1 So spricht Jehova: Siehe, ich erwecke wider Babel und gegen die, welche im Herzen meiner Widersacher {Eig. in "leb kamai", welches durch eine künstliche Buchstabenversetzung des Wortes Kasdim, das Land Chaldäa bezeichnen soll. S. d. Anm. zu Kap. 25,26} wohnen, einen verderbenden Wind {O. den Geist eines Verderbers; vergl. V.11}.
2 Und ich sende nach Babel Fremde, die es worfeln {O. zerstreuen} und sein Land ausleeren werden; denn sie werden ringsumher wider dasselbe sein am Tage des Unglücks.
3 Der Schütze spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der sich in seinem Panzer erhebt; und schonet seiner Jünglinge nicht, vertilget sein ganzes Kriegsheer!
4 Und Erschlagene sollen fallen im Lande der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Straßen.
5 Denn nicht verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von Jehova der Heerscharen; denn jener Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels.
6 Fliehet aus Babel hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner {O. für seine} Ungerechtigkeit {O. Schuld, Missetat} ! denn es ist die Zeit der Rache Jehovas: was es getan hat, vergilt er ihm.
7 Babel war ein goldener Becher in der Hand Jehovas, der die ganze Erde berauschte; von seinem Weine haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen rasend geworden.
8 Plötzlich ist Babel gefallen und zertrümmert. Jammert über dasselbe! holet Balsam für seinen Schmerz; vielleicht wird es geheilt werden!
9 "Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasset es und laßt uns ein jeder in sein Land ziehen; denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken."
10 Jehova hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht; kommt und laßt uns in Zion erzählen die Tat Jehovas, unseres Gottes.
11 Schärfet die Pfeile, fasset den Schild! Jehova hat den Geist der Könige von Medien erweckt; denn wider Babel ist ein Vornehmen, es zu verderben; denn es ist die Rache Jehovas, die Rache seines Tempels.
12 Erhebet das Panier gegen die Mauern von Babel hin, verschärfet die Bewachung {O. die Belagerung} , stellet Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! denn wie Jehova es sich vorgenommen, also führt er aus, was er über die Bewohner von Babel geredet hat.
13 Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen bist, dein Ende ist gekommen, das Maß deines Raubes.
14 Jehova der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Habe ich dich auch mit Menschen gefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei {O. den Kriegsruf} über dich anstimmen!
15 Er {Vergl. Kap. 10,12 usw., auch bezüglich der Anmerkungen} hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht.
16 Wenn er beim Schalle des Donners Wasserrauschen am Himmel bewirkt und Dünste aufsteigen läßt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen macht und den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern: -
17 dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird jeder Goldschmied über das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und kein Geist ist in ihnen.
18 Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zu Grunde.
19 Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils {Viell. ist zu l. wie Kap. 10,16}; Jehova der Heerscharen ist sein Name.
20 Du bist mir ein Streithammer, eine Kriegswaffe; und mit dir zerschmettere ich Nationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche;
21 und mit dir zerschmettere ich das Roß und seinen Reiter, und mit dir zerschmettere ich den Wagen und seinen Lenker {Eig. und den darauf Fahrenden};
22 und mit dir zerschmettere ich Mann und Weib, und mit dir zerschmettere ich Greis und Knaben, und mit dir zerschmettere ich Jüngling und Jungfrau;
23 und mit dir zerschmettere ich den Hirten und seine Herde, und mit dir zerschmettere ich den Ackermann und sein Gespann, und mit dir zerschmettere ich Landpfleger und Statthalter.
24 Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all ihr Böses, das sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht Jehova.
25 Siehe, ich will an dich, spricht Jehova, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verderbt {O. verderbte}; und ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von dem Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berge machen,
26 so daß man von dir weder Eckstein noch Grundstein nehmen kann; denn eine ewige Wüstenei {Eig. ewige Wüsteneien} sollst du sein, spricht Jehova.
27 Erhebet das Panier im Lande, stoßet in die Posaune unter den Nationen! weihet Nationen wider dasselbe, rufet wider dasselbe die Königreiche Ararat, Minni {Ein Name von Armenien} und Aschkenas {eine Landschaft in der Nähe von Armenien} herbei; bestellet Kriegsoberste {Der Sinn des nur hier und Nahum 3,17 vorkommenden nichthebräischen Wortes ist unsicher} wider dasselbe, lasset Rosse heraufziehen wie furchtbare {And.: borstige} Heuschrecken!
