1 Woher kommen die Kriege und Zänkereien unter euch`? Woher anders, als von euren Begierden, die Kämpfe erregen in euren Gliedern?
2 Ihr begehret und erhaltet nichts. Ihr mordet und neidet, und ihr könnet doch nichts erreichen; ihr kämpfet und streitet, und habet nichts davon, weil ihr nicht bittet.
3 Ihr bittet und doch erhaltet ihr nichts, weil ihr in der bösen Absicht bittet, um in euren Gelüsten schwelgen zu können.
4 Ihr Ehebrecher!und Ehebrecherinnen, nach dem Griechischen. wisset ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also Freund der Welt seyn will, wird Gottes Feind.
5 Oder glaubet ihr, die Schrift rede vergeblich: "Sollte der Geist, der in uns wohnt, den Neid erwecken?"
6 Er flößet vielmehr größere Gnade ein. Darum heißt es: Gott widersteht dem Uebermüthigen, aber dem Demüthigen schenkt er Gnade.
7 So unterwerfet euch denn Gott, widerstehet dem Teufel, so wird er vor euch fliehen.
8 Nahet euch Gott, so wird er sich euch nahen; reiniget die Hände, ihr Sünder! Heiliget die Herzen, ihr Doppelsinnige!
9 Fühlet euer Elend; klaget und weinet! Euer Lachen werde Trauer, eure Freude Betrübniß!
10 Demüthiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erheben!
11 Brüder! schmähet einander nicht! Wer den Bruder schmähet, und seinen Bruder verurtheilt, der schmähet das Gesetz, und verurtheilt das Gesetz; wenn du aber das Gesetz verurtheilest, so bist du nicht ein Beobachter, sondern ein Richter des Gesetzes.
12 Es ist nur Ein Gesetzgeber und Richter, der lossprechen und verdammen kann.
13 Aber wer bist du, daß du den Andern richtest? Wohlan nun, die ihr saget: "Heute oder morgen wollen wir in diese oder jene Stadt reisen, wollen dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und gewinnen."
14 Ihr, die ihr nicht wisset, was morgen sich ereignen wird!
15 (Denn was ist euer Leben? Ein Dunst ist es, der nur kurze Zeit sichtbar ist und dann verschwindet.) Dafür solletet ihr sagen: "Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dieses oder jenes thun."
16 Aber so prahlet ihr in eurem Uebermuth! All dieß Prahlen ist verderblich.
17 Wer also weiß, Gutes zu thun, und es nicht thut, dem ist es Sünde.
1 Woher kommt Streit und Krieg unter euch? Kommt‘s nicht daher, aus euren Wollüsten, die da streiten in euren Gliedern?
2 Ihr seid begierig und erlanget es damit nicht; ihr hasset und neidet und gewinnet damit nichts; ihr streitet und krieget. Ihr habt nicht, darum daß ihr nicht bittet.
3 Ihr bittet und krieget nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr‘s mit euren Wollüsten verzehret.
4 Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß der Welt Freund schaft Gottes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.
5 Oder lasset ihr euch dünken, die Schrift sage umsonst: Den Geist, der in euch wohnet, gelüstet wider den Haß?
6 Und gibt reichlich Gnade, sintemal die Schrift sagt: GOtt widerstehet den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
7 So seid nun GOtt untertänig. Wider stehet dem Teufel, so flieht er von euch.
8 Nahet euch zu GOtt, so nahet er sich zu euch. Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen!
9 Seid elend und traget Leid und weinet! Euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit.
10 Demütiget euch vor GOtt, so wird er euch erhöhen.
11 Afterredet nicht untereinander, liebe Brüder! Wer seinem Bruder afterredet und urteilet seinen Bruder, der afterredet dem Gesetz und urteilet das Gesetz. Urteilest du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter.
12 Es ist ein einiger Gesetzgeber, der kann selig machen und verdammen. Wer bist du, der du einen andern urteilest?
13 Wohlan, die ihr nun saget: Heute oder morgen wollen wir gehen in die oder die Stadt und wollen ein Jahr da liegen und hantieren und gewinnen,
14 die ihr nicht wisset, was morgen sein wird. Denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist‘s, der eine kleine Zeit währet, danach aber verschwindet er.
15 Dafür ihr sagen solltet: So der HErr will, und wir leben, wollen wir dies oder das tun.
16 Nun aber rühmet ihr euch in eurem Hochmut. Aller solcher Ruhm ist böse.
17 Denn wer da weiß, Gutes zu tun, und tut‘s nicht, dem ist‘s Sünde.