1 (Dies ist) das Wort des HERRN, das an Micha aus Moreseth (vgl. 1,14; Jer 26,18) in den Tagen der judäischen Könige Jotham, Ahas und Hiskia ergangen ist und das er über Samaria (= Israel) und Jerusalem geschaut (= in Gesichten vernommen) hat.
2 Höret, ihr Völker allesamt; merke auf, o Erde und alles, was sie erfüllt! Und es sei Gott der HERR Zeuge gegen euch, der Allherr von seinem heiligen Tempel aus!
3 Denn sehet: der HERR verläßt seine Wohnstätte, er steigt herab und schreitet dahin über die Höhen der Erde.
4 Da zerfließen (= zergehen in Trümmer) die Berge unter seinen Schritten, und die Täler (oder: Ebenen) spalten sich – wie Wachs vor dem Feuer, wie Wasser an einem Abhang hinabstürzt.
5 Dies alles (geschieht) wegen der Untreue Jakobs und wegen der Sünden des Hauses Israel! Wer ist es aber, der die Untreue Jakobs verübt? Doch wohl Samaria! Und wer vollführt die Sünde des Höhendienstes Judas? Doch wohl Jerusalem!
6 »So will ich denn Samaria zu einem Steinhaufen im Felde machen, zum Gelände für Weinberge; ich will die Steine der Stadt ins Tal hinabstürzen und ihre Grundmauern bloßlegen.
7 Alle ihre Schnitzbilder sollen zerschlagen und alle ihre buhlerischen Weihegaben im Feuer verbrannt werden, und alle ihre Götzenbilder will ich der Vernichtung preisgeben; denn vom Buhlerlohn sind sie zusammengebracht: so sollen sie auch wieder zu Buhlerlohn werden!«
8 Darüber will ich wehklagen und jammern, will barfuß und ohne Obergewand einhergehen! Ich will eine Wehklage anstimmen wie die Schakale und ein Trauerlied wie die Strauße!
9 Denn unheilbar ist der Schlag (der Samaria getroffen hat): er dringt bis nach Juda, reicht bis an die Tore meines Volkes, bis nach Jerusalem.
10 In Gath (d.h. Kundstadt) tut es nicht kund! In Akko (d.h. Wein-Au) veranstaltet kein Weinen! In Beth-Leophra (d.h. Staubheim) wälzt euch im Staube!
11 Mache dich auf den Weg, Einwohnerschaft von Saphir (d.h. Schmuckstadt), in schimpflicher Entblößung! Die Bevölkerung von Zaanan (d.h. Auszug) zieht nicht mehr aus! Die Trauer Beth-Haezels (d.h. Nimmhausen oder: Raststadt) nimmt euch die Lust, dort zu rasten.
12 Ach, es zittert um ihr Heil die Bevölkerung von Maroth (d.h. Bitterkeiten), denn Unheil fährt vom HERRN her an die Tore Jerusalems herab!
13 Schirre die Renner an den Wagen, Einwohnerschaft von Lachis (d.h. Rennstadt)! Dort ist der Anfang der Versündigung für die Tochter Zion gewesen; denn bei dir (zuerst) haben sich die Missetaten Israels vorgefunden.
14 Darum mußt du das Entlassungsgeschenk (oder: den Scheidebrief) geben an Moreseth-Gath (d.h. Brautstadt bei Gath). Die Häuser von Achsib (d.h. Trugheim) werden für die Könige von Israel trüglich werden.
15 Einen neuen Besitzer (oder: Erben) bringe ich dir, Bewohnerschaft von Maresa (d.h. Besitztum oder: Erbenhausen). Auf ewig geht Adullam zugrunde (wie) die Herrlichkeit Israels (vgl. 1.Sam 4,22).
16 Mache dir das Haupt kahl und schere dir den Bart ab um deine geliebten Kinder! Mache dir die Glatze so breit wie die eines Geiers! Denn sie (d.h. deine Kinder) müssen fort von dir (in die Gefangenschaft) wandern!
1 Das Wort des Herrn, das an Micha aus Moreschet erging in den Tagen der Könige Jotam, Achas und Hiskia von Juda, welches er schaute über Samaria und Jerusalem.
2 Hört, ihr Völker alle, merke auf, Erde, und was sie erfüllt! Der Gebieter und Herr tritt als Kläger gegen euch auf, der Herr von seinem heiligen Tempel her.
3 Denn seht, der Herr verläßt seine Stätte, steigt herab und schreitet dahin über die Höhen der Erde!
4 Die Berge zerschmelzen unter ihm, die Täler zerlaufen wie Wachs vor dem Feuer, wie Wasser, am Abhang ausgeschüttet.
5 Vom Frevel Jakobs kommt all dies, von der Sünde des Hauses Israel! Was ist der Frevel Jakobs? Nicht etwa Samaria? Und was sind die Höhen Judas? Nicht etwa Jerusalem?
6 Ich mache Samaria zum Steinhaufen im Feld, zum Weinberggelände. Ich schütte seine Steine ins Tal, seine Fundamente lege ich bloß.
7 Seine Schnitzbilder werden alle zerschlagen, seine Buhlgeschenke sämtlich im Feuer verbrannt. Alle seine Götzen werde ich zerstören. Denn vom Dirnenlohn sind sie zusammengebracht, und zu Dirnenlohn werden sie wieder!
8 Darob muß ich klagen und jammern, barfuß gehen und nackt, muß Klage erheben gleich den Schakalen und Trauertöne wie junge Strauße.
9 Denn heillos ist seine Wunde; ja, sie reicht bis nach Juda; sie rührt bis ans Tor meines Volkes, bis hin nach Jerusalem.
10 In Gat jubelt nicht, weint, ja weint nur! In Bet-Aphra wälzt euch im Staub!
11 Das Horn bläst man euch, ihr Bewohner von Schaphir. Aus ihrer Stadt können nicht mehr heraus die Bewohner von Zaanan. Die Klage von Bet-Ezel: Man nimmt euch den Standort.
12 Wie könnten die Bewohner von Marot Heil erwarten? Denn vom Herrn steigt Unheil herab zu den Toren Jerusalems.
13 Rüstet die Wagen für die Gespanne, ihr Bewohner von Lachis! Dieses war der Anfang der Sünde für die Tochter Sion. Denn in dir fanden sich Israels Frevel.
14 Gebt deshalb den Scheidebrief an Moreschet-Gat; Bet-Achsib wird zum Trugbach für die Könige von Israel.
15 Der Eroberer wird noch über euch kommen, ihr Bewohner Marechas; nach Adullam wird die Herrlichkeit Israels kommen.
16 Schere dich kahl um deiner geliebten Kinder willen, mache deine Glatze so breit wie die eines Geiers; denn sie werden gefangen von dir weggeführt!