1 Dieser Angeberfilm ist echt flach, trotzdem will ich damit weitermachen. Hab ich schon von meinen Visionen geredet, von den Sachen, die ich direkt von Gott bekommen hab?
2 Vor vierzehn Jahren bin ich mal in eine andere Dimension, in den dritten Himmel, versetzt worden. Keine Ahnung, ob das nur in einer Vision war oder ob ich auch körperlich dort gewesen bin. Allein Gott weiß das genau.
3 Ich weiß auch nicht, wie ich da überhaupt hingekommen bin, aber Gott weiß das.
4 Aber ich bin mir ganz sicher, dass ich im Paradies war und dass ich dort irre Worte gehört habe, Dinge, die Menschen normalerweise gar nicht sagen können.
5 Mit dieser Geschichte könnte ich bestimmt Eindruck schinden, aber das werde ich gar nicht erst versuchen. Ich bin nur stolz drauf, eigentlich nichts draufzuhaben.
6 Ich hätte echt viele Gründe abzuheben, und es wäre noch nicht mal dumm ─ es würde ja der Wahrheit entsprechen. Aber ich will das nicht. Ich möchte nicht, dass ihr besser von mir denkt. Ihr solltet mich beurteilen nach dem, was ich predige und wie ich lebe.
7 Gott hat dafür gesorgt, dass ich mir nichts einbilde auf diese irre Vision, die ich hatte. Und ich hab da auch so ein Problem, das mir echt zu schaffen macht. Ist fast so, als würde ein Bote vom Satan mir ständig in die Fresse hauen, damit ich nicht total abspacke.
8 Dreimal hab ich Gott schon gebeten, mir dieses Problem wegzunehmen.
9 Er sagt dann aber immer: „Alles, was du brauchst, ist in meiner Liebe zu dir vorhanden. Ich kann am besten durch Leute wirken, die wissen, dass sie mich brauchen." Wenn ich also mit irgendwas angebe, dann damit, dass ich nichts gebacken kriege, wenn ich auf mich allein gestellt bin. Denn das bedeutet, dass Jesus mir mit seiner Kraft hilft.
10 Darum gefällt es mir, wenn ich schwach bin, wenn man mich schlägt, wenn es Probleme gibt, man mich verarscht oder verfolgt. Denn wenn ich schwach bin, kann Gott wirklich zeigen, was er draufhat.
11 Jetzt habt ihr dafür gesorgt, dass ich wie ein Blödmann vor euch stehe, weil ich mich selbst so derbe gelobt hab. Ich sollte besser mein Maul halten und darauf warten, dass ihr mich lobt. Ich weiß natürlich, dass ich im Vergleich zu den Hyper-Aposteln die letzte Wurst bin, trotzdem kann ich ─ da bin ich mir echt sicher ─ voll gut mithalten mit dem, was ich so tue.
12 Als ich bei euch war, hab ich doch bestimmt klar gemacht, dass ich ein echter Apostel bin, der seinen Auftrag von Gott bekommen hat. Das wurde schon durch die vielen heftigen Wunder deutlich, die ich bei euch getan habe.
13 Es gibt nur eine Sache, worin mein Besuch bei euch sich von den Besuchen in anderen Gemeinden unterscheidet. Und das ist, dass ich euch kohletechnisch nicht auf der Tasche gelegen hab. Das müsst ihr mir wohl noch „vergeben" …
14 Bald komme ich zum dritten Mal vorbei ─ wieder kostenlos. Eurer Geld ist mir echt egal, es geht mir um euch! Außerdem versorgen in der Regel nicht die Kinder die Eltern, sondern umgekehrt.
15 Für euch würde ich echt alles geben! Sogar mein Leben, wenn es sein muss! Ich find das ziemlich strange: Je mehr ich euch liebe, desto weniger Liebe kommt von euch zurück.
16 Ist auch egal! Ich hab von euch auf jeden Fall keinen Cent bekommen! Hab ich euch denn vielleicht irgendwo anders ausgetrickst?
17 Wie soll ich das denn bitte angestellt haben? Hat irgendeiner von den Typen, die ich geschickt habe, euch abgelinkt?
18 Als Titus mit diesem andern Bruder bei euch war, hat der euch vielleicht betrogen? Nein, auf keinen Fall! Leute, unser Herz schlägt doch für dieselbe Sache, ja derselbe Geist wirkt in uns, und wir arbeiten für dasselbe Ziel.
19 Vermutlich denkt ihr jetzt, wir schreiben diesen Brief, um uns zu verteidigen. Null, das wollen wir echt nicht! Als Christen sind wir nur Gott Verantwortung schuldig. Und vor ihm steht fest: Wir wollen euch mit alldem nur Mut machen, damit es in eurer Gemeinde gut läuft!
