Der HERR wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, niedergeworfen vor dir erliegen lassen; auf einem einzigen Wege werden sie gegen dich zu Felde ziehen, aber auf sieben Wegen vor dir fliehen.
8 Der Herr wird bei dir den Segen walten lassen in deinen Speichern und bei allen deinen Unternehmungen und dich in dem Lande segnen, das der HERR, dein Gott, dir geben wird.
9 Der HERR wird dich zu einem ihm geheiligten Volke erheben, wie er dir zugeschworen hat, wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, beobachtest und auf seinen Wegen wandelst;
10 da werden denn alle Völker der Erde sehen, daß du mit Recht das Volk des HERRN genannt wirst, und werden sich vor dir fürchten.
11 Und der HERR wird dich durch die Frucht deines Mutterleibes und durch die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Feldes zum Überfluß an Gütern gelangen lassen in dem Lande, das der HERR, wie er deinen Vätern zugeschworen hat, dir geben wird.
12 Der HERR wird dir seine reiche Schatzkammer, den Himmel, auftun, um deinem Lande zu rechter Zeit den Regen zu spenden und alle Arbeiten deiner Hand zu segnen, so daß du vielen Völkern wirst leihen können, ohne selbst etwas entlehnen zu müssen.
13 So wird der HERR dich zum Haupt und nicht zum Schwanz (= zu einem dienenden Glied) machen, und es wird mit dir immer nur aufwärts gehen und nicht abwärts, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, deren genaue Beobachtung ich dir heute zur Pflicht mache, gehorsam bleibst
14 und von allen Weisungen, die ich euch heute gebiete, weder nach rechts noch nach links abweichst, indem du anderen Göttern nachgehst, um ihnen zu dienen.«
15 »Wenn du aber den Weisungen des HERRN, deines Gottes, nicht gehorchst, daß du auf die sorgfältige Beobachtung seiner Gebote und Satzungen, die ich dir heute zur Pflicht mache, bedacht sein sollst, so werden alle folgenden Flüche über dich kommen und dich treffen:
16 Verflucht wirst du sein in der Stadt und verflucht auf dem Felde.
17 Verflucht wird dein Fruchtkorb und dein Backtrog sein.
18 Verflucht wird die Frucht deines Mutterleibes und die Frucht deines Ackers sein, der Wurf deiner Rinder und der Nachwuchs deines Kleinviehs.
19 Verflucht wirst du bei deinem Eingang sein und verflucht bei deinem Ausgang. –
20 Der HERR wird den Fluch, die Bestürzung und die Verwünschung gegen dich senden bei allen Geschäften, die du unternimmst, bis du wegen deines frevelhaften Tuns, weil du mich verlassen hast, vertilgt bist und schnellen Untergang gefunden hast.
21 Der HERR wird die Pest an dir haften lassen, bis er (oder: sie) dich aus dem Lande ausgerottet hat, in das du jetzt ziehst, um es in Besitz zu nehmen.
22 Der HERR wird dich mit Schwindsucht und Fieber, mit Entzündung und Hitze, mit Dürre, Kornbrand und Vergilbung des Getreides heimsuchen, und dies alles wird dich verfolgen, bis du zugrunde gegangen bist.
23 Der Himmel über deinem Haupt wird zu Erz werden und die Erde unter deinen Füßen zu Eisen.
24 Der HERR wird als Regen für dein Land Flugsand und Staub geben: vom Himmel wird er auf dich herabfallen, bis du vertilgt bist.
25 Der HERR wird dich niedergeworfen vor deinen Feinden erliegen lassen: auf einem einzigen Wege wirst du gegen sie ausziehen und auf sieben Wegen vor ihnen fliehen; und du wirst für alle Reiche der Erde ein Schreckbild sein.
26 Deine Leichen werden allen Vögeln des Himmels und den wilden Tieren zum Fraß dienen, ohne daß jemand sie verscheucht.
27 Der HERR wird dich mit den Geschwüren Ägyptens und mit Pocken, mit Aussatz (oder: Krätze) und Grind schlagen, daß du nicht wirst geheilt werden können.
