1 LAMED. Ut quid, Domine, stas a longe,abscondis te in opportunitatibus, in tribulatione?

2 Dum superbit, impius insequitur pauperem;comprehendantur in consiliis, quae cogitant.

3 Quoniam gloriatur peccator in desideriis animae suae,et avarus sibi benedicit.

4 NUN. Spernit Dominum peccator in arrogantia sua: Non requiret; non est Deus ".

5 Hae sunt omnes cogitationes eius;prosperantur viae illius in omni tempore.Excelsa nimis iudicia tua a facie eius;omnes inimicos suos aspernatur.

6 Dixit enim in corde suo: " Non movebor;in generationem et generationem ero sine malo ".

7 PHE. Cuius maledictione os plenum est et fraudulentia et dolo,sub lingua eius labor et nequitia.

8 Sedet in insidiis ad vicos,in occultis interficit innocentem.

9 SADE. Oculi eius in pauperem respiciunt;insidiatur in abscondito quasi leo in spelunca sua.Insidiatur, ut rapiat pauperem;rapit pauperem, dum attrahit in laqueum suum.

10 Irruit et inclinat se, et miseri caduntin fortitudine brachiorum eius.

11 Dixit enim in corde suo: " Oblitus est Deus;avertit faciem suam, non videbit in finem ". -

12 COPH. Exsurge, Domine Deus, exalta manum tuam,ne obliviscaris pauperum.

13 Propter quid spernit impius Deum?Dixit enim in corde suo: " Non requires ".

14 RES. Vidisti: tu laborem et dolorem consideras,ut tradas eos in manus tuas.Tibi derelictus est pauper,orphano tu factus es adiutor.

15 SIN. Contere brachium peccatoris et maligni;quaeres peccatum illius et non invenies.

16 Dominus rex in aeternum et in saeculum saeculi:perierunt gentes de terra illius.

17 TAU. Desiderium pauperum exaudisti, Domine;confirmabis cor eorum, intendes aurem tuam

18 iudicare pupillo et humili,ut non apponat ultra inducere timorem homo de terra.

1 HERR, warum trittst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?

2 Weil der Gottlose Übermut treibt, muß der Elende leiden; sie hängen sich aneinander und erdenken böse Tücke.

3 Denn der Gottlose rühmt sich seines Mutwillens, und der Geizige sagt dem HERRN ab und lästert ihn.

4 Der Gottlose meint in seinem Stolz, er frage nicht darnach; in allen seinen Tücken hält er Gott für nichts.

5 Er fährt fort mit seinem Tun immerdar; deine Gerichte sind ferne von ihm; er handelt trotzig mit allen seinen Feinden.

6 Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nimmermehr darniederliegen; es wird für und für keine Not haben.

7 Sein Mund ist voll Fluchens, Falschheit und Trugs; seine Zunge richtet Mühe und Arbeit an.

8 Er sitzt und lauert in den Dörfern; er erwürgt die Unschuldigen heimlich; seine Augen spähen nach dem Armen.

9 Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe in der Höhle; er lauert, daß er den Elenden erhasche, und er hascht ihn, wenn er ihn in sein Netz zieht.

10 Er zerschlägt und drückt nieder und stößt zu Boden den Armen mit Gewalt.

11 Er spricht in seinem Herzen: Gott hat's vergessen; er hat sein Antlitz verborgen, er wird's nimmermehr sehen.

12 Stehe auf, HERR; Gott, erhebe deine Hand; vergiß der Elenden nicht!

13 Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen sprechen: Du fragest nicht darnach?

14 Du siehest ja, denn du schauest das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen. Die Armen befehlens's dir; du bist der Waisen Helfer.

15 Zerbrich den Arm des Gottlosen und suche heim das Böse, so wird man sein gottlos Wesen nimmer finden.

16 Der HERR ist König immer und ewiglich; die Heiden müssen aus seinem Land umkommen.

17 Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR; ihr Herz ist gewiß, daß dein Ohr darauf merket,

18 daß du Recht schaffest dem Waisen und Armen, daß der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.