1 Jethro aber, der Priester der Midianiter, der Schwiegervater Moses, hatte alles erfahren, was Gott an Mose und an seinem Volke Israel getan hatte, daß der HERR nämlich die Israeliten aus Ägypten weggeführt hatte.
2 Da nahm Jethro, der Schwiegervater Moses, Zippora, Moses Frau, die dieser zurückgesandt hatte,
3 samt ihren beiden Söhnen, von denen der eine Gersom hieß, weil Mose gesagt hatte: »Ein Gast bin ich in einem fremden Lande geworden« (vgl. 2,22),
4 während der andere Elieser (= Gotthilf) hieß, denn »der Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich vor dem Schwert des Pharaos errettet« –
5 Jethro also, der Schwiegervater Moses, kam mit den Söhnen Moses und dessen Frau zu Mose in die Wüste, wo jener sich am Berge Gottes gelagert hatte,
6 und ließ dem Mose sagen: »Ich, dein Schwiegervater Jethro, komme zu dir mit deiner Frau und ihren beiden Söhnen, die bei ihr sind.«
7 Da ging Mose seinem Schwiegervater entgegen, verneigte sich vor ihm, und (jener) küßte ihn; nachdem sie dann einander begrüßt hatten, traten sie in das Zelt ein.
8 Hierauf erzählte Mose seinem Schwiegervater alles, was der HERR am Pharao und an den Ägyptern um der Israeliten willen getan hatte, und alle die Leiden, die ihnen unterwegs zugestoßen waren, und wie der HERR sie errettet hatte.
9 Da freute sich Jethro über alles Gute, das der HERR den Israeliten erwiesen hatte, indem er sie aus der Gewalt der Ägypter errettete.
10 Und Jethro rief aus: »Gepriesen sei der HERR, der euch aus der Gewalt der Ägypter und aus der Gewalt des Pharaos errettet und der das Volk aus der Gewaltherrschaft der Ägypter befreit hat!
11 Nun erkenne ich, daß der HERR größer ist als alle Götter; er hat es bewiesen, als (jene) sich übermütig gegen sie benahmen.«
12 Darauf ließ Jethro, Moses Schwiegervater, Tiere zu einem Brand- und Schlachtopfer für Gott herbeibringen, und Aaron nebst allen Ältesten der Israeliten kam herbei, um mit dem Schwiegervater Moses das Opfermahl vor Gott zu halten.
13 Am folgenden Tage aber hielt Mose eine Gerichtssitzung ab, um dem Volke Recht zu sprechen; und das Volk stand vor Mose vom Morgen bis zum Abend.
14 Als nun der Schwiegervater Moses sah, was er alles mit dem Volk zu tun hatte, sagte er: »Was machst du dir da mit dem Volk so viel zu schaffen? Warum sitzest du allein zu Gericht, während das ganze Volk vom Morgen bis zum Abend vor dir steht?«
15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: »Ja, das Volk kommt zu mir, um Gott zu befragen;
16 sooft sie einen Rechtshandel haben, kommen sie zu mir, damit ich Schiedsrichter zwischen den Parteien sei und ihnen Gottes Rechtssprüche und Entscheidungen kundtue.«
17 Da sagte sein Schwiegervater zu ihm: »Dein Verfahren ist nicht zweckmäßig;
18 dabei mußt du selbst und ebenso auch diese Leute, die bei dir stehen, ganz erschöpft werden; denn die Sache ist zu schwer für dich, und du allein kannst sie nicht durchführen.
19 Nun höre mich an: ich will dir einen Rat geben, und Gott möge mit dir sein! Sei du der Vertreter des Volkes Gott gegenüber und bringe du ihre Anliegen vor Gott!
20 Mache ihnen daneben die Rechtssprüche und Entscheidungen klar und gib ihnen den Weg an, den sie innezuhalten haben, und das Verfahren, das sie beobachten müssen.
21 Zugleich sieh dich aber unter dem ganzen Volke nach tüchtigen, gottesfürchtigen und zuverlässigen Männern um, die keiner Bestechung zugänglich sind, und setze diese als Obmänner über sie, die einen über tausend, andere über hundert, andere über fünfzig und andere über zehn,
22 damit sie dem Volke jederzeit Recht sprechen, und zwar so, daß sie alle wichtigen Sachen vor dich bringen, alle geringfügigen Sachen aber selbst entscheiden! Auf diese Weise verschaffe dir Erleichterung und laß sie die Last mit dir tragen!
23 Wenn du es so machst und Gott es dir gestattet, so wirst du dabei bestehen können, und auch alle diese Leute werden befriedigt nach Hause zurückkehren.«
24 Mose befolgte den Rat seines Schwiegervaters und tat alles, was er ihm vorgeschlagen hatte:
25 er wählte tüchtige Männer aus allen Israeliten aus und setzte sie zu Obmännern über das Volk ein, die einen über tausend, andere über hundert, andere über fünfzig und über zehn.
26 Diese hatten dem Volk zu jeder Zeit Recht zu sprechen: die schwierigen Sachen legten sie dem Mose vor, aber alle geringfügigen Sachen entschieden sie selbst.
