1 Um mal mich als Beispiel zu nehmen: Leute, ich bin immerhin ein Apostel Apostel heißt übersetzt so viel wie Gesandter, Postbote, jemand, der eine Botschaft hat. Es war ein stehender Begriff für ein paar wenige Christen, die eine spezielle Begabung und Berufung von Gott bekommen hatten. Siehe auch „Was bei den Aposteln so los war". Apostelgeschichte 1,1! Ich hatte eine derbe Begegnung mit Jesus, konnte ihn mit eigenen Augen sehen! Und alles, was bei euch mit Jesus geht, ist ein Ergebnis meiner Arbeit!
2 Auch wenn andere mich nicht für einen Apostel halten, für euch bin ich auf jeden Fall einer. Ihr seid ja der Beweis dafür, dass ich von Gott so eine Berufung habe.
3 Meinen Kritikern kann ich echt nur das sagen:
4 Meine Mitarbeiter und ich haben bei dem, was wir malochen, doch eigentlich echt einen Anspruch da drauf, von der Jesus-Gemeinschaft wenigstens unsere Spesen bezahlt zu bekommen!
5 Hätten wir nicht sogar einen Anspruch da drauf, unsere Ehefrauen auf Kosten der Gemeinschaft auf unsere Tour mitzunehmen? Die anderen Apostel tun das, die Brüder von Jesus auch, genauso Petrus.
6 Warum müssen Barnabas und ich eigentlich für unseren Unterhalt auch noch selber sorgen?
7 Es gibt ja auch keinen Soldaten, der sich selber den Lohn auszahlt. Und ein Bauer kann auch seine eigenen Früchte ernten. Und ein Hirte kann auch von seinen Tieren die Milch trinken, das ist doch wohl logisch.
8 Das ist übrigens nicht nur allgemein so üblich, Gott hat in den alten Schriften schon ’ne Ansage dazu gemacht.
9 In den Gesetzen von Mose steht zum Beispiel: „Der Ochse, der dir bei der Feldarbeit hilft, sollte auch was zu fressen kriegen!" Glaubt ihr, Gott hatte dabei nur an Ochsen gedacht, als er das gesagt hat?
10 Meinte er damit nicht vielleicht auch uns? Natürlich meinte er uns, er sagt da ja auch, dass alle, die beim Ernten helfen, was von der Ernte abkriegen sollen.
11 Wir haben bei euch die geistlichen Samen ausgestreut, indem wir über Gott geredet haben. Ist doch nicht zu viel verlangt, wenn ich euch um was zu essen und ein paar Klamotten bitte, oder?
12 Ihr spendet ja auch für andere Leute, die bei euch predigen, und das ist auch okay. Trotzdem haben wir erst recht einen Anspruch da drauf. Wir haben von diesem Recht bisher nie Gebrauch gemacht, vor allem weil wir keinen Bock darauf hatten, dass Kohle und solche Sachen der guten Nachricht von Jesus im Weg stehen könnten.
13 Wisst ihr eigentlich nicht, dass alle, die im Tempel arbeiten, was von dem Geld bekommen, das der Tempel einnimmt? Und die Priester, die am Altar zu tun haben, dürfen sich lebensmitteltechnisch an den Opfersachen bedienen.
14 Gott hat genauso die Order rausgegeben, dass die Leute, die für Gottes coole Nachricht arbeiten, auch anständig dafür bezahlt werden.
15 Ich hab aber von dieser Möglichkeit nie Gebrauch gemacht, nur um das noch mal klarzustellen. Ich schreib das jetzt auch nicht, weil ich euch jetzt irgendwie hintenrum dazu auffordern will. Lieber sterbe ich, als mir den Orden, dass ich mich gerade mache, ohne Kohle dafür zu verlangen, wieder klauen zu lassen!
16 Dass ich die coole Nachricht von Gott überall erzähle, ist kein Grund für mich, den Dicken raushängen zu lassen. Ich kann gar nicht anders, ich muss das tun, sonst geht es mir mies!
17 Wenn ich das tun würde, weil ich mich aus freiem Willen dazu entschlossen habe, dann wäre es okay, Kohle dafür zu verlangen. Aber ich wurde von Gott extra dafür ausgesucht! Er wollte das von mir, ich konnte gar nicht anders.
18 Wie krieg ich denn jetzt meine Bezahlung? Die besteht da drin, dass ich die Nachricht von Gott den Leuten weitererzähle, und zwar kostenlos. Und sie besteht auch da drin, dass ich auf mein Recht verzichte.
19 Ich bin frei und total unabhängig, obwohl ich mich auf der anderen Seite zum Hampelmann für alle gemacht habe. Ich wollte einfach so viele Menschen wie möglich erreichen.
20 Damit ich die Juden für Jesus begeistern kann, lebe ich radikal nach den Regeln eines Juden, obwohl ich das eigentlich gar nicht mehr muss. Ich möchte sie eben für Jesus begeistern.
21 Wenn ich aber bei Leuten abhänge, die diese religiösen Gesetze nicht kennen, dann lebe ich so wie sie, weil ich auch sie für Jesus begeistern möchte. Das heißt jetzt nicht, dass mir dann die Gesetze von Gott völlig egal sind. Ich lebe strikt nach den Sachen, die Jesus gesagt hat.
22 Bin ich bei Leuten, die noch nicht so lange mit Jesus leben und glaubensmäßig noch etwas schwach auf der Brust sind, dann pass ich sehr darauf auf, sie nicht zu verwirren. Bei wem ich auch gerade bin, ich stell mich immer wieder neu auf die Situation ein, um möglichst viele für Jesus zu retten.
23 Das tue ich, um mich für Gottes Sache gerade zu machen, damit möglichst viele davon hören. Ich nehme so Anteil da dran, und das finde ich cool.
24 Habt ihr schon mal so einen 10.000-Meter-Lauf in einem Stadion beobachtet? Es gibt da immer nur einen, der am Ende ganz oben auf dem Siegertreppchen steht! So müsst ihr auch drauf sein. Lauft so, dass ihr am Ende da oben steht!
25 Wenn einer in einem Wettrennen der Sieger sein will, muss er alles dafür geben! Ein Sportler verzichtet auf alles Mögliche, nur um am Ende zu siegen. Und dabei vergisst man so einen Sieger nach ein paar Tagen schon wieder. Wir sind aber bei einem Rennen am Start, wo der Preis unvergesslich ist!
26 Ich hab einen genauen Plan, wofür ich kämpfe. Ich laufe nicht wie blöd irgendetwas hinterher. Wenn ich kämpfe, dann geht es richtig ab. Ich bin dann fast wie ein Boxer, der nie daneben haut.
27 Ich konzentriere mich wie ein Leistungssportler voll auf das Ziel. Ich zwinge dabei auch meinen Körper, mir unbedingt zu gehorchen. Ich habe nämlich keinen Bock anderen zu erzählen, wie man radikal als Christ leben kann, und dann selber nur lasch rumzuhängen.