1 Jesus war am See und wollte den Menschen wieder was beibringen. Es kamen tierisch viele Leute, so viele, dass er von einem Boot aus zu ihnen sprechen musste, damit ihn auch alle verstehen konnten.
2 Er benutzte oft praktische Beispiele, um den Leuten klar zu machen, was er eigentlich sagen wollte. Zum Beispiel erzählte er folgende Geschichte:
3 „Hört mal her! Ein Bauer ging auf sein Feld, um Samenkörner auszusäen.
4 Ein paar von den Körnern fielen auf die Straße, wo die Vögel sofort alles aufpicken konnten.
5 Ein paar andere fielen auf einen dünnen Sandboden, wo gleich drunter Steine waren. Der Samen keimte zwar,
6 doch sobald die Sonne richtig loslegte, verkohlten die Teile, weil die Wurzeln nicht tief genug wachsen konnten.
7 Einige fielen unter einen Brombeerbusch. Der Busch wuchs so heftig, dass die kleinen Pflanzen keine Chance hatten und erstickt wurden, so konnten sie nichts bringen.
8 Ein paar fielen aber auf guten Boden. Die gingen dann auf, wuchsen wie blöd, und man konnte später eine fette Ernte einfahren.
9 Passt gut auf, wenn ich euch was sage!"
10 Später hing Jesus noch mit seinen Freunden und ein paar anderen Leuten rum. Einer wollte von ihm wissen: „Was war damit gemeint, als du heute diese Geschichte erzählt hast?"
11 „Ihr habt von Gott die einmalige Chance bekommen, diese Geheimnisse über das Leben mit Gott zu kapieren. Viele werden aber nie verstehen, worum es da geht.
12 Damit wird die Ansage aus dem alten Buch von Jesaja Wirklichkeit: ‚Sie kriegen alles mit, was ich tue, aber sie peilen die Bedeutung davon nicht. Sie hören, was ich zu sagen habe, aber sie kapieren es einfach nicht. Darum werden sie auch nicht aufhören Sachen zu tun, die Gott nicht will, und ihnen wird auch nichts vergeben werden.‘
13 Aber Leute, was geht denn bei euch? Wenn ihr das schon nicht begreift, was ich damit meine, wie wollt ihr denn die anderen Sachen begreifen, die ich noch zu erzählen hab?
14 Der Bauer ist ein Bild für einen, der jemandem was von Gott erzählt.
15 Die Samenkörner, die auf die Straße gefallen sind, waren ein Bild für die harten Typen, die die Nachricht zwar bekommen, aber der Satan kommt sofort vorbei und nimmt es wieder weg.
16 Die mit der dünnen Erdschicht und Felsen drunter sind ein Bild für die Menschen, bei denen zuerst glaubensmäßig voll der Punk abgeht, die am Anfang voll begeistert sind von Gott.
17 Die Sache geht aber noch nicht so in die Tiefe. Und sobald es Probleme gibt oder sie Ärger kriegen, weil sie jetzt an Gott glauben, werfen sie schnell die Flinte ins Korn und geben auf.
18 Dieses Ding mit den Dornen geht über Menschen, die zwar die neue Nachricht über Gott hören,
19 doch wenn der normale Alltag losgeht, es kohletechnisch plötzlich voll abgeht und sie Bock auf Luxus kriegen, dann kann daraus am Ende auch nichts Anständiges wachsen.
20 Mit dem guten Boden sind dann aber die Leute gemeint, die die Worte über Gott hören, sie für sich als richtig akzeptieren und dann total abgehen. Bei denen werden gute Sachen daraus wachsen können und ihre Früchte werden sich stark vermehren, dreißig-, sechzig- und sogar hundertmal so viel, wie es am Anfang mal war."
21 Jesus hatte noch ’ne Frage: „Was denkt ihr, würde jemand eine Lampe anmachen und dann einen Eimer drüberstellen oder sie weit unters Bett schieben, damit man das Licht nicht sieht? Null, natürlich nicht! Eine Lampe bringt man oben irgendwo an, damit es im ganzen Zimmer hell wird.
22 Übrigens: Alles, was jetzt noch ein Geheimnis ist und was hinterm Rücken geflüstert wird, das wird irgendwann mal für alle deutlich und sichtbar werden.
23 Passt gut auf das auf, was ich euch jetzt gesagt habe, und denkt darüber nach!
24 Wenn ihr über andere ablästert, dann denkt daran, dass für die der gleiche Maßstab wie für euch gilt. Man wird von euch sogar noch mehr erwarten.
25 Denn die Leute, die es ganz fett haben, die werden sogar noch mehr bekommen. Die es verstanden haben, worum es geht, die werden auch noch viel mehr verstehen. Wer es aber jetzt nicht begriffen hat, der wird am Ende überhaupt nichts mehr begreifen."
