1 Das Wort des HERRN erging dann an mich folgendermaßen:
2 »Du sollst dir kein Weib nehmen und weder Söhne noch Töchter an diesem Orte haben!«
3 Denn so hat der HERR gesprochen in betreff der Söhne und Töchter, die an diesem Orte geboren werden, und in betreff ihrer Mütter, die sie gebären, und in betreff ihrer Väter, die sie in diesem Lande zeugen:
4 »An qualvollen Todesarten sollen sie sterben, ohne betrauert und bestattet zu werden! Zu Dünger auf offenem Felde sollen sie werden! Durch Schwert und Hunger sollen sie ums Leben kommen, und ihre Leichen sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß dienen!«
5 Weiter gebot der HERR mir: »Du sollst in kein Trauerhaus eintreten und zu keiner Totenklage hingehen und keinem von ihnen Beileid bezeigen! Denn ich habe diesem Volke meine Freundschaft entzogen« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »die Liebe und das Erbarmen.
6 So sollen sie denn in diesem Lande sterben, groß und klein, ohne bestattet zu werden, und niemand wird um sie trauern noch sich blutig ritzen oder sich ihretwegen kahl scheren.
7 Auch wird man keinem das Trauerbrot brechen (oder: die Trauerspeise reichen), um ihn wegen eines Verstorbenen zu trösten, und wird keinem den Trostbecher zu trinken geben wegen seines Vaters oder seiner Mutter. –
8 Auch in ein Haus, wo man ein Gastmahl abhält, sollst du nicht eintreten, um dich zum Schmausen und Trinken mit ihnen niederzusetzen!«
9 Denn so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: »Fürwahr, ich will an diesem Orte vor euren Augen und in euren Tagen aller lauten Freude und aller Fröhlichkeit, allem Jubel des Bräutigams und allem Brautgesang ein Ende machen!«
10 »Wenn du nun diesem Volk alle diese Worte verkündigst und sie dich dann fragen: ›Warum hat der HERR uns all dieses große Unheil angedroht? Und worin besteht unsere Verschuldung und worin unsere Sünde, die wir gegen den HERRN, unsern Gott, begangen haben?‹,
11 so antworte ihnen: ›Darin, daß eure Väter mich verlassen haben‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN – ›und anderen Göttern nachgelaufen sind und ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht beobachtet haben.
12 Und ihr habt es noch ärger getrieben als eure Väter; ihr geht ja ein jeder dem Starrsinn seines bösen Herzens nach, ohne auf mich zu hören!
13 So will ich euch denn aus diesem Lande wegschleudern in ein Land, das weder ihr noch eure Väter gekannt haben; dort sollt ihr dann anderen Göttern Tag und Nacht dienen, weil ich für euch kein Erbarmen mehr übrig habe!‹«
14 »Darum (oder: jedoch) wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da wird man nicht mehr sagen: ›So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten hergeführt hat!‹,
15 sondern: ›So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel hergeführt hat aus dem Nordlande und aus all den Ländern, wohin er sie verstoßen hatte!‹ Denn ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe.«
16 »Wisset wohl: ich will zahlreiche Fischer entbieten« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »die sollen sie wie Fische fangen; und danach will ich zahlreiche Jäger entbieten, die sollen sie aufjagen von jedem Berge hinweg und von jedem Hügel weg und aus den Felsenklüften heraus;
17 denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet: sie bleiben mir nicht verborgen, und ihre Schuld ist vor meinen Augen nicht verhüllt.
18 Zunächst also will ich ihnen ihre Schuld und ihre Sünde zwiefach vergelten, weil sie mein Land durch die Leichen ihrer scheußlichen Götzen entweiht und meinen Erbbesitz mit ihren Greueln erfüllt haben.«
19 O HERR, du meine Stärke und meine Burg, meine Zuflucht in der Zeit der Not! Zu dir werden die Heidenvölker von den Enden der Erde her kommen und sagen: »Nichts als Trug haben unsere Väter zum Besitz gehabt, nichtige Götzen, von denen keiner zu helfen vermag!
