1 So sprach Jehova zu mir: Geh' und kaufe dir einen leinenen Gürtel, und lege ihn an deine Lenden, und laß ihn nicht in's Wasser kommen!
2 Da kaufte ich mir nach dem Befehle Jehova's einen Gürtel, und legte ihn um meine Lenden.
3 Darauf geschah zum zweiten Male das Wort Jehova's an mich, indem er sprach:
4 Nimm den Gürtel, den du gekauft, und um deine Lenden hast, und mache dich auf, und gehe nach dem Euphrat, und verstecke ihn daselbst in eine Felsenritze!
5 Und ich reisete hin, und versteckte ihn am Euphrat, wie mir Jehova befohlen hatte.
6 Nach vielen Tagen geschah es, daß Jehova zu mir sprach: Mache dich auf, und gehe nach dem Euphrat, und hole von da den Gürtel wieder, den ich dich daselbst verstecken hieß!
7 Und ich reisete nach dem Euphrat, und grub nach, und nahm den Gürtel von dem Orte, wo ich ihn versteckt hatte; und siehe! der Gürtel war verdorben, zu nichts mehr nutz.
8 Und es geschah das Wort Jehova's an mich, indem er sprach:
9 So spricht Jehova: So will ich den Uebermuth Juda's, und den großen Uebermuth Jerusalems verderben;
10 diesem bösen Volke, das sich weigert, auf meine Worte zu hören, und nach der Verstocktheit seines Herzens wandelt, und andern Göttern nachläuft, ihnen zu dienen, und sie anzubeten, soll es gehen wie jenem Gürtel, der zu nichts mehr nutz ist.
11 Denn so wie ein Gürtel sich an des Mannes Lenden schließt; so hatte ich das ganze Haus Israels, und das ganze Haus Juda's an mich angeschlossen, spricht Jehova; damit es mein Volk, und mir zum Ruhme, zur Ehre, und zum Glanze seyn sollte. Aber sie haben nicht gehorcht.
12 Rede ferner dieses zu ihnen: So spricht Jehova, der Gott Israels: Alle Krüge sollen mit Wein angefüllt werden! Und wenn sie zu dir sagen: Sollen wir nicht wissen, warum alle Krüge mit Wein angefüllt werden sollen?
13 Dann antworte ihnen: So spricht Jehova: Siehe! ich will alle Bewohner diese Landes, selbst die Könige, die auf Davids Throne sitzen, und die Priester, und die Propheten, und alle Einwohner Jerusalems mit Trunkenheit anfüllen;
14 und Einen an dem Andern zerschlagen, Väter und Söhne insgesammt, spricht Jehova; keine Schonung, keine Nachsicht, und kein Erbarmen will ich haben, sie zu Grund zu richten.
15 Höret und merket auf! betraget euch nicht trotzig! denn Jehova redet.
16 Gebet Jehova, euerm Gott, die Ehre, ehe er es düster werden läßt, und ehe eure Füße straucheln an den Bergen der Finsternniß. Zwar harret ihr des Lichtes; aber er verwandelt es in Todesschatten, macht es zur dichten Finsterniß.
17 Und wenn ihr hierauf nicht höret; so werde ich im Stillen weinen über die Frechheit, und Thränen wird mein Auge vergießen, und sich in Thränen baden; weil die Heerde Jehova's in Gefangenschaft geführet wird.
18 Sage dem Könige, und der Königin: Setzet euch herunter! denn von euren Häuptern ist die Krone eurer Pracht herabgefallen.
19 Verschlossen sind die Städte gegen Mittag, und Keiner ist, der sie öffnet; ganz Juda wird gefangen weggeführt, vollständig wird es weggeführt.
20 Erhebet eure Augen, und sehet die kommen von Mitternacht! Wo ist die dir anvertraute Heerde, die Heerde deiner Pracht?
21 Was wirst du sagen, wenn er dich züchtiget? Du hast sie selbst an dich gewöhnt zum Haupt! Werden dich nicht Wehen ergreifen wie eine Gebärende?
22 Und wenn du sprichst in deinem Herzen: Warum begegnet mir dieses? Um der Menge deiner Sünden willen sind deine Schleppen aufgedeckt, gewaltsam entblößt deine Schenkel.
23 Kann der Mohr seine Haut ändern, und der Panther seine Flecken? dann könntet auch ihr, die ihr des Bösen gewohnt seyd, noch Gutes thun.
24 Ich will sie zerstreuen wie Spreu, die vor dem Winde aus der Wüste verweht.
25 Dieß ist dein Loos, dein von mir dir zugemessener Theil, spricht Jehova; weil du mich ganz vergaßest; und dich auf Trug verließest.
