1 Einmal kam einer von der religiösen Truppe, ein Pharisäer, im Dunkeln zu Jesus.
2 Nikodemus, so hieß er, gehörte zu den Juden, die in Israel was zu sagen hatten. „Meister, ich hab eine Frage an Sie. Wir haben das alles so weit kapiert, dass Sie direkt von Gott kommen, um uns Dinge beizubringen. Die Wunder, die Sie tun, sind eindeutig ein Beweis, dass Gott auf Ihrer Seite steht!"
3 „Ich sag Ihnen jetzt mal was", meinte Jesus, „wenn jemand nicht noch mal ganz neu geboren wird, bekommt er kein Ticket für das neue Reich, in dem Gott das Sagen hat."
4 „Hä? Wie geht das denn? Ein Erwachsener kann doch nicht ein zweites Mal in den Bauch seiner Mutter zurückgehen, das ist doch wohl logisch!", fragte Nikodemus leicht verwirrt nach.
5 „Ich sag es noch mal anders: Niemand hat eine Chance auf ein Ticket für das Land, wo Gott das Sagen hat, es sei denn, er hat sein altes Leben komplett im Wasser der Taufe hinter sich gelassen und durch den Geist von Gott einen echten Neustart hingelegt.
6 Wenn Menschen ein neues Leben machen, dann wird daraus ein menschliches Baby. Wenn Gott durch seine Power ein neues Leben macht, dann ist das eine völlig andere Art von Leben, es ist ein Leben aus seiner Kraft.
7 Sie brauchen sich also nicht wundern über meinen Spruch, dass alle noch mal neu geboren werden müssen.
8 Ein guter Vergleich dafür ist der Wind. Man kann ihn hören, aber wo er genau herkommt oder wo er gleich hinweht, kann man nicht sagen. Genauso kann auch keiner sagen, wie das abgeht mit dieser neuen geistlichen Geburt. Aber man kann sie trotzdem am eigenen Leben erfahren."
9 „Aber wie soll das genau funktionieren?", wollte Nikodemus wissen.
10 „Mann, Sie sind ein angesagter Theologe mit einem guten Ruf in Israel, Sie müssten das echt wissen!
11 Eins ist garantiert: Ich erzähle euch Sachen, die ich hundertprozentig sicher weiß, ich bezeuge euch Dinge, die ich wirklich gesehen habe, und trotzdem glaubt ihr mir nicht.
12 Wenn ihr schon die Sachen nicht schnallt, die hier auf der Erde abgehen, wie wird das dann erst, wenn ich euch von übernatürlichen Sachen erzählen soll?
13 In den übernatürlichen Dingen, die in Gottes Dimensionen abgehen, kennt sich nur einer wirklich aus, und das ist der Menschensohn [[Menschensohn| Siehe Erklärung in Matthäus 8]]. Der kommt nämlich von da her.
14 Sie wissen doch bestimmt, dass Mose in der Wüste einen Stab mit einer Schlangenfigur hochgehalten hat? Jeder, der seine Augen darauf gerichtet hat, überlebte! Genauso werden die Leute auch zum Menschensohn [[Menschensohn| Siehe Erklärung in Matthäus 8]] hochblicken.
15 Jeder, der dort auf ihn sieht und sein Vertrauen ganz auf ihn setzt, wird für immer leben können.
16 Gott liebte die Menschen ohne Ende, dass er sogar bereit war, seinen einzigen Sohn für sie wegzugeben, damit sie nicht vor die Hunde gehen. Jeder, der ihm vertraut, hat es geschafft: er bekommt ein neues Leben bei meinem Papa, das er nie wieder abgeben muss.
17 Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt beordert, um alle erst mal fertig zu machen und zu verurteilen. Nein, er will sie alle durch ihn aus ihrem Dreck rausretten!
18 Wer sein Vertrauen auf ihn setzt, muss keinen Schiss mehr vor einem Urteil bei der letzten Gerichtsverhandlung haben. Wer ihm, dem einzigartigen Sohn von Gott, aber nicht glaubt, der ist dadurch schon jetzt zur Höchststrafe verurteilt worden.
19 Und zwar wird das mit diesem Gericht so abgehen: Ein Licht ist auf diese Welt gekommen. Die Leute in der Welt hatten aber Lust auf das Dunkle, sie wollten kein Licht in ihrem Leben. Sie wollten nicht, dass jemand den ganzen Mist, den sie täglich bauen, auch noch sehen könnte.
20 Jeder, der ein schlechtes Gewissen hat, hasst das Licht, da würde er nie freiwillig hingehen. Er will ja nicht, dass jeder seinen Dreck, den er tut, auch noch sehen kann!
21 Wer aber das tut, was Gott will, hat keine Panik vor dem Licht, er muss sich ja nicht schämen. Alles, was er getan hat, war für Gott okay."
22 Danach hing Jesus mit seinen Freunden noch in der Provinz Judäa. Er wollte dort noch ein paar Leute taufen.
23 Johannes war in der Zeit in Änon, das liegt in der Nähe von Salim. Da war der Fluss nämlich tief genug zum Taufen. Sehr viele Leute kamen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.
24 Johannes war zu diesem Zeitpunkt nämlich noch nicht im Knast.
25 Irgendwann kam mal voll die Diskussion auf zwischen den Freunden von Johannes und einigen Juden. Es ging dabei um die religiösen Reinigungsvorschriften.
26 Schließlich kamen sie alle mal bei Johannes an und erzählten ihm: „Chef, der Mann, der damals am Jordan-Fluss bei dir angekommen ist, dieser Mensch, den du als den Hauptfilm bezeichnet hast, der tauft jetzt auch. Die laufen jetzt alle bei ihm auf, wir sind anscheinend out!"
27 „Keiner kann so etwas so mal eben weitergeben, es sei denn, er hat den Auftrag direkt aus dem Himmel dafür bekommen.
28 Ich hab euch schon immer gesagt: ‚Ich bin nicht der Auserwählte, der Christus.‘ Ich hab nur die Order von Gott, sein Vorprogramm zu sein, nicht mehr und nicht weniger.
29 Da, wo die Braut sich hingezogen fühlt, da ist auch der Bräutigam. Und der Freund vom Bräutigam steht daneben, hört ihm zu und freut sich! Es ist ihm egal, wenn er dann da nur ’ne Nebenrolle spielt. Ich raste total aus, weil ich mich so sehr da drüber freue!
30 Sein Einfluss soll immer größer werden, ich muss mich langsam zurückziehen.
31 Er ist aus Gottes Welt gekommen und hat dadurch voll den Überblick. Ich bin nur von der Erde und kann auch nur über irdische Sachen reden.
32 Was er von dort beobachtet und gehört hat, davon redet er auch. Trotzdem glaubt ihm keiner.
33 Wer ihm glaubt, unterschreibt damit, dass Gott in allen Punkten Recht hatte.
34 Jesus Christus ist der Typ, der uns von Gott geschickt wurde. Die Sachen, die er sagt, sind Worte von Gott, er gibt ihm seine Power, und zwar ohne Ende.
35 Gott, der Vater, liebt seinen Sohn, er hat ihm den Joystick für die Welt in die Hand gedrückt.
36 Alle, die ihr Vertrauen auf Jesus setzen und ihm glauben, die werden ewig leben. Aber alle, die keine Lust auf das haben, was er sagt, werden nie ein wirkliches gutes Leben haben können. Gott wird immer gegen sie sein."
1 Einer der führenden Juden, ein Pharisäer namens Nikodemus,
2 kam eines Nachts zu Jesus. "Rabbi", sagte er, "wir alle wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott uns geschickt hat, denn deine Wunderzeichen beweisen, dass Gott mit dir ist."
3 "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen."
4 "Wie kann ein Mensch denn geboren werden, wenn er schon alt ist?", wandte Nikodemus ein. "Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden!"
5 "Ja, ich versichere dir", erwiderte Jesus, "und bestätige es noch einmal: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
6 Menschliches Leben wird von Menschen geboren, doch geistliches Leben von Gottes Geist.
7 Wundere dich also nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.
8 Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist."
9 "Wie ist so etwas möglich?", fragte Nikodemus.
10 Jesus erwiderte: "Du als Lehrer Israels weißt das nicht?
11 Ja, ich versichere dir: Wir reden nur von dem, was wir kennen. Und was wir bezeugen, haben wir gesehen. Doch ihr nehmt unsere Worte nicht ernst.
12 Ihr glaubt ja nicht einmal, wenn ich über Dinge rede, die hier auf der Erde geschehen. Wie wollt ihr mir dann glauben, wenn ich euch sage, was im Himmel geschieht?
13 Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen. Der einzige, der dort war, ist der, der aus dem Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn.
14 Und wie Mose damals in der Wüste die Schlange für alle sichtbar aufgerichtet hat, so muss auch der Menschensohn sichtbar aufgerichtet werden,
15 damit jeder, der ihm vertraut, ewiges Leben hat.
16 Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn dafür, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern ewiges Leben hat.
17 Gott hat seinen Sohn ja nicht in die Welt geschickt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.
18 Wer ihm vertraut, wird nicht verurteilt, wer aber nicht glaubt, ist schon verurteilt. Denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist der einzigartige Sohn Gottes.
19 Und so vollzieht sich das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren schlecht.
20 Wer Böses tut, scheut das Licht. Er kommt nicht ans Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
21 Wer sich aber nach der Wahrheit richtet, tritt ans Licht, denn so wird sichtbar, dass sein Tun in Gott gegründet ist."
22 Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa. Er blieb einige Zeit dort, um Menschen zu taufen.
23 Auch Johannes taufte damals in Änon, nicht weit von Salim, weil es dort reichlich Wasser gab. Immer noch kamen Menschen zu ihm, um sich taufen zu lassen,
24 denn er war noch nicht im Gefängnis.
25 Da kam es zwischen einigen Jüngern des Johannes und einem Juden zu einem Streit über die Reinigungsvorschriften.
26 Deshalb gingen sie zu Johannes. "Rabbi", sagten sie, "der Mann, der auf der anderen Jordanseite zu dir gekommen ist und auf den du hingewiesen hast, der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm."
27 Johannes entgegnete: "Kein Mensch kann sich auch nur das Geringste nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.
28 Ihr selbst könnt bezeugen, dass ich sagte: 'Ich bin nicht der Messias, sondern ich bin nur geschickt worden, ihm den Weg zu bahnen.'
29 Wer die Braut bekommt, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams steht dabei und freut sich, wenn er dessen Stimme hört. Das ist auch jetzt meine ganze Freude.
30 Er muss immer größer werden, ich dagegen geringer."
31 Ja, er ist von oben gekommen und größer als alle anderen. Wer von der Erde stammt, redet aus irdischer Sicht. Der vom Himmel kommt, steht über allen
32 und bezeugt, was er dort gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt ihm seine Botschaft ab.
33 Doch wer auf ihn hört, bestätigt damit, dass Gott wahrhaftig ist.
34 Denn er ist von Gott gesandt und verkündigt Gottes eigene Worte, weil Gott ihm den Geist ohne jede Einschränkung gegeben hat.
35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.
36 Wer an den Sohn glaubt, wer ihm vertraut, hat ewiges Leben. Wer dem Sohn aber nicht gehorcht, wird das ewige Leben nie zu sehen bekommen, denn Gottes Zorn wird auf ihm bleiben.