1 Als an jenem Tage dem Volke aus dem Buch des mosaischen Gesetzes laut vorgelesen wurde, fand sich darin geschrieben (5.Mose 23,4-6), daß kein Ammoniter und kein Moabiter jemals Aufnahme in die Gemeinde Gottes finden dürfe,
2 weil sie den Israeliten nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen waren und (ihr König) den Bileam gegen sie in Sold genommen hatte, damit er sie verfluche; allerdings hatte unser Gott den Fluch in Segen verwandelt.
3 Als sie nun das Gesetz vernommen hatten, sonderten sie alles Mischvolk (= Heidengemisch) aus Israel aus.
4 Vordem aber hatte der Priester Eljasib, dem die Aufsicht über die Zellen des Hauses unsers Gottes übertragen war, ein Verwandter Tobijas,
5 diesem eine große Zelle eingeräumt, in der man früher die Speisopfer (oder: das Opfermehl), den Weihrauch, die Geräte und den Zehnten vom Getreide, Wein und Öl untergebracht hatte, die Anteile, die den Leviten, den Sängern und den Torhütern zukamen, sowie die Abgaben an die Priester.
6 Während aber dies alles vor sich ging, war ich nicht in Jerusalem anwesend gewesen, sondern hatte mich im zweiunddreißigsten Regierungsjahre Arthasasthas, des Königs von Babylon, an den königlichen Hof begeben. Als ich mir dann nach einiger Zeit wieder Urlaub vom Könige erbeten hatte
7 und wieder nach Jerusalem gekommen war, entdeckte ich den Unfug, den Eljasib dem Tobija zuliebe verübt hatte, indem er ihm eine Zelle in den Vorhöfen des Hauses Gottes eingeräumt hatte.
8 Dies erregte solchen Unwillen in mir, daß ich allen Hausrat Tobijas aus der Zelle hinauswerfen ließ
9 und den Befehl gab, man solle die Zelle reinigen; darauf ließ ich dort wieder die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer (oder: Opfermehl) und den Weihrauch unterbringen.
10 Als ich dann erfuhr, daß man den Leviten die ihnen zukommenden Anteile nicht geliefert hatte und daß infolgedessen die Leviten und die Sänger, die den heiligen Dienst zu verrichten hatten, sich alle auf ihre ländlichen Besitzungen (vgl. 12,28-29) entfernt hatten,
11 da stellte ich die Vorsteher zur Rede und fragte sie, warum das Haus Gottes so verwahrlost worden sei. Darauf ließ ich die betreffenden Leute wieder zusammenholen und stellte sie wieder auf ihre Posten.
12 Als dann ganz Juda die Zehnten vom Getreide, Wein und Öl in die Vorratskammern gebracht hatte,
13 übertrug ich die Aufsicht über die Vorräte dem Priester Selemja und dem Schriftgelehrten Zadok und von den Leviten dem Pedaja und bestellte zu ihrer Unterstützung Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Matthanjas; denn sie galten als zuverlässige Männer, und ihnen oblag es nunmehr, die Austeilung an ihre Genossen vorzunehmen.
14 Gedenke mir dies, mein Gott, und laß die Wohltaten, die ich dem Hause meines Gottes und seiner Dienerschaft erwiesen habe, nicht in Vergessenheit geraten!
15 Zu derselben Zeit sah ich in Juda Leute, die am Sabbat die Kelter traten und Getreide vom Felde einbrachten und Esel damit beluden, auch Wein, Trauben, Feigen und andere Ladungen aller Art aufpackten und sie am Sabbattage nach Jerusalem hereinbrachten. Ich verwarnte sie also an dem Tage, an welchem sie die Lebensmittel feilboten.
16 Auch die Tyrier, die im Lande wohnten, brachten Fische und allerlei andere Waren herein und verkauften sie am Sabbat an die Juden in Jerusalem.
17 Da stellte ich die vornehmen Juden zur Rede und hielt ihnen vor: »Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut, daß ihr den Sabbattag entheiligt!
18 Haben nicht eure Väter ebenso getan, und hat nicht unser Gott eben deswegen all dieses Unglück über uns und diese Stadt ergehen lassen? Wollt ihr denn noch größeren Zorn über Israel bringen, indem ihr den Sabbattag entweiht?«
19 Sobald es nun am Vorabend des Sabbats (auf den Marktplätzen) an den Toren Jerusalems dunkel wurde, ließ ich die Tore schließen und gab Befehl, sie erst nach Ablauf des Sabbats wieder zu öffnen; auch stellte ich einige von meinen Leuten an den Toren auf, damit keine Last (oder: Ware) am Sabbattag hereinkäme.
