1 Ich hoffe, ihr könnt das ab, wenn ich jetzt noch ein wenig Schwachsinn laber.
2 Ich hab euch nämlich total lieb und bin genauso eifersüchtig wie Gott. Ihr seid wie eine Jungfrau, die ich nur einem Typen versprochen habe, nämlich Jesus.
3 Zurzeit habe ich aber voll Schiss, das irgendwas dazwischenkommen könnte, dass ihr von der coolen und gesunden Art mit Jesus zu leben wieder wegkommt, dass ihr genauso verführt werdet, wie Eva von der Schlange verführt worden ist.
4 Ihr scheint so drauf zu sein, dass ihr ohne großes Nachdenken alles glaubt, was euch die Leute so erzählen ─ selbst wenn sie völlig verrückte Sachen über Jesus erzählen. Auch wenn sie versuchen, euch mit einem anderen Geist abzufüllen als dem, den ihr damals bekommen hattet, nämlich der Power von Gott selbst, scheint es euch egal zu sein.
5 Ich finde, ich bin null weniger wert als diese ganzen „Mega-Apostel", vor denen ihr so fett Respekt habt.
6 Vielleicht hab ich nicht so die Rhetorik drauf wie die, aber ich weiß, wovon ich rede, und das hab ich euch mehr als einmal auch beweisen können.
7 War es vielleicht ein Fehler, dass ich so demütig drauf war und euch extra kostenlos meine Hilfe in Sachen Predigen angeboten hatte?
8 Andere Gemeinden mussten finanziell voll bluten, damit ich bei euch gratis am Start sein konnte.
9 Als ich bei euch war und mir die Kohle ausging, um Essen zu kaufen, hab ich nicht rumgenervt. Die Geschwister aus Mazedonien haben mich in der Zeit versorgt, ich hab keinen Cent von euch bekommen, und das will ich auch in Zukunft so halten.
10 So sieht’s aus, Leute. Und was ich in eurer Gemeinde geleistet habe, macht mir bei euch in der Gegend so schnell keiner nach!
11 Ihr fragt jetzt vielleicht, warum ich das tue? Womöglich, weil ich euch nicht liebe? Hey Leute, Gott ist mein Zeuge, ich liebe euch total!
12 Trotzdem werde ich auch in Zukunft keine Kohle von euch annehmen. Ich will einfach keinem die Gelegenheit zu der Behauptung geben, er wäre so drauf wie ich!
13 Diese Jungs sind total link und sie tun, als ob sie echte Apostel von Jesus wären. Dabei sind sie voll die Pseudo-Apostel.
14 Mich kann eh nichts mehr schocken. Schließlich verkauft sich ja sogar Satan als guter Engel.
15 Ist also kein Wunder, wenn seine Leute ihm das nachmachen und sich als Leute von Jesus tarnen. Wenn alles vorbei ist, werden sie die Rechnung dafür kriegen.
16 Ich wiederhole das noch mal: Glaubt bitte nicht, ich wäre jetzt total durchgeknallt, wenn ich euch das sage. Und selbst wenn, dann hört mir trotzdem zu, vielleicht so, wie ihr auf jemanden hört, der Schwachsinn labert, um ein wenig anzugeben.
17 Gott hat keinen Bock auf Angeber, aber ich tue jetzt einfach mal so, als wäre ich total durchgeknallt, ja?!
18 Wenn andere die Angebertour fahren, dann will ich das jetzt auch mal tun.
19 Ihr seid ja so schlau, dass ihr jeden Schwachsinn glaubt, den man euch erzählt.
20 Ist ja anscheinend total okay für euch, wenn sie euch ausbeuten und ein paar Knebelverträge aufdrücken, man muss bei euch nur selbstbewusst auftreten und euch nebenbei auf die Fresse hauen.
