1 Dem Musikmeister; ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) der Korahiten (vgl. 4.Mose 26,11).
2 Wie der Hirsch lechzt nach Wasserbächen,so lechzt meine Seele nach dir, o Gott!
3 Meine Seele dürstet nach Gott, dem lebendigen Gott:wann werde ich dahin kommen,daß ich erscheine vor Gottes Angesicht?
4 Meine Tränen sind meine Speise gewordenbei Tag und bei Nacht,weil man den ganzen Tag zu mir sagt:»Wo ist nun dein Gott?«
5 Daran will ich gedenken – und meinem Schmerzfreien Lauf in mir lassen –,wie einst ich dahinschritt in dichter Schar,mit ihnen wallte zum Hause Gottes,umbraust von lautem Jubel und Lobgesanginmitten der feiernden Menge.
6 Was betrübst du dich, meine Seele,und stürmst so ruhlos in mir?Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken,ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.
7 Gebeugt ist meine Seele in mir: drum denk’ ich an dichim Lande des Jordans und der Hermongipfel,am Berge Mizar:
8 Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasserstürze;alle, alle deine Wogen und Wellensind über mich hingegangen!
9 Bei Tag seufz’ ich: »Es entbiete der HERR seine Gnade!«,und nachts ist sein Lied in meinem Munde,ein Gebet zum Gott meines Lebens.
10 Ich sage zu Gott, meinem Felsen:»Warum hast du mich vergessen?Warum muß ich trauernd einhergehnunter dem Druck des Feindes?«
11 Wie Zermalmung liegt mir in meinen Gebeinender Hohn meiner Dränger,weil sie den ganzen Tag zu mir sagen:»Wo ist nun dein Gott?«
12 Was betrübst du dich, meine Seele,und stürmst so ruhlos in mir?Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken,ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.
1 [Dem Chorleiter. Lehrgedicht. Von den Korachiten.]
2 Wie ein Hirsch verlangt nach Wasserbächen, so verlangt meine Seele nach dir, o Gott.
3 Meine Seele dürstet nach Gott, dem lebendigen Gott: Wann darf ich kommen und Gottes Angesicht schauen?
4 Tränen sind meine Nahrung geworden bei Tag und Nacht, da man täglich zu mir sagt: "Wo bleibt dein Gott?"
5 Daran will ich denken und mein Herz ausschütten: daß ich zum Zelte ziehen möchte, mich flüchten möchte zum Hause Gottes, unter lautem Jubel und Dank, in festlicher Menge.
6 Was bist du so niedergedrückt, meine Seele, und so unruhvoll in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihn noch preisen, meinen Helfer und meinen Gott.
7 Meine Seele ist niedergedrückt in mir, darum denke ich an dich vom Lande des Jordans und Hermon, vom Berge Mizar her.
8 Die eine Flut ruft der anderen zu im Tosen deiner Wasserstürze. Ja, alle deine Wogen und Wellen branden über mich hin.
9 Bei Tag möge der Herr seine Huld entbieten, und bei Nacht verrichte ich ihm ein Lied, ein Gebet zum Gott meines Lebens.
10 Ich will rufen zu Gott, meinem Fels: "Warum hast du mich vergessen? Warum muß ich trauernd des Weges ziehen, vom Feinde bedrängt?"
11 Niedergeschmettert sind meine Glieder, da meine Gegner mich schmähen und Tag für Tag zu mir sagen: "Wo bleibt dein Gott?"
12 Was bist du so niedergedrückt, meine Seele, und so unruhvoll in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihn noch preisen, meinen Helfer und meinen Gott.