20 Nun mußten die Händler und Verkäufer von Waren aller Art die Nacht ein- oder zweimal draußen vor der Stadt zubringen.
21 Darauf verwarnte ich sie mit den Worten: »Wozu haltet ihr euch während der Nacht vor der Mauer auf? Wenn ihr das noch einmal tut, werde ich euch festnehmen lassen!« Von dieser Zeit an kamen sie am Sabbat nicht wieder.
22 Darauf befahl ich den Leviten, sie sollten sich reinigen und die Bewachung der Tore übernehmen, damit der Sabbattag heilig gehalten würde. Auch das gedenke mir, mein Gott, und übe Gnade an mir nach deiner großen Güte!
23 Ebenfalls in jenen Tagen sah ich mich nach den Juden um, welche asdoditische, ammonitische und moabitische Frauen geheiratet hatten.
24 Deren Kinder redeten nämlich zur Hälfte asdoditisch und konnten nicht mehr jüdisch sprechen, sondern verstanden nur die Sprache des betreffenden Volkes.
25 Da machte ich den Männern schwere Vorwürfe, fluchte ihnen, schlug einige von ihnen, zauste sie am Bart und beschwor sie bei Gott: »Ihr dürft eure Töchter durchaus nicht den Söhnen jener zu Frauen geben und dürft von den Töchtern jener keine für eure Söhne oder für euch selbst zu Frauen nehmen!
26 Hat sich nicht Salomo, der König von Israel, gerade um solcher Frauen willen zur Sünde verleiten lassen? Zwar hat es unter den vielen Völkern keinen König wie ihn gegeben, und er war ein Liebling seines Gottes, so daß Gott ihn zum König über ganz Israel machte; aber sogar ihn haben die ausländischen Frauen zur Sünde verleitet.
27 Und nun müssen wir von euch hören, daß ihr all dieses große Unrecht begeht, durch Verheiratung mit ausländischen Frauen treulos gegen unsern Gott zu handeln!«
28 Und einer von den Söhnen des Hohepriesters Jojada, des Sohnes Eljasibs, hatte sich mit einer Tochter des Horoniters Sanballat verheiratet; den entfernte ich aus meiner Umgebung.
29 Gedenke ihnen, mein Gott, ihre vielfache Entweihung des Priestertums und des Bundes, den du mit der Priesterschaft und mit den Leviten geschlossen hast!
30 So habe ich sie von allem ausländischen Wesen gereinigt und die Dienstleistungen der Priester und der Leviten fest geordnet, für jeden einzelnen bezüglich seiner Amtspflichten,
31 auch für die Lieferung von Brennholz zu den festgesetzten Zeiten und für die Erstlingsgaben (habe ich Sorge getragen). Gedenke mir das, mein Gott, (und rechne es mir an) zum Guten (= Segen)!
1 An jenem Tag las man vor dem zuhörenden Volk aus der Buchrolle des Moses vor. Man fand darin geschrieben: "Ammoniter und Moabiter dürfen niemals in die Gemeinde Gottes kommen;
2 denn sie sind den Israeliten nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen, und Moab hat gegen sie den Bileam gedungen, daß er sie verfluche. Doch unser Gott verwandelte den Fluch in Segen."
3 Als sie von diesem Gesetz hörten, schieden sie alles Mischvolk aus Israel aus.
4 Kurz zuvor hatte der Priester Eljaschib, der über die Zeltkammern unseres Gotteshauses gesetzt war, ein Verwandter des Tobia,
5 für diesen ein großes Gemach herrichten lassen. Dort pflegte man vorher das Opfermehl, den Weihrauch, die Geräte, den Zehnten von Getreide, Most und Öl, der nach Vorschrift den Leviten, Sängern und Torwächtern zukam, ferner die Abgaben für die Priester aufzubewahren.
6 Bei all dem war ich nicht in Jerusalem, denn im 32. Jahr des Königs Artaxerxes von Babel war ich zum König gereist. Einige Zeit später hatte ich bei dem König wieder um Urlaub nachgesucht.
7 Ich kam dann nach Jerusalem und merkte die ungehörige Tat, die Eljaschib zugunsten Tobias begangen hatte, da er ihm ein Gemach in den Vorhöfen des Hauses Gottes verschafft hatte.
8 Das fand meine schärfste Mißbilligung. Ich warf also den ganzen Hausrat des Tobia aus der Kammer hinaus.
9 Dann traf ich die Anordnung, die Kammer zu reinigen. Ich ließ die Geräte des Hauses Gottes, das Opfermehl und den Weihrauch wieder dorthin bringen.
10 Ich brachte auch in Erfahrung, daß die Anteile der Leviten nicht abgeliefert wurden. Infolgedessen waren alle diensttuenden Leviten und Sänger auf ihren Landbesitz entwichen.