28 Der HERR wird dich mit Wahnsinn, mit Blindheit und geistiger Zerrüttung schlagen,
29 so daß du am hellen Mittag umhertappen mußt, wie der Blinde im Finstern tappt; und du wirst bei deinen Unternehmungen kein Gelingen haben, sondern allezeit nur vergewaltigt und beraubt sein, ohne daß jemand dir hilft.
30 Mit einem Weibe wirst du dich verloben, aber ein anderer Mann wird bei ihr schlafen; ein Haus wirst du dir bauen, aber nicht in ihm wohnen; einen Weinberg wirst du anlegen, aber seine Früchte nicht genießen.
31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet werden, ohne daß du von ihm zu essen bekommst; dein Esel wird dir vor deinen Augen geraubt werden und nicht wieder zu dir zurückkehren; dein Kleinvieh wird deinen Feinden gegeben werden, ohne daß dir ein Helfer erscheint.
32 Deine Söhne und Töchter fallen einem anderen Volke (als Sklaven) in die Hände; deine Augen müssen es ansehen und den ganzen Tag vor Sehnsucht nach ihnen schmachten, du aber vermagst nichts dagegen zu tun.
33 Die Früchte deines Feldes und den ganzen Ertrag deiner Arbeit wird ein Volk verzehren, das du bis dahin nicht gekannt hast, und du wirst allezeit nur der Vergewaltigte und Mißhandelte sein:
34 wahnsinnig wirst du werden beim Anblick dessen, was deine Augen zu sehen bekommen.
35 Der HERR wird dich mit bösen Geschwüren an den Knien und Schenkeln schlagen, von denen du nicht wirst geheilt werden können, von der Fußsohle bis zum Scheitel.
36 Der HERR wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem Volke führen, das dir und deinen Vätern bis dahin unbekannt gewesen ist; dort wirst du anderen Göttern, Götzen von Holz und Stein, dienen müssen
37 und wirst ein Gegenstand des Entsetzens, des Spottes und Hohns bei allen Völkern werden, wohin der HERR dich führen wird.
38 Aussaat wirst du in Menge aufs Feld hinausbringen, aber nur wenig einernten; denn die Heuschrecken werden es abfressen;
39 Weinberge wirst du anpflanzen und bearbeiten, aber Wein weder trinken noch einkellern, denn der Wurm wird ihn abfressen.
40 Ölbäume wirst du überall in deinem Gebiet haben, aber dich nicht mit Öl salben; denn deine Ölbäume werden die Früchte abfallen lassen.
41 Söhne und Töchter wirst du zeugen, aber sie werden dir nicht verbleiben, denn sie müssen in die Gefangenschaft wandern.
42 Alle deine Bäume und die Früchte deines Ackers wird das Ungeziefer aufzehren.
43 Der Fremdling, der in deiner Mitte lebt, wird immer höher über dich emporsteigen, während du immer tiefer hinabsinkst:
44 er wird dir leihen, du aber wirst ihm nichts zu leihen haben; er wird zum Haupt, du aber wirst zum Schwanz (= zum dienenden Glied) werden.
45 Alle diese Flüche werden über dich kommen, dich verfolgen und dich treffen, bis du vernichtet bist, weil du den Weisungen des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast und seinen Geboten und Satzungen, die er dir zur Pflicht gemacht hat, nicht nachgekommen bist;
46 und sie werden an dir und deinen Nachkommen als Zeichen und Wunder bis in Ewigkeit haften.«
47 »Zur Strafe dafür, daß du dem HERRN, deinem Gott, trotz des Überflusses an allem nicht mit freudigem und bereitwilligem Herzen gedient hast,
48 wirst du deinen Feinden, die der HERR gegen dich senden wird, dienen müssen bei Hunger und Durst, bei Mangel an Kleidung und bei völliger Verarmung; und er wird dir ein eisernes Joch auf den Nacken legen, bis er dich vertilgt hat.
49 Der HERR wird gegen dich aus der Ferne, vom Ende der Erde her, ein Volk heranführen, das so schnell wie ein Adler daherfliegt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,
50 ein Volk mit wildtrotzigem Angesicht, das auch auf einen Greis keine Rücksicht nimmt und mit keinem Kinde Erbarmen hat.
51 Es wird den Ertrag deines Viehstandes und den Ertrag deines Feldes verzehren, bis du vertilgt bist, da es dir vom Getreide, vom Wein und Öl, vom Wurf deiner Rinder und vom Nachwuchs deines Kleinviehs nichts übriglassen wird, bis es dich zugrunde gerichtet hat.
52 Es wird dich in all deinen Städten belagern, bis deine hohen und starken Mauern, auf die du dein Vertrauen setzt, in deinem ganzen Lande gefallen sind, und es wird dich in all deinen Städten belagern, in deinem ganzen Lande, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat.
53 Da wirst du dann in der Angst und Bedrängnis, in die dein Feind dich versetzen wird, deine leiblichen Kinder verzehren, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die der HERR, dein Gott, dir geschenkt hat.
54 Sogar der an Wohlleben und die größte Üppigkeit gewöhnte Mann bei dir wird dann auf seinen Bruder und auf das Weib an seinem Busen und auf den Rest seiner Kinder, die er noch übrigbehalten hat, voll Mißgunst blicken,
55 so daß er keinem von ihnen etwas von dem Fleisch seiner Kinder abgibt, die er, ohne sich irgendeins übrigzulassen, in der Angst und Bedrängnis verzehrt, in die dich dein Feind in all deinen Ortschaften versetzen wird.
56 Sogar die an Wohlleben und die größte Üppigkeit gewöhnte Frau bei dir, die vor Verzärtelung und Verweichlichung noch nie versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen – auch deren Auge wird auf den Mann an ihrem Busen und auf ihren Sohn und ihre Tochter voll Mißgunst blicken
57 und wird ihnen die Nachgeburt mißgönnen, die aus ihrem Schoß hervorgeht, und die Kinder, die sie zur Welt gebracht hat; denn bei dem Mangel an allem wird sie diese heimlich verzehren in der Angst und Bedrängnis, in die dich dein Feind in deinen Ortschaften versetzen wird.
58 Wenn du nicht auf die Beobachtung aller Bestimmungen dieses Gesetzes, die in diesem Buch aufgezeichnet stehen, bedacht bist, indem du diesen ruhmvollen und furchtbaren Namen, den HERRN, deinen Gott, fürchtest,
59 so wird der HERR über dich und deine Nachkommen außergewöhnliche Unglücksschläge verhängen, schwere und andauernde Unglücksschläge und bösartige und andauernde Krankheiten.
60 Er wird dann alle Seuchen Ägyptens bei dir einkehren (oder: auftreten) lassen, vor denen du einst Grauen empfunden hast, und sie werden an dir haften bleiben.
61 Auch alle Krankheiten und alle Heimsuchungen, die in diesem Gesetzbuch nicht verzeichnet stehen – auch die wird der HERR über dich kommen lassen, bis du vertilgt bist;
62 und es werden Männer von euch nur in geringer Anzahl übrigbleiben, statt daß ihr vorher den Sternen des Himmels an Menge gleichkamt, weil du den Weisungen des HERRN, deines Gottes, nicht nachgekommen bist.
63 Und wie der HERR vorher seine Freude daran gehabt hatte, euch Gutes zu erweisen und euch zahlreich werden zu lassen, ebenso wird der HERR dann bei euch seine Freude daran haben, euch zugrunde zu richten und zu vertilgen, so daß ihr aus dem Lande herausgerissen werdet, in das du jetzt einziehst, um es in Besitz zu nehmen.
64 Der HERR wird dich alsdann unter alle Völker von einem Ende der Erde bis zum andern zerstreuen, und du wirst dort anderen Göttern dienen müssen, von denen ihr, du und deine Väter, nichts gewußt habt, Götzen von Holz und Stein.
65 Und du wirst unter jenen Völkern zu keiner Ruhe kommen, und für deine Fußsohle wird es keine Stätte der Rast geben, sondern der HERR wird dir dort ein immer zitterndes Herz und vor Sehnsucht schmachtende Augen und eine verzweifelnde Seele geben.
66 Dein Leben wird dir an einem Faden zu hangen scheinen, so daß du bei Tag und bei Nacht in Angst schwebst und dich deines Lebens niemals sicher fühlst,
67 am Morgen wirst du sagen: ›Ach, wäre es doch erst Abend!‹, und am Abend wirst du wünschen: ›Ach, wäre es doch schon Morgen!‹ infolge der Angst deines Herzens, die du empfinden wirst, und infolge des Anblicks der Schrecknisse, die dir vor Augen stehen.
