1 Dieß, Geliebte! ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe; in beiden wollte ich euren reinen Sinn durch Erinnerung erwecken,
2 und in Andenken bringen die Worte, die von den heiligen Propheten vorhergesagt, und das Gebot des Herrn und Heilandes durch eure Apostel.
3 Vor allen Dingen wisset, daß in den letzten Zeiten Spötter mit ihrem Gespötte auftreten, die nach ihren eigenen Gelüsten wandeln,
4 und sagen: "Wo bleibt doch die Verheißung oder seine Wiederkunft?"die Verheißung seiner Wiederkunft," im Griechischen. Denn seit die Väter entschlafen, bleibt Alles, wie es seit Urbeginn der Schöpfung war."
5 Aber es entgeht ihnen - weil sie es wollen - daß der Himmel einst war und die Erde, die aus Wasser und durch Wasser bestand auf Gottes Wort,
6 wodurch einst die mit Wasser überschwemmte Welt zu Grunde ging.
7 Der jetzige Himmel aber und die jetzige Erde durch das nämliche Wort aufbewahrt und vorbehalten zum Brande auf den Tag des Gerichts und des Verderbens über die gottlosen Menschen.
8 Nur das Eine entgehe euch nicht, ihr Lieben! daß bei dem Herrn Ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie Ein Tag sind.
9 der Herr zögert nicht die Verheißung, wie es Einige für Zögern halten; er ist nur langmüthig gegen uns; denn er will nicht, daß Jemand verloren gehe, sondern daß Jeder sich zur Buße kehre.
10 Aber kommen wird der Tag des Herrn, wie ein Dieb, an demselben werden krachend die Himmel vergehen, die Elemente brennend zerschmelzen, und die Erde und was darauf ist, in Brand vergehen.
11 Da also diesem Allen eine Zerstörung bevorsteht, wie sehr geziemt es euch, in heiligem Wandel und Gottseligkeit zu leben,
12 zu harren und euch schnell zu bereiten auf die Ankunft des Tages des Herrn,Gottes, im Griechischen. an welchem die Himmel in Feuer zergehen und die Elemente in der Gluth zerschmelzen werden.
13 Wir harren aber nach seiner Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, wo Gerechtigkeit wohnen wird.
14 Darum, Geliebte! da ihr dieß zu erwarten habt; so wendet Fleiß an, unbefleckt und tadellos vor ihm in Frieden gefunden zu werden,
15 und erwäget, daß die Langmuth unsers Herrn zur Beseligung diene, wie auch unser geliebter Bruder, Paulus, nach der ihm verliehenen Weisheit euch geschrieben hat,
16 so wie auch in allen Briefen, in denen er davon redet; wobei freilich Manches schwer zu verstehen ist, was Unwissende und Unbefestigte, wie die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben verdrehen.
17 Ihr nun, Geliebte, die ihr das zuvor wisset, hütet euch, daß ihr nicht mit fortgerissen werdet vom Irrthume der Gottlosen, eure eigene Festigkeit verlieret!
18 Wachset vielmehr in der Gnade und Erkenntniß unsers Herrn und Heilandes, Jesu Christi! Ihm sey Ehre jetzt und zu ewigen Zeiten! Amen.
1 Diesen zweiten Brief, Geliebte, schreibe ich euch bereits, in welchen beiden ich durch Erinnerung eure lautere Gesinnung aufwecke,
2 damit ihr gedenket der von den heiligen Propheten zuvor gesprochenen Worte und des Gebotes des Herrn und Heilandes durch eure Apostel;
3 zuerst dieses wissend, daß in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln
4 und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an.
5 Denn nach ihrem eigenen Willen ist ihnen dies verborgen, daß von alters her Himmel waren und eine Erde, entstehend {O. bestehend} aus Wasser und im {O. durch} Wasser durch das Wort Gottes,
6 durch welche {bezieht sich auf "Wasser" in V.5} die damalige Welt, vom Wasser überschwemmt, unterging.
7 Die jetzigen Himmel aber und die Erde sind durch sein Wort aufbewahrt, für das Feuer behalten auf den {O. einen} Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.
8 Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, daß ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag.
9 [Der] Herr verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten, sondern er ist langmütig gegen euch, da er nicht will, daß irgend welche verloren gehen, sondern daß alle zur Buße kommen.
10 Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brande werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden.
11 Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel {O. Verhalten} und Gottseligkeit! {Die Wörter "Wandel" und "Gottseligkeit" stehen im Griech. in der Mehrzahl}
12 erwartend und beschleunigend die Ankunft des Tages Gottes, dessentwegen die Himmel, in Feuer geraten, werden aufgelöst und die Elemente im Brande zerschmelzen werden.
13 Wir erwarten aber, nach seiner Verheißung, neue Himmel und eine neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnt.
14 Deshalb, Geliebte, da ihr dies erwartet, so befleißiget euch, ohne Flecken und tadellos von ihm erfunden zu werden in Frieden.
15 Und achtet die Langmut unseres Herrn für Errettung, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch geschrieben hat,
16 wie auch in allen seinen {W. den} Briefen, wenn er in denselben von diesen Dingen redet, von denen etliche schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.
17 Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisset, so hütet euch, daß ihr nicht, durch den Irrwahn der Ruchlosen mit fortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallet.
18 Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis {Eig. Kenntnis} unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen.