1 »Du also, Menschensohn, sprich gegen Gog folgende Weissagungen aus: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Wisse wohl: ich will an dich (= gegen dich vorgehen), Gog, Fürst von Ros, Mesech und Thubal!
2 Ich will dich herbeilocken (vgl. 38,4) und am Gängelbande führen und dich vom äußersten Norden heranziehen lassen und dich auf die Berge Israels kommen lassen.
3 Aber (dort) will ich dir den Bogen aus der linken Hand schlagen und die Pfeile deiner rechten Hand entfallen lassen.
4 Auf den Bergen Israels sollst du fallen, du selbst und alle deine Scharen und die Völker, die bei dir sind; den Raubvögeln, allem Getier, das Flügel hat, und den Raubtieren des Feldes überlasse ich dich zum Fraß:
5 auf freiem Felde sollst du fallen; denn ich habe es gesagt!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
6 ›Da will ich an Magog und an die in Sorglosigkeit lebenden Bewohner der Meeresländer Feuer legen, damit sie erkennen, daß ich der HERR bin.
7 Aber inmitten meines Volkes Israel will ich meinem heiligen Namen Anerkennung verschaffen und werde meinen heiligen Namen nicht länger entweihen lassen, damit die Heidenvölker erkennen, daß ich der HERR bin, der Heilige in Israel.
8 Wisse wohl: es kommt und geht in Erfüllung!‹ – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN –; ›das ist der Tag, auf den ich hingewiesen habe!‹«
9 »Da werden denn die Bewohner der Städte Israels hinausziehen und Feuer anmachen und einheizen mit den Waffen, den Kurzschilden und Langschilden, mit den Bogen und Pfeilen, mit den Keulen und Lanzen, und werden sieben Jahre lang Feuer mit ihnen machen.
10 Die brauchen dann kein Holz mehr vom Felde zu holen und keins in den Wäldern zu hauen, sondern werden die Waffen als Brennholz benutzen und Raub gewinnen von denen, welche sie beraubt hatten, und die plündern, welche sie geplündert hatten« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
11 »Und an jenem Tage werde ich dem Gog eine Grabstätte in Israel anweisen, nämlich das Tal der Wanderer auf der Ostseite des (Toten) Meeres: dies wird ihrem Wanderzuge ein Ende machen. Dort wird man Gog und seine gesamte Heeresmacht begraben und es das ›Tal der Heeresmacht Gogs‹ nennen.
12 Das Haus Israel wird dann sieben Monate lang mit ihrem Begräbnis zu tun haben, um das Land zu reinigen;
13 und die gesamte Bevölkerung des Landes wird sich an dem Begräbnis beteiligen; und das wird ihnen zum Ruhm gereichen an dem Tage, wo ich mich verherrlichen werde« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
14 »Dann wird man Männer bestellen, die das ständige Geschäft haben, im Lande umherzuziehen, um die von dem Wandervolk im Lande noch liegengebliebenen Toten zu begraben und so (das ganze Land) zu reinigen; nach Ablauf der sieben Monate sollen sie die Durchsuchung vornehmen.
15 Wenn sie dann auf ihrer Wanderung das Land durchziehen und einer von ihnen ein Menschengerippe erblickt, so soll er ein Mal daneben errichten, bis die Totengräber es im Tal der Heeresmacht Gogs begraben haben.
16 Auch wird es dort eine Stadt namens Hamona (d.h. Menge, Getümmel) geben. So sollen sie das Land reinigen.«
17 »Du aber, Menschensohn« – so hat Gott der HERR gesprochen –, »sage zu den Vögeln, zu allem Getier, das Flügel hat, und zu allen Raubtieren des Feldes: ›Versammelt euch und kommt herbei! Schart euch von allen Seiten her zusammen zu meinem Opferschmaus, den ich euch veranstalte, zu dem großen Opferschmaus auf den Bergen Israels! Ihr sollt Fleisch fressen und Blut trinken!