68 Und der HERR wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückkehren lassen auf dem Wege, von dem ich dir gesagt habe (vgl. 17,16): ›Du sollst ihn nie mehr wiedersehen!‹ Dort werdet ihr euch dann euren Feinden zu Sklaven und Sklavinnen verkaufen wollen, aber es wird sich kein Käufer finden.«
69 Dies sind die Worte (oder: Bestimmungen) des Bundes, den Mose auf Befehl des HERRN mit den Israeliten im Lande der Moabiter geschlossen hat, außer dem Bunde, den er am Horeb mit ihnen geschlossen hatte.
1 Gehorchst du getreulich der Stimme des Herrn, deines Gottes, und beobachtest du all seine Gebote, die ich dir heute gebe, so wird der Herr, dein Gott, dich erhöhen über alle Erdenvölker.
2 Über dich werden alle diese Segenswünsche kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst.
3 Gesegnet bist du innerhalb der Stadt, gesegnet auf dem Felde draußen.
4 Gesegnet ist deine Leibesfrucht und Feldfrucht, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.
5 Gesegnet ist dein Erntekorb und dein Backtrog.
6 Gesegnet bist du, wenn du einziehst, und gesegnet, wenn du ausziehst.
7 Der Herr wird deine Feinde, die sich wider dich erheben, niederstrecken vor deinem Angesicht; auf einem Wege ziehen sie gegen dich zu Feld, auf sieben Wegen aber weichen sie vor dir.
8 Der Herr wird über dich den Segen entbieten in deine Vorratskammern und bei allem Tun deiner Hände. Er wird dich segnen in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, verleiht.
9 Der Herr wird dich zu seinem heiligen Volke erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du nur seine Gebote hältst und auf seinen Wegen wandelst.
10 Alle Erdenvölker werden es sehen, daß du nach dem Namen des Herrn benannt bist, und werden sich vor dir fürchten.
11 Dann wird dir der Herr Überfluß an Gütern schenken, an Frucht deines Leibes, an Nachwuchs deines Viehs und an Ertrag deines Bodens in dem Lande, das der Herr dir zu schenken deinen Vätern geschworen hat.
12 Der Herr wird dir seine herrliche Schatzkammer, den Himmel, auftun, deinem Lande den Regen geben zur rechten Zeit und alles Tun deiner Hände segnen; du wirst vielen Völkern ausleihen können, selbst aber nichts zu entleihen brauchen.
13 Der Herr wird dich zum Haupt werden lassen und nicht zum Schwanz; du wirst immer nach aufwärts streben, aber nicht abwärts gehen, wenn du nur hörst auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute zu halten und zu befolgen vorschreibe,
14 und wenn du nicht nach rechts noch nach links abweichst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, um fremden Göttern nachzulaufen und sie zu verehren.
15 Gehorchst du aber nicht der Stimme des Herrn, deines Gottes, beobachtest nicht all seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute anbefehle, so kommen über dich und erreichen dich all diese Flüche:
16 Verflucht bist du in der Stadt drinnen und auf dem Felde draußen."
17 Verflucht ist dein Erntekorb und dein Backtrog.
18 Verflucht ist deine Leibesfrucht und deine Feldfrucht, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.
19 Verflucht bist du, wenn du einziehst, und verflucht, wenn du ausziehst.
20 Der Herr wird gegen dich entsenden den Fluch, die Bestürzung und Bedrohung, bei allem Tun deiner Hände, bis daß du vernichtet und schleunigst vertilgt bist wegen deiner Übeltaten, da du mich verlassen hast.
21 Der Herr wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich aus dem Lande vollends vertilgt hat, in das du ziehst, um es zu besitzen.
22 Der Herr wird dich mit Schwindsucht, Fieber, Entzündung, Fieberhitze, Dürre, Trockenheit, Getreiderost schlagen; sie werden dich bis zu deinem Untergang verfolgen.
23 Der Himmel über deinem Haupte wird wie Erz, der Boden unter dir wie Eisen sein.
24 Der Herr wird den Regen über deinem Lande in Staub und Asche verwandeln; die fallen vom Himmel auf dich herab, bis du vernichtet bist.
