1 Denn ich möchte euch nicht in Unkenntnis lassen, Brüder, daß unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle das Meer durchschritten
2 und alle auf Moses getauft wurden in der Wolke und im Meer
3 und alle dieselbe geistige Speise aßen
4 und alle denselben geistigen Trank genossen - sie tranken nämlich aus dem geistigen Felsen, der ihnen folgte, und dieser Fels war Christus.
5 Doch an den meisten von ihnen hatte Gott kein Gefallen, denn "sie wurden dahingerafft in der Wüste" (4Mos 14,16).
6 Dies ist uns zum Vorbild geschehen, daß wir nicht nach dem Bösen gelüsten, wie jene gelüsteten.
7 Werdet auch nicht Götzendiener wie einige von ihnen, von denen geschrieben steht: "Das Volk setzte sich, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um zu tanzen" (2Mos 32,6).
8 Laßt uns auch nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben, und es kamen an einem Tage dreiundzwanzigtausend ums Leben.
9 Laßt uns auch den Herrn nicht versuchen, wie ihn einige von ihnen versuchten, und durch Schlangen kamen sie um.
10 Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten, und durch den Würgengel gingen sie zugrunde (4Mos 25,1, 4Mos 25,9f; 4Mos 14,2, 4Mos 14,33f).
11 Dies alles aber widerfuhr ihnen als Vorbild, und es wurde niedergeschrieben zur Warnung für uns, für die das Ende der Zeiten gekommen ist.
12 Wer also meint, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle.
13 Es hat euch nur menschliche Anfechtung getroffen, Gott aber ist getreu; er wird euch nicht anfechten lassen über eure Kräfte, sondern bei der Anfechtung auch den Ausgang schaffen, daß ihr bestehen könnt.
14 Darum, meine Geliebten, flieht vor dem Götzendienst!
15 Zu Verständigen rede ich; beurteilt selbst, was ich sage.
16 Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht Teilhabe am Blute Christi? Und das Brot, das wir brechen, ist es nicht Teilhabe am Leibe Christi?
17 Weil es ein Brot ist, sind wir ein Leib als die vielen; denn wir nehmen alle teil an dem einen Brot.
18 Seht auf das Israel dem Fleische nach! Haben nicht jene, die vom Opfer essen, teil am Opferaltar?
19 Was sage ich damit? Sage ich, daß ein Götzenopfer etwas sei? Oder daß ein Götze etwas sei?
20 Nein, vielmehr, daß die Heiden das, was sie opfern, den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen.
21 Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch von Dämonen. Ihr könnt nicht Anteil haben am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen.
22 Oder wollen wir den Herrn herausfordern? Sind wir etwa stärker als er?
23 Alles ist erlaubt, doch nicht alles tut gut. Alles ist erlaubt, doch nicht alles erbaut.
24 Keiner suche den eigenen Nutzen, sondern den des andern.
25 Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esset, ohne um des Gewissens willen nachzufragen;
26 denn "des Herrn ist die Erde und was sie erfüllt" (Ps 24,1).
27 Wenn einer von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen wollt, so eßt alles, was euch vorgesetzt wird, ohne um des Gewissens willen nachzufragen.
28 Wenn aber einer euch sagt: "Dies ist Götzenopferfleisch!", so eßt nicht davon, und zwar um dessentwillen, der darauf hinwies, und um des Gewissens willen.
29 Ich meine damit nicht das eigene Gewissen, sondern das des anderen. Was soll denn meine Freiheit von eines andern Gewissen sich richten lassen?
30 Wenn ich mit Danksagung genieße, was soll ich mich lästern lassen für das, wofür ich Dank sage?
31 Möget ihr nun essen oder trinken oder etwas anderes tun, tut alles zur Ehre Gottes!
32 Gebt nicht Ärgernis, weder Juden noch Hellenen noch der Gemeinde Gottes,
33 wie auch ich allen in allem zu Gefallen bin, indem ich nicht suche, was mir nützt, sondern den vielen, damit sie gerettet werden.