26 Ja ich will dir deines Kleides Schleppen über dein Angesicht ziehen, daß man sehe deine Scham.
27 Dein Ehebrechen, und dein Wiehern, die Schandthat deiner Hurerei auf den Hügeln, im Felde, gesehen habe ich deine Gräuel! Wehe dir, Jerusalem! in noch langer Zeit wirst du nicht rein werden.
1 So spricht der HErr zu mir: Gehe hin und kaufe dir einen leinenen Gürtel und gürte damit deine Lenden und mache ihn nicht naß.
2 Und ich kaufte einen Gürtel nach dem Befehl des HErrn und gürtete ihn um meine Lenden.
3 Da geschah des HErrn Wort zum andernmal zu mir und sprach:
4 Nimm den Gürtel, den du gekauft und um deine Lenden gegürtet hast, und mache dich auf und gehe hin an den Phrath und verstecke ihn daselbst in einen Steinritz.
5 Ich ging hin und versteckte ihn am Phrath, wie mir der HErr geboten hatte.
6 Nach langer Zeit aber sprach der HErr zu mir: Mache dich auf und gehe hin an den Phrath und hole den Gürtel wieder, den ich dich hieß daselbst verstecken.
7 Ich ging hin an den Phrath und grub auf und nahm den Gürtel von dem Ort, dahin ich ihn versteckt hatte; und siehe, der Gürtel war verdorben, daß er nichts mehr taugte.
8 Da geschah des HErrn Wort zu mir und sprach:
9 So spricht der HErr: Eben also will ich auch verderben die große Hoffart Judas und Jerusalems.
10 Das böse Volk, das meine Worte nicht hören will, sondern gehen hin nach Gedünken ihres Herzens und folgen andern Göttern, daß sie denselbigen dienen und anbeten, sie sollen werden wie der Gürtel, der nichts mehr taugt.
11 Denn gleichwie ein Mann den Gürtel um seine Lenden bindet, also habe ich, spricht der HErr, das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda um mich gegürtet, daß sie mein Volk sein sollten, zu einem Namen, Lob und Ehren; aber sie wollen nicht hören.
12 So sage ihnen nun dies Wort: So spricht der HErr, der GOtt Israels: Es sollen alle Legel mit Wein gefüllet werden. So werden sie zu dir sagen: Wer weiß das nicht, daß man alle Legel mit Wein füllen soll?
13 So sprich zu ihnen: So spricht der HErr: Siehe, ich will alle, die in diesem Lande wohnen, die Könige, so auf dem Stuhl Davids sitzen, die Priester und Propheten, und alle Einwohner zu Jerusalem füllen, daß sie trunken werden sollen.
14 Und will einen mit dem andern, die Väter samt den Kindern, verstreuen, spricht der HErr, und will weder schonen noch übersehen, noch barmherzig sein über ihrem Verderben.
15 So höret nun und merket auf und trotzet nicht; denn der HErr hat‘s geredet.
16 Gebet dem HErrn, eurem GOtt, die Ehre, ehe denn es finster werde, und ehe eure Füße sich an den dunklen Bergen stoßen, daß ihr des Lichts wartet, so er‘s doch gar finster und dunkel machen wird.
17 Wollt ihr aber solches nicht hören, so muß meine Seele doch heimlich weinen über solche Hoffart; meine Augen müssen mit Tränen fließen, daß des HErrn Herde gefangen wird.
18 Sage dem Könige und der Königin: Setzet euch herunter, denn die Krone der Herrlichkeit ist euch von eurem Haupt gefallen.
19 Die Städte gegen Mittag sind verschlossen, und ist niemand, der sie auftue; das ganze Juda ist rein weggeführet.
20 Hebet eure Augen auf und sehet, wie sie von Mitternacht daherkommen. Wo ist nun die Herde, so dir befohlen war, deine herrliche Herde?
21 Was willst du sagen, wenn er dich so heimsuchen wird? Denn du hast sie so gewöhnet wider dich, daß sie Fürsten und Häupter sein wollen. Was gilt‘s? es wird dich Angst ankommen wie ein Weib in Kindesnöten.
22 Und wenn du in deinem Herzen sagen willst: Warum begegnet doch mir solches? Um der Menge willen deiner Missetat sind dir deine Säume aufgedeckt und deine Schenkel (mit Gewalt) geblößet.
23 Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Parder seine Flecken? So könnet ihr auch Gutes tun, weil ihr des Bösen gewohnt seid.
24 Darum will ich sie zerstreuen wie Stoppeln, die vor dem Winde aus der Wüste verweht werden.
25 Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht der HErr. Darum daß du mein vergessen hast und verlässest dich auf Lügen,
26 so will auch ich deine Säume hoch aufdecken gegen dir, daß man deine Scham wohl sehen muß.
27 Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja deine Greuel, beide, auf Hügeln und auf Äckern. Wehe dir, Jerusalem! Wann willst du doch immer mehr gereiniget werden?