25 Der Herr wird dich von deinen Feinden schlagen lassen. Auf einem Wege ziehst du wider sie aus, auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und alle Reiche der Erde werden über dich erschrecken.
26 Dein Leichnam wird allen Vögeln des Himmels und Tieren des Feldes zum Fraß dienen; niemand wird sie verscheuchen.
27 Der Herr wird dich schlagen mit ägyptischem Geschwür, mit Pestbeulen, Ausschlag und Krätze, die du nicht heilen kannst.
28 Der Herr wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes.
29 Du wirst am hellen Mittag umhertasten wie der Blinde in der Dunkelheit und wirst nicht vorankommen auf deinen Wegen. Immerfort wirst du bedrückt und beraubt sein, ohne daß einer dir hilft.
30 Du verlobst dir eine Frau, ein anderer wird mit ihr umgehen, du baust dir ein Haus, wirst aber nicht darin wohnen, du pflanzt einen Weinberg, doch wirst du seine Erstlingsernte nicht genießen.
31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet; du aber darfst davon nichts essen; dein Esel wird vor deinem Angesichte weggeraubt und kommt nie mehr zu dir zurück; dein Kleinvieh wird deiner Feinde Beute; es kommt dir niemand zu Hilfe.
32 Deine Söhne und Töchter fallen einem anderen Volke anheim; deine Augen müssen es ansehen und schmachten nach ihnen immerdar, du aber vermagst nichts dagegen.
33 Deines Bodens Frucht und deinen sauren Erwerb wird ein dir unbekanntes Volk verzehren; nur unterdrückt und mißhandelt bist du allezeit.
34 Wahnsinnig wirst du werden von dem, was deine eigenen Augen anschauen müssen.
35 Der Herr schlägt dich an Knien und Schenkeln mit bösartigen, unheilbaren Geschwüren von der Fußsohle bis zum Scheitel.
36 Der Herr wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem dir und deinen Vätern unbekannten Volk wegführen; dort wirst du fremden Göttern dienen, die aus Holz und Stein sind.
37 So wirst du zum Entsetzen, Spott und Hohn unter all den Völkern werden, unter die der Herr dich wegführen wird.
38 Viel Samen streust du aufs Feld, nur wenig erntest du; denn die Wanderheuschrecken fressen alles ab.
39 Weinberge legst du an und bearbeitest du, keinen Wein aber wirst du kosten und einernten; denn der Wurm frißt ihn weg.
40 Olivenbäume hast du allüberall in deinen Grenzen, doch mit Öl kannst du dich nicht salben; denn deine Oliven fallen ab.
41 Söhne und Töchter wirst du zeugen; sie gehören dir aber nicht; denn in Gefangenschaft müssen sie ziehen.
42 All deine Bäume und deine Ackerfrucht wird die Heuschrecke erbeuten.
43 Der Fremdling in deinem Gebiet wird dir gegenüber allmählich hochkommen, du aber gehst immer mehr abwärts.
44 Er wird dir leihen können, du aber wirst nicht ausleihen können; denn er wird das Haupt, du aber der Schwanz.
45 So werden über dich all diese Flüche kommen, werden hinter dir her sein und dich treffen bis zu deiner Vernichtung; denn du gehorchtest nicht der Stimme des Herrn, deines Gottes, und hast seine Gebote und Satzungen, die er dir befahl, nicht gehalten.
46 Sie werden dir und deinen Nachkommen als Zeichen und Wunder immerdar anhaften.
47 Dafür, daß du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast in Freude und Frohsinn über den Überfluß an allem,
48 sollst du deinen Feinden, die der Herr wider dich senden wird, dienen in Hunger und Durst, in Nacktheit und Entbehrung an allem; ein eisernes Joch wird er auf deinen Nacken legen, bis er dich vernichtet hat.
49 Der Herr wird von ferne, von den Grenzen der Erde, ein Volk wider dich senden, das wie ein Adler auf Beute stößt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,
50 ein unbarmherziges Volk, das keinerlei Rücksicht kennt gegen den Greis und des Kindes sich nicht erbarmt.