18 Fleisch von Heerführern sollt ihr fressen und das Blut von Fürsten der Erde trinken: Widder und Lämmer, Böcke und Stiere, lauter Mastvieh aus Basan;
19 in Fett sollt ihr euch satt fressen und Blut bis zur Trunkenheit trinken von (oder: bei) meinem Opferschmaus, den ich euch veranstalte.
20 An meiner Tafel sollt ihr euch sättigen an Rossen und Reitern (oder: Reitpferden), an Heerführern und Kriegsleuten aller Art!‹« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
21 »So will ich denn meine Herrlichkeit unter den Heidenvölkern offenbar werden lassen, und alle Heidenvölker sollen mein Strafgericht sehen, das ich vollzogen habe, und meine Hand, die ich sie habe fühlen lassen;
22 das Haus Israel aber wird erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, von jenem Tage an und weiterhin;
23 und die Heidenvölker werden erkennen, daß das Haus Israel um seiner Verschuldung willen in die Verbannung (oder: Gefangenschaft) hat wandern müssen zur Strafe dafür, daß sie treulos gegen mich geworden waren, und weil ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie der Gewalt ihrer Feinde preisgegeben hatte, so daß sie allesamt durch das Schwert fallen mußten.
24 Wie ihre Unreinheit und ihre Treubrüche es verdienten, so bin ich mit ihnen verfahren und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen.«
25 Darum hat Gott der HERR so gesprochen: »Nunmehr will ich das Geschick Jakobs wenden und mich des gesamten Hauses Israel erbarmen und für meinen heiligen Namen eifern.
26 Dann sollen sie ihre Schmach und alle ihre Treulosigkeit, die sie sich gegen mich haben zuschulden kommen lassen, vergessen, wenn sie wieder sicher in ihrem Lande wohnen und niemand sie mehr aufschreckt.
27 Wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt und mich vor den Augen der Heidenvölker als den Heiligen an ihnen erwiesen habe,
28 dann werden sie auch erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie zwar unter die Heidenvölker in die Gefangenschaft geführt habe, aber sie nun auch wieder in ihrem Lande versammle und fortan keinen von ihnen dort zurücklasse.
29 Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, weil ich (alsdann) meinen Geist auf (oder: über) das Haus Israel ausgegossen habe«, – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
1 Du aber, Menschensohn, tritt wider Gog als Prophet auf und sage: So spricht der Gebieter und Herr: Siehe, ich gehe gegen dich vor, Gog, Großfürst von Meschech und Tubal!
2 Ich locke dich herbei und steuere dich; ich führe dich vom äußersten Norden herauf und bringe dich auf die Berge Israels.
3 Dann schlage ich dir den Bogen aus deiner linken Hand und lasse die Pfeile deiner rechten Hand entgleiten.
4 Auf den Bergen Israels wirst du fallen, du und all deine Heerscharen und Hilfsvölker die bei dir sind. Den Raubvögeln jeglichen Gefieders und den Tieren des Feldes überliefere ich dich zum Fraße.
5 Auf freiem Gelände wirst du liegen bleiben; denn ich habe geredet" - Spruch des Gebieters und Herrn.
6 "Ich sende Feuer wider Magog und die in Sicherheit lebenden Inselbewohner. Dann werden sie erkennen, daß ich der Herr bin.
7 Meinen heiligen Namen mache ich kund inmitten meines Volkes Israel; ich lasse meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen, damit die Völker erkennen, daß ich der Herr bin, heilig in Israel.
8 Siehe, es kommt und trifft ein" - Spruch des Gebieters und Herrn -; "das ist der Tag, von dem ich sprach.
9 Dann ziehen die Bewohner der Städte Israels hinaus, zünden an und verbrennen die Rüstungen, die kleinen und großen Schilde, die Bogen und Pfeile, Keulen und Lanzen. Sieben Jahre lang können sie damit heizen.