28 Weihet Nationen wider dasselbe, die Könige von Medien, dessen Landpfleger und alle seine Statthalter und das ganze Land ihrer {Eig. seiner, d.i. des obersten Königs der Meder} Herrschaft!
29 Da erbebt und erzittert die Erde; denn die Gedanken Jehovas erfüllen sich wider Babel, um das Land Babel zu einer Wüste zu machen, ohne Bewohner.
30 Babels Helden haben aufgehört zu streiten, sie sitzen in den Bergfesten; versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden; man hat ihre Wohnungen angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.
31 Ein Läufer läuft dem anderen entgegen {Eig. entgegen einem Läufer, d.h. sie kommen von allen Seiten her} , und der Bote dem Boten, um dem König von Babel die Botschaft zu bringen, daß seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist.
32 Und die Übergänge sind besetzt, und die Teiche hat man mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsmänner sind erschrocken. -
33 Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, zur Zeit, da man sie stampft; noch um ein Kleines, so wird die Zeit der Ernte für sie kommen.
34 Nebukadrezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, hat mich hingestellt als ein leeres Gefäß {d.h. zum leeren Gefäß (menschenleer) gemacht}; er verschlang mich wie ein Ungeheuer, füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stieß mich fort.
35 Die an mir begangene Gewalttat und mein Fleisch komme über Babel! spreche die Bewohnerin von Zion, und mein Blut über die Bewohner von Chaldäa! spreche Jerusalem.
36 Darum spricht Jehova also: Siehe, ich will deine Rechtssache führen und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer {den Euphrat} austrocknen und seine Quelle versiegen lassen.
37 Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gezisch werden, ohne Bewohner.
38 Sie brüllen allzumal wie junge Löwen, knurren wie die Jungen der Löwinnen.
39 Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und berausche sie, auf daß sie frohlocken, und entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht Jehova.
40 Gleich Fettschafen, gleich Widdern samt Böcken stürze ich sie hinab zur Schlachtung. -
41 Wie ist Scheschak {S. die Anm. zu Kap. 25,26} eingenommen, und erobert der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
42 Das Meer ist heraufgestiegen über Babel; mit seiner Wellen Brausen ist es bedeckt.
43 Seine Städte sind zur Wüste geworden, ein dürres Land und eine Steppe, ein Land, worin niemand wohnt, und durch welches kein Menschenkind zieht.
44 Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maule herausnehmen, was er verschlungen hat; und nicht mehr sollen Nationen zu ihm strömen. Auch Babels Mauer ist gefallen.
45 Ziehet aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der Glut des Zornes Jehovas!
46 Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! denn in dem einen Jahre kommt dieses Gerücht, und in dem Jahre nachher jenes Gerücht und Gewalttat im Lande {O. auf der Erde} , Herrscher gegen Herrscher.
47 Darum siehe, Tage kommen, da ich die geschnitzten Bilder Babels heimsuchen werde; und sein ganzes Land wird beschämt werden, und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen.
48 Und Himmel und Erde, und alles, was in ihnen ist, werden jubeln über Babel; denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht Jehova.
49 Wie Babel darauf ausging, daß Erschlagene Israels fielen, also werden wegen Babel Erschlagene der ganzen Erde fallen. -
50 Ihr dem Schwert Entronnenen, gehet, bleibet nicht stehen! gedenket Jehovas aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn! -
51 Wir sind beschämt worden, denn wir haben Verhöhnung gehört; Schmach hat unser Angesicht bedeckt; denn Fremde sind über die Heiligtümer des Hauses Jehovas gekommen {O. in die Heiligtümer eingedrungen}. -
52 Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich seine geschnitzten Bilder heimsuchen werde; und tödlich Verwundete werden ächzen in seinem ganzen Lande.
53 Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und die Höhe seiner Stärke befestigte, von mir aus werden ihm Verwüster kommen, spricht Jehova.
54 Horch! ein Geschrei aus Babel, und große Zertrümmerung von dem Lande der Chaldäer her.
55 Denn Jehova verwüstet Babel und tilgt aus demselben das laute Getöse; und es brausen seine Wogen wie große Wasser, es erschallt das Geräusch ihres Getöses.
56 Denn über dasselbe, über Babel, kommt ein Verwüster; und seine Helden werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott {El} der Vergeltung ist Jehova, er wird gewißlich erstatten.
57 Und ich berausche seine Fürsten und seine Weisen, seine Landpfleger und seine Statthalter und seine Helden, daß sie entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht der König, Jehova der Heerscharen ist sein Name.
58 So spricht Jehova der Heerscharen: Die Mauern von Babel, die breiten, sollen gänzlich geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. - Und so mühen sich Völker vergebens ab, und Völkerschaften fürs Feuer, und sie ermatten.
59 Das Wort, welches der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas, gebot, als er mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel zog; und Seraja war Reisemarschall {W. Fürst des Ruheortes}.
60 Und Jeremia schrieb in ein Buch all das Unglück, welches über Babel kommen sollte, alle diese Worte, welche gegen Babel geschrieben sind.
61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies alle diese Worte,
62 und sprich: Jehova, du hast gegen diesen Ort geredet, daß du ihn ausrotten werdest, so daß kein Bewohner mehr darin sei, weder Mensch noch Vieh, sondern daß er zu ewigen Wüsteneien werden solle.
63 Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat
64 und sprich: Also wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen wegen des Unglücks, welches ich über dasselbe bringe; und sie werden erliegen. Bis hierher die Worte Jeremias.
1 So spricht Jehova: Siehe! ich erhebe wider Babel, und wider die, welche im Innern meiner Widersacher wohnen, einen verheerenden Wind.
2 Ich schicke Ausländer nach Babel, die sie wurfeln, und ihr Land ausleeren sollen; denn sie werden sie von allen Seiten her umzingeln am Tage des Unglücks.
3 Man wird den Bogen spannen gegen den, der den Bogen spannet, und gegen den, der sich in seinem Panzer brüstet. Verschonet ihre Mannschaft nicht! weihet ihr ganzes Heer dem Verderben!
4 Hinstürzen müssen Durchbohrte im Lande der Chaldäer, und Erstochene auf ihren Straßen.
5 Denn Israel und Juda sind noch nicht verwaiset von ihrem Gott, von Jehova, dem Weltenherrscher; denn ihr Land ist voll von Versündigung wider den Heiligen Israels.
6 Fliehet aus Babel, und rettet ein Jeder sein Leben, damit ihr nicht zu Grunde gehet bei ihrer Sündenstrafe; denn eine Zeit der Rache ist es für Jehova; er vergilt ihr, was sie gethan hat.
7 Babel war in der Hand Jehova's ein goldener Becher, der die ganze Erde trunken machte; von ihrem Weine tranken die Völker; darum wurden die Völker besinnungslos.
8 Nun ist plötzlich Babel selbst gestürzt, und zerschmettert! Heulet über sie! holet Balsam für ihre Wunden; vielleicht kann sie geheilet werden.
9 Wir suchten, Babel zu heilen; aber es ist ihr nicht zu helfen. Verlasset sie also, und laßt uns ziehen, ein Jeder in sein Vaterland! Denn bis an den Himmel reicht ihr Strafurtheil, und erhebt sich bis an die Wolken.
10 Jehova hat unsere gerechte Sache ausgeführt! Kommet! in Zion wollen wir erzählen Jehova's, unseres Gottes, Werk.
11 Spitzet die Pfeile zu, füllet die Köcher! Jehova hat den Muth der Könige von Medien geweckt; denn wider Babel ist sein Sinn gerichtet, sie zu verderben. Die Rache Jehova's ist es, und die Rächung seines Tempels.
12 Auf Babels Mauern steckt ein Panier auf, haltet strenge Wache, stellet Wächter auf, machet einen Hinterhalt! Denn Jehova hat beschlossen, und führt auch aus, was er wider Babels Bewohner gesprochen hat.
13 Du magst am großen Wasser liegen, und reich an Schätzen seyn; dein Ende ist gekommen, das Maß deines ungerechten Gutes.
14 Jehova, der Weltenherrscher, hat bei sich geschworen: Fürwahr! ich will dich mit Menschen auffüllen, wie mit Heuschrecken, und man wird über dich dieß Lied anheben:
15 Er machte die Erde durch seine Macht, gründete den Erdkreis durch seine Weisheit, und spannte den Himmel aus durch seine Einsicht.
16 Wenn er seine Stimme ertönen läßt, ist Wassergeräusch in den Lüften; er läßt die Dünste von der Erde Grenze aufsteigen, verwandelt die Blitze in Regen, und führt den Sturmwind aus seinen Behältnissen.
17 Sinnlos ist jeder Mensch wegen Kunst, zu Schanden wird jeder Künstler wegen seines Gußbildes. Denn Trug ist sein Gußbild, und kein Athem darin.