51 Es wird die Frucht deines Viehs und deines Ackerbodens verzehren, bis es dich vernichtet hat, und es wird dir nichts übriglassen von Korn, Most und Öl, vom Wurf deiner Rinder und vom Nachwuchs deines Kleinviehs, bis es dich vertilgt hat.
52 Es wird dich einschließen in all deinen Ortschaften in deinem ganzen Lande, bis deine hohen und festen Mauern fallen, auf die du dein Vertrauen setzt. Und nachdem es dich eingeschlossen hat in all deinen Orten in deinem ganzen Lande, das dir der Herr, dein Gott, verleiht,
53 wirst du dann verzehren deine Leibesfrucht, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die der Herr, dein Gott, dir geschenkt hat, in der Drangsal und Angst, in die dein Feind dich versetzt.
54 Auch der weichlichste und verwöhnteste Mann bei dir wird es seinem Bruder, der Frau an seiner Brust und seinen noch übrigen Kindern nicht gönnen,
55 einem von ihnen von dem Fleisch seiner Kinder zu geben, das er verzehrt, weil ihm nichts mehr übriggeblieben ist in der Drangsal und Angst, in die dein Feind dich in deinen Wohnorten versetzt.
56 Auch die weichlichste und verwöhnteste Frau bei dir, die vor lauter Verwöhntheit und Verweichlichung sonst nicht einmal versuchte, die Fußsohle auf den Boden zu stellen, wird dem Mann an ihrem Busen, ihrem Sohn und ihrer Tochter nichts gönnen
57 von der Nachgeburt, die aus ihrem Schoße hervorgeht, und von den Kindern, die sie zur Welt bringt; denn sie verzehrt sie heimlich bei dem Mangel an allem in der Drangsal und Angst, die dein Feind in deinen Wohnorten über dich bringt.
58 Beachtest du nicht alle Worte dieses Gesetzes, die in diesem Buch geschrieben stehen, und fürchtest du nicht den Herrn, deinen Gott, diesen glorreichen und schauervollen Namen,
59 so verhängt der Herr über dich und deine Nachkommen ungewöhnliche Plagen, gewaltig und andauernd, bösartige und bleibende Krankheiten.
60 Er bringt wider dich alle Seuchen Ägyptens, vor denen dir graut, und sie werden dir anhaften.
61 Ferner wird der Herr alle möglichen Krankheiten und Plagen, von denen in diesem Gesetzbuch nichts geschrieben steht, über dich kommen lassen, bis du vernichtet bist.
62 Nur wenige Leute werden dann noch unter euch übrigbleiben, und ihr wart doch zahlreich wie die Sterne des Himmels; denn du hast der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht!
63 Wie der Herr einst seine Freude daran hatte, euch glücklich zu machen und zu vermehren, so wird dann der Herr seine Freude daran haben, euch zu verderben und zu vertilgen, und herausgerissen werdet ihr aus dem Lande, in das du ziehst, um es zu besitzen.
64 Der Herr wird dich unter alle Völker von einem Ende der Erde bis zum andern zerstreuen; du wirst dort fremden Göttern aus Holz und Stein dienen, die dir und deinen Vätern unbekannt waren.
65 Unter jenen Völkern wirst du nicht zur Ruhe kommen, keine bleibende Stätte wird es geben für deinen Fuß, vielmehr wird der Herr, dein Gott, dir daselbst ein zitterndes Herz geben, verschmachtende Augen und eine verzagte Seele.
66 Dein Leben schwebt in ständiger Ungewißheit, zittern wirst du bei Nacht und Tag und hast nicht mehr Vertrauen zu deinem Leben.
67 Am Morgen denkst du: "O wäre es doch Abend!", und am Abend sagst du: "O wäre es doch Morgen!" wegen der Angst, die dein Herz erfüllt, und wegen des Anblickes, den deine Augen ertragen müssen.
68 Der Herr wird dich wiederum zu Schiff nach Ägypten bringen, nach jenem Ziele, das du nach meiner Verheißung nie mehr sehen solltest. Dort werdet ihr euren Feinden als Sklaven und Sklavinnen feilgeboten werden, niemand aber will euch kaufen."
69 Dies sind die Worte des Bundes, den Moses im Auftrage des Herrn mit den Israeliten im Lande Moab schloß, außer dem Bunde, den er mit ihnen am Horeb einging.