1 Siehe, Jehova leert das Land {O. die Erde; so auch V.3 usw. Die Prophezeiung beginnt, wie es scheint, mit dem Lande Israel und geht nachher auf die ganze Erde über} aus und verödet es; und er kehrt seine Oberfläche um und zerstreut seine Bewohner.
2 Und wie dem Volke, so ergeht es dem Priester; wie dem Knechte, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Leiher, so dem Borger; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger.
3 Das Land wird völlig ausgeleert und geplündert; denn Jehova hat dieses Wort geredet.
4 Es trauert, es welkt hin das Land; es schmachtet, es welkt hin der Erdkreis; es schmachten hin die Hohen des Volkes im Lande.
5 Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten, gebrochen den ewigen Bund.
6 Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büßen ihre Bewohner; darum sind verbrannt der Erde Bewohner, und wenig Menschen bleiben übrig.
7 Es trauert der Most, es schmachtet der Weinstock; es seufzen alle, die fröhlichen Herzens waren;
8 es feiert die Freude der Tamburine, aufgehört hat der Frohlockenden Getümmel, es feiert die Freude der Laute;
9 man trinkt keinen Wein mehr unter Gesang, bitter schmeckt das starke Getränk denen, die es trinken.
10 Zertrümmert ist die Stadt der Öde, verschlossen jedes Haus, so daß niemand hineingeht. {O. hineingehen kann; Eig. ohne Eintritt}
11 Klaggeschrei ob des Weines ist auf den Straßen; {O. Fluren} untergegangen ist alle Freude, weggezogen die Wonne der Erde.
12 Von der Stadt ist nur eine Wüste übriggeblieben, und in Trümmer zerschlagen ward das Tor.
13 Denn so wird es geschehen inmitten der Erde, in der Mitte der Völker: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist.
14 Jene {d.h. die Entronnenen aus der Zerstreuung Israels} werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Ob der Majestät Jehovas jauchzen sie vom Meere her:
15 Darum gebet Jehova Ehre im Osten, {Eig. in den Lichtgegenden} auf den Inseln des Meeres {d.h. den Inseln und Küstenländern des Mittelländischen Meeres} dem Namen Jehovas, des Gottes Israels!
16 Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: "Herrlichkeit dem Gerechten!" - Da sprach ich: Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir! Räuber {S. die Anm. zu Kap. 21,2} rauben, und räuberisch raubend rauben sie.
17 Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner der Erde!
18 Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens {d.h. vor der grauenvollen Kunde} flieht, fällt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garne gefangen. Denn die Fenster in der Höhe tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde.
19 Die Erde klafft auseinander, die Erde zerberstet, die Erde schwankt hin und her;
20 die Erde taumelt wie ein Trunkener und schaukelt wie eine Hängematte; und schwer lastet auf ihr ihre Übertretung: {O. ihr Frevel, (eig. Treubruch, Abfall)} und sie fällt und steht nicht wieder auf.
21 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird Jehova heimsuchen die Heerschar der Höhe in der Höhe, und die Könige der Erde auf der Erde.
22 Und sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt, und in den Kerker eingeschlossen; und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden.
23 Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden; denn Jehova der Heerscharen herrscht als König auf dem Berge Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.
1 Siehe, der HErr macht das Land leer und wüste und wirft um, was drinnen ist, und zerstreuet seine Einwohner.
2 Und gehet dem Priester wie dem Volk, dem Herrn wie dem Knechte, der Frau wie der Magd, dem Verkäufer wie dem Käufer, dem Leiher wie dem Borger, dem Mahnenden wie dem Schuldiger.
3 Denn das Land wird leer und beraubt sein; denn der HErr hat solches geredet.
4 Das Land stehet jämmerlich und verderbt, der Erdboden nimmt ab und verdirbt; die Höchsten des Volks im Lande nehmen ab.
5 Das Land ist entheiliget von seinen Einwohnern; denn sie übergehen das Gesetz und ändern die Gebote und lassen fahren den ewigen Bund.
6 Darum frißt der Fluch das Land; denn sie verschulden es, die drinnen wohnen. Darum verdorren die Einwohner des Landes, daß wenig Leute überbleiben.
7 Der Most verschwindet, der Weinstock verschmachtet, und alle, die von Herzen fröhlich waren, seufzen.
8 Die Freude der Pauken feiert, das Jauchzen der Fröhlichen ist aus, und die Freude der Harfen hat ein Ende.
9 Man singet nicht beim Weintrinken; und gut Getränk ist bitter denen, so es trinken.
10 Die leere Stadt ist zerbrochen; alle Häuser sind zugeschlossen, daß niemand hineingehet.
11 Man klagt Wein auf den Gassen, daß alle Freude weg ist, alle Wonne des Landes dahin ist.
12 Eitel Wüstung ist in der Stadt geblieben, und die Tore stehen öde.
13 Denn es gehet im Lande und im Volk eben, als wenn ein Ölbaum abgepflückt ist, als wenn man nachlieset, so die Weinernte aus ist.
14 Dieselbigen heben ihre Stimme auf und rühmen und jauchzen vom Meer her über der Herrlichkeit des HErrn.
15 So preiset nun den HErrn in Gründen, in den Inseln des Meers den Namen des HErrn, des Gottes Israels.
16 Wir hören Lobgesänge vom Ende der Erde zu Ehren dem Gerechten. Und ich muß sagen: Wie bin ich aber so mager! Wie bin ich aber so mager! Wehe mir; denn die Verächter verachten, ja die Verächter verachten.
17 Darum kommt über euch, Einwohner des Landes, Schrecken, Grube und Strick.
18 Und ob einer entflöhe vor dem Geschrei des Schreckens, so wird er doch in die Grube fallen; kommt er aus der Grube, so wird er doch im Strick gefangen werden. Denn die Fenster in der Höhe sind aufgetan, und die Grundfesten der Erde beben.
19 Es wird dem Lande übel gehen und nichts gelingen und wird zerfallen.
20 Das Land wird taumeln wie ein Trunkener und weggeführt wie eine Hütte; denn seine Missetat drückt es, daß es fallen muß und kann nicht stehenbleiben.
21 Zu der Zeit wird der HErr heimsuchen die hohe Ritterschaft, so in der Höhe sind, und die Könige der Erde, so auf Erden sind,
22 daß sie versammelt werden in ein Bündlein zur Grube und verschlossen werden im Kerker und nach langer Zeit wieder heimgesucht werden.
23 Und der Mond wird sich schämen und die Sonne mit Schanden bestehen, wenn der HErr Zebaoth König sein wird auf dem Berge Zion und zu Jerusalem und vor seinen Ältesten in der Herrlichkeit.