1 Als nun jene drei Männer es aufgegeben hatten, dem Hiob (darauf) zu antworten, daß er sich selbst für gerecht hielt,
2 da entbrannte der Zorn des Busiters Elihu, des Sohnes Barachels, aus dem Geschlechte Ram (vgl. Ruth 4,19). Gegen Hiob war er in Zorn geraten, weil dieser Gott gegenüber im Recht zu sein behauptete;
3 und gegen dessen drei Freunde war er deshalb in Zorn geraten, weil sie nicht die (rechte) Antwort gefunden hatten, um Hiob als schuldig zu erweisen.
4 Elihu hatte aber mit einer Entgegnung an Hiob an sich gehalten, weil jene älter an Jahren waren als er.
5 Als Elihu aber sah, daß im Munde der drei Männer keine Widerlegung sich fand, geriet er in Zorn.
6 So nahm denn der Busiter Elihu, der Sohn Barachels, das Wort und sagte: Noch jung bin ich an Tagen, und ihr seid Greise; darum habe ich mich gescheut und an mich gehalten, euch mein Wissen kundzutun.
7 Ich dachte: ›Das Alter mag reden und die Menge der Jahre Weisheit an den Tag legen!‹
8 Jedoch der Geist ist es in den Menschen und der Hauch (oder: Odem) des Allmächtigen, der ihnen Einsicht verleiht.
9 Nicht die Bejahrten sind die weisesten, und nicht die Greise (an sich) verstehen sich auf das, was Recht ist.
10 Darum sage ich: ›Hört mir zu! Laßt auch mich mein Wissen euch kundtun.‹
11 Seht, ich habe auf eure Reden geharrt, habe nach einsichtigen Darlegungen von euch hingehorcht, bis ihr die rechten Worte ausfindig machen würdet,
12 ja, ich habe aufmerksam auf euch achtgegeben; doch seht: keiner hat Hiob widerlegt, keiner von euch auf seine Reden die (rechte) Antwort gegeben.
13 Wendet nur nicht ein: ›Wir sind (bei ihm) auf Weisheit gestoßen: nur Gott kann ihn aus dem Felde schlagen, nicht ein Mensch!‹
14 Gegen mich hat er ja noch keine Beweisgründe ins Treffen geführt, und nicht mit euren Reden werde ich ihm entgegentreten.«
15 »Bestürzt stehen sie da, finden keine Antwort mehr; die Worte sind ihnen ausgegangen!
16 Und da sollte ich warten, weil sie nicht mehr reden, weil sie dastehen, ohne zu antworten?
17 Nein, auch ich will mein Teil erwidern, auch ich will mein Wissen kundtun!
18 Denn voll bin ich von Worten; der Geist drängt und beengt mich in meinem Inneren, zu reden.
19 Seht, meiner Brust geht es wie dem Wein, dem man nicht Luft schafft: sie droht zu bersten wie neugefüllte Schläuche.
20 Reden will ich, um mir Luft zu schaffen, will meine Lippen auftun und entgegnen!
21 Ich will dabei für niemand Partei nehmen und keinem Menschen zu Gefallen reden;
22 denn ich verstehe mich nicht darauf, zu Gefallen zu reden: gar bald würde mein Schöpfer mich sonst hinwegraffen.«
1 Da ließen jene drei Männer davon ab, Job darauf zu antworten, daß er sich selbst für gerecht hielt.
2 Es entbrannte nun der Zorn des Elihu, des Sohnes Barachels, des Busiters aus dem Geschlechte Ram. Gegen Job entbrannte sein Zorn, weil er Gott gegenüber sich selbst für gerecht erklärt hatte.
3 Gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort mehr fanden, womit sie Job ins Unrecht gesetzt hätten.
4 Elihu aber hatte Job gegenüber mit Worten gezögert, weil jene älter waren als er.
5 Doch als Elihu sah, daß die drei Männer keine Antwort mehr wußten, entbrannte sein Zorn.
6 Da antwortete Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, und sprach: "Jung bin ich zwar an Lebensjahren, und ihr seid hochbetagt; deshalb hielt ich mich zurück und scheute mich, euch mein Wissen kundzutun.
7 Ich dachte: Mag das Alter reden, der Jahre Fülle Weisheit lehren!
8 Jedoch, es ist der Geist im Menschen, der Odem des Allmächtigen, der ihn verständig macht.
9 Alte sind nicht immer weise, noch Greise stets des Rechten kundig.
10 Deshalb sprech' ich: Hört mir zu, kundtun will auch ich mein Wissen!
11 Seht, ich habe eure Worte abgewartet, lauschte eurer klugen Einsicht, wie ihr Fragen untersuchtet.
12 Dabei gab ich auf euch acht, und seht, nicht einer überführte Job, nicht einer unter euch hat seine Worte widerlegt!
13 Sprecht nicht: "Wir haben die Weisheit entdeckt: Gott wird ihn verstoßen, nicht ein Mensch!"
14 Zwar hat er noch mit keiner Rede sich an mich gewandt; ich werde ihm auch nicht mit Worten wie den eurigen erwidern. -
15 Sie sind bestürzt, antworten nimmer, es gingen ihnen die Worte aus!
16 Soll ich nun warten, wenn sie nichts reden, wenn sie dastehen, ohne Antwort zu wissen?
17 So will auch ich meinen Teil erwidern, kundtun will auch ich mein Wissen!
18 Denn angefüllt bin ich mit Worten, mich drängt der Geist in meiner Brust.
19 Seht, meine Brust gleicht dem verschlossenen Wein, wie neue Schläuche muß sie bersten.
20 So wiIl ich reden, dann wird mir leichter, will die Lippen auftun und Antwort geben!
21 Ich werde für keinen Partei ergreifen und werde niemandem schmeicheln.
22 Denn Schmeichelei verstehe ich nicht; sonst raffte mein Schöpfer mich rasch hinweg!