1 Wer hat unserer Verkündigung (oder: der uns gewordenen Botschaft) Glauben geschenkt, und wem ist der Arm des HERRN (= das Wirken des göttlichen Armes) offenbar geworden?
2 Er (d.h. der Knecht des HERRN) wuchs ja vor ihm auf wie ein Schößling und wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich; er hatte keine Gestalt und keine Schönheit, daß wir ihn hätten ansehen mögen, und kein Aussehen (oder: keine Erscheinung), daß wir Gefallen an ihm gehabt hätten;
3 nein, er war verachtet und gemieden von den Männern (= hochstehenden Menschen), ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit (oder: Leiden) vertraut, ja wie einer, vor dem man das Angesicht verhüllt, verachtet, so daß wir ihn für nichts ansahen.
4 Jedoch unsere Krankheiten (oder: Leiden) waren es, die er getragen hat, und unsere Schmerzen hatte er sich aufgeladen (vgl. Mt 8,17), während wir ihn für einen Gestraften (oder: Gebrandmarkten), von Gott Geschlagenen und Gemarterten hielten.
5 Und doch war er verwundet (oder: durchbohrt) um unserer Übertretungen (oder: Missetaten) willen und zerschlagen infolge unserer Verschuldungen (oder: Sünden): die Strafe war auf ihn gelegt zu unserm Frieden (= uns zum Heil), und durch seine Striemen ist uns Heilung zuteil geworden.
6 Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich seinem eigenen (oder: selbsterwählten) Wege zu; der HERR aber hat unser aller Schuld auf ihn fallen lassen.
7 Als er mißhandelt wurde, ergab er sich willig darein und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Mutterschaf, das vor seinen Scherern stumm bleibt; er tat seinen Mund nicht auf.
8 Aus der Drangsal und dem Gericht ist er hinweggenommen worden, doch wer unter seinen Zeitgenossen bedachte es, daß er vom Lande der Lebenden abgeschnitten (oder: aus dem Lande hinweggerissen) war? Wegen der Verschuldung meines Volkes hat die Strafe ihn getroffen.
9 Und man wies ihm sein Grab bei Frevlern (oder: Gottlosen) an und bei Missetätern seine Gruft, wiewohl er keine Gewalttat verübt hatte und kein Betrug in seinem Munde gewesen (oder: vorhanden) war.
10 Doch dem HERRN hatte es gefallen, ihn mit Krankheit (oder: Leiden) zu zerschlagen; wenn er sein Leben als Sühne (oder: Schuldopfer) einsetzen wird, soll er Samen (= Frucht? oder: Nachkommenschaft?) sehen und lange Tage leben und der Wille (= Heilsplan) des HERRN durch ihn gedeihen (= zur Fortführung oder: Ausführung gelangen).
11 Infolge seiner Seelenqual wird er (Frucht erwachsen) sehen und satt werden; durch seine Erkenntnis wird als Gerechter mein Knecht den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, indem er ihre Verschuldungen (= Sünden) auf sich lädt.
12 Darum will ich ihm die Vielen zuteilen (oder: ihm einen Anteil bei den Großen geben), und mit Starken soll er Beute teilen zum Lohn dafür, daß er sein Leben in den Tod hingegeben hat und unter die Übeltäter gezählt worden ist, während er doch die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter fürbittend (oder: als Mittler) eingetreten ist.
1 Wer glaubte unserer Kunde wohl, wem ward der Arm des Herrn geoffenbart?
2 Er wuchs vor ihm auf wie ein junger Trieb, wie eine Wurzel aus Dürrland. Keine Gestalt hatte er und keine Schönheit, daß wir nach ihm geschaut hätten, kein Aussehen, daß er uns gefallen hätte.
3 Verachtet war er, von Menschen gemieden, ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut! Wie einer, vor dem man das Antlitz verhüllt, war er verachtet, so daß wir ihn nicht schätzten.
4 Jedoch, unsere Krankheiten trug er, unsere Schmerzen lud er sich auf. Wir aber hielten ihn für einen Getroffenen, von Gott Geschlagenen und Niedergebeugten.
5 Und doch wurde er durchbohrt für unsere Frevel, zerschlagen wegen unserer Missetaten. Züchtigung für unser Heil lag auf ihm, durch seine Wunde ward uns Heilung zuteil.
6 Wie Schafe irrten wir alle umher, jeder wandte sich seines Weges; aber ihn ließ der Herr treffen unser aller Verschuldung.
7 Man mißhandelte ihn, und er beugte sich; er tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und gleich einem Schaf, das vor seinen Scherern verstummt. Nein, er tat seinen Mund nicht auf.
8 Aus Drangsal und Gericht wurde er weggerafft; wer kümmerte sich um sein Geschick? Denn er war abgeschnitten vom Land der Lebendigen, ob der Missetat seines Volkes zu Tode getroffen.
9 Man gab ihm bei Verruchten sein Grab, seine Ruhestatt bei Übeltätern. Und doch hat er kein Unrecht getan, kein Trug war in seinem Mund.
10 Der Herr jedoch fand Gefallen an seinem Zerschlagenen; er heilte ihn, der sein Leben als Sühneopfer hingab. Er wird Nachkommen schauen, lange leben, und der Wille des Herrn wird durch ihn vollstreckt.
11 "Um der Not seiner Seele willen wird er Licht schauen und sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird als Gerechter mein Knecht die Vielen rechtfertigen, und ihre Sünden wird er auf sich laden.
12 Darum werde ich ihm seinen Anteil unter den Vielen geben, und mit den Zahlreichen wird er den Erwerb teilen, dafür, daß er sein Leben in den Tod dahingab und sich unter die Frevler zählen ließ. Und doch trug er die Sünde der Vielen und trat für die Abtrünnigen ein."