20 Ich hab halt einfach Angst, ich komme zu euch und ihr habt euch in der Zwischenzeit irgendwie verändert, ihr seid anders drauf, als letztes Mal. Und dann werdet ihr von meiner Reaktion genauso enttäuscht sein. Hoffentlich ist dann nicht Streit, Eifersucht oder Egoismus und Lästerkram am Start ─ eben ein großes Durcheinander.
21 Ich hab echt Angst, ich muss vielen Leuten einen reindrücken. Leuten, die von ihrem ätzenden Lebensstil keinen Abstand genommen haben, die sich durch ihr haltloses, unreines Leben von Gott entfernen und nicht bereit sind, wieder auf ihn zuzugehen.
1 Ich muss mich noch weiter rühmen. Zwar weiß ich, dass es niemand nützt, trotzdem will ich auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen kommen.
2 Ich kenne jemand, der in enger Verbindung mit Christus lebt und vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel hinein versetzt wurde. Ich weiß allerdings nicht, ob das körperlich oder nur im Geist geschah. Das weiß allein Gott.
3 Jedenfalls weiß ich von dem Betreffenden - wie gesagt, nur Gott weiß, ob es körperlich oder im Geist geschah -,
4 dass er bis ins Paradies entrückt wurde und dort unsagbare Worte hörte, die ein Mensch nicht aussprechen darf.
5 Für den will ich mich rühmen, im Blick auf mich aber rühme ich nur meine Schwachheit.
6 Wenn ich mich aber doch rühmen wollte, hätte ich zwar nicht den Verstand verloren, denn ich würde ja die Wahrheit sagen. Ich verzichte aber darauf, denn jeder soll mich nur nach dem beurteilen, was er an mir sieht oder aus meinem Mund hört.
7 Ja, ich habe außerordentliche Offenbarungen gehabt. Damit ich mir darauf aber nichts einbilde, hat Gott mir einen Dorn ins Fleisch gedrückt. Ein Engel Satans darf mich mit Fäusten schlagen, damit ich nicht überheblich werde.
8 Dreimal habe ich den Herrn angefleht, mich davon zu befreien.
9 Doch er sagte zu mir: "Meine Gnade muss dir genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Jetzt bin ich sogar stolz auf meine Schwachheit, weil so die Kraft von Christus auf mir ruht.
10 Deshalb freue ich mich über meine körperlichen Schwächen, ja selbst über Misshandlungen, Notlagen, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.
11 Jetzt bin ich wirklich ein Narr geworden. Aber ihr habt mich ja dazu gezwungen. Eigentlich hätte ich von euch empfohlen werden sollen; denn wenn ich auch nichts bin, stehe ich euren "Superaposteln" doch in keiner Weise nach.
12 Das, woran man einen Apostel erkennt, habe ich mit großer Ausdauer in Zeichen, Wundern und Machttaten unter euch gewirkt.
13 Worin seid ihr denn im Vergleich mit den anderen Gemeinden zu kurz gekommen? Das Einzige ist, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin. Verzeiht mir dieses Unrecht!
14 Nun bin ich schon dabei, euch das dritte Mal zu besuchen - und ich werde euch nicht zur Last fallen. Ich suche ja nicht euer Geld, sondern euch. Die Kinder sollen nicht für die Eltern sparen, sondern die Eltern für die Kinder.
15 Ich will sehr gern alles aufwenden und mich für euch aufopfern. Sollte ich denn weniger Liebe bei euch erfahren, wenn ich euch mehr liebe?
16 Nun gut, ich bin euch nicht zur Last gefallen. Weil ich aber schlau bin, habe ich euch dann mit List gefangen?
17 Habe ich euch etwa durch einen meiner Boten ausgebeutet?
18 Ja, ich habe Titus und den Bruder zu euch geschickt. Hat Titus euch nun etwa ausgenutzt? Haben wir nicht beide im gleichen Geist gehandelt? Sind wir nicht in den gleichen Fußspuren gegangen?
19 Ihr denkt vielleicht schon lange, dass wir uns vor euch verteidigen. Nein, wir reden vor Gott als solche, die mit Christus verbunden sind. Und alles geschieht doch nur, um euch aufzubauen, meine Lieben.
20 Denn ich fürchte, dass ich euch bei meinem Kommen nicht so vorfinde, wie ich es möchte, und dass ihr mich auch nicht so findet, wie ihr wollt. Ich fürchte, dass Streit und Eifersucht, Zorn und Zänkereien, Verleumdungen und üble Nachrede, Überheblichkeit und große Unordnung da sein werden.
21 Ich fürchte, dass mein Gott mich nochmals vor euch demütigen wird und ich über viele von euch trauern muss. Ich meine die, die schon früher gesündigt und ihre Einstellung zu diesem schmutzigen, sexuell unmoralischen und zügellosen Leben immer noch nicht geändert haben.