21 Tut mir Leid, aber so was bring ich einfach nicht. Aber weil ich jetzt ja hier den Dicken raushängen lassen wollte, sag ich dazu Folgendes:
22 Die sagen, sie kämen aus dem Volk von Gott? Das bin ich auch! Die sagen, sie hätten einen israelischen Pass? Den hab ich auch! Die sagen, sie wären aus der Familie vom Abraham? Das bin ich auch!
23 Die sagen, sie geben alles für Jesus? (Ich weiß, das hört sich echt durchgeknallt an, was ich jetzt hier mache.) Ich habe viel mehr gegeben als sie! Ich hab alles gegeben, wurde öfter in den Knast geworfen, tierisch oft wurde ich ausgepeitscht, mein Leben stand echt oft auf der Kippe.
24 Fünfmal haben die Juden mich zu neununddreißig Schlägen durch die Peitsche verurteilt.
25 Dreimal wurde ich mit Stöcken verprügelt, einmal haben Leute versucht, mich mit Steinen zu töten. Dreimal habe ich eine Havarie mit einem Schiff überlebt. Eine ganze Nacht und einen Tag hab ich auf einem Stück Holz auf dem Meer überlebt.
26 Viele derbe Reisen liegen hinter mir, tierisch oft hatte ich dabei mit Problemen zu kämpfen. Ob nun durch eine Flut oder weil Ganoven mich überfallen wollten. Egal, ob es jetzt meine Landsleute waren oder Fremde, ob in der Stadt oder auf dem Land oder auf dem Meer, und manchmal auch durch Typen, die sich als Jesus-Leute ausgaben.
27 Es gab Situationen, wo ich echt total durch und alle war, wo mir alles wehtat und ich nicht mal pennen konnte. Oft hab ich Kohldampf geschoben und hatte Durst. Ich habe oft freiwillig nichts gegessen, um stattdessen zu beten. Es gab Nächte, wo ich in der Eiseskälte pennen musste.
28 Und das ist noch lange nicht alles. Jeden Tag mach ich mir tierische Sorgen um die Gemeinden, die ich betreuen darf.
29 Sagt mir jemanden, der jesusmäßig schlecht drauf ist, dann betrifft es mich auch. Sagt mir jemanden, der verführt wurde, ätzende Sachen zu machen, und ich bin sofort auf 180.
30 Wenn ich mich schon mal selbst gut darstellen will, dann sag ich immer nur, wie schwach ich eigentlich bin.
31 Gott ist mein Zeuge, er hat das Recht auf jeden Applaus, der Vater von Jesus ist der Größte!
32 Als ich in Damaskus festsaß, hatte der Bürgermeister (der direkt vom König Aretas beauftragt wurde) die Order gegeben, die ganze Stadt dichtzumachen, damit sie mich weghaften könnten.
33 Mir gelang jedoch die Flucht durch ein Fenster in der Stadtmauer. Dort haben mich Freunde in einem großen Korb runtergelassen.
1 Lasst euch doch ein wenig Dummheit von mir gefallen. Aber das tut ihr ja schon!
2 Denn ich liebe euch eifersüchtig mit der Eifersucht Gottes. Ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, nämlich Christus, und ihm will ich euch unberührt zuführen.
3 Ich fürchte nur, dass eure Gedanken genauso von der aufrichtigen Hingabe an Christus abkommen wie Eva, die durch die Falschheit der Schlange verführt wurde.
4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen anderen Jesus predigt als den, den wir euch vorgestellt haben; und wenn ihr einen andersartigen Geist empfangt als den, den ihr erhalten habt, oder ein anderes Evangelium als ihr angenommen habt, dann ertragt ihr das ganz gern.
5 Ich denke aber, dass ich nicht schlechter war als eure Superapostel.
6 Und wenn ich auch kein Meister in der Rede bin, so doch in der Erkenntnis. Das habe ich euch oft genug und in jeder Hinsicht bewiesen.
7 Oder war es vielleicht unrecht von mir, dass ich mich selbst erniedrigt habe, um euch zu erhöhen, und euch das Evangelium ohne jede Gegenleistung verkündigt habe?