10 Sie holen nicht mehr Holz vom Feld oder fällen es in den Wäldern; denn mit den Rüstungen unterhalten sie das Feuer. So plündern sie ihre Plünderer und berauben ihre Berauber" - Spruch des Gebieters und Herrn.
11 "An jenem Tage bestimme ich für Gog einen mit Namen genannten Ort zur Grabstätte in Israel, nämlich das Wanderertal östlich vom (Toten) Meer. Es versperrt aber den Wanderern den Weg, und dort wird man den Gog und all sein Gepränge begraben. Daher wird es heißen "Tal des Gog-Gepränges".
12 Das Haus Israel wird sie sieben Monate lang begraben, um das Land zu reinigen.
13 Das gesamte Volk des Landes wird sie bestatten. Zum Ruhme wird ihnen der Tag gereichen, an dem ich mich verherrliche" - Spruch des Gebieters und Herrn.
14 "Eine ständige Mannschaft wird man abordnen, die im Lande umherzieht und jene begräbt, die über das Land hin noch liegengeblieben sind, um es zu reinigen; nach Ablauf von sieben Monaten sollen sie es durchforschen.
15 Wenn die Umherziehenden das Land durchwandern, und es erblickt einer ein Menschengerippe, dann soll er daneben ein Steinmal errichten, bis es die Totengräber im "Tal des Gog-Gepränges" beerdigt haben.
16 [Auch eine Stadt führt den Namen Hamona (Gepränge).] So reinigen sie das Land.
17 Du aber, Menschensohn, so spricht der Gebieter und Herr, sprich zu den Vögeln jeglichen Gefieders und zu allen Tieren des Feldes: Schart euch zusammen und kommt herbei! Von überallher versammelt euch zu meinem Opfermahl, das ich für euch schlachte, ein großes Opfermahl auf den Bergen Israels! Freßt Fleisch und trinkt Blut!
18 Das Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und das Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken; Widder, Lämmer, Böcke, Jungstiere und Mastvieh von Basan sind sie alle.
19 Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur Berauschung von meinem Opfermahl, das ich für euch schlachte.
20 An meinem Tische sollt ihr euch sättigen an Rossen und Reitern, an Helden und Kriegsleuten aller Art" - Spruch des Gebieters und Herrn.
21 "So verbreite ich meine Ehre unter den Völkern. Alle Völker werden mein Gericht schauen, das ich vollstrecke, und meine Hand, die ich an sie lege.
22 Dann werden die vom Haus Israel erkennen, daß ich, der Herr, ihr Gott bin, von jenem Tage an und künftighin.
23 Auch die Völker sollen erkennen, daß das Haus Israel um seiner Verschuldung willen in die Verbannung mußte, weil sie mir treulos wurden, und daß ich mein Antlitz vor ihnen verbarg und sie in die Gewalt ihrer Bedränger gab, so daß sie insgesamt durch das Schwert fielen.
24 Ihrer Unreinheit und ihrer Vergehen gemäß handelte ich an ihnen und verhüllte vor ihnen mein Antlitz."
25 Darum spricht der Gebieter und Herr: "Nun will ich Jakobs Schicksal wenden, mich des gesamten Hauses Israel erbarmen und für meinen heiligen Namen mich ereifern.
26 Vergessen sollen sie ihre Schmach und all ihre Untreue, womit sie mir die Treue brachen, wenn sie wieder in Sicherheit auf ihrer Scholle wohnen, ohne daß jemand sie aufschreckt!
27 Wenn ich sie aus den Völkern und aus den Ländern ihrer Feinde sammle, dann will ich mich an ihnen vor den Augen zahlreicher Völker als heilig erweisen.
28 Dann werden sie erkennen, daß ich, der Herr, ihr Gott bin, der sie zwar zu den Völkern in die Verbannung sandte, sie aber nun auf ihrer Heimatscholle wieder sammelt und keinen von ihnen dort zurückläßt.
29 Mein Antlitz will ich nicht mehr vor ihnen verhüllen, da ich meinen Geist über das Haus Israel ausgieße" - Spruch des Gebieters und Herrn.