20 Kann etwa ein Mensch sich Götter anfertigen? Das sind doch keine Götter!« –
21 »Darum wisset wohl: diesmal will ich sie zur Erkenntnis führen, will sie meine Hand und meine Stärke (oder: Macht) fühlen lassen: dann werden sie erkennen, daß mein Name ist ›der HERR‹!«
1 Es erging das Wort des Herrn an mich:
2 "Du sollst keine Frau nehmen und keine Söhne und Töchter haben an diesem Ort!
3 Denn so spricht der Herr über die Söhne und Töchter, die an diesem Ort geboren werden, und über ihre Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter, die sie in diesem Lande zeugen:
4 Auf qualvolle Art müssen sie sterben, man wird sie nicht beklagen und nicht begraben; als Mist liegen sie auf dem Boden, durch Schwert und Hunger kommen sie um; ihre Leichen werden zu einem Fraß für die Vögel des Himmels und die Tiere des Landes."
5 Ja, so sprach der Herr: "Betritt kein Trauerhaus, geh nicht zur Totenklage, und bekunde niemandem Beileid; denn ich habe diesem Volke mein Wohlwollen entzogen" - Spruch des Herrn -, "die Huld und auch das Erbarmen.
6 In diesem Lande muß groß und klein sterben; man wird sie nicht begraben und nicht beklagen, niemand ritzt sich um ihretwillen die Haut, und niemand schert sich das Kopfhaar.
7 Man wird keinem das Trauerbrot brechen, um ihn zu trösten wegen eines Verstorbenen, und man reicht ihm nicht den Trostbecher um seines Vaters und seiner Mutter willen.
8 Auch ein Haus, in dem ein Gastmahl stattfindet, darfst du nicht betreten, um mit den Leuten beim Essen und Trinken zu sitzen!
9 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Fürwahr, ich bringe zum Verstummen an diesem Ort vor euren Augen und in euren Tagen Jubelruf und Freudenruf, das Jauchzen des Bräutigams und der Braut!
10 Tust du nun diesem Volke all diese Worte kund, und fragen sie dich: "Warum droht der Herr uns all dieses große Unheil an? Worin besteht unsere Schuld und Sünde, die wir gegen den Herrn, unseren Gott, begingen?",
11 dann sprich zu ihnen: Eure Väter verließen mich" - Spruch des Herrn - "und liefen anderen Göttern nach, dienten ihnen und beteten sie an, mich aber ließen sie im Stich, und mein Gesetz beobachteten sie nicht.
12 Ihr aber triebet es noch schlimmer als eure Väter; siehe, jeder von euch folgte dem Starrsinn seines bösen Herzens, ohne auf mich zu hören.
13 Darum schleuderte ich euch fort aus diesem Land in ein Land, das euch und euren Vätern unbekannt war. Dort möget ihr anderen Göttern dienen bei Tag und bei Nacht, während ich euch kein Erbarmen schenke!"
14 ["Darum siehe, es kommen Tage" - Spruch des Herrn -, "da wird es nicht mehr heißen: "So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägypten heraufgeführt hat",
15 sondern man wird sagen: "So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus dem Nordland heraufgeführt hat und aus allen Ländern, wohin er sie versprengt hatte!" Ich bringe sie in ihr Heimatland, das ich ihren Vätern verliehen habe."]
16 "Fürwahr, ich sende nach zahlreichen Fischern" - Spruch des Herrn -, "die fischen sie weg; hernach sende ich nach vielen Jägern, die werden nach ihnen jagen von jedem Berg und von jedem Hügel herab und aus den Felsklüften heraus.
17 Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet. Sie sind mir nicht verborgen, und ihre Schuld ist meinen Augen nicht verhüllt.
18 So vergelte ich zunächst in entsprechendem Maße ihre Schuld und Sünde, weil sie mein Land entweihten durch das Aas ihrer Scheusale und ihrer Greueltaten, die mein Erbteil erfüllen."
19 "Herr, meine Stärke und meine Burg, meine Zuflucht am Tage der Not, Völker kommen zu dir vom Ende der Erde und sprechen: "Unsere Väter besaßen nur Trug, Wahngestalten und nichtsnutzige Götzen!
20 Kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter!"
21 "Darum wohlan, ich bringe sie zur Erkenntnis, meine Stärke und Macht will ich ihnen diesmal zeigen! Sie sollen erkennen, daß mein Name "Herr" ist."