8 Andere Gemeinden habe ich "ausgeplündert". Ich habe Geld von ihnen angenommen, um euch dienen zu können.
9 Und als ich bei euch in Not geriet, fiel ich niemand zur Last, denn die Brüder, die aus Mazedonien kamen, ergänzten, was ich zu wenig hatte. Ich habe nichts von euch in Anspruch genommen und werde das auch in Zukunft nicht tun.
10 So gewiss die Wahrheit von Christus in mir ist: Diesen Ruhm wird mir im Gebiet von Achaja keiner nehmen können!
11 Warum tue ich das? Liebe ich euch etwa nicht? Gott weiß, wie es damit steht.
12 Wenn ich auch in Zukunft nichts von euch annehme, dann tue ich das nur, um denen, die sich selbst anpreisen, die Gelegenheit zu nehmen, so aufzutreten wie wir.
13 Denn diese Leute sind falsche Apostel, unehrliche Arbeiter, die sich freilich als Apostel von Christus ausgeben.
14 Aber das ist kein Wunder. Auch der Satan tarnt sich ja als Engel des Lichts.
15 Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener mit der Maske von Dienern der Gerechtigkeit auftreten. Doch ihr Ende wird ihrem ganzen Tun entsprechen.
16 Ich sage noch einmal: Keiner soll mich für einen Dummkopf halten! Wenn aber doch, dann lasst euch meine Dummheit einmal gefallen, damit auch ich mich ein wenig anpreisen kann.
17 Was ich jetzt sage, will der Herr eigentlich nicht, sondern ich rede in der Rolle des Narren, damit auch ich ein wenig großtun kann.
18 Und weil so viele sich ihrer äußerlichen Vorzüge rühmen, will ich das auch einmal tun.
19 Ihr klugen Leute lasst euch ja die Narren gern gefallen,
20 denn ihr ertragt es, wenn jemand euch versklavt, ausnützt und einfängt, wenn jemand euch verachtet und ins Gesicht schlägt.
21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Dazu waren wir zu schwach! Doch wozu andere sich erdreistet haben - ich rede einmal närrisch -, damit kann ich auch angeben!
22 Sie sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich auch.
23 Sie dienen Christus? - Ich rede jetzt unsinnig. - Ich noch sehr viel mehr: Ich habe weit mehr Mühsal auf mich geladen, bin öfter im Gefängnis gewesen, viel mehr geschlagen worden und war häufig in Todesgefahr.
24 Fünfmal habe ich von den Juden die 39 Schläge bekommen.
25 Dreimal wurde ich mit Stöcken geprügelt, und einmal bin ich gesteinigt worden. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten. Eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See.
26 Ich habe viele Reisen gemacht und kam in Gefahr durch Flüsse und in Gefahr durch Räuber. Ich wurde bedroht durch mein eigenes Volk und durch fremde Nationen, kam in Gefahr in der Stadt, in der Wüste und auf dem Meer und auch durch falsche Brüder.
27 Wie oft ertrug ich Mühsal und Plage und durchwachte ganze Nächte; ich litt Hunger und Durst und ertrug alle möglichen Entbehrungen; ich fror und hatte nicht genug anzuziehen.
28 Und zu allem kommt noch das, was täglich auf mich eindringt: die Sorge um alle Gemeinden.
29 Wo ist jemand schwach und ich bin es nicht auch? Wo wird jemand zur Sünde verführt und es brennt nicht wie Feuer in mir?
30 Wenn schon geprahlt werden muss, dann will ich mit meiner Schwäche prahlen.
31 Gott, der Vater unseres Herrn Jesus, der in Ewigkeit gepriesen sei, er weiß, dass ich nicht lüge.
32 In Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Damaszenerstadt bewachen, weil er mich verhaften wollte.
33 Ich entkam ihm nur, weil ich durch ein Fenster kletterte und in einem Korb die Mauer hinuntergelassen wurde.