27 Hierauf ließ Mose seinen Schwiegervater ziehen, und dieser kehrte in sein Land zurück.
1 Jetro, der midianitische Priester und Schwiegervater des Moses, hatte davon erfahren, was Gott alles an Moses und Israel, seinem Volke, getan hatte, daß nämlich der Herr Israel aus Ägypten herausgeführt hatte.
2 Da nahm Jetro, der Schwiegervater des Moses, die Zippora, die Frau des Moses, welche dieser zurückgeschickt hatte,
3 und ihre beiden Söhne. Von ihnen hieß der eine "Gerschom", weil er gesagt hatte: "Ein Gast bin ich in fremdem Lande."
4 Der andere hieß "Elieser"; denn "der Gott meines Vaters ist mir zur "Hilfe" geworden und bewahrte mich vor dem Schwerte des Pharao."
5 Der Schwiegervater des Moses also, Jetro, kam mit dessen Söhnen und dessen Frau zu Moses in die Wüste, wo er gerade am Gottesberg lagerte.
6 Er ließ dem Moses melden: "Siehe, dein Schwiegervater Jetro ist zu dir gekommen, ferner deine Frau und ihre beiden Söhne!"
7 Moses ging seinem Schwiegervater entgegen, verneigte sich ehrfurchtsvoll und küßte ihn. Sie erkundigten sich gegenseitig nach ihrem Wohlbefinden und traten in das Zelt.
8 Moses erzählte seinem Schwiegervater alles, was der Herr um Israels willen am Pharao und an den Ägyptern getan hatte, von allen Beschwerden, die ihnen auf dem Wege zugestoßen waren, und wie der Herr sie gerettet hatte.
9 Da freute sich Jetro über alles Gute, das der Herr den Israeliten getan hatte, da er sie aus der Hand der Ägypter errettet hatte.
10 Und Jetro sprach: "Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Gewalt der Ägypter und aus der Hand des Pharao gerettet hat!
11 Jetzt erkenne ich, daß der Herr größer ist als alle anderen Götter; denn deshalb, weil die Ägypter gegen sein Volk so vermessen handelten, hat er es aus ihrer Hand errettet."
12 Jetro, der Schwiegervater des Moses, brachte Gott Brand und Schlachtopfer dar. Aaron und alle Ältesten Israels kamen hinzu, um mit dem Schwiegervater des Moses vor Gott ein Opfermahl zu halten.
13 Am anderen Morgen nahm Moses Platz, um im Volke richterliche Tätigkeit auszuüben. Das Volk stand vor Moses vom Morgen bis zum Abend.
14 Der Schwiegervater des Moses sah, was er alles für das Volk zu tun hatte, und äußerte sich: "Wozu bemühst du dich so sehr mit dem Volk? Warum sitzt du denn ganz allein zu Gericht, und das ganze Volk muß vor dir stehen vom Morgen bis zum Abend?"
15 Moses entgegnete seinem Schwiegervater: "Das Volk kommt zu mir, um Gott zu befragen.
16 Wenn sie eine Streitsache haben, kommen sie zu mir; ich mache den Schiedsrichter zwischen den einzelnen Parteien und lasse sie die Weisungen Gottes und seine Gesetze wissen."
17 Der Schwiegervater des Moses sagte darauf zu ihm: "Es ist nicht gut so, wie du es machst.
18 Du reibst dich ja vollständig auf, dich selbst und das Volk, das bei dir ist; denn die Aufgabe überschreitet deine Kräfte, du kannst sie allein nicht bewältigen.
19 Höre jetzt auf mich! Ich will dir einen Rat geben: Gott möge mit dir sein! Vertritt du das Volk Gott gegenüber und bringe du die Anliegen vor Gott!
20 Schärfe ihnen die Weisungen und Gesetze ein und laß sie den Weg wissen, den sie zu gehen haben, und die Werke, die sie tun sollen!
21 Du aber suche dir aus allen Leuten tüchtige, gottesfürchtige und zuverlässige Männer aus, die der Bestechung nicht zugänglich sind! Setze sie über jene als Vorsteher über je eintausend, über je einhundert, über je fünfzig und über je zehn!
22 Sie sollen unter dem Volke immerdar als Richter wirken. Nur alle wichtigen Sachen sollen sie vor dich bringen, alles Geringfügige aber sollen sie selbst entscheiden! Entlaste also dich selber und laß jene mit dir die Verantwortung tragen!
23 Wenn du es so machst und auch Gott es dir so befiehlt, dann kannst du bestehen, und auch dieses ganze Volk wird befriedigt heimgehen."
24 Moses gehorchte den Ratschlägen seines Schwiegervaters und tat alles, was er ihm vorgeschlagen hatte.
25 Er suchte tüchtige Männer aus ganz Israel aus und machte sie zu Häuptern über das Volk, als Vorsteher über eintausend, über einhundert, über fünfzig und über zehn.
26 Sie sollten im Volke richterliche Tätigkeit zu jeder Zeit ausüben; nur die schwer zu lösenden Fälle sollten sie vor Moses bringen, alle leichteren aber selbst entscheiden.
27 Moses gab seinem Schwiegervater das Abschiedsgeleit, und dieser begab sich wieder in sein Land.