26 Dann meinte Jesus: „Mit dem neuen Reich, wo Gott das Sagen hat [[Reich Gottes| Siehe auch die Erklärung in Matthäus 5]]. Ein Begriff, mit dem die Leute damals was Konkretes verbunden haben. „Gottes Reich" oder auch „Himmelreich" war ein Gebiet, in dem Gott das Sagen hat. Viele warteten schon lange darauf, dass es bald losgeht., geht es so ab wie mit einem Typen, der Samen auf ein Feld streut.
27 Nachdem er alles ausgesät hat, geht er pennen, und am nächsten Tag fängt alles schon an zu wachsen, einfach so, ohne dass er was gemacht hat.
28 Die Erde auf dem Boden sorgt einfach dafür, dass die Dinge wachsen und sich vermehren. Zuerst sieht es aus wie ein Grashalm, dann wächst es zu einer Ähre und dann ist die Ähre plötzlich voller Weizenkörner.
29 Wenn alles gut gewachsen und Erntezeit angesagt ist, kommt der Typ vorbei und holt die Ernte ab."
30 Irgendwann fragte Jesus in die Runde: „Wie kann ich euch mit einem guten Vergleich nur noch mal klar machen, wie das mit dem Land funktioniert, wo Gott das Sagen hat?
31 Ich versuch es mal mit einem Vergleich zu dem kleinen Pflanzensamen von einer Eiche. So eine Eichel Im Original wird hier von einem Samen der Senfpflanze gesprochen. Der ist kleiner als eine Eichel, dafür ist die Eiche aber größer als die Senfpflanze ;+) ist echt nicht sehr groß.
32 Wenn die aber irgendwo eingebuddelt wird, dann wird sie plötzlich immer größer. Irgendwann ist der Baum größer als die ganzen Büsche drum herum. Er bekommt starke Zweige, und Vögel können da drin sogar ihre Nester bauen."
33 Jesus benutzte oft irgendwelche Vergleiche, um den Menschen besser klar zu machen, was er eigentlich sagen wollte.
34 In der Öffentlichkeit benutzte er fast nur solche Vergleiche. Wenn er aber mit seinen Freunden zusammen war, erklärte er ihnen genauer, was er damit sagen wollte.
35 Abends meinte Jesus zu seinen Leuten: „Kommt, lasst uns mit dem Boot auf die andere Seite vom See fahren!"
36 Seine Freunde schickten die Menschen nach Hause, stiegen zu ihm ins Boot und düsten los. Ein paar Boote folgten ihnen aber.
37 Plötzlich ging ein derber Sturm los. Die Wellen waren sehr heftig, das Wasser schwappte über die Bootskante, bis es schon fast voll gelaufen war.
38 Jesus schlief dabei die ganze Zeit seelenruhig hinten im Boot auf einem großen Kissen. Die Freunde von Jesus bekamen voll die Panik, sie weckten ihn schließlich und schrieen: „Meister, ist dir das total egal, wenn wir hier jetzt alle ersaufen?"
39 Jesus sprang auf, stellte sich an Deck gegen den Wind und redete mit ihm: „Ich warne dich! Hör auf, so zu brüllen!" Sofort wurde der Wind ruhig und alles war totenstill.
40 Zu den Jüngern meinte er nur: „Sagt mal, warum habt ihr so einen Schiss? Habt ihr denn immer noch kein Vertrauen in Gott?"
41 Völlig verdattert flüsterten sie untereinander: „Boah, was ist das nur für ein Typ! Sogar die Wellen und der Wind tun das, was er ihnen sagt!"
1 Wieder einmal war Jesus am See und lehrte. Diesmal hatten sich so viele Menschen um ihn versammelt, dass er sich in ein Boot setzen musste, um vom See aus zur Menge am Ufer sprechen zu können.
2 Er redete lange und erklärte vieles in Gleichnissen. Unter anderem sagte er:
3 "Hört zu! Ein Bauer ging auf den Acker, um zu säen.
4 Beim Ausstreuen fiel ein Teil der Körner auf den Weg. Da kamen die Vögel und pickten sie auf.
5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, der nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Weil die Wurzeln nicht tief in den Boden dringen konnten, ging die Saat bald auf.
6 Als dann aber die Sonne höher stieg, wurde sie versengt und vertrocknete, weil sie keine tiefer gehenden Wurzeln hatte.
7 Wieder ein anderer Teil fiel ins Dornengestrüpp, das die Saat bald überwucherte und erstickte, sodass sie keine Frucht brachte.