11 Da tadelte ich die Stadträte und fragte: "Warum ist das Haus Gottes vernachlässigt worden?" Ich holte die Leviten zurück und wies ihnen wieder ihren Posten an.
12 Ganz Juda mußte den Zehnten von Getreide, Most und Öl in die Vorratskammern bringen.
13 Ich bestellte zur Aufsicht über die Vorratskammern den Priester Schelemja, den Schreiber Zadok und den Leviten Pedaja. Ihnen an die Seite stellte ich Chanan, den Sohn Sakkurs und Enkel Mattanjas; denn diese galten als zuverlässig; ihnen oblag es, die Verteilung an ihre Amtsbrüder vorzunehmen.
14 "Gedenke mir das, mein Gott, und tilge die guten Taten nicht aus, die ich am Haus meines Gottes und für seine Ordnung gewirkt habe!"
15 In jenen Tagen sah ich in Juda Leute, die am Sabbat die Kelter traten, Getreide einbrachten und ihre Esel beluden, auch Wein, Trauben, Feigen und Lasten aller Art am Sabbattag nach Jerusalem brachten. Ich verwarnte sie hinsichtlich des Tages, an dem sie Lebensmittel verkauften.
16 Die Leute von Tyrus, die in Juda wohnten, brachten Fische und allerlei Waren und verkauften sie am Sabbat an die Juden, sogar in Jerusalem.
17 Ich machte den führenden Kreisen von Juda Vorwürfe und fragte sie: "Was hat dieser Unfug zu bedeuten, den ihr verübt, indem ihr den Sabbattag entweiht?
18 Haben das nicht schon eure Väter getan, und ließ deshalb nicht unser Gott über uns und diese Stadt all dies Unheil kommen? Ihr verursacht ein neues Zorngericht über Israel, wenn ihr den Sabbat entweiht."
19 Sobald es in den Toren Jerusalems vor Sabbatbeginn dunkel wurde, befahl ich, die Tore zu schließen. Erst nach dem Sabbat gestattete ich, daß sie wieder geöffnet wurden. Auch stellte ich einige von meinen Leuten in die Tore, damit keinerlei Waren am Sabbattag hereingelangten.
20 Nun übernachteten die Händler, die Verkäufer von allerlei Waren, ein- oder zweimal außerhalb Jerusalems.
21 Da warnte ich sie und sprach zu ihnen: "Wozu übernachtet ihr vor der Mauer? Wenn das wieder vorkommt, lasse ich Hand an euch legen." Von dieser Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr.
22 Ich befahl den Leviten, sie sollten sich reinigen und zum Bewachen der Tore antreten, um für die Sabbatheiligung zu sorgen. "Auch dies gedenke mir, o mein Gott! Sei mir gnädig nach der Fülle deiner Huld!"
23 Auch sah ich in jenen Tagen, daß Juden asdodische, ammonitische und moabitische Frauen geheiratet hatten.
24 Ihre Söhne sprachen zur Hälfte asdodisch und verstanden die jüdische Sprache nicht mehr; vielmehr redeten sie in der Sprache des betreffenden Volkes.
25 Ich schalt und verwünschte sie, ließ auch einige von ihnen schlagen und ihnen die Haare ausraufen. Ich beschwor sie bei Gott: "Auf keinen Fall dürft ihr eure Töchter ihren Söhnen geben und aus ihren Töchtern Frauen für eure Söhne oder euch selbst nehmen.
26 Hat auf diese Weise nicht auch Salomo, der König von Israel, gefehlt? Unter den vielen Völkern gab es keinen König wie ihn. Geliebt war er von seinem Gott, und Gott machte ihn zum König über ganz Israel. Doch selbst ihn verführten die ausländischen Frauen zur Sünde.
27 Ist es da von euch nicht unerhört, daß ihr ganz dieselbe große Missetat begeht und unserem Gott treulos werdet, indem ihr fremdstämmige Frauen heiratet?"
28 Einer von den Söhnen des Hohenpriesters Jojada, des Sohnes Eljaschibs, war Schwiegersohn des Sanballat aus Choron. Ich habe ihn von mir weggejagt.
29 "Gedenke es ihnen, o mein Gott, daß sie das Priestertum und den Bund des Priestertums und der Leviten entweiht haben!"
30 Ich säuberte sie von allem fremdländischen Wesen, stellte Dienstanweisungen für die Priester und Leviten auf, für jeden nach seiner Aufgabe,
31 desgleichen über das Abliefern von Brennholz zu festgesetzten Zeiten und über die Erstlingsfrüchte. "Sei dessen eingedenk, o mein Gott, zu meinem Heil!"