18 Ein Nichts sind sie, ein lächerliches Machwerk; zur Zeit ihrer Strafe gehen sie zu Grunde.
19 Nicht wie diese ist Jakobs Theil; denn dieser ist's, der Alles erschaffen hat, und Israel ist sein Erbtheil; Jehova, Weltenherrscher, ist sein Name.
20 Du zerschmetterst mir die Kriegsgeräthe, und ich zerschmetterte durch dich die Völker, und zerstörte durch dich die Königreiche.
21 Ich zerschmetterte durch dich das Roß, und seinen Reiter, und ich zerschmetterte durch dich den Kriegeswagen, und seinen Lenker.
22 Ich zerschmetterte durch dich den Mann und das Weib, und ich zerschmetterte durch dich den Greis und den Knaben, und ich zerschmetterte durch dich den Jüngling und die Jungfrau.
23 Ich zerschmetterte durch dich den Hirten und seine Heerde; und ich zerschmetterte durch dich den Ackermann und sein Gespann; und ich zerschmetterte durch dich die Fürsten und die Statthalter.
24 Und nun will ich vergelten an Babel, und an sämmtlichen Bewohnern Chaldäa's all ihr Böses, welches sie verübt an Zion vor euren Augen, spricht Jehova.
25 Siehe! ich komme über dich, o Berg, Verwüster! spricht Jehova, der du verwüstet hast die ganze Erde; und ich strecke meine Hand aus wider dich, und wälze dich von den Felsen, und mache dich zu einem Aschenhügel.
26 Nie wird man von dir nehmen einen Stein zum Eckstein, oder zum Grundstein; denn eine ewige Wüste sollst du bleiben, spricht Jehova.
27 Stecket ein Panier auf im Lande! Stoßet in die Posaune unter den Völkern! Weihet wider sie die Völker! Rufet wider sie die Königreiche: Ararat, Minni und Askenas! Bestellet Feldherren wider sie! Führet Rosse herbei gleich struppigen Heuschrecken!
28 Weihet wider sie die Völker, die Könige von Medien, sammt ihren Heerführern, und allen ihren Statthaltern, und alles Land ihrer Herrschaft!
29 Und es wird die Erde zittern und beben, wenn wider Babel in Erfüllung geht Jehova's Vorhaben, das Land Babel in eine Wüste zu verwandeln, daß Niemand mehr da wohnt.
30 Die Helden Babels haben aufgehört zu kämpfen, sie sitzen in ihren Festungswerken, versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden. Angezündet hat man ihre Wohnungen, zerbrochen ihre Riegel.
31 Ein Läufer läuft dem andern, ein Bote dem andern entgegen, um dem Könige von Babel zu verkünden, daß seine Stadt erobert sey von allen Seiten;
32 daß man die Uebergänge besetzt, und die Sümpfe mit Feuer verbrannt habe, und die Kriegsleute in Bestürzung seyen.
33 Denn so spricht Jehova, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Die Tochter Babels gleichet einer Tenne; es ist Zeit, darauf zu dreschen; nur noch ein wenig, so kommt für sie die Zeit der Ernte.
34 Verzehret und aufgerieben hat mich Nebukadnezar, der König von Babel, zu einem leeren Gefäße hat er mich gemacht, mich verschlungen wie ein Drache, gefüllt seinen Bauch von meinem schönen Lande, und mich hinausgestoßen.
35 Das an mir verübte Unrecht, und mein Fleisch komme über Babel, spricht die Bewohnerin Zions, und mein Blut komme über die Bewohner Chaldäa's, spricht Jerusalem.
36 Darum spricht Jehova also: Sieh! ich führe deine Rechtssache, und nehme die Rache für dich auf; ich lasse sein Meer austrocknen, seine Quellen versiegen.
37 Babel soll zu Schutthaufen werden, zum Aufenthalte der Schakale, zur Wüste, und zum Spott, daß Niemand mehr da wohnet.
38 Sie werden brüllen mit einander wie die Löwen, ja brüllen wie der Löwen Junge.
39 In ihrer Hitze werde ich ihnen Trinkgelage bereiten, und sie berauschen, daß sie fröhlich werden, und schlafen einen ewigen Schlaf, und nicht wieder erwachen, spricht Jehova.
40 Wie Lämmer werde ich sie zur Schlachtbank führen, wie Widder mit den Böcken.
41 Wie! ist Sesach erobert, und eingenommen der Ruhm der ganzen Erde! Wie! ist Babel zum Schutthaufen geworden unter den Völkern!
42 Es strömte über Babel das Meer, sie wurde bedeckt von dem Toben seiner Fluthen.
43 Ihre Städte sind zu Schutthaufen geworden, zu einem Lande der Dürre, und der Wüstenei, zu einem Lande wo kein Mensch mehr wohnt, und wodurch kein Menschenkind mehr wandert.
44 Auch Bel zu Babel will ich strafen, und aus seinem Schlunde reißen, was er verschlungen hat. Die Völker sollen nicht mehr zu ihm hinströmen; auch Babels Mauer soll einstürzen.
45 Ziehe aus ihr heraus, mein Volk! und Jeder rette sein Leben vor Jehova's Zorngluth!
46 Euer Herz zage nicht, nich fürchtet das Gerücht, das man im Lande hören wird! Das Gerücht wird kommen in einem Jahre, und nach ihm im andern Jahre wieder ein Gerücht, und Gewaltthat wird seyn im Lande, und ein Herrscher wider den andern seyn.
47 Deßwegen siehe! es werden die Tage kommen, wo ich die Schnitzgebilde Babels strafe, und wo ihr ganzes Land zu Schanden wird, und alle ihre Durchbohrten mitten in ihr hinstürzen.
48 Der Himmel und die Erde werden jauchzen über Babel, und Alles, was in ihnen ist, wenn über sie kommen von Mitternacht her die Verwüster, spricht Jehova.
49 So wie Babel (machte), daß Israels Durchbohrte fielen; so werden auch wegen Babel die Durchbohrten des ganzen Landes fallen.
50 Ihr, die ihr dem Schwert entronnen seyd, gehet davon, weilet nicht! Denket in der Ferne an Jehova, und Jerusalem komme in euern Sinn!
51 Wir schämten uns, als wir den Schimpf vernahmen, Scham bedeckte unser Angesicht, als Fremde herfielen über die Heiligthümer des Hauses Jehova's.
52 Darum siehe! es werden die Tage kommen, spricht Jehova, wo ich strafe ihre Schnitzgebilde, und wo in ihrem ganzen Lande winseln die Verwundeten.
53 Schwänge Babel sich bis zum Himmel, befestigte sie in der Höhe ihre Macht; so sollen doch von mir die Verwüster zu ihr kommen, spricht Jehova.
54 Es ertönt Angstgeschrei von Babel her, und große Verheerung aus dem Lande der Chaldäer.
55 Denn Jehova verwüstet Babel, und vertilgt aus ihr das große Toben; denn ihre Wellen brausen wie große Wasser; laut ist ihr Getös.
56 Denn es kommt über sie, über Babel, der Verwüster, gefangen werden ihre Helden, zerbrochen ihre Bogen! Denn ein Gott der Vergeltung ist Jehova, strenge vergilt er.
57 Ich will trunken machen ihre Fürsten, und ihre Weisen, ihre Feldherren, und ihre Statthalter, und ihre Helden; und schlafen sollen sie einen ewigen Schlaf, und nicht wieder erwachen, spricht der König, Jehova, Weltenherrscher ist sein Name.
58 So spricht Jehova, der Weltenherrscher: Die breiten Mauern Babylons sollen ganz entblößet, und ihre hohen Thore mit Feuer verbrannt werden. So mühen sich Völker ab für Nichts, und Nationen ermatten sich für's Feuer! -
59 Der Auftrag, welchen der Prophet Jeremias dem Seraja, dem Sohne Nerija's, des Sohnes Mahseja's, gab, da er mit Zedekias, dem Könige von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel wanderte. Seraja war ein friedlicher Fürst.
60 Jeremias schrieb alles Unglück, welches über Babel kommen sollte, in Ein Buch zusammen, nämlich alle jene Aussprüche, die wider Babel geschrieben sind.
61 Und Jeremias sprach zu Seraja: So wie du nach Babel kommst, so sieh und lies alle diese Aussprüche vor,
62 und sprich: Jehova! du hast über diesen Ort ausgesprochen, ihn zu zerstören, so daß nichts mehr darin wohnet, von den Menschen bis zum Vieh, und daß er eine ewige Wüste seyn soll.
63 So wie du nun dieses Buch ganz vorgelesen hast; so binde einen Stein daran, und wirf es in den Euphrat,
64 und sprich: So soll Babel versinken, und sich nie von dem Unglück emporheben, das ich über sie bringen werde, obschon sie sich abmatten. So weit die Weissagungen des Jeremias.