8 Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden. Die Saat ging auf, wuchs und brachte Frucht: dreißig-, sechzig- oder sogar hundertfach."
9 Jesus schloss: "Wer Ohren hat und hören kann, der höre zu!"
10 Als die Zwölf und die anderen Jünger wieder mit Jesus allein waren, fragten sie ihn nach dem Sinn der Gleichnisse.
11 Er sagte: "Euch hat Gott das Geheimnis seines Reiches anvertraut; den Außenstehenden wird alles nur in Gleichnissen gegeben,
12 'damit sie mit sehenden Augen sehen und doch nichts erkennen, damit sie mit hörenden Ohren hören und doch nichts verstehen, damit sie nicht etwa umkehren und ihnen vergeben wird.'"
13 Dann fuhr er fort: "Ihr versteht das Gleichnis nicht? Wie wollt ihr dann die anderen alle verstehen?
14 Der Bauer mit dem Saatgut sät das Wort.
15 Das, was auf den Weg gefallen ist, meint Menschen, die Gottes Botschaft hören. Aber dann kommt gleich der Satan und nimmt ihnen das gesäte Wort wieder weg.
16 Das, was auf den felsigen Boden fiel, meint Menschen, die das Wort hören und es gleich freudig aufnehmen.
17 Doch weil sie unbeständig sind, kann es bei ihnen keine Wurzeln schlagen. Wenn sie wegen der Botschaft in Schwierigkeiten geraten oder gar verfolgt werden, wenden sie sich gleich wieder ab.
18 Andere Menschen entsprechen der Saat, die ins Dornengestrüpp fällt. Sie haben die Botschaft gehört,
19 doch dann gewinnen die Sorgen ihres Alltags, die Verlockungen des Reichtums und andere Begierden die Oberhand und ersticken das Wort. Es bleibt ohne Frucht.
20 Die Menschen schließlich, die dem guten Boden gleichen, hören die Botschaft, nehmen sie auf und bringen Frucht: dreißig-, sechzig- und hundertfach."
21 Er fuhr fort: "Bringt man denn eine Lampe herbei, um sie unter den Eimer oder das Bett zu stellen? Natürlich nicht! Man stellt sie auf den Lampenständer.
22 So wird auch alles, was jetzt noch verborgen ist, ans Licht kommen; was jetzt noch geheim ist, soll bekannt gemacht werden.
23 Wer Ohren hat und hören kann, der höre zu!"
24 Und weiter sagte er: "Passt auf, was ihr jetzt hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugeteilt werden, und ihr werdet noch mehr bekommen.
25 Denn wer hat, dem wird gegeben, wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat."
26 "Mit dem Reich Gottes", erklärte er, "verhält es sich wie mit einem Bauern, der seinen Acker besät hat.
27 Er legt sich schlafen, steht wieder auf, ein Tag folgt dem anderen. Währenddessen geht die Saat auf und wächst - wie, das weiß er selber nicht.
28 Die Erde bringt von selbst die Frucht hervor: zuerst den Halm, dann die Ähre und zuletzt das volle Korn in der Ähre.
29 Und sobald das Korn reif ist, lässt er es schneiden. Die Ernte ist gekommen."
30 "Womit sollen wir die Herrschaft Gottes noch vergleichen?", fragte Jesus. "Mit welchem Gleichnis sollen wir sie darstellen?
31 Es ist wie bei einem Senfkorn. Das ist das kleinste aller Samenkörner, die man in die Erde sät.
32 Und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es treibt so große Zweige, dass Vögel in seinem Schatten nisten können."
33 Jesus gebrauchte viele solcher Gleichnisse, um den Menschen die Botschaft Gottes verständlich zu machen.
34 Er verwendete immer Gleichnisse, wenn er zu den Leuten sprach. Aber seinen Jüngern erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.
35 Am Abend jenes Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Wir wollen ans andere Ufer fahren!"
36 Sie schickten die Leute nach Hause und nahmen ihn, so wie er war, im Boot mit. Einige andere Boote fuhren Jesus nach.
37 Plötzlich brach ein schwerer Sturm los, sodass die Wellen ins Boot schlugen und es mit Wasser voll lief.
38 Jesus aber schlief im Heck auf einem Kissen. Die Jünger weckten ihn und schrien: "Rabbi, macht es dir nichts aus, dass wir umkommen?"
39 Jesus stand auf, bedrohte den Sturm und sagte zum See: "Schweig! Sei still!" Da legte sich der Wind, und es trat völlige Stille ein.
40 "Warum habt ihr solche Angst?", fragte Jesus. "Habt ihr immer noch keinen Glauben?"
41 Da wurden sie erst recht von Furcht gepackt und flüsterten einander zu: "Wer ist das nur, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?"