1 "Judas Sünde ist aufgeschrieben mit einem Griffel von Eisen, mit diamantenem Stift eingegraben auf die Tafel ihres Herzens, auf die Hörner ihrer Altäre
2 [, wie auch ihre Söhne gedenken ihrer Altäre und Ascheren bei jedem grünen Baum und auf den hochragenden Hügeln
3 der Berge im Gelände]. Deinen Besitz und all deine Schätze gebe ich der Plünderung preis als Entgelt für all deine Sünden in deinem ganzen Gebiet. (15,13)
4 Deine Hand mußt du lassen von deinem Erbe, das ich dir verlieh. Ich mache dich deinen Feinden dienstbar in einem Land, das dir unbekannt ist. Denn in meiner Nase lodert ein Feuer, für immer ist es entbrannt." (15,14)
5 So spricht der Herr: "Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut und auf gebrechliches Fleisch sich stützt und dessen Gesinnung vom Herrn abweicht!
6 Er ist einem kahlen Strauch in der Steppe gleich, nimmer erlebt er, daß Gutes kommt; er wohnt im dürren Wüstenland, auf salzigem, unbewohnbarem Boden.
7 Gesegnet der Mann, der auf den Herrn vertraut und dessen Zuflucht der Herr ist!
8 Er gleicht dem Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln ausstreckt am Bach. Er fürchtet sich nicht, wenn die Hitze kommt, sein Laubwerk bleibt grün; auch in dürren Jahren wird ihm nicht bang, und unaufhörlich trägt er Früchte.
9 Ränkevoll ohnegleichen ist das Herz und verkommen, wer begreift es?
10 Ich, der Herr, durchforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu vergelten nach seinem Wandel, wie sein Tun es verdient."
11 Einem Rebhuhn, das ausbrütet, was es nicht gelegt, gleicht einer, der Reichtum erwirbt durch Unrecht. In seines Lebens Mitte muß er ihn lassen, an seinem Ende steht er als Tor da.
12 Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn, Stätte unseres Heiligtums,
13 du Israels Hoffnung, o Herr! Wer dich verläßt, wird beschämt; in den Staub wird geschrieben, wer von dir weicht; denn sie verließen den Herrn, den Quell des sprudelnden Wassers.
14 Heile mich, Herr, und ich bin heil, hilf mir, und mir wird Hilfe zuteil! Denn mein Lobpreis bist du!
15 Siehe, jene sprechen zu mir: "Wo ist denn das Wort des Herrn, es erfülle sich doch!"
16 Ich aber habe mich nicht entzogen dem Amte des Hirten in deinem Dienst und wünschte den Unheilstag nicht herbei. Du weißt es: Was mir über die Lippen kam, ward vor deinem Antlitz offenbar!
17 Werde mir nicht zum Entsetzen, du, meine Zuflucht am Tage des Unheils!
18 Meine Verfolger seien beschämt, aber ich nicht! Sie sollen erschrecken, nicht aber ich! Bring über sie den Unheilstag und laß sie zerbrechen mit doppeltem Zusammenbruch!
19 So sprach der Herr zu mir: "Geh und stelle dich an das Tor der Söhne des Volkes, durch das die Könige von Juda ein- und ausziehen, und an alle Tore Jerusalems!
20 Sprich zu ihnen: Hört das Wort des Herrn, ihr Könige Judas, Leute von Juda und Bewohner Jerusalems, alle, die ihr durch diese Tore kommt!
21 So spricht der Herr: Hütet euch um eures Lebens willen, am Sabbattag Lasten zu tragen und sie in die Tore Jerusalems hineinzubringen!
22 Bringt auch am Sabbattag keine Last aus euren Häusern weg und verrichtet keinerlei Arbeit! Heilighalten sollt ihr vielmehr den Sabbattag, wie ich euren Vätern befohlen habe!
23 Diese freilich gehorchten nicht und machten ihr Ohr nicht geneigt, sondern versteiften ihren Nacken, ohne zu gehorchen und Zucht anzunehmen.
24 Wenn ihr nun wirklich auf mich hört" - Spruch des Herrn - "und am Sabbattag keine Last in die Tore dieser Stadt bringt und so den Sabbattag heiligt und keinerlei Arbeit an ihm verrichtet,
25 dann werden durch die Tore dieser Stadt Könige einziehen, die auf Davids Thron sitzen und mit Wagen und Rossen fahren, sie und ihre Fürsten, die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems, und diese Stadt wird ewig bestehen.
26 Dann kommen von den Städten Judas und der Umgebung Jerusalems, vom Lande Benjamin, aus der Niederung, vom Gebirge und aus dem Südland Leute und bringen Brand-, Schlacht- und Speiseopfer und Weihrauch herbei; auch Dankopfer bringen sie dar im Hause des Herrn.
27 Hört ihr aber nicht auf mich und haltet ihr den Sabbat nicht heilig, tragt Lasten und kommt damit in die Tore Jerusalems am Sabbattag, dann lege ich Feuer an seine Tore, damit es Jerusalems Paläste fresse und